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Test: Reloop RP-4000 MK2

(ID: 232328)

Der Plattenspieler selbst besteht aus einer schwarzen, glatten Metalloberseite, verschraubt auf einem Chassis aus Kunststoff. Die Maße sind klassisch, 45 cm breit, 35 cm tief und 14 cm hoch, damit passt der RP-4000 MK2 in die klassischen Cases. Gewicht? 9,8 kg.

Nach den äußeren Werten Zeit für einen Blick auf die inneren Werte. Natürlich ist auch in diesem Modell ein High-Torque Antrieb verbaut, Quartz-gesteuert mit direktem Antrieb auf den Plattenteller. Das Startdrehmoment beträgt > 1,8 kg/cm, was ein Drittel mehr als beim klassischen Technics 1210 ist, ein wenig weniger allerdings als beim neuen 1210 GR. Deutlich weniger sogar als die etwas teureren Modelle wie Pioneer PLX-1000 oder Denon VL12 Prime. Hier liegen die Werte teils bei über 5 kg/cm – zumeist einstellbar, denn vielen Nutzern ist das einfach zu viel Kraft.

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Der bürstenlose Motor soll den Plattenteller in unter einer Sekunde auf die gewünschte Geschwindigkeit beschleunigen, ebenso soll der Plattenteller in unter einer Sekunde stehen. Start- wie Stop-Zeit sind nicht einstellbar. Die Gleichlaufschwankungen sollen unter 0,2 % WRMS liegen.

Plattenhören in der Praxis

Soweit zu den technischen Daten, Zeit für den Test in der Praxis. Der Plattenspieler ist schnell zusammengebaut, eingestellt. Auflagegewicht und Anti-Skating, das ist eigentlich auch das einzige, was eingestellt werden muss.

Das mitgelieferte Tonabnehmer-System macht einen guten Job, aufgrund der wenigen Extras an Funktionen kann man dem Modell schnell einen Ton entlocken.

Reloop RP-4000 MK2

Im Lieferumfang enthalten, ein Reloop OM Black Tonabnehmer-System

Der Pitchfader bietet neben den klassischen 8 % in beide Richtungen auf die vergrößerte Pitchrange von 16 %, plus und minus versteht sich. Umschaltbar ist dies mit einer kleinen Taste. Schaltet man auch 16 %, blinkt diese rot. Das könnte einen ein wenig nervös machen auf Dauer, muss ich zugeben. Wer direkt zum Nullpunkt springen möchte oder aber, wer sicher gehen möchte, dass er bei exakt 0 % ist, der kann die Quartz-Lock Taste neben dem Pitchfader drücken. Sobald dies getan ist, wird die Drehzahl kontrolliert und bei 0 % gehalten, als Rückmeldung für den Nutzer beginnt die grüne LED neben der Taste (die im Normalfall aus ist) an zu blinken. Warum genau diese blinken muss und nicht wie an gefühlt allen anderen Plattenspielern einfach leuchtet, erschließt sich mir nicht, scheint aber das Konzept des Reloop-RP4000 MK2 zu sein, dass hier LEDs blinken, um Zustände zu symbolisieren, statt klassisch über an und aus zu agieren.

33 1/3, 45 oder 78 RPM, damit kann man von Single- bis zur Schellack-Platte alles abdecken. Wer ein wenig auf Effekte steht, kann auf Tastendruck die Abspielrichtung auch direkt einmal umdrehen. Das geht bei 33 1/3 Umdrehungen/Minute in circa einer Sekunde, bei 45 RPM dauert es circa 1,5 Sekunden – ein guter Wert.

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Reloop RP-4000 MK2

Wer es ganz genau möchte …

Grund dafür ist sicherlich zum einen der Motor, zum anderen der sehr leichte Plattenteller. Dieser besitzt leider auch keine Gummidämpfung gegen Vibrationen. Was also eigentlich Usus ist bei DJ-Plattenspielern (auch bei Hi-Fi-Plattenspielern), ist hier sicherlich dem Kostenfaktor zum Opfer gefallen.

Schon erwähnt wurde die Gefahr von Rumpeln, von leisen Motorengeräuschen. Ich hatte ehrlich gehofft, dass der RP-4000MK2 diese nicht hat. Leider musste ich feststellen, dass ein leises Rumpeln zu hören ist. Leise, aber hörbar. Nimmt man den Plattenteller ab, verstärkt sich dieses massiv. Ganz klar kommt dieses aus dem Bereich Motor/Antriebswelle.

Da man dieses, wenn der Plattenteller aufgesetzt ist, erst recht, wenn man Musik hört, nicht mehr wahrnimmt, könnte es eine reine kosmetische Angelegenheit sein.

Leider fällt ein zweiter bei diesen Modellen bekannter Fehler auf. Die Strobe-LEDs sollten eigentlich, leuchtend oder eher blinkend mit 50 und 60 Hz bei 33 1/3 und 45 RPM die Punkte auf dem Plattentellerrand zum „Stehen“ bringen. Jeder kennt das, das visuelle Feedback dazu, ob der Plattenteller die richtigen Geschwindigkeit dreht. Hier fällt leider auf, dass das weder bei 33 1/3 noch bei 45 RPM der Fall ist. Der Plattenteller dreht minimal zu langsam, nicht nur das, dies auch noch leicht ruckelnd, so als würde er in regelmäßigen Abständen von unter einer Sekunde leicht abgebremst werden. So lässt es sich zumindest anhand der Strobe-LEDs ablesen.

Eine kleine Testaufnahme eine 1000 Hz Tons zeigte dann, dass hier schwach erkennbar regelmäßige Unregelmäßigkeiten zu erkennen sind. Es scheint also wirklich der Plattenteller unrund zu laufen. Zugegeben jedoch auch, diese sind minimal. Schaut man sich den Zustand einmal mit einer DVS-Software an, kann man feststellen, dass bei 33 1/3 Umdrehungen pro Minute eigentlich keine Veränderung erkennbar ist, bei 45 RPM kann man feststellen, dass in regelmäßigen Abständen der BPM-Wert um maximal 0,1 % schwankt, der Pitch-Wert selbst bleibt konstant.

Schwierig dies zu beurteilen. Es ist nicht nichts, es ist da, es dürfte da nicht sein. Es hat allerdings nur minimale Auswirkungen, so dass man bei einem Einsteigergerät funktionell darüber hinwegsehen könnte. Es dürfte halt aber einfach nicht da sein.

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Forum
  1. Profilbild
    Bloom

    Ich kann mich dem super Bericht vom Bolle nur anschließen. Für den Anfang und dem Wissen das man sich später was neues Kaufen wird, ist das Ding mit Sicherheit OK. Nur kauft man bekanntlich bei günstigen Sachen immer zweimal. Ein Kumpel von mit arbeitet ab und zu bei Reloop auf Messen und hat meinen Eindruck von diesem Teil bestätigt. Ich persönlich finden den 7000er oder 8000er genial mit meinem VirtualDJ Pro DVS Setup.
    Aber nochmals zum Einstieg mit dem Wissen das man über kurz oder lang Upgraden wird, sind die schon OK.

    • Profilbild
      Bolle / Johann Boll RED

      @Bloom :)
      Vielleicht nutzt man sie am Anfang ja auch nicht so hart….ich hab mit Omnitronic angefangen, die haben die ersten Jahre gut gehalten, bis ich das Geld für Technics hatte…bzw. überhaupt wusste, dass es Technics gibt und was das ist und, dass man die haben muss :)
      Omnitronic und Behringer, das war mein Einstieg und es war kein schlechter… :)

  2. Profilbild
    Altered AHU

    tolleer bericht danke dafür… Schade, dass das teil nicht ganz Rund läuft sonste wäre er in meinem besitz

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