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Test: RCF M18, Digitalmixer

(ID: 148798)

Preamp-/Dynamik-Sektion

 

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Vorverstärker, Kompressor und Gate

Vorverstärker, Kompressor und Gate

 

Die Mikrofonverstärker besitzen eine maximale Eingangsverstärkung von 60 dB und lassen sich in Vierergruppen mit 48 V Phantomspeisung bestücken.
Jeder Eingangskanal besitzt einen Phasenumkehrschalter und ein variables Hochpassfilter (20 Hz bis 1000 Hz). Die Line-Eingänge lassen sich zwischen Studiopegel (+4 dBu) und Consumer-Pegel (-10 dBV) umschalten. Die Kanäle 7/8 haben zusätzlich einen Schalter zum Wechsel von Line- auf HiZ-Impedanz. Laut RCF beträgt die Impedanz im Hi-Z-Modus 1 MegaOhm, was für passive Instrumente ein guter Wert ist. Hinter der Preamp-Sektion kommt die Dynamik-Sektion mit Gate und Kompressor auf jedem Eingangskanal. Das Gate besitzt mit Attack, Release, Threshold und Range alle nötigen Regler, auch der Kompressor ist mit Attack, Release, Threshold, Ratio und Gain ausreichend parametrisiert. Die Zeitkonstanten sind bei beiden zwischen 10 und 1000 Millisekunden einstellbar, wobei der Attack-Wert durchaus hätte kürzer sein können. Aber 10 ms ist ein guter Startpunkt, der ungewollte Verzerrungen vermeidet.

Was mir hier aber definitiv fehlt, ist eine Anzeige für die Gain-Reduktion. Man mag hier vielleicht argumentieren, dass man ja auch einfach genau hinhören kann, doch dafür ist live meist keine Zeit und auch nicht genug Ruhe. So stellt man den Kompressor mehr oder weniger auf blauen Dunst ein nach dem Motto: Es wird schon passen. Auch ein Gate darf durchaus eine Anzeige haben, die anzeigt, ob das Gate gerade offen oder zu ist. Das erleichtert die Arbeit ungemein.

Es lassen sich über ein Menü jeweils zehn Praxis-bezogene Presets laden, die einen guten Startpunkt für Editierungen bieten. Vielfältige Presets gibt es übrigens auch in den weiteren Einzel-Effekten.

 

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Effekte

 

Send-Effekte des M18

Send-Effekte des M18

 

Der M18 besitzt insgesamt vier separate Multi-Effektblöcke und drei Stereo-Effekte, die über die drei FX-Sends beschickt werden. Die vier Multi-Effektblöcke sind jeweils vier Eingangskanälen fest zugewiesen. Die ersten beiden Blöcke beinhalten drei Effektsektionen der Kategorien FX (Pitch Shifter, Auto Wah, Ring Modulator, Octaver), Modulation (Chorus, Flanger, Tremolo) und Delay (Mono Delay, Vintage Delay, ER Delay). In den Einstellungen lässt sich auswählen, ob die FX-Blöcke in den Kanälen 5/6 oder 7/8 liegen. Die MFX-Blöcke drei und vier liegen fest auf den Kanälen neun und zehn, da hier auch die Gitarreneingänge zu finden sind. Hier finden sich sogar fünf einzelne Effektsektionen, wobei FX, Modulation und Delay mit MFX1/2 identisch sind. Dazu kommt eine Overdrive- (Overdrive/Distortion) und eine Amp-Sektion. Zur Amp-Sektion kommen wir später noch ausführlich. Die Reihenfolge der Effekte lässt sich frei festlegen und die Einstellungen jedes Effektblocks inkl. Reihenfolge lassen sich in 200 User-Patches abspeichern. Die Sendeffekte bestehen aus Hall, Modulation und Delay. Der Halleffekt besitzt insgesamt zwölf verschiedene Algorithmen, die sich in die Kategorien Hall, Room, Plate und Ambience aufteilen. Über Regler lässt sich je nach Algorithmus u.a. die Länge des Halls, der Anteil an Frühreflektionen, das Predelay und die Hochtondämpfung nach Belieben einstellen. Der gerade eingestellte Wert wird dabei im Display angezeigt. Besonders die Hall-Algorithmen gefallen mir sehr gut. Sie klingen schön groß und diffus ohne jeglichen Anflug von Badezimmer-Ästethik. Wer schon einmal die iPad-Mixer der Mackie DL Serie benutzt hat, der weiß, was ich meine. Auch die restlichen Algorithmen sind durchweg gelungen und mehr als eine Dreingabe.

Die Delaysektion weiß ebenfalls zu gefallen und bietet zusätzlich zu den Modellen der MFX-Blöcke auch ein Stereo- und ein Dual-Delay. Die Delay-Zeit kann praktischerweise per BPM-Eingabe sowie per Tap-Tempo-Funktion eingestellt werden. Der dritte Send-FX-Weg bietet wieder die bekannten Modulationseffekte (Chorus-Flanger, Tremolo, Pitch-Shifter), er kann aber auch als zweiter Delay-Effekt mit den gleichen Möglichkeiten wie Send-FX 2 dienen – sehr praktisch.

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Forum
  1. Profilbild
    Danny Who AHU

    Eine Profifirma, die ein absolutes Paradigma falsch umsetzt (alles unter 0dBFS darf nicht zerren, sofern die Quelle sauber ist), hat irgendwo reichlich geschlafen.

    • Profilbild
      r.biernat RED

      @Danny Who Dass die Eingangs- und Ausgangsstufen irgendwann anfangen zu zerren ist klar, aber solch hartes Clipping auf digitaler Ebene hat mich auch gewundert. Ich hätte gedacht, dass wäre heutzutage kein Thema mehr. Zumindest sind wir da durch moderne Mischpulte und DAW´s mit hoher interner Bitauflösung oder Fließkomma-Berechnung stark verwöhnt. Vielleicht lässt sich das aber auch programmiertechnisch beheben, wer weiß.

  2. Profilbild
    Martin Andersson RED

    Danke für den ausführlichen Test, Robert. Das Konzept ist überzeugend und dennoch unbrauchbar. Ehrlich gesagt würde ich diesem Digital Mischer nicht einmal einen Stern geben. Ein Mischer, der derart schnell zu clippen beginnt, ist vergleichbar mit einem Auto, dessen Bremsen nicht funktionieren. Und dann ist die weitere Ausstattung auch egal. Nur meine Meinung.

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      r.biernat RED

      @Martin Andersson Danke für den Kommentar. Um den Vergleich weiter zu führen: die Bremsen funktionieren schon, man darf nur nicht zu viel Gas geben.

  3. Profilbild
    vssmnn AHU

    Hatte am Wochenende worst-case Szenario mit der Band:
    Gerät angeschaltet, kein WLAN sichtbar.
    Reset nach allen 3 im Handbuch beschriebenen Szenarien durchgeführt – kein Erfolg, das Gerät war nicht zu erreichen.
    Externen Accesspoint per LAN angeschlossen, ebenfalls erfolglos.

    Dass man auf das Gerät zur Not nicht direkt per LAN über Browser erreichen kann, z.B. über einen Laptop, um zu sehen, ob das M18 überhaupt noch lebt, ist sehr unpraktisch und lässt einen total im ungewissen stehen.
    Zum Glück konnten wir noch einen analogen Mixer auftreiben und den Abend (und die Gage) retten.

    Hatten schon vorher das Phänomen, daß während der Live Mugge sich 2-3 mal Kanäle wie von selbst verstellten. Ich dachte erst, daß da vielleicht ein iPad Touchscreen ne Macke hat, aber nach dem letzten Wochenende bewerte ich das M18 als defekt.
    Letztendlich finde ich den Ansätze von Mackie, wo man auch ohne WLAN arbeiten kann, weil das Gerät im Dock steckt, oder von Behringer (Browserintegration) zumindest etwas (betriebs) sichererer. Nochmal würde ich den M18 nur aus diesem Grund nicht kaufen, ansonsten eigentlich sehr ok.

    Nach dem 10 Reset-Versuch im Büro gebe ich es jetzt auf und bringe das Gerät zur Post.
    Selten so geschwitzt und geflucht ;-)))

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      AMAZONA Archiv

      @vssmnn Habe mir den RCF M18 letzte Woche gekauft und war echt begeistert, genau das richtige für meine Bedürfnisse im Proberaum und für die kleinen „Kneipen-Gigs“.

      Das Problem, was du da beschreibst, also dass der mixer nichts mehr von sich gibt hatte ich jetzt auch.
      Er funktionierte zwischendurch wieder einwandfrei, dann wider nicht… hat da schon jemand eine adäquate Lösung gefunden?
      Ich meine, die Kommentare hier sind von 2017, vielleicht gibt es ja schon weitere Erfahrungen.

    • Profilbild
      vssmnn AHU

      @vssmnn Fast 1 Jahr danach.. gestern wieder die gleiche Situation.
      Kollege hatte zum Glück einen Behringer X18 mit.
      Der Mist kündigte sich schon seit 3 Muggen an, spontane Mutes einzelner Kanäle und wundersame Pegeländerungen in den Kanälen, obwohl keiner dran rummacht.
      Gestern auf dem Dorf gemuggt und das Teil angeschaltet,: Kein Wifi.
      Die Reset-Prozedur ist die jämmerlichste Mistkaxxe, und sie funktioniert nicht mal.
      Da kannst Du gern 20x versuchen, das Teil auf Werkszustand zurückzusetzen, da blinkert nix bei der Front-LED, was angeblich sein soll. Spontan war dann heute mal das WLAn da, um nach dem nächsten Anschalten wieder trotz X-fachem Reset nicht wieder zu erscheinen.
      Das Ding ist einfach Mist.. großer Mist.

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        r.biernat RED

        @vssmnn Das tut mir leid zu hören. Wenn dann noch die Zeit knapp wird vor der Mucke, dann sprießen die grauen Haare nur so. Das ist kein Spaß.

        Wenn ich bei Live-Mucken Probleme hatte, dann entweder mit kaputten Kabeln oder mit Digitalpulten. Ein Yamaha 01V hat sich mal direkt nach dem fertigen Soundcheck verabschiedet und nur noch Rauschen mit Vollpegel von sich gegeben. Ein altes Mackie 8-Bus Analogpult musste aushelfen und klang megageil ohne Kompressoren, Gates und Effekte. Das hat selbst die Band auf der Bühne gemerkt.
        Mit Soundcraft-Digitalpulten verbindet mich sowieso eine Hass-Liebe. Wie oft mich das SI Performer im Stich gelassen hat… Dropouts und Knackser bei der Benutzung der digitalen Stagebox trotz teurer Neutrik-Cat5-Kabeltrommel, und immer dann wenn man es gerade gar nicht gebrauchen kann.
        Der Super-Gau dann an Silvester vor 3 Jahren, 21.30 die Hauptband spielt ihren 3. Song, ich schalte das Delay an und was kommt unvermittelt mit voller Härte aus den Boxen…weißes Rauschen mit Vollpegel. Neustart, neues Cat-5 Kabel, Frequenzweiche getauscht, Amps getauscht…Es half alles nichts, der Abend war gelaufen.
        Den genauen Fehler konnte ich nie herausfinden, auch Thomann und Soundcraft nicht.

        Mein Tipp: Tu dir den Streß nicht an und besorg dir etwas das zuverlässig ist. Das Leben ist zu kurz, um sich über schlechte Digitalpulte zu ärgern.

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