Rotary Mixer-Traum handmade aus Berlin
Resor 2525FX Rotary Mixer – die Anzahl der Hersteller von Rotary DJ-Mixern, die wir noch nicht in einem Test hatten, wird langsam sehr klein. Mit der Marke Resor und dem Resor 2525FX steht mal wieder ein Rotary Mixer bei uns auf dem Tisch, der auch für uns neu ist – Gerät, wie auch Hersteller selbst. Dem einen oder anderen wird Resor sicherlich schon etwas sagen, auch wenn hinter Resor „nur“ ein Gesicht steckt. Resor ist eine One-Man-Show aus Berlin, aus dessen Händen unterschiedliche Rotary Mixer seit einiger Zeit den Weg in die Welt finden. Und, man muss genau sein, ein 19-Zoll Isolator.
Inhaltsverzeichnis
Drei Modelle gibt es aktuell, wohlgemerkt in unterschiedlichen Ausführungen. Dazu gehört der Resor 2500, klassische 2-Kanal-Variante mit X-Send/Return für einen Preis ab 1.600,- Euro netto oder die 4-Kanal-Variante, der Resor 2533, der bei einem Preis von 2.450,- Euro beginnt. Wahlweise gibt es nicht nur die Möglichkeit des Effektwegs, sondern auch die Wahl des Holzgehäuses, die Art der Cover-Plate oder unterschiedliche Potikappen. Eiche natur oder schwarz? Die Coverplate schwarz, silber, bronze oder doch lackiert in Blau, Rot oder Metallicgrün? Potikappen in Standardausführung oder der Urei-Version? Oder doch „Premium-Kappen“ in Silber oder Mattschwarz? Hier gibt es einige Auswahlmöglichkeiten und dabei auch eine Bedingung: Nach Bestellung gehen Kunden in Vorleistung mit einer Anzahlung von 1.000,- Euro, bevor der Mixer gebaut wird.
Wer gar keine Extrawünsche hat, kann ansonsten auch direkt zuschlagen. Einige Pre-Built-Units in einer Standardvariante gibt es auch zu kaufen, ein Blick auf die Homepage verrät, welche Modelle in welcher Ausführung aktuell verfügbar sind. Eilig wird es beim Kauf einen Rotary Mixers wohl niemand haben, aber vielleicht passt es ja.
Zwei Modell-Varianten wurden nun schon genannt, klar, eine fehlt noch: Resor 2525, Resor 2525FX oder Resor 2525M. Model 1 und 2 erklären sich zunächst von selbst, aber M? Einfache Sache, den 2525 gibt es auch mit von den Kanalzügen separatem Mikrofoneingang.
Zum Testen erhalten habe ich den Resor 2525FX, was mich als Liebhaber externer Effektgeräte natürlich sehr glücklich macht.
Bevor wir einen Blick auf das Modell machen, ein Tipp: Die Homepage von Resor Electronics bietet nicht nur Überblick über die Produkte, sondern hat auch eine sehr informative FAQ-Sektion. Schaut mal rein, lohnt sich!
Hier gibt es auch ein paar schöne Erklärungen zu den Fragen, warum alle Resor Mixer in diskreter Bauweise mit Class-A OpAmps gebaut werden. Zum einen natürlich aufgrund der technischen Vorteile der entsprechen verbauten Komponenten, wie aber auch aufgrund der persönlichen Vorliebe und der Homage an das „goldene Audio-Zeitalter“.
Sehr positiv, vorab genannt, fällt mir der persönliche Kunden- oder wie in diesem Fall der Tester-Support auf. Das begann direkt mit der Kommunikation zur Test-Unit, Versand etc. und auch bei technischen Rückfragen war Aleks von Resors sehr hilfreich. So hatte meine Test-Unit eine Besonderheit, die mich technisch gestört hätte und auch eher ein Kritikpunkt gewesen wäre. Nach kurzer Rücksprache mit Aleks, der pünktlich zum vereinbarten Telefontermin erreichbar war, war alles erklärt und geklärt und es gab noch ein paar Insights dazu, wieso mein Modell so etwas macht und was dort intern wie verstärkt wird auf dem Signalweg und so weiter und so fort. Fazit: Besonderheit meiner Test-Unit, aber etwas, was in die verkauften Modelle keinen Einzug gehalten hat.
Wenn man in vielen Foren und Gruppen in einschlägigen Netzwerken liest, dass Resor einen sehr guten Kundenservice hat, dann kann ich das nach dieser Erfahrung bestätigen. Dass Resor 3 Jahre Garantie auf seine Mixer gibt, wirkt dabei schon fast nebensächlich.
Der Resor 2525FX – ein erster Blick
Der 2525FX ist ein 2-Kanal DJ-Mixer im kompakten Maß von nur 25 x 25 cm bei einer Höhe von unter 10 cm (gemessen von der Coverplate) beziehungsweise in diesem Fall von 12,3 cm Gesamthöhe. Geliefert wird der Dreher im IP67 zertifiziertem Kunststoffkoffer, reisetauglich und besten verpackt, geschützt vor Staub und Nässe. Das Case fasst den Mixer wie auch das mitgelieferte externe Netzteil. Gewicht? 9 kg im Case oder 3,8 kg nur der Mixer.
Dieses geöffnet, gibt es einen Ausblick auf den Mixer und das, was zu erwarten war, erwähne ich, weil mir bei dem Anblick ein solides „yeah nice“ entfuhr. Das auch deswegen, weil ich nicht wusste, welche Farbkombination ich bekomme werde und nun seht selbst.
There it is. Zwei Kanäle, 2-Band Channel-EQ und ein 3-Band Master-Isolator, Regler für Cue/Mix und die Lautstärke für den Kopfhörerausgang, Booth-, Master-Out und vor allem auch ein Send-Out pro Kanal wie auch ein Return-Kanal-Regler. Dazu ein VU-Meter, solide Kippschalter und das alles verpackt im hellen Eichengehäuse mit blauer Mixer-Oberfläche.
Der erste Eindruck ist sexy, aber er ist vor allem auch die schöne Mischung aus filigran und zugleich massiv. Das macht zum einen sicherlich das Holzgehäuse, zum anderen das absolut quadratische Gehäuse des doch recht kleinen Mixers. Das ist doch eher untypisch – und erinnert mich spontan an Condesa Lucia.
Überraschend groß ist dagegen das Netzteil. Ich glaube, ich habe noch keinen DJ-Mixer mit einem größeren und massiveren Netzteil gesehen.
Auch wenn man zunächst die Oberseite sieht, beginnen wir mal mit der Vorder- und Rückseite. Vorne ist relativ schnell erledigt: 6,3 mm Klinkenbuchse für den Kopfhörerausgang. Mittig. Spannenderweise triggert das meinen Symmetriewunsch, anders als gedacht jedoch. Mittig irritiert. Unten rechts, das würde mir gut gefallen. Ich habe nicht in den Mixer geschaut, aber ich würde stark vermuten, dass das möglich wäre.
Die Rückseite ist dann sehr viel spannender. Hier gibt es unterschiedliche Varianten, daher beim Kauf aufpassen. Standard dürfte die Variante sein, die nun vor mir steht und die pro Kanalzug zwei Stereo-Pärchen Inputs in Cinch-Form besitzt. Wahlweise für Phono oder Line. Die Auswahl befindet sichauf der Rückseite per Kippschalter. Per Cinch gibt es zudem einen Record-Out.
Für den Master gibt es die Wahl zwischen symmetrischen XLR- oder unsymmetrischen Cinch-Buchsen. Der Send- und Return-Weg verläuft standesgemäß per großer Klinke. Erster Hinweis hier: Der 2525FX besitzt gegenüber dem 2525 keinen Master-Insert. Das könnte interessant werden für z.B. die Master-Sounds FX-Unit und somit hier bereits angemerkt: Resor freut sich über Feedback und bietet auf Wunsch auch Modifikationen an und so kann der Rec-Out des Mixers ersetzt werden durch einen Master-Insert. Ebenso kann der Mixer mit einem Mic-In ausgestattet werden (das gilt für alle Modelle), welcher dann mit einer separaten Lautstärkeregelung versehen wird.
Strom gibt es über das externe Netzteil mit 4-Pin Anschluss, verschraubt am Gehäuse. Das ist der Nachteil an externen Netzteilen: Sie sind nicht einfach redundant wie ein Kaltgerätestecker-Kabel für ein internes Netzteil. Ausnahme das PLAYdifferently Model 1, an welches zwei externe Netzteile angeschlossen werden können. Heißt: Man sollte das Netzteil sehr gut verstauen, wenn man unterwegs sein sollte mit dem Mixer. Ein Kabelbruch und die Nacht ist gelaufen.
Der Aufbau des Mixers ist eher in Reihen als in, wie man es erwarten würde, vertikalen Kanalzügen gehalten. Was an einem Linefader Mixer nahezu undenkbar wäre (spontan fällt mir nur der z. B. Allen & Heath XONE:DB2 und DB4 ein, siehe die Filter/Isolator/EQ-Sektion), ist bei Rotary Mixern häufiger zu finden.
So sitzt an der Spitze das VU-Metering, darunter der Master-Isolator mit drei Bändern. Es folgen vier Regler, bereits genannt für Cue-, Master- und Booth-Level wie auch ein Regler als Cue-/Mix-Regler. Diese vier Regler in einer Reihe – nun, ich würde sagen: Man sollte gut wissen, welchen man aufdreht. Verwechselt man das leise Monitoing bzw. den entsprechenden Regler mit dem Master-Out, kann das schnell unangenehm werden.
Wir verjüngen uns von vier Reglern wieder auf drei und landen bei den beiden Send-Reglern wie auch mittig von diesen beiden bei einem Regler für das zurückkehrende Signal.
Reihe vier von fünf beinhaltet dann die beiden EQ-Regler pro Kanal – Low und Treble und in der Reihe fünf von fünf finden wir dann die großen Level-Regler.
Was fehlt? Die Zuweisung der einzelnen Kanäle auf den Kopfhörerweg natürlich. Dies geschieht durch einen Drehregler mittig zwischen den Level-Reglern mit zwei Positionen. Das ist ein wenig ungewöhnlich, denn gewöhnlich wiederum wäre ein Taster im jeweiligen Kanalzug oder vielleicht ein Kippschalter.
Kippschalter ist aber eine gute Überleitung zu: Kippschaltern. Geniale Steilvorlage. Kippschalter gibt es nämlich zwei Stück mittig der VU-Meterings und diese sind nutzbar für die Auswahl, ob das VU-Metering das Cue-Signal anzeigen soll oder das Mix-Signal und der zweite Kippschalter ist quasi der Bypass des Master-Isolators.
So viel zum Äußeren, lassen wir mal ein wenig Fakten sprechen.
Die technischen Daten des DJ-Mixers
Das ist der Part des Testberichts, an dem sich die Geister ein wenig scheiden werden. Die einen werden sagen „Das interessiert mich gar nicht so sehr, Hauptsache, der Mixer klingt gut“, andere werden sagen „Ja, die Hauptsache ist, er klingt gut, aber dann muss die Technik das auch leisten“. Daher kurz und schmerzlos mal ein paar technische Daten zum Gerät.
Line-Eingänge:
Class-A OpAmps / Frequenzverlauf (gemessen Line-Eingang zu Master-Out): 20 Hz bis 20 kHz bei maximal +/- 0,3 dB, THD+N < 0,004 %, SNR > -95 dB
Phono-Eingänge:
Class-A OpAmps mit 40 dB Gain mit 47 kOhm Input-Impedanz und 47 pF Eingangs-Kapazität. Gemessen Phono-In zu Master Out: 20 Hz bis 20 kHz bei maximal +/- 0,3 dB, THD+N Wert < 0,02 % und der Signal-Rausch-Abstand liegt bei über 77 dB. Das sind Werte, die sich mehr als sehen lassen können.
Es gäbe noch ein, zwei Daten mehr, aber die folgen später noch. Zunächst mal ein Blick auf die Funktionen des Mixers.
Die Grundfunktionen des DJ-Mixers
Laut /leise. Bass rein. Bass raus. Grundfunktionen fertig. Schauen wir auf den Rest. Einen guten Rundumschlag über die Funktionen gab es ja bereits zu Anfang mit Blick auf die vorhandenen Regler. Davon abweichend gibt es auch gar nichts zu nennen, denn hier verbergen sich keine speziellen Funktionen in zweiten Layern oder hinter Shift-Tasten. What you see is what you get.
Gewöhnen muss sich einmal an die Cue-Auswahl über das kleine Drehpoti mit zwei Positionen mittig der Level-Regler, aber das ist fix erledigt.
Besonders schön finde ich, dass wir hier am Mixer einen Send- und Return-Weg finden und man so externe Effekt-Geräte einbinden kann. Für mich ein essentielles Feature an einem Mixer und hier auf minimale, aber ausreichende Weise gelöst: Pro Kanalzug gibt es einen Send-Regler, mit welchem ich einen Anteil des Signals auf den Weg „raus“-schicken kann und ich habe ein Return-Regler, mit welchem ich wiederum das „effektierte“ Signal meinem trockenen Signal hinzufügen kann. Der Send ist Post-Fader.
Kleiner Hinweis: Natürlich kann man den Return-Kanal auch als klassischen Eingang nutzen, um zum Beispiel noch einen Sampler oder Zuspieler zu Hause (Streaming-Player etc.) einzubinden.
Ungewöhnlich ist, wie schon erwähnt, die Zuweisung des Signalweges des Kopfhörerwegs auf einen der beiden Kanalzüge – per Drehschalter mit zwei Positionen. Daran allerdings gewöhnt man sich schnell und ehrlich gesagt, ein Druckschalter hätte hier auch selten dämlich ausgehen, ebenso ein kleiner Kippschalter.
Dank des Cue-/Mix-Reglers kann man wundervoll die Anteile beider Signale abstimmen – für mich ein unglaublich wichtiges Feature. Nicht nur des eigenen Komforts wegen und der Möglichkeit, schnell mal mit einem Dreh in Richtung Cue mehr Signal vom kommenden Track zu hören, sondern auch, weil ich (derweil, vielleicht werde ich alt) bei längeren Sets merke, dass mein Gehör mit Verlauf des Sets nicht mehr so frisch ist und der Cue-/Mix-Regler immer weiter nach links, also in Richtung Cue, gedreht wird. Danke also für diese Möglichkeit.
Was man hört, das sieht man auch – so oder so ähnlich könnte die Überleitung zum analogen Metering des Resor 2525FX lauten. In der Tat sieht man auf diesem das ausgewählte Cue-Signal, alternativ zum Master-Signal. Die Auswahl trifft man über einen kleinen Kippschalter.
Das Metering des 2525FX ist ein Peak Program Meter mit Maßstab von 1 Vrms = 0 dB. Der Vorteil des PPM findet sich in der Genauigkeit, da dieses auf jede Spannung und auch auf Spannungsspitzen des Audiosignals reagiert und diese sehr akkurat wiedergibt. In der Praxis macht sich dies genau in den Peaks bemerkbar, welche aufgrund des Headrooms des Mixers auch problemlos in den positiven Bereich der Skala gehen können, während der visuell auch gut zu erkennende RMS-Bereich unter dem Nullpunkt liegt.
Und die nächste Überleitung, die gar nicht so geplant war. Thema Nullpunkt und Rotary Fader. Wo liegt denn hier der „Nullpunkt“? Tatsächlich hält sich Resor an das ungeschriebene Gesetzt des Unity Gain auf 2 Uhr Reglerstellung. Wer weiter dreht, findet bis zu 12 dB Luft nach oben, während die 7 Uhr Position bei -110 dB das Signal weiter über den nicht mehr hörbaren Bereich hinaus absenkt.
Unter den Potikappen befinden sich übrigens ALPS RK27 Potis. Bei der Qualität des Mixers ist das kaum verwunderlich, dass hier der Klassiker für Rotary Mixer schlechthin genutzt wird, bekannt für die Smoothness hinsichtlich des Drehwiderstandes und für die Langlebigkeit. Im Vergleich dazu, viele Hersteller von Mixern benennen bereits -26 oder -30 dB als Full-Kill.
Channel EQ: vier Potis, viel Wirkung
Vier Potis in zwei Kanälen heißt? Richtig, wir haben alle fleißig mitgerechnet und landen bei einem 2-Band EQ pro Kanal. Bass und Treble gibt es für den feinen Mix. Die oberen Mitten und Höhen können wir mit einem Shelf-Filter, auf Deutsch so fein als Kuhschwanzfilter übersetzt, bearbeiten. Bei 10 kHz sitzend können wir hier um bis zu 12 dB anheben oder auf absenken. 12 dB nach oben ist eine Menge mehr Pegel in so einem Frequenzbereich und so kann dieser EQ nicht nur zum leichten Anheben von Signalen mit etwas weniger Volume in dem Bereich genutzt werden, sondern auch als richtiges Tool für drastische Klangbearbeitung. Ich wollte jetzt nicht „Effekt-Tool“ schreiben, denn das klingt für einen EQ grauenhaft.
Wie schaut es untenrum aus? Hier waltet ebenso ein Shelf-Filter mit 18 dB Boost oder Cut. Auch hier kein Full-Kill. Daran musste ich much kurz gewöhnen, dafür massiv Luft nach oben zum Anheben. Wow, 18 dB bei 150 Hz – das muss man den Zuhörenden wirklich antun wollen. Ihr merkt, ich möchte es nicht und empfehle einen zaghaften Umgang mit den EQs.
Der Master-Isolator als Herzstück?
Früher habe ich den Master Isolator häufig als Herzstück eines Rotary Mixers bezeichnet. Heute zähle ich noch viele weitere Dinge hinzu, aber dennoch bleibt ein Master Isolator ein mächtiges und tolles Werkzeug zur Klangbearbeitung. Der Resor 2525FX bietet einen 3-Band Isolator mit relativ steilen Flanken. Mit 24 dB Okt. arbeitet hier Linkwitz-Riley Filter an den Crossover-Frequenzen von 310 Hz und 3,1 kHz. Angehoben werden kann hier bis zu 12 dB bei gleichzeitiger vollständiger Absenkung, Full-Kill, mehr als 90 dB Absenkung. Zudem gibt es einen Bypass-Schalter für den schnellen Einsatz.
Die Potis der drei Bänder besitzen keine Mittenrasterung, so dass man hier dem Gehör und dem Gefühl folgen darf. Es mag dazu unterschiedliche Meinungen geben. Die einen präferieren eine Mittenrasterung, andere fühlen sich ohne freier. Resor sagt: keine Mittenrasterung.
Etwas „grob“ finde ich den Kippschalter für den Isolator Bypass. Das ist mein rein persönlicher erster Eindruck. Ein Bypass-Schalter ist für mich zumeist ein Effekt Ein-/ Aus-Schalters oder ein Filter Ein-/Aus-Schalters: Der soll punktgenau getroffen werden. Das assoziiere ich eher mit einem Drucktaster anstatt einem Kippschalter. Von dieser Denkweise muss bei gewissen Produkten aber Abstand genommen werden. Wir haben hier keine Effekt-Sektion an einem digitalen Mixer vor uns, welche ein Effekt-Tool ist, sondern einen Umschalter, um den Isolator aus dem Signalweg zu nehmen, um noch einmal die Menge der Bauteile, durch die das Signal fließt zu minimieren und somit zugleich die hohe Audioqualität nicht durch ungenutzte Bauteile zu verringern.
Der Bypass schaltet perfekt, natürlich mit einem leichten Klick. Ein Grund dafür ist das verbaut Audio Grade Relais des True-Bypasses.
Let’s talk about sound: Wie klingt der DJ-Mixer?
Der Resor 2525FX besticht in meinen Ohren mit einer absoluten Ehrlichkeit im Sound. Während andere Mixer färben (ohne Wertung), klingt der Resors beeindruckend und angenehm ehrlich. Die Transparenz speziell in mittleren und hohen Frequenzen sticht dabei besonders hervor und macht den Mixer zu zwei Optionen: einer absoluten Waffe für DJs, die ihre Platten unter Kontrolle haben und mit feinstem Mixing und besten Ohren aufwarten wollen (und können) und zum anderen natürlich für eine hervorragende Wahl für die, die DJ-Mixer und hervorragende Klangeigenschaften in zum Beispiel einem HiFi-Setup kombinieren wollen. Hier greift entsprechend auch wieder der Punkt des Bypasses für den Master-Isolator, also für eventuell ungenutzte Bauteile im Signalfluss.
Gerade wer den Mater-Out am Mixer mal ein wenig nach oben treibt und den Pegel auf ein Niveau bringt, auf dem Musik hören richtig Spaß bringt, wird feststellen, mit welcher Dynamik der Resors 2525FX arbeitet.
Zurück zum Thema der Transparenz und der nicht vorhandenen (zumindest für mich nicht wahrnehmbaren Färbung). Ich muss zugeben, das muss man mögen. Es gibt viele Mixer, gerade analoge Mixer, die einen besonders kraftvollen Klang (mehr Druck im unteren Frequenzbereich) oder sehr viel Wärme (entsprechend in den mittleren Frequenzen) besitzen. Und auch hier, auch das muss man mögen. Was tut der Resor gegenüber anderen Mixern definitiv nicht macht ist, Frequenzen zu vereinen. Das einzelne Signal auf dem Kanalzug klingt extrem transparent und genau so tut es der Mix zweier Signale auch.
Qualität und Haptik
Dass dieser Mixer von höchster Qualität ist, das Gefühl stellt sich bereits mit dem Öffnen des Cases ein, in welchem der Mixer kommt. Dabei ist es nicht unbedingt das Case selbst, sondern die Präzision, mit der die Ausschnitte geschnitten worden sind, wie auch der Schaumstoff selbst, in welchem der Mixer liegt. Kein Würfelschaumstoff, sondern sauber Laser-geschnitten, exakt passgenau. Mixer perfekt eingebettet neben Netzteil und Kabel.
Dieser Eindruck bleibt bestehen, sobald der Mixer vor einem steht. Perfekt verarbeitet im Holzgewand. Hier braucht es keine Toleranz bei Spaltmaß, hier sitzt alles.
Beim Spielen wird auffallen, dass die Potis verschiedene Widerstände bei der Drehbewegung haben. Bei den Cue-/Mix Reglern wie auch bei Booth- und Master-Level ist der Widerstand zum Beispiel ein wenig höher, bei den EQ-Potis hingegeben wiederum geringer. Die Potis zum Arbeiten sind also sanfter zu drehen, die Potis zum „Einstellen“ hingegen brauchen ein wenig mehr Kraft. Das gefällt.
Das große Netzteil ist erwähnt worden und erneut: Das Ding ist rock-solid. Auffällig im Test war, dass weder das Netzteil noch der Mixer selbst nennbar warm geworden sind. Die Diskussion, ob ein internes oder externes Netzteil besser ist, die dürft ihr gern in der Kommentarspalte führen. In diesem Fall sage ich persönlich: Extern gefällt mir besser.
Welchen Vorteil gibt es zu Fadern bei Drehknöpfen?😱
Meine 1ste Wahl beim Mixen bleiben Fader, bis ich verstehen kann, warum Knöpfe besser sind. 😇
@CDRowell Streng technisch genommen gibt es keinen – aus beiden Varianten kommt eine Spannung raus – that´s it.
Dennoch hat der Drehregler einige Vorteile, die sich aus der Art der Nutzung ergeben.
Was machen Menschen in der Regel mit einem Fader? FoHler, Mixing-Engineers und co weniger, DJs aber nahezu durchgehend? Sie schieben den Fader von ganz unten nach ganz oben. Unten ist aus, oben ist „laut genug“. Der Fader ist keine Range für den Pegel, sondern es ist ein Tool zum rein- und rausfaden. Ziel: Nach ganz oben und zurück.
Anders ist es beim Drehregler. Hier ist es usus, dass Unity Gain bei 14 Uhr liegt. Darüber gibt Headroom, für leisere Tracks (diverse Rotary-Mixer haben daher keinen Input-Gain, sondern haben (sehr) viel Headroom). Was hier also sehr viel mehr passiert ist, dass „Laut genug“ nicht = „Fader ist oben“ ist, sondern, dass das Gehör entscheidet, wie laut man Tracks abspielen möchte.
Könnte man nicht auf mit einem normalen Linefader…..? Klar, könnte man. Schaut mal auf den XONE:92. Da gibt es nebend dem Fader ein LED-Metering, einen 0 Punkt und sogar eine grafisch markierte / gestrichelte Fläche um den Nullpunkt-Strich herum und nach oben war noch Luft von rund 6 dB, wenn ich es gerade richtig im Kopf habe. Wo wäre der Fader richtig? Bei 0, genau. Wo spielen ihn aber alle DJs? Ganz oben. Die richtige Arbeit mit einem Fader zum Auswählen des richtigen Levels findet streng genommen fast nie statt….und genau da setzt der Rotary ein… ;)
@Bolle / Johann Boll Danke für Deine Rückmeldung.😀👍
@CDRowell Herzlich gern – danke der Nachfrage :)
@Bolle / Johann Boll huch wo ist die thumbs-up-funktion geblieben? na, egal. super erklärt jedenfalls.
@franzfarian Gute Frage, ich weiß auch nicht, wo die geblieben ist 🤔
@Bolle / Johann Boll > “ DJs aber nahezu durchgehend? Sie schieben den Fader von ganz unten nach ganz oben. Unten ist aus, oben ist „laut genug“. “
Als ich das las hab ich mal bei mir geschaut.
Am Mischpult, wo ich Instrumente aufnehme: Alles eher „durcheinander“ – kein Fader ganz oben.
Am lütten DJ-Mixer… äh… schuldig im Sinne der Anklage.
@CDRowell Fühlt sich besser an, der Widerstand ist schön und die Drehbewegung ist für mich präziser als die eines LineF.
Ist Platzsparender und das wichtigste, es sieht geiler aus, da ist sich die Wissenschaft einig. Wer etwas anderes sagt, schwurbelt 😂
@CDRowell Ich wäre wohl auch eher der Fader Typ aber ein Vorteil ist sicherlich, dass die Drehregler sicherlich weniger empfindlich sind. Da ist einfach keine Öffnung wie bei Fadern wo Staub oder auch ein verschüttetes Getränk eindringen könnten.
@ollo Ja Hallo! So müsste ich erstmal denken können!! Ich verstehe Deine Logik vollkommen!😍
@ollo Die traurige Wahrheit ist: Rotary Mixer sind so absurd teuer, dass sie niemals mit Leuten in Berührung kommen, die mit Staub oder Getränken was am Hut haben.
In der konsumistischen Welt gibt es zunehmende Produkte, die so ge-hypt sind, dass man sie ohne Angstgefühle nicht mehr der Echt-Welt aussetzen kann: Diverse Fahrzeuge, Armbanduhren, Kleidungsstücke, Handtaschen, Gitarren und natürlich Vintage-Synthesizer …
Auch für Dich kann es befreiend sein, einen Lambo vor die Wand zu setzen.
@falconi Ja, viele Rotary Mixer haben echt was von einem Luxus-Artikel.
Aber ich denke auch da wird das schnell zu einem Gebrauchsgegenstand. So wie meine Stereoanlage damals auch echt teuer war, die gehegt und gepflegt wurde aber jetzt eben einfach nur eine Stereoanlage ist.
@ollo Deine Stereoanlage kann aber mehr und beinhaltet vermutlich unter anderem einen Vorverstärker, der fast ein Rotary Mixer ist.;)
Ich finde es übrigens cool, wenn jemand auf der Sonnenallee Produkte entwickelt und vermarktet. Nur die Rotary Mixer-Mode finde ich leicht bekloppt.
Gibt es eigentlich irgendwo Fotos vom Inneren des Geräts?
Danke für den Bericht/ Test. Ein wirklich schönes Teil. Verschiedene Ausstattung und Design finde ich Klasse.
Ob Fader oder Rotary ist wirklich Gefühlssache.
Fader bis zum Anschlag nach oben, war noch nie mein Ding. Ist wohl da entstanden, weil das irgendein berühmter DJ mal so gemacht hat. Vieleicht brauchen auch einige nur das voll leuchtende Mäusekino.
Zum Glück hat die Industrie reagiert, das auch technisch unbedarfte DJ’s kaum noch Mixer ins Klipping regeln können.
Auf alle Fälle ein Rotary, denn ich mir kaufen würde, wenn das liebe Geld nicht fehlte.