Spaß mit Reason 13 - DAW, Plug-in und Sounduniversum
Reason Studios Reason 13 ist nicht nur eine vollwertige DAW, sondern auch eines der interessantesten Plug-ins überhaupt, das als Plug-in auch die Nutzung aller Reason-Instrumente und -Effekte in jeder beliebigen DAW erlaubt. Jetzt liegt Version 13 mit neuem Browser und Synthesizer-Workflow, dem neuen Polytone-Synthesizer und vielen weiteren Neuerungen vor.
Inhaltsverzeichnis
- Was kann die DAW Reason Studios Reason 13?
- Die Vorgeschichte von Reason allgemein und mit mir
- Die Digital Audio Workstation Reason 13 und Reason+
- Optik und neuer Browser in Reason 13
- Reason 13: Sequencer und Ansichten
- Geräte: Polytone, Ripley, Utilities – und Presets
- Reason Rack Plug-in vs. Standalone Software
- Digital Audio Workstation: Reason 13 vs. Reason+
- Sonstiges, Eindrücke, Konkurrenz – und ein Video
Was kann die DAW Reason Studios Reason 13?
Reason 13 gibt es als Vollversion und als abonnierbares Reason+ mit erweiterter Ausstattung. Diese konnte man einst auch als Reason Suite erwerben, die allerdings nicht mehr angeboten wird (mehr hierzu weiter unten). So oder so bietet Reason eine Studio-Allround-Ausstattung mit Instrumenten und Effekten. Dazu gehören Synthesizer, Sampler, Drum-, Granular-, Vocal- und Gitarren-Tools ebenso wie klassische und innovative Effekte mit teilweise besonderen Klangeigenschaften und angenehmer Bedienung sowie innovative MIDI- und Chord-Devices. Von den Browser-Verbesserungen profitieren nicht zuletzt auch User der Reason Rack Plug-in Version, die in jeder beliebigen DAW genutzt werden und dank eines über Jahre gewachsenen Systems als enormer Klang-Fundus dienen kann. Neben dem neuen Polytone Synthesizer wurden auch das Ripley-Delay sowie verschiedene Tools neu zu Reason 13 hinzugefügt.
Geräte lassen sich in mehreren Racks nebeneinander anordnen und rückseitig sowie mit einem großen Mixer verkabeln, der an SSL-Konsolen angelehnt ist. Neben Audiokabeln gibt es auch dünnere CV-Kabel für Modulationen, diese können auch als MIDI-CC nach außen geleitet werden. Reason hat mit VST Plug-ins und Rack-Extensions zwei Schnittstellen, um Geräte von Drittanbietern zu laden – und für Letztere einen eigenen Store.
Reason funktioniert als Standalone-Programm für Mac und PC, aber auch als Reason Rack-Plug-in in allen gängigen Formaten, das allerdings mit reduzierten Save As…und MIDI- Optionen sowie ohne den Haupt-Sequencer und den großen SSL-Mixer auskommen muss (mehr hierzu siehe unten).
Die Vorgeschichte von Reason allgemein und mit mir
Die schwedische Firma Propellerhead veröffentlichte einst Reason und als Vorläufer die Programme Rebirth sowie ReCycle. ReCycle war und ist (neben Reason) das einzige Programm, das Dateien im „Rex-Format“ (.rx2, rcy und andere) schreiben kann. Dieses Format führte Anfang der 1990er die Option ein, MIDI-Timing und Sampler-Mapping-Informationen gemeinsam mit dem Audiofile zu speichern. Es hilft vor allem bei der Technik des Slicings und hier insbesondere bei Drumloops, deren Timing-Nuancen so genau erfasst werden können. Es ermöglichte schon 1995 tempounabhängiges Abspielen von Drumloops – auch ohne Timestretching -, indem Schläge mit einer Taktposition verbunden sind, die dann bei beliebigen eingestellten Tempi jeweils korrekt aufgerufen werden kann. Das innovative Konzept führte zur Etablierung eines populären Dateiformat-Standards, Dateien konnten via SCSI in Sampler wie Akai S1000 oder EMU E4 transferiert werden. In Reason gab es mit Dr.Rex einen ersten Player für das Rex-Format, mit dem man Grooves und Samples schnell tempo- und taktsynchron vorhören und laden konnte. Auch heute noch wird dieses Dateiformat in vielen Samplepacks verwendet (z. B. bei Loopmasters), auch wenn seine Bedeutung schwindet, auch weil ReCycle keine Updates mehr erfährt. Mittlerweile kann aber auch Reason das Format exportieren.
Reason ist ein gewachsenes Ökosystem und war zu Beginn des Jahrtausends eine der ersten Software-Lösungen, die komplette Musikproduktionen „in the box“ ermöglichte. Besonders prägnant war und ist die Orientierung an Hardware, und zwar sowohl bezogen auf das Design als auch auf die Bedienung und Verkabelung. Im Grunde ist Reason auch eins der ersten Software-Modularsysteme.
Reason hat für mich eine Phase eingeleitet, in dem ich viele Produktionsabschnitte in den Computer verlagert habe. Nachdem ich im Jahr 2000 zunächst Workshops zur Drum & Bass Produktion mit dem EMU E4 Sampler im Keyboards-Magazin schrieb, folgten danach Reason-Workshops in der Keyboards, in lokalen Stores parallel zur „You decide“-Albumtour 2002 und 2003 mein erstes Buch „Musikproduktion mit Reason“ im Wizoo-Verlag, dem zwei weitere Auflagen folgten.
Daher habe ich durchaus eine persönliche Beziehung zu Reason. Einige Marketing-Irrungen im Laufe der letzten Jahrzehnte haben wohl eher dafür gesorgt, dass dieses leistungsfähige und innovative Programm nicht noch mehr Verbreitung gefunden hat. Bei meinen Besuchen des Reason-Stands auf der Superbooth dieses und letztes Jahr hat eine entspannt wirkende Crew dort zu dem Thema meist nur wissend und lächelnd genickt und optimistisch auf die jeweiligen Neuerungen wie 2023 auf den durchaus phänomenal klingenden Physical-Modeling Synthesizer Objekt und im Mai 2024 auf Reason 13 verwiesen, das ich hier nun mit Vorfreude teste.
Die Digital Audio Workstation Reason 13 und Reason+
Nach dem Öffnen mit einer Reason+ Lizenz öffnet sich zusätzlich ein „Reason Companion“-Programm, das eine Übersicht über Sounds und installierte Geräte bietet. Die Autorisation klappte im Test sauber, die Vorgängerversion fragte für meinen Geschmack allerdings zu oft nach Lizenzen nach, was problematisch sein kann, wenn man mal gerade nicht online ist. Nach der Installation konnte ich auf dem M1 Mac Reason 12 übrigens nicht mehr öffnen, auch wenn die Feature-Liste zu Reason 13.01 Gegenteiliges als Bugfix erwähnt.
Optik und neuer Browser in Reason 13
Reason 13 präsentiert sich in neuem Gewand: Der Browser befindet sich erstmals in einem externen Fenster, während die entkoppelte Geräteliste weiter links im Hauptfenster eingeblendet werden kann. Man kann im Browser nun sofort jede Art von Patch laden und sucht hier nun unabhängig vom jeweiligen Gerät nach Klängen. Der neue Browser zeigt einerseits Filter wie Instrument-Devices, Effect-Devices, andererseits Tags wie Arpeggio, Bass und mehr. Zudem kann in allen oder nur in bestimmten Locations gesucht werden. Auch ist es leicht möglich, Patches zu eigenen Favorite-Lists hinzuzufügen. Eigene Tags werden hingegen nicht vergeben, allerdings kann man eine User-Library und Orte zum Durchsuchen (Locations) definieren.
Das neue Browser-Konzept hat Vor- und Nachteile. Gut: Patches können direkt vom Browser aus angehört oder gespielt werden. Das klappt auch vom Laptop aus mit Hilfe der via F4 einblendbaren Bildschirm-Pianotastatur. Weniger gut: An die Library eines speziellen Gerätes kommt man nur mit Hilfe des Browser-Buttons am Gerät, nicht jedoch über den Haupt-Browser heran (es sei denn, man sucht manuell Einträge mit der Eigenschaft aus der Ergebnisliste). Eine Option zum Auflisten der Geräte als Tag/Filter hätte es vielleicht auch im Standard-Browser geben sollen, sie erscheint nur beim Suchen vom Gerät aus.
Reason 13: Sequencer und Ansichten
Nach dem Doppelklick auf eine Region erscheint nun zusätzlich zum Arrangier-Bereich ein Editor in einer Split-Ansicht, zuvor hat man nur entweder das eine oder das andere gesehen. Freilich bleibt es auf einem kleinen Bildschirm eng, wenn noch Geräte zu sehen sind, doch lassen sich nun oben im Fenster die Bereiche Devices, Browser, Rack, Mixer und Sequencer leicht per Klick oder über die Funktionstasten F3, F 5,6,7 und F9 ein- und ausblenden.
Im MIDI-Editor findet man links Optionen wie Quantize, Velocity und auch Randomize. Nach wie vor kann man zwischen den gerätespezifischen Ansichten Key-, Drum- und Rex-View umschalten. Im Audio-Editor gibt es Stretch-Algorithmus-Optionen, Reverse, Transpose, Normalize, Skalierungs-Optionen und mehr. Außerdem gibt es die Edit-Modi Slice-Edit (dient auch als eine Art ReCycle-Ersatz, siehe oben), Vocal-Edit (hieß zuvor Pitch-Edit) und Comp-Edit.
Sonderfunktionen wie ein optionaler Block-Mode im Pattern-Stil und Note-Lanes heben den Sequencer nach wie vor von anderen ab, Optionen für clip-/loopbasiertes Arbeiten wie in Live, Logic oder Bitwig fehlen hingegen (noch). Ich vermisse im Vergleich zu Live und Logic außerdem ein Tool zum schnellen Selektieren und Schneiden von Teilen eines Clips auf Basis einer Selektion (statt der Schere).
Klassisches Gruppieren von Spuren sucht man im Sequencer vergebens. In Reason spricht man übrigens schon von einer Device-Group, wenn ein Gerät mit einem Kanal des großen Mixers verbunden ist. Allerdings ist es ja möglich, mit Combinator-Devices zu arbeiten und dort alle Arten von Geräten, also neben Instrumenten auch Effekte, Utilities und einfache Mischpulte, zusammenzufassen, um mit Gruppierungen oder Stem-Routing zu arbeiten. Ein vorkonfiguriertes Combinator-Gerät mit Macros zur Bedienung lässt sich auch als Template speichern. Die Library ist voll mit Combinator-Patches aller Art, die die Endung .cmd haben. Das ist vergleichbar mit Group-Devices in Ableton Live oder Patches in Logic, allerdings bietet Combinator mehr Hardware-Feeling und Optionen, etwa eine mögliche Definition von Buttons oder die optionale Zuweisung von Geräten zum Empfang von Noten.
Geräte: Polytone, Ripley, Utilities – und Presets
Der analog anmutende Polytone Synthesizer (der Name deutet ein polyphones Vorbild an) arbeitet mit zwei Layern A (blau) und B (rot) mit jeweils eigenen Settings, zwischen denen ihr in zwei Modi überblenden könnt – und zwar im Mix- und im Morph-Mode. Während ersteres klassischen Volume-Fades entspricht, findet bei Letzterem eine Art fließende Transformation vom einen zum anderen Sound statt – das kann durchaus als innovative Sounddesign-Option bezeichnet werden. Die Bedienelemente auf silbernem Hintergrund oben und unten, darunter etwas versteckt auch Chorus und Reverb rechts unten, betreffen beide Layer. Hier kann der Sound auch mit dem Age-Regler etwas analoger und ungenauer bzw. im Vintage-Stil lebendiger gemacht werden.
Jedes Layer verfügt über zwei OSCs inklusive Oscillator- und Filter-FM-Optionen. Modulationsintensitäten von LFO und ENV lassen sich von einer Mittelstellung aus in einem bidirektionalen Regler einstellen. Das bedeutet, dass man nicht beides gleichzeitig nutzen kann, dafür aber alle Modulationen übersichtlich dargestellt werden. Mit dem Shape-Button lässt sich zwischen speziellen Variationen von Chaos-Algorithmen in Oszillatoren überblenden.
Hier ein einfaches Klangbeispiel und ein weiteres mit Morphing:
Das folgende Klangbeispiel demonstriert Polytone mit eigenem Hall und verschiedenen Filtereinstellungen:
Der Ripley-Effekt liefert nicht nur ein variables Tape-Delay mit gut klingenden und variablen Filtern, sondern auch ein integriertes Hallgerät sowie Möglichkeiten, Noise, Distortion und digitale Artefakte hinzuzufügen. Schön ist auch, dass man die Stereobreite einstellen kann.
Im nächsten Beispiel wird ein Polytone-Sound im Verlauf mit Ripley bearbeitet:
Weitere neue Geräte heißen Gain Tool (mit optionaler Phasendrehung und Width), Stereo Tool (mit Frequenzbereichfilterung) und Sidechain Tool (vergleichbar mit Nicky Romero Kickstart). Sie bringen nichts, was man nicht von anderswo schon kennt, sind in der Praxis aber sehr nützlich.
Im nächsten Beispiel wird ein Polytone Bass-Sound zunächst alleine, dann moduliert gespielt.
Insgesamt gefallen mir viele Klänge der neuen Reason Synths und Effekt sehr gut. Ich habe den Eindruck, dass stets daran gedacht wird, Kleinigkeiten einzubauen, die helfen, den Klang wie Hardware klingen zu lassen – etwa den Age-Knopf im neuen Polytone Synthesizer. Auch die Ausstattung des Ripley-Delays, etwa in bezug auf Filterklang und weitere integrierte Effekte, macht das Plug-in sehr praxistauglich.
Reason Rack Plug-in vs. Standalone Software
Wie schon erwähnt, muss das Plug-in mit reduzierten Save As…und MIDI- Optionen und ohne den Haupt-Sequencer und den großen SSL-Mixer auskommen. Letzteres kann man fast als Vorteil bezeichnen, weil es dadurch auch etwas übersichtlicher wird. Ersteres finde ich kritisch. Es ist einerseits nicht möglich, verwendete Samples aus dem Plug-in heraus abzuspeichern. Fast jeder Konkurrenz-Sampler erlaubt das Speichern der zugehörigen Samples. Samples werden übrigens in der Standalone-Version schon länger (leider) nicht mehr in einer Liste mit Nummern, sondern in einer Song-Sample-Liste gezeigt. Ich fand auch keine dedizierte Option, Geräten alternative MIDI-In Kanäle zuzuordnen. Das geht im Standalone-Programm mit Hilfe des tollen Hardware-Interfaces hingegen wunderbar. Das impliziert aus meiner Sicht unter anderem, dass man alle Sounds in einzelne Instanzen laden soll, anstatt mit einer multitimbralen Instanz zu arbeiten.
Der Mut, Reason selbst als Plug-in zu konstruieren, ist lobenswert und ein Alleinstellungsmerkmal. Wäre es nicht z. B. manchmal schön, auch Ableton Live, Bitwig oder FL Studio-Instrumente in Logic laden zu können? Die Schweden bieten es an, andere verweigern einen solchen Schritt. Bezogen auf die Plug-in- bzw. Geräte-Auswahl hat Reason hier möglicherweise noch mehr zu bieten. Ein bisschen Konsequenz bei der Umsetzung der Lösung fehlt mir hier allerdings. Die Geräte sind allerdings gut, so dass es fast schon naheliegen würde, sie alle als einzelne Plug-ins anzubieten. Viele Sounds sind toll und als Instrument und Effekt ist Reason aus meiner Sicht wohl eines der am meisten unterschätzten Produkte auf dem Markt und ziemlich „underrated“.
Digital Audio Workstation: Reason 13 vs. Reason+
Der DAW Reason 13 fehlen, darauf muss hingewiesen werden, viele Geräte, die in Reason+ zur Verfügung stehen. Die größere Suite-Version als dauerhaft erwerbbares Produkt gibt es nicht mehr. Einst beinhaltete diese als „Reason Suite 11“ satte 73 Geräte, darunter 16 exklusive Rack-Extensions. Einige davon sind nun nur in Reason+ verfügbar oder einzeln erwerbbar, z. B. die elf Instrumente Scenic, Complex 1, Modular Synth, Parsec 2 Spectral Synth, Umpf Club Drums, Umpf Retro Beats, Reason Electric Bass, Reason Drum Kits, Processed Pianos, Radical Keys, Layers Quadrasonic Sample Player, Layers Wave Edition sowie zwei Effekte und die “Player”-Module Polar Dual Pitch Shifter, Old-School Harmonizing, Rotor Rotary Speaker, Drum Sequencer, Quad Note Generator und PolyStep Sequencer.
Dabei ist es geblieben, allerdings sind neue Geräte hinzugekommen, von denen nun einige zur Reason+ Ausstattung, andere zur Vollversion Reason 13 gehören. Zu Reason 13 gehören etwa die Player Scales & Chords, Beat Map, Dual Arpeggio und Note Echo sowie die Instrumente Monotone Bass Synthesizer, Grain Sample Manipulator, Mimic Creative Sampler, Klang Tuner Percussion, ID8, Humana Local Ensemble, Pangea World Instruments, Radikal Piano und Polytone und Effekte wie Synchronous Effect Modulator, Quartet Chorus, Sweeper Modulation, die Softube Amps, Pulverizer, Channel EQ, Channel Dynamics, Audiomatic Retro Transformer sowie Ripley und die neuen Tools.
Von den neueren Geräten findet man jedoch einige nur in Reason+ – z. B. den im letzten Jahr vorgestellten und sehr leistungsfähigen Objekt Synthesizer (Physical-Modeling) oder auch den Chord-Sequencer. Mit diesem lassen sich Akkorde in andere DAWs wie Live exportieren bzw. aufnehmen, wenn man ein MIDI-Out-Gerät einfügt. Chord-Sequencer kann beispielsweise separat für 74,- Euro erworben werden). Außerdem gehören aktuell die Player-Geräte Drum Sequencer, Bassline Generator und Pattern Mutator, die Instrumente Reason Drum Kits, Algoritm FM, Friktion String, Layers und Objekt sowie der BVX Multimode Vocoder nur zu Reason+.
Hier könnt ihr die Ausstattung der verschiedenen Versionen vergleichen.
Sonstiges, Eindrücke, Konkurrenz – und ein Video
Weiterhin fehlt bislang eine MPE-Einbindung. Man kann keine Videos importieren und auch nicht mit der ARA-Schnittstelle, wohl aber mit VST2 und VST3 arbeiten. Hier hinkt man ein wenig der Konkurrenz hinterher. Wichtiger ist mir ein zumindest gefühlter Gewinn an Stabilität des Programms bei der Arbeit auf meinem M1 Mac.
Erfreulich ist auch eine Verbesserung der Ableton Link Integration. Reason unterstützt jetzt auch Start/Stop sync via Ableton Link. Es ist außerdem möglich, MIDI-Clock zu verschiedenen Output-Ports zu senden, MIDI-Clock aus Reason soll nun außerdem stabiler sein. Reason wird nicht – wie Ableton live – beendet, wenn das letzte Dokument geschlossen wird, sondern kann mehrere Songs gleichzeitig öffnen.
Hier noch ein ergänzendes Video zum Text:
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Zitat aus dem Artikel:
»[…] Einige Marketing-Irrungen im Laufe der letzten Jahrzehnte haben wohl eher dafür gesorgt, dass dieses leistungsfähige und innovative Programm nicht noch mehr Verbreitung gefunden hat. […]«
Danke, dass das mal jemand schreibt. Ich gehöre nämlich zu genau den Leuten, die »Reason« nie so richtig ernst genommen haben. Dann gab es auch noch die Umbenennung der Firma von »Propellerhead« in »Reason Studios« (warum auch immer, alter Wein in neuen Schläuchen), wodurch auch gleich mal die Domäne geändert wurde (aktuell wird die Domäne propellerhead.com zum Verkauf angeboten).
Zum Glück aber verfolge ich den YouTube-Kanal »Underdog Electronic Music School« mit Oscar, der Reason durchaus öfters als VST in seiner DAW Ableton »Life« einsetzt. Und das ist echt saucool, was man da alles machen kann. »Reason« ist seitdem in meinem Ansehen massiv gestiegen. Ich hab’s nur deswegen nicht, weil … ähm … was soll man denn noch alles nebenbei machen? 😁
Deswegen noch einmal: Danke für den Artikel! 🙂
@Flowwater danke…ja, verstehe…..aber Reason war mal „das“ Ding überhaupt. Der CEO Ernst erzählte mir mal, dass es nach einer speziellen Waffe aus einem Buch bennant sei, die „alle könne“. Reason kann den Alleskönner spielen, aber dann steigen natürlich die Ansprüche an alles…aus meiner Sicht insbesondere die Sampleverwaltung, das Plugin-Handling etc..
@Heiner Kruse (TGM) „ aber Reason war mal „das“ Ding überhaupt.“
Das sehe ich anders. ReCycle war mal „das“ Ding überhaupt. Das hat mir echt die Sprache verschlagen. Dann kam Reason. Die Entscheidung, das Rack einzuführen, unmöglich. Wackelnde Kabel, fand ich vor 20 Jahren schon eine alberne Sache. Die Rackentscheidung führte dazu, dass ich ein 12 cm breites Rack auf dem Bildschirm hatte, das aber 3 Meter 50 hoch war. Ich war damals im Verkauf, einige haben Reason gekauft, aber ein Reisser war das nie. ReWire versprach ein Riesending zu werden, wurde aber nie eingelöst. Einige Male habe ich Reason im Hintergrund von Logic mitlaufen lassen, aber da war Ableton Live die deutlich bessere Alternative. Mich haben sie als Interessenten sehr früh verloren.
Klar. Alles subjektiv, wie auch deine Beziehung zu Reason, Heiner. Aber so ist es halt passiert. Bin ich auf einer Messe, auf den Superbooths habe ich sie zwei, dreimal gesehen, hatte ich fast Mitleid mit der Firma. Nebenbei habe ich bereits in den Neunzigern mit ProTools, Host Logic, InTheBox gearbeitet. Da war Reason noch Quark im Regal. Aber du hast doch ein gutes Logic Buch geschrieben, weisst das alles ja bereits 😜.
@Tai Ja, ich stimmer Dir in vielem zu. Aber es gab den einen Moment, da musste man den Space Designer für Logic noch separat erwerben, ich weiss nicht, wie weit Ableton da war, aber plötzlich konnte Reason das ganze Hardware Studio ersetzen, nicht ganz klanglich, aber auch vom Handling/ der Bedienung her war der Umstieg so leicht. Da waren sie kurz ganz vorn aus meiner Sicht. Die Schwierigkeit war dann noch, es mit einem Programm zu syncen, das Audio abspielt. Ich hab es damals mit 2 Rechnern gemacht….damit abzugehen war der pure Spaß…hier ein Beispieltrack aus der Zeit…die Beats sind alle Reason. https://open.spotify.com/intl-de/track/44rtC7Bl58jVHVcKjRcZsG?si=c5a743efac654b45
@Heiner Kruse (TGM) Die zwei Rechner Lösung hatte ich auch immer mal probiert. Mache ich nur noch, um einen alten Song, der noch alte PlugIns braucht, in die Gegenwart zu hieven. Ist schon harter Stoff
@Tai Ja stimmt, aber wenns klappt und gut konfiguriert ist (ich hab damals beide analog auf nem Mixer zusammengemischt) macht’s manchmal mehr Spaß als wenn alles in einem Rechner passiert
@Flowwater Reason als VST hatte ich über das Abo mal getestet aber das ist wohl eher was für ex-Reason-User.
Unter Linux geht sowas aber auch. Du kannst Bitwig starten und Ableton als Instrumenten-Rack nutzen. Das Audiosignal von Ableton wird auf eine Audiospur in Bitwig geroutet und fertig. Mit „sudo modprobe snd_virmidi“ noch virtuelle Midi-Ports erstellt und ich kann von Bitwig aus den Wavetable in Ableton ansteuern, mit FX verfeinern, syncen und auf eine Audiospur aufnehmen. Ableton läuft dabei unter Wine und Pulseaudio, die Latenz ist aber ok und weicht nur 2ms von Bitwig ab, das kann man per Hand ausgleichen. Alles mit Pipewire/Wireplumber und Pulseaudio, ohne große Verrenkungen.
@Kazimoto …interessant!
@Kazimoto Ich wollte gerade Fragen: Wuss?!?
Aber klar, kurz nachgedacht … im Prinzip funktioniert das mit jedem Synthesizer, der Standalone läuft. Der muss dann einfach mit einem virtuellen MIDI-Port »angebunden« werden. Ich habe mir vor Jahren und für Windows dafür das winzig kleine Programm loopMIDI von Tobias Erichsen geholt. Bisher brauchte ich es nicht … aber damit kann man natürlich innerhalb des PCs alles miteinander verknüpfen. Ich schätze mal, dass das unter Linux genau so funktionieren wird.
Bischen OT | Bespoke
Ich habe mir übrigens bei Erscheinen sofort die »experimentelle« DAW-Software Bespoke Synth gekauft (also richtig mit Spende an den Programmierer). Nur um dann nach kurzer Zeit festzustellen, dass Bespoke weder MIDI-Clock empfangen noch senden kann (zumindest in der Version, die ich noch habe). Dadurch war es natürlich Essig, die Software zum Beispiel zusammen mit einer anderen DAW zu synchronisieren. Technisch möglich – virtueller MIDI-Port – aber in Bespoke nicht vorgesehen. Tscha … 😕
@Flowwater Der Bespoke sieht aus wie die kleine Version von Poly Grid.
@Kazimoto Ich fand den (Vergangenheitsform) auch total spannend. Nachdem ich aber gemerkt habe, dass der quasie komplett 100 % StandAlone ist, und ich ALLES darin machen müsste, habe ich ihn nie wieder angefasst (stürzt bei mir übrigens auch alle Nase lang ab).
@Flowwater Du solltest wirklich langsam auf Linux wechseln, da könntest du auch Reaper mit Bitwig laufen lassen, beides sogar nativ. Es ist schon cool wenn man eine DAW startet und die andere ebenfalls, dazu in perfekter Synchronisation. Poly Grid ist ein echtes Rabbit Hole und was Anwender damit alles basteln, einen Moog DFAM oder sogar einen Muse? 😄
https://www.youtube.com/watch?v=9w3QsleNUGU
https://www.youtube.com/watch?v=GUoKM5UV-74
Netter Channel, der kann wat!
@Kazimoto Ist das so wie früher bei Propellerhead’s ReWire, wo man virtuell Steuer- und Audioverbindungen zwischen DAWs herstellen konnte? So konnte das Reasonrack von Ableton angesteuert werden oder zB. Ableton’s Audiowarping direct nach Logic geroutet werden. Wurde leider irgendwann beerdigt. 🙁
Als jahrelanger Reason Nutzer finde ich den Upgrade Preis viel zu hoch. 199€? Dafür bekommt man wonders fast eine vollwertige DAW.
Da werde ich wohl auch diesmal aussetzen.
Ich vermute man will damit das Abomodell pushen. Aber auch damit machen sie sich keine Freunde.
@HOLODECK Sven ich stimme zu. Allerdings Cubase Updates haben glaub ich auch immer 199 gekostet, den Live Preis hab ich gerade nicht im Kopf, sie verstecken ihn auch immer schön
@Heiner Kruse (TGM) Danke für Deinen Artikel zu Reason 13. Auf mich wirkt deine Informationsfluss informativ und praxisorientiert! 👍
@CDRowell Danke!
@Heiner Kruse (TGM) Also das teuerste Update was ich bei Cubase hatte waren mal 59,99. Ich meine der reguläre Preis war 99€ aber natürlich kauft man das Update immer im Summer-Sale.
Das Propellerheads mit ReCycle und ReBirth innovativ waren und sich einen guten Namen gemacht haben unterstreiche ich gerne!😍
Reason baut auf diese Schmankerl auf, wie ich meine und konnte mich im Lauf der Jahre leider immer weniger begeistern.🤙
Ein schlauer Schachzug war die Nutzung als VST… da haben die Nutzer gefühlt über eine sehr lange Zeit auf die Befreiung aus dem Reasoniverse gewartet.🚀
Ob die jetzt beschriebene Version mir zusagen möchte, kann ich nicht sagen, zu uninteressant wirkt mir das Angebot, obwohl mein Bruder, der lange Reason als Main-DAW nutzt, mir toternst versichert, die 13. Version sei der Knaller.😎
Was soll’s, hin und wieder nutze ich noch KONG, weil dessen Möglichkeiten zum PhysicalMod. für Drums doch als VST-Variante ansprechen…😇
Jetzt lese ich mal den Artikel und freue mich, wenn mich dabei noch interessante Neuigkeiten erfrischen können! 🤩
Gut. Nun wird mein M1 NICHT mit einem Reason 14 Update bestückt… Beim Lesen fiel mir die Anmerkung, dass dann die 12er nicht mehr funzt besonders negativ auf… Mit etwas Wehmut meine ich: „Farewell Reason!“
@CDRowell das ist bei mir so und musste ich erwähnen.
In den Release Notes steht bei einem Update, dass sie das Problem angeblich gefixt haben.
Davon merke ich aber leider nichts, allerdings habe ich mein R13 vor diesem Update installiert, evtl. wurde das R12 da zerschossen. Nun heisst es immer: Notwendige Datei fehlt
@Heiner Kruse (TGM) Das wird der Fehler gewesen sein. Seit der 13.0.1 lassen sich ohne Probleme beide Versionen installieren und nutzen. Ggf. einfach die 12 neu installieren und dann läuft die auch wieder.
@TomNio Schön und gut zu wissen – ich erwähnte es ja auch – besonders motiviert bin ich aber nicht, nach diesen Erfahrungen das jetzt nochmal zu versuchen (wer weiß, wie der 12er Installer dann mit V13 umgeht, außerdem hat die 12 aktuell nichts, was ich in 13 vermisse)
Nun gibt es also schon seit Version 12 keine Suite mit allen Instrumenten zum Kauf mehr. Ich bin selber bei Version 4 im Jahr 2009 eingestiegen und habe einige Updates mitgemacht. Das letzte war Version 12, da ich die alten Instrumente weiter nutzen konnte.
Ein Abo möchte ich für Reason nicht abschließen – wofür ich nun knapp 200 Euro für ein Update ausgeben soll, erschließt sich mir aber auch nach dem Lesen dieses Tests nicht so richtig. Schade eigentlich, aber ich glaube, für mein Geld bzw. für die Art, wie ich bereit bin es auszugeben, haben die Reason Studios/Propellerhead keine Verwendung mehr…
@gs06 soweit ich weiss kannst Du die alle Instrumente auch weiter nutzen, wer die Suite einmal erworben hat, behält sie. Nur kann man sie nicht mehr neu erwerben bzw. dann manche Instrumente nur einzeln.
Ich probiere seit 2 Monaten Reason 13+ aus. Sich so ein kleines virtuelles Studio zu bauen und zu verkabeln ist erfrischend anders, es kann aber auch recht unübersichtlich werden. Hat jemand mal Reason mit einem zusätzlichen hochkant ausgerichteten Bildschirm für die Rackansicht ausprobiert? Das sollte doch gut passen. 😀
Trackübergreifend zu verkabeln und nur mit den Racksequenzern zu arbeiten ist besonders. Den linearen Hauptsequenzer finde ich dagegen umständlicher, als den meiner Stamm-DAW. Aktuell denke ich mir Ideen in Reason aus, exportiere diese als Wave und arrangiere und mixe diese in meiner anderen DAW.
Gibt es eigentlich eine Methode beim jammen die Pattern mehrerer Rack-Sequenzer manuell zur gleichen Zeit umzustellen? Quasie wie eine Scene?
@Modellwelle Müsste eigentlich mit „Blocks“ funktionieren.
@Modellwelle Teddytaste76 hatte einen guten Vorschlag, der Hauptsequencer hat ja auch Spuren zum Umschalten von Patterns, aber Du willst es glaub ich manuell machen.
Das würde über Combinator Geräte funktionieren. Da kannst Du Buttons und Regler definieren, die mehrere Sachen auslösen können, die Du frei verkabeln kannst.
schade, dass es die suite nicht mehr gibt😕. Ich empfinde Reason immer noch als ziemlich kreative DAW obwohl es zwischendurch ein ganz schöner Leidensweg gewesen ist. Schön wäre, wenn sie die klassischen Synths malström/subtractor/thor, die jeder User seit Jahren kennt, updaten würden.