Auf der Easy-Page
Von oben nach unten: Legen Sie einen Namen fest, den Bereich (Tastatur und Dynamik) innerhalb dessen gesampelt werden soll und die Menge der Samples im Verhältnis zur Tastatur sowie im Verhältnis zur Anschlagstärke. Wählen Sie ein Endformat (Keymap, EXS24, Kontakt, Structure oder Reason) und die Auflösung (AIF oder WAV, 24 oder 16 Bit). Nachdem Sie nun den MIDI-Ausgang und den Audioeingang noch definiert haben sowie die Sample-Rate (von 44 kHz bis 192 kHz), brauchen Sie nur noch auf START zu drücken, und ihr Sound wandert in den Sampler.
Round Robin und mehr
Sie haben es sicher schon bemerkt, ich habe im Mittelteil der Anzeige drei Pull-Down Menüs übersprungen.
Mit Hilfe dieser drei Pull-Down Menüs erhalten Sie die Lebendigkeit Ihres Ursprungklanges. Angenommen, Sie spielen eine 16tel-Sequenz auf einer Note mit ein und derselben Anschlagdynamik, kann das trotzdem aus einem echten Analogsynthesizer sehr abwechslungsreich und lebendig klingen. Spielen Sie die selbe Sequenz aber mit einem Sample von diesem Analogsynthesizer, klingt das monoton. Im Fachjargon gerne „Maschinengewehrfeuer“ genannt. Das Ohr erkennt sofort, dass es sich 16 mal um die Wiederholung eines exakt identischen Audiosignals handelt. Hier setzt „Round Robin & Co“ an.
Stellen Sie hier z.B. einen Wert von 4 bei Round Robin ein, wird viermal nacheinander der selbe Klang, die selbe Note mit der selben Anschlagdynamik gesampelt. Im fertigen Multisample (z.B. Kontakt) wird Dank Round-Robin-Technologie bei wiederholtem Anschlag vier mal ein anderes Sample verwendet. So simpel die Idee, so verblüffend das Ergebnis. Bereits ab 4 Stufen erhält der Klang einen Teil seiner Lebendigkeit zurück, ab 8 Stufen konnte ich keinen Unterschied mehr zwischen Original und Sample ausmachen. Da wird das Ohr schlichtweg ausgetrickst wie bei einem Film, der auch nur aus lauter einzelnen Bildern besteht, die im Kontext aber eine Bewegung ergeben.
ROUND ROBIN ist natürlich nur wirkungsvoll bei lebendigen Klangquellen. Mit den beiden Pull-Down-Menüs MDS-1 und MDS-2 können Sie aber selbst statischen Klangquellen Leben einhauchen. Sie vergeben einen MIDI-Controller und weisen diesen einem beliebigen Parameter Ihres Synthesizers zu. Jedes Sample wird nun durch diesen Parameter vor dem Sampelvorgang beeinflusst – die Stärke legen Sie fest. Bei der Wiedergabe können Sie anschließend mit dem selben Controller durch Ihre Sample-Layers fahren. Beispiel: Sie erstellen ein MDS-Multisample und öffnen dabei über das Modulationsrad das Filter (geschieht beim Sampeln automatisch über Controller-Werte), dann können Sie später bei der Wiedergabe diesen Vorgang wiederholen. Einziges Manko: Nach 16 Steps ist Schluss. Für Filterfahrten sicher zu wenig, aber manch anderer Parameter lässt sich damit schon variieren.
Aber bedenken Sie bei all den schönen Round-Ronbins und MDS, Velocity-Switch und Multisampling, das geht richtig auf den Speicher. Ich persönlich beschränke mich daher auf Round-Robin. Velocity Stacks und Multisampling und lasse die MDs gerne außen vor.
Zum Patchfeld in der Mitte
Das Patchfeld versendet Programmwechselbefehle. Setzen Sie einen Haken bei jedem Sound, den Sie später im Rechner haben wollen, und AutoSampler wird automatisch einen Sound nach dem anderen abfeiern und für Sie als Multisample fertig stellen. Für jedes Patch lassen sich natürlich zuvor alle genannten Einstellungen (und es kommen noch einige hinzu) individuell einstellen. Das komplette Set lässt sich auch mit allen Einstellungen speichern. Ich habe so z.B. ein komplettes Set für meine Lieblingssounds des Virus C erstellt. Die Vorarbeit für ca. 40 Klänge hat zwei Stunden gedauert, der automatische Samplevorgang dann ca. 4 Stunden, die ich mit der Familie in der Natur verbachte. Als ich zurück kam, startete ich Kontakt und hatte 40 fertige, spielbare Sounds.
Ja, ist wohl definitiv die beste Software um Hardware abzusamplen. Nur, lohnt für ein PC User der mit Sample Robot arbeitet, extra hierfür eine Mac Anschaffung und ein Umstieg? Sind die Ergebnisse deutlich besser?
Wer kann vergleichen?
Wenn man bei SR ein Sound aufnimmt und in ein Sampleplayer konvertiert, ist der Sound dort erstmal ohne Release und ohne sonstige schönen (Filter)Modulationen, die den Sound erst richtig leben lassen. Der Sound bleibt in dem gesetzten Loop stehen und wird beim Loslassen der Taste abgehackt. Ich denke das wird bei mit AutoSampler erstellen Sounds nicht anders sein. Ein wenig Nachbearbeitung ist schon noch nötig. Ganz so einfach wie du es beschreibst sehe ich es nicht, aber natürlich ist es eine wunderbare Hilfe.
@Zorro Hallo Zorro,
AutoSampler liefert Dir einen fertigen, spielbaren Sound – und zwar mit gewünschtem Release. Filtermodulationen sind ebenfalls vorhanden wenn diese über Layering oder MDS mitgesampelt wurden. Im Falle MDS ist sogar die Controller-Zuweisung bereits implementiert. Ich habe bislang noch bei keinem einzigen übertragenen Sound in Kontakt irgendetwas nachbearbeiten müssen wenn das Ergebnis identisch mit dem Ausgangsklang sein sollte.
@Tyrell Hallo Peter,
konvertiert AutoSampler direkt nacht .nki (Kontakt) oder nach .sf2? Ich kenne halt nur Samplerobot3 und dort ist das Kontaktformat .sf2,was ja eigenlich Soundfont ist. Evtl. liegt es daran.
Gruß
Christian
@Zorro Ich kenne SR auch – und genau dort liegt einiges im argen bei SR. AutoSampler konvertiert ins ECHTE Kontakt-Format (nki) und zwar eben mit integrierten MSD und/oder RoundRobin Funktionen!!! Ob sich eine Mac-Anschaffung lohnt kann ich dir als Mac-Fan nicht objektiv sagen, aber meine Empfehlung hast du.
@Tyrell Ok, die Erfahrung habe ich auch. Das fehlende NKI Format bei SR ist doch sehr unerfreulich. Kann man die, mit AutoSampler/NKI Format erstellten Sounds (also vom Mac), auch auf einem PC Cubase/Kontakt abspielen?
@Zorro Sollte klappen.
Läuft das den noch unter nem G4/5
@nativeVS Keine Ahnung. Am besten Du schickst ein Mail an den Hersteller und postest dann hier die Antwort ;-).
Durch den aktuellen Test des SampleRobot’s, bin ich hier auf den Test des AutoSamplers gestoßen.
@Tyrell Vielen Dank für diesen sehr aufschlussreichen Test. Besonders gelungen ist die Erklärung zu Round Robin und dem „Maschinengewehrfeuer“. Ich nutze den AutoSampler auch schon sehr lange und liebe die Möglichkeiten des intelligenten RR-Multisampling. Leider läuft AutoSampler wegen der fehlenden 64 Bit-Unterstützung nicht mehr. So bin ich auf MainStage umgestiegen. Leider gibt es keinen Kontakt-Export mehr, jedoch kann man das RR-EXS Instrument problemlos in den Kontakt importieren.