Sound & Praxis mit dem Particle
Mal eben für zehn Minuten in den Shop um die Ecke, um das Red Panda Particle schnell zwischen Chorus- und Flangerpedale antesten mit einschieben – das wird garantiert in die Hose gehen! Ebenso sollte man sich vom eigentlichen Begriff „Delay“ und dessen eigentlichem Klangverhalten so weit wie nur möglich lösen, denn der Sound, den dieses Pedal produziert, hat mit einem herkömmlichen Echo im eigentlichen Sinne nicht mehr viel zu tun.
Sicher, unter der Unmenge an Variationsmöglichkeiten lassen sich auch saubere und sehr analog klingende Echos entdecken, das ist allerdings die Ausnahme zwischen modulierten Sounds, die mit einem Gitarrensignal aber auch rein gar nichts mehr zu tun haben. Durch die Vorauswahl mit dem Programm-Poti wird die ungefähre Richtung zwar vorgegeben, in der Praxis verschwimmen aber sehr schnell die Grenzen zwischen gemorphten Reverse-Echos, extrem gepitchten und synthetisierten Octaver-Sounds oder auch zerhackten, fast schon „gegateten“ Arpeggiolinien.
Dabei ist die Signalqualität dank True-Bypass beeindruckend dicht und dynamisch und man sollte besser immer einen Finger in der Nähe des Blend-Potis belassen, denn auch die Selbstoszillation mancher Sounds könnte schnell die Ohren zum Pfeifen und den Speaker des Amps zum Bersten bringen!
Die Potis erweisen sich in der Praxis als sehr fein justierbar und so entstehen beinahe bei jedem Millimeter Regelweg neue Veränderungen im Klangbild. Sehr praktisch zeigt sich auch die Freeze-Funktion des CHOP-Potis, so kann man einen eingespielten Akkord und/oder Lick in eine Endlosschleife schicken und dann anfangen, mit den übrigen Reglern auf Entdeckungsreise zu gehen. Sehr zu empfehlen sei dabei natürlich ein Expression Pedal, dann steht einer ausdrucksstarken und vor allen Dingen außergewöhnlichen Performance nichts mehr im Wege.