Ansonsten macht der Reloop RHP-15 einen soliden und robusten Eindruck. Der verwendete Kunststoff wirkt fest und hochwertig und sollte auch mit leichten Stößen ohne Probleme auskommen oder einen Sturz vom DJ-Pult überleben. Auch wenn man das natürlich keinem Kopfhörer all zu oft zumuten sollte. Größte Schwachstelle werden, wie auch bei der Konkurrenz, die Gelenke an den Ohrmuscheln sein. Der komfortable und einfache Klappmechanismus und die um 15% drehbaren Ohrmuscheln sorgen für Tragekomfort, allerdings zu Lasten der Stabilität. Hier und jetzt noch stabil und ohne Probleme, sollte man an diesen Stellen am vorsichtigsten sein, um lange Spaß mit seinem Kopfhörer zu haben. Aber man muss sagen, zum günstigen Preis von gerade einmal 69 Euro bietet der Reloop wirklich eine tolle Verarbeitung und kommt sehr stabil daher. Im Übrigen weiß auch das schlichte Design in mattschwarz zu gefallen, das nur durch ein Herstellerlogo in Aluminium auf den Ohrmuscheln durchbrochen wird – also auch optisch ein professionelles Gerät. Wer es etwas farbenfroher mag, für den hat Reloop auch passende Ersatzpolster und Kabel in vielen Farben im Angebot.
Wie klingt er?
Kommen wir neben Verarbeitung und Tragekomfort zum dritten wichtigen Kriterium für den Kopfhörerkauf, dem Klang. Hier sei direkt wieder auf das Testhören verwiesen, denn eine objektive Meinung zum Klang ist nicht einfach. Es gibt so viel unterschiedliches Hörempfinden wie Lautsprecher oder auch Kopfhörer auf dem Markt. Also lieber einmal selbst testhören und vergleichen, damit man den Kopfhörer findet, der am besten zu einem passt und lange Freude damit hat. Ich selbst habe nach Jahren mit dem Sennheiser HD-25 und einer kurzen Episode mit verschiedenen Technics Modellen nun mein Glück beim Pioneer HDJ-1500 gefunden. Anderen wird es eventuell genau anders herum gehen. Wie steht nun also der RHP-15 da?
Vom Schalldruck und den feinen Nuancen her kann er natürlich nicht mit 3-4 mal teureren Modellen mithalten. Muss er aber auch nicht. Denn der Sound ist druckvoll, klar und nicht in irgendwelchen Frequenzbereichen zu sehr überpräsent. Dabei liegt der Fokus der Abstimmung ganz klar auf einem basslastigen, mittigen Sound, die Höhen sind eher zurückhaltend und dementsprechend bei hohen Abhörlautstärken nicht zu schneidend oder harsch. Je höher die Lautstärke wird, desto weniger kann der RHP-15 den Druck im Bass beibehalten, Mitten und Höhen kommen dann etwas mehr heraus. Hier schwächelt das Modell hörbar.
Vom Klangbild her lässt sich der Reloop Kopfhörer in Richtung der Technics Konkurrenz einordnen, da er nicht sehr höhenlastig und eher druckvoll und bass- und mittenlastig ausgelegt ist. Und auch wenn er, aufgrund dieser Merkmale, zum Arbeiten im Studio eher weniger geeignet ist, so ist das doch für das Auflegen eine gute Arbeitsvoraussetzung und sollte funktionieren.