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Test: Retrokits RK-008 MIDI Sequencer nach Alesis MMT-8

Retrokits RK-008 8-Spur MIDI Sequenzer

21. Dezember 2024
Retrokits RK-008 auf seinem Vorbild Alesis MMT-8

Retrokits RK-008 auf seinem Vorbild Alesis MMT-8

Der Retrokits RK-008 Real Time Multitrack MIDI Recorder ist ein kleiner, handlicher 8-Spur MIDI Sequenzer, inspiriert vom legendären Alesis MMT-8. Deshalb stellen wir euch in diesem Test nicht nur den Retrokits RK-008 vor, sondern auch sein berühmtes Vorbild, den Alesis MMT-8 Sequencer von 1987.

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Ein Blick auf das Original, den Alesis MMT-8

Der Alesis MMT-8 ist ein 8-Spur MIDI Sequenzer, der Ende der 1980er Jahre das Licht der Welt erblickte. Das Gerät besticht durch eine einfache und direkte Bedienung. Insbesondere die Möglichkeit, die acht Spuren schnell durch dedizierte Tasten ein- und ausschalten zu können, machte den MMT-8 zu einem gern gesehenen Begleiter bei Liveacts, insbesondere in der Technoszene.
Ich hatte wunderbare Stunden mit diesem Sequenzer und tatsächlich hat er mich während unserer gemeinsamen Hoch-Zeit nie im Stich gelassen.

Alesis MMT-8 mit aufgeklappter Bedienungsanleitung

Alesis MMT-8 mit aufgeklappter Bedienungsanleitung

Der Alesis MMT-8 erschien 1987 und überzeugte vor allem durch seine einfache Bedienung und wurde daher vor allem in Elektronik-Produktionen sehr geschätzt. Hier mal die wichtigsten Features;

  • Spuren: 8 (individuell aktivier- und stummschaltbar)
  • Speicher: Bis zu 100 Patterns und 100 Songs
  • Sequenzauflösung: 96 PPQ (Pulses Per Quarter Note)
  • Anschlussmöglichkeiten: MIDI In, Out, Thru
  • Speichermedium: Interner Speicher mit Batterie-Backup, Datensicherung via MIDI SysEx
  • Polyphonie: Bis zu 60.000 Noten-Ereignisse
  • Bedienung: Direkte Steuerung über dedizierte Tasten für Play, Record, Track-Mute und Edit
  • Maße: 280 mm x 160 mm x 45 mm

Und hier ein Blick auf die Anschlüsse des Alesis MMT-8

Die Anschlüsse des Alesis MMT-8

Die Anschlüsse des Alesis MMT-8

Der Alesis MMT-8 war aber auch ideal für Live-Performances und lies sich unkompliziert in bestehende Midi-Set-Ups integrieren. Dank seine aufklappbaren Panels  hatte man auch die Bedienungsanweisung immer parat. Und optisch lehnte sich die MMT-8 an den Drumcomputer Alesis HR-16 an, der seinerzeit ein echter Verkaufsschlager war.

Was bietet der Retrokits RK-008 mehr?

Die Möglichkeiten des Retrokits RK-008 gehen nun aber noch über die des Vorbildes hinaus.
Die groben Eckdaten sind:

  • Aufnahme von MIDI Daten auf acht dedizierte Spuren
  • diverse Bearbeitungsmöglichkeiten, wie Quantisierung, Filter, Effekte
  • zwei MIDI Eingänge
  • zwei MIDI-Ausgänge
  • Gerät kann zu analoger Clock synchronisiert werden
  • Die Metamorphose der Flunder- das Vorbild des Retrokits RK-008

Äußeres und Lieferumfang RK-008

In einem kleinen bedruckten Karton wird er geliefert, der Retrokits RK-008 Multitrack Realtime MIDI Recorder.
Schon beim Auspacken fällt auf wie unglaublich klein der RK-008 ist – tatsächlich so groß wie ein Taschenrechner der frühen 80er Jahre. Und auch das Design verspricht…es ist … ein Taschenrechner. Trotz seiner geringen Größe werden dem RK-008 bei Bedarf noch zwei süße Holzseitenteilchen spendiert– ich mag es, aber der Preis ist etwas happig.
Alternativ sind aber auch zwei Seitenteile aus Plastik möglich.

Retrokits RK-008 seitlich

Die Tasten bieten einen guten Druckpunkt, geben bei Druck zudem ein angenehmes Klicken von sich und fühlen sich wertig an. Der angeschrägte obere Teil des RK008 beherbergt ein ebenfalls mit Retrocharme daher kommendes Display, sowie einen kleinen Lautsprecher für das Metronom – ganz wie beim Vorbild MMT-8.
Der Vorteil eines eingebauten Metronoms ist enorm bei einem reinen MIDI-Gerät. Beim Einspielen von Noten erspart es, eine Drummaschine mitlaufen zu lassen oder einen Klangerzeuger als Klickgenerator abzustellen, nur um das Songtempo präsent zu haben.

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Mit dem RK-008 geliefert werden

  • eine kleine gefaltete Kurz-Anleitung in englischer Sprache
  • ein USB C Kabel, um das Gerät über die seitliche USB Buchse mit Strom zu versorgen
  • zwei Adapterkabel von TRS-MIDI auf 5-Pol DIN Kabel. Im Gegensatz zum verbreiteten Adapterformat Klinke auf DIN-Buchse, geht es hier direkt von Stecker auf Stecker.

Ein Netzteil ist leider nicht dabei, was ich angesichts des nicht geringen Preises doch schade finde. Auch der bei Bedarf im Gerät installierbare Akku ist nicht Teil des Lieferumfangs.

Retrokits RK-008 neben Taschenrechner

Was ist Sequenzer und was ist Taschenrechner?

Auf der Unterseite bietet das Gerät eine kleine Klappe zum Einbau eines Akkus, der sich dann bei Versorgung via USB auflädt. Ein optional, anwenderseitig wechselbarer Akku statt ein fest eingebauter – das ist wirklich toll. Der hier einzubauende Akku ist ein 3,7 V Handy-Akku, wie ihn z.B. Nokia-Tastenhandys verwenden. Ich hatte einen solchem glücklicherweise noch im Haus. Ohne den Akku ist das RK008 extrem leicht, mit eingesetztem Akku liegt es etwas schwerer und sicherer auf dem Tisch.

Das Lösen der Klappe verlangt einen extrem kleinen Kreuzschlitzschraubendreher (ich würde immer noch lieber Schraubenzieher sagen…), um ein sehr kleines Schräubchen zu bewegen. Die Klappe ist aus Plastik und wirkt nicht sonderlich robust. Der Akku hingegen sitzt nach dem Einsetzen äußerst fest.

Ein kleiner Schiebeschalter ebenfalls auf der Unterseite schaltet zwischen Netz-und Akkubetrieb um, bzw. dient bei abgezogenem USB Kabel als Ausschalter. Alternativ gibt es auch einen Standby-Modus.

Der Akkubetrieb mag erst einmal unnötig erscheinen, da der RK-008 ja selbst keine Klänge erzeugen kann. In der Testphase habe ich das Gerät aber oft schnell im Studio bewegen können und musste dabei dann nur an die MIDI-Verkabelung denken; das war schon praktisch.

Retrokits RK-008 Bodenplatte

Das Foto zeigt die Akkuklappe und den Umschalter für den Akkubetrieb

Die Anschlüsse des Retrokits RK-008 Sequencers

An Anschlüssen biete der Retrokits RK008:

  • zwei MIDI In (TRS Type A)
  • zwei MIDI Out (TRS Type A)
  • einmal Sync Out (kleine Klinke)
  • USB C (zur Stromversorgung, Firmwareupdates und Backups)

Der RK-008 könnte bei seiner Größe unmöglich „echte“ klassische MIDI-Buchsen beherbergen, wenn man also den Weg der geringen Größe geht, muss man hier in den sauren Apfel des TRS MIDI Formats gehen. Das TRS-MIDI Format mit seinen zwei „Standards“… Der RK-008 ist ein Type-A MIDI Gerät; soll ein Type-B Gerät angeschlossen werden, muss also fröhlich mit Adaptern hin und her konvertiert werden. Und das geht mit den mitgelieferten Stecker-auf-Stecker-Adaptern leider nicht.

Der z.B. von Elektron beim Cycles beschrittene Weg scheint mir da wesentlich praxisnaher: dort lässt sich im Gerät die Polarität der Buchse zwischen Type-A und Type-B umschalten. So etwas hätte ich mir hier auch gewünscht–nun ja. Dafür haben Retrokits einen kleinen Adapterstecker im Programm, der dem Problem der zwei TRS-MIDI-Standards begegnet: ein DIN-5 Stecker , der einen TRS Eingang für MIDI-A und einen anderen für MIDI-B bereitstellt.

Anschlüsse des Retrokits RK-008

Die Anschlüsse des RK-008

Features und Bedienung des Retrokits RK-008

Das Konzept des Retrokits RK-008 ist recht schnell erklärt. Auf acht Spuren können MIDI-Daten aufgenommen werden.

Die aufgenommenen Daten (Noten oder MIDI CCs), können dann für jede Spur getrennt in gewissen Grenzen manipuliert werden. Möglich sind hier z.B.  Transposition, Quantisierung und Swing. Es lassen sich aber auch bestimmte Daten ausfiltern. Die Bearbeitung erfolgt erst einmal non-destruktiv. Wenn das Ergebnis gefällt, lässt es sich auch permanent auf Spuren anwenden.

Besonders ist, dass die Spuren durchaus auch Daten mehrerer MIDI-Kanäle beherbergen können. Ein Beispiel: Bass auf MIDI Kanal 1 und und Piano auf Kanal 2 in einer Spur? Kein Problem! So wären dann z.B. noch sieben Spuren frei, um die Drums getrennt voneinander an- und abschalten zu können.

Spuren können auch zusammengeführt werden, so dass eine neue Spur frei wird. Auch das Aufteilen von Daten einer Spur auf mehrere andere ist möglich, so dass im obigen Beispiel Bass und Piano dann  jeweils wieder eine eigene Spur hätten.

So lassen sich flexible Live taugliche Playbacks erstellen.

Grundsätzlich ist der RK-008 eher geeignet, MIDI Noten  live einzuspielen und dann zu bearbeiten. Step-Edit ist zwar möglich, hat mir persönlich an dem Gerät aber nicht wirklich Freude bereitet. Auch das nachträgliche Bearbeiten einzelner Noten-Ausreisser in einer sehr dichten Spur ist nicht gerade ein Kinderspiel. Also besser ein Keyboard anschliessen oder die MIDI-Daten von einer Drummaschine in den RK-008 aufnehmen. Der RK-008 kann aber auch MIDI Files importieren, also können auch bequem Stücke in der DAW vorgebastelt und dann in den RK-008 übertragen werden.

Bedienung Retrokits RK-008

Zum Muten, SOLO oder Scharfschalten, die acht Tracktasten

Performance Features für den Live-Einsatz

Der Retrokits RK-008 kann ein Performance Monster sein, und spätestens hier überflügelt es sein Vorbild.
Da wären z.B. folgende Möglichkeiten:

  • Tracks können einfach Solo geschaltet werden
  • Mutes können auch synchronisiert stattfinden –also z.B. erst zum nächsten Takt.
    Einzelne Tracks können unabhängig vom laufenden Sequenzer einmalig abgefeuert werden
  • Tracks können live transponiert werden, auch via externer MIDI-Noten
  • Echtzeitquantisierungen pro Track oder für den ganzen Part, die sich schnell wieder reaktivieren oder verändern lassen
  • Swing pro Track oder für den ganzen Part
  • Veränderungen der Velocity, z.B. das Setzen aller Noten auf Vetocity-Wert 127

Hinzu kommen clevere Funktionen wie:

  • explode Track: Daten eines Tracks werden hierbei auf freie andere Tracks aufgeteilt.
    Wird ein Track in der Länge verändert, stehen drei Optionen zur Auswahl: 1.Es werden existierende MIDI Daten automatisch kopiert oder gelöscht. 2.Es werden entweder am Anfang oder am Ende leere Takte hinzugefügt oder gelöscht 3. Die existierenden Noten werden auf die neue Länge verteilt, also z.B. eine eintaktiger 16tel Groove zu einem zweitaktigen 8tel Groove oder umgekehrt.
  • Timeshift: alle Noten eines Tracks lassen sich z.B. ein 8tel verschieben
  • unterschiedliche Tracklängen, wodurch Polyrhythmen möglich werden
  • pro Track aktivierbare Tonleitern (Tonleiter aber nur pro Part wählbar)
  • Diverse MIDI-Daten Filter

Alle Echtzeitveränderungen lassen sich auch via MERGE schnell und bequem permanent machen.

Display Retrokits RK-008

Das Display ist in sämtlichen Lichtsituationen stets gut lesbar

MIDI Effekte

Ganz frisch dabei sind drei MIDI Effekte: ARPEGGIATOR, POLYMUX und CHORDS.

Die Funktion eines Arpeggiators sollte klar sein: ein gehaltener Akkord wird in Einzeltönen abgespielt . CHORDS erzeugt aus einzelnen Noten Akkorde. Und POLYMUX teilt Akkorde auf einzelne Töne verschiedener MIDI Kanäle auf. Wozu das gut sein soll? Ein gedrückter dreistimmiger Akkord kann so von drei monophonen Synthesizern gespielt werden.

Toll ist, dass sich die Effekte auch hintereinander schalten lassen. Also wird z.B. eine einstimmige Melodie durch CHORDS zu Akkorden, die dann durch den nachgeschalteten Arpeggiator in ein Arpeggio verwandelt werden.

Die Einstellungen gelten für alle 100 PARTS eines Projektes. Da ist der der Hunger nach mehr groß -leider lassen sich die Effekte nicht via Merge fest in den PART bouncen. Aber ein Kabel zwischen MIDI Ein-und Ausgang ermöglicht es, einfach das Ergebnis in eine freie Spur aufzunehmen. Anschließend sind die Effekte dann wieder frei für weitere Späße.

Retrokits RK-008 Ziffernblock

Zur Dateneingabe und Menü-Navigation: der Ziffernblick

Der Retrokits RK-008 Sequencer in der Praxis

Die Bedienung des Retrokits RK-008 erfordert etwas Einarbeitung. Ich als alter MMT-8 Hase kam aber schnell zurecht. Der Ziffernblock beherbergt jeweils eine über die ALT-Taste erreichbaren Kategorie, z.B.  LENGTH (Part-Länge) auf der 1 und QUANT (Quantisierung) auf der 6. Innerhalb dieser Kategorien lässt sich dann wiederum mit den Zifferntasten arbeiten. Also z.B. eine Quantisierung wählen oder die Part-Länge als Zahl eingeben.

Was die ersten Tage mit dem Gerät erschwert, ist die orangefarbene Schrift auf den Zifferntasten. Diese lässt sich in etwas dunkleren Lichtverhältnissen schwer lesen. Bei mir gingen aber viele Positionen ins Muskelgedächtnis über und jetzt geht es fix. Das Display ist zwar nicht sehr groß, aber sehr gut lesbar und ausreichend für die Bearbeitung von eingespielten Noten und der meisten Funktionen.

Retrokits RK-008 im Syncmodus

Midi & Sync: Das Retrokits RK-008 im Verbund

Die zwei MIDI Eingänge des RK-008 ermöglichen den Anschluss zwei gleichzeitig nutzbarer Quellen, welche dann zusammengemischt werden. Also z.B. eine MPC, die dann z.B. Clock-Signale an den RK-008 sendet, und ein Keyboard zur Eingabe von Noten. Die acht Spuren lassen sich beiden MIDI Ausgängen frei zuweisen. Auch beide Ausgänge gleichzeitig sind als Ziel möglich.

Der Retrokits RK-008 lässt sich via SYNC Anschluß mit analogem Equipment synchronisieren. Der Sync-Out lässt sich sehr flexibel konfigurieren:

Im Korg Volca Format stehen viertel, achtel und 16-tel Pulse bereit. Dieser Modus war für mich auch das Mittel der Wahl, um analoge Sequenzer im Gleichtakt mitlaufen zu lassen.
Es gibt aber auch die Möglichkeit, nur auf die Eins eines jeden Taktes einen Puls zu senden (Bar) oder aber auch eine statische Spannung auszugeben.
Allen obigen Modi ist gemein, dass nur ein Signal ausgegeben wird, wenn der Sequenzer läuft.

Zu guter Letzt können auch DIN Sync Geräte angesteuert werden, sowohl alte Roland-Kisten mit 24ppq, als auch KORG Geräte mit 48ppq. Zudem gibt es noch die für mich ungewöhnlichen Formate DIN 12 und DIN 4. Mit DIN12 z.B. läuft ein altes Roland-Gerät dann im halben Tempo mit. DIN 4 sind einfach 16-tel Pulse.

Da das DIN SYNC Format eine weitere Leitung zur Übermittlung des Zustands START/STOP benötigt (die Clocksignale gehen auch bei nicht laufendem Sequenzer raus), muss beim RK-008 eine der beiden MIDI Buchsen zu diesem Zweck geopfert werden.
Diese gibt in jeglichem DIN Sync-Modus dann statt MIDI Daten nur eine Spannung bei gestartetem Sequenzer aus. Und es ist zudem natürlich das Basteln eines entsprechenden Adapters von zwei kleinen Klinken auf einen 3-poligen, bzw. 5-poligen DIN-Stecker nötig. Bei einem 5-poligen Stecker bleiben dann zwei Pins unbelegt.

Die Sync-Buchse kann auch dem Empfang von Sync-Signale dienen, wenn ein Stereokabel verwendet wird. Eingangssignale müssen dann am Ring des Steckers anliegen. Die Spitze (Tip) dient dem Senden.

Update und Backup

Retrokits hat seit Erscheinen des RK008 kontinuierlich Updates nachgeliefert. In diesen wurden kleine Mängel des ersten Betriebssystem behoben und das Gerät so zu einem zuverlässigen Begleiter machen.
Es wurden aber auch Features nachgereicht, die die Möglichkeiten des RK-008 weit über die des MMT-8 stellen. Zuletzt die tollen MIDI Effekte. Hier getestet wurde die Version 2.35.

Das Updaten des Gerätes erfolgt via Web-MIDI, in meinem Fall via Google Chrome.
Es hat in meinem Fall beim ersten Mal ein bißchen gedauert, bis Chrome den RK008 erkannt hat. Der Trick war, dass der RK008 nicht angeschlossen sein durfte. Dann setzte ein Klick auf „Need Driver“ auch tatsächlich einen Download in Gang, wo der Klick vorher nur ins Leere führte.
Nach diesen Startschwierigkeiten kamen RK-008 und Chrome aber problemlos miteinander klar.

Mit Hilfe des Webtools sind nicht nur Updates möglich, sondern auch ein Backup des Speicherinhalts. So kann Song für Song hoch-oder runtergeladen werden. Alternativ können auch MIDI-Files hin-und hergeschoben werden. Praktisch im Verbund mit anderen MIDI-Sequenzern.

Retrokits RK-008 neben Alesis MMT-8 Sequencer

Retrokits RK-008 neben Alesis MMT-8 Sequencer

Retrokits RK-008 vs Alesis MMT-8

Wie macht er sich denn im Vergleich zum MMT-8?

Zunächst einmal wäre da die Größe des Gerätes. Der RK008 passt locker mehr als sechs Mal auf die Fläche des MMT-8.
Der Retrokits RK-008 ist kein MMT8. Der Workflow ist aufgrund der geringeren Tastenanzahl anders, eher Menü-orientierter. So ist doch eine gewisse Einarbeitungen vonnöten, auch wenn es viele Gemeinsamkeiten gibt.

Dafür räumt der RK008 mit einigen Unzulänglichkeiten des MMT-8 auf, z.B. beim Track-Muting:
Wurde beim MMT-8 eine Spur etwas zu spät aktiviert, stolperte die Bass Drum verspätet in den Beat, da musste man schon aufpassen. Beim RK-008 setzt durch Queued Mute eine Spur auf Wunsch erst quantisiert zur nächsten 16tel oder auch 4tel ein. Es lässt sich sogar die Part Länge als Einsatzpunkt wählen- also einfach schon in der Mitte des Taktes Mute deaktivieren und entspannt auf den Einsatz des Instrumentes bei Beginn der nächsten Loop-Runde warten – sehr schön!

Der RK-008 bietet zudem non-destruktive, also wieder deaktivierbare Echtzeitquantisierung. Beim MMT-8 war diese immer gleich destruktiv. Es gibt mehr Anschlüsse und die Speicherkapazität eines MMT-8 gibt es im RK-008 16 mal.

Der Workflow ist beim MMT-8 aufgrund der dedizierten Tasten ein wenig schneller. Praktisch, wenn man beide Geräte hat, da der RK008 in der Lage ist, Daten des MMT-8 zu laden.

Ein weiterer Vorteil gegenüber dem MMT-8 ist, dass sehr viele Funktionen des RK-008 auch bei laufendem Sequenzer durchführbar sind.

Echt nervig finde ich, dass der RK008 beim Ausschalten die eingespielten Pattern vergisst, wenn nicht zuvor gespeichert wird.
Sicher- auch andere Geräte forcieren einen aktiven Speichervorgang; evtl. bin ich hier aufgrund der vielen Ähnlichkeiten des RK008 zum MMT-8 auch nur in zu hoher Erwartung. Zu geprägt durch den MMT-8, den man einfach ausschalten kann und beim Einschalten ist dann alles wieder da…
Evtl. lässt sich ja ein (wahlweise aktivierbarer) Autosave Mode noch nachreichen?

Identisch mit dem MMT-8 scheint die Größe des aktuell aktiven Speichers, die der RK-008 für ein einzelnes Projekt zur Verfügung stellt. So können vom MMT-8 in den RK-008 übertragene Projekte sofort weiter bearbeitet werden. Diese Kompatibilität wirkt sich aber auch nachteilig aus:
z.B. bei der Aufnahme von MPE Sessions mit seinen vielen Daten ist der Speicher eines Projektes schnell voll.

Bei sehr hohem Datenaufkommen, also z.B. der Verwendung vieler Pitchbend-Befehle oder MPE, lässt einen der RK-008 mit schonungsloser Ehrlichkeit lässt schonmal an seiner mit einem „Processing“-Textfeld nebst Balken angezeigten Überforderung teilhaben.
Ich würde mir, wenn technisch möglich, einen Classic Mode mit geringer, aber kompatibler Speichergröße und einen weiteren Modus, bei dem der gesamte Speicher des RK-008 für ein einzelnes Projekt verwendet werden kann, wünschen.

Der Retrokits RK-008 am Markt

Der Preis für den RK-008 ist auf den ersten Blick recht happig. Man bekommt zwar einiges für das Geld, aber es tummelt sich einiges an MIDI-Sequenzern am Markt.

Bezüglich des Funktionsumfangs, gemessen an der Größe, ist das Gerät allerdings meines Erachtens ungeschlagen. Und der RK-008 punktet genau dann am meisten, wenn geringer Platz und Gewicht eine Rolle spielen. Also z.B. wenn einfach ein kleiner MIDI-Zuspieler im Livesetup benötigt wird.

Das Gerät ist auch die perfekte Ergänzung zu Grooveboxen mit bezüglich der Echtzeitaufnahme von MIDI-Noten eingeschränkten MIDI Sequenzern (wie etwa den ELEKTRON Geräten). Aufgrund der Größe lässt sich der RK-008 prima Seite an Seite mit z.B. einem Octatrack, oder einer MONOMACHINE verwenden und dann auch einfach mal über 16 Takte improvisiert ein Solo aufnehmen, ohne dass man sich um eine geringere Notenauflösung bei längeren Tracklängen Gedanken machen muss.

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Fazit

Der Retrokits RK-008 ist ein handlicher, sehr potenter MIDI Recorder mit umfangreichen Bearbeitungsmöglichkeiten. Inspiriert vom MMT-8 gehen die Möglichkeiten weit über die des Vorbildes hinaus. Das Gerät eignet sich besonders zum Aufnehmen von live eingespielten Noten und das Abspielen vorbereiteter MIDI-Spuren. Für Step Recording ist es nicht unbedingt die erste Wahl. Wer Step-Recording bevorzugt und einen kleinen MIDI-Sequenzer für das Liveset sucht, sollte den RK-008 eher als Abspieler von in der der DAW oder anderen Sequenzern vorbereiteten MIDI-Spuren ins Auge fassen. Das Gerät lässt sich trotz seiner geringen Größe sehr gut bedienen, es braucht aber etwas Einarbeitungszeit.

Plus

  • hohe Funktionsdichte
  • extrem kompakt
  • generell gute Bedienbarkeit
  • kann direkt Daten vom MMT-8 empfangen
  • analoges SYNC

Minus

  • Zweitfunktionen auf dem Ziffernblock oft schwer lesbar

Preis

  • 435,- € Basisversion
  • 488,- € mit Holzseitenteilen
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Forum
  1. Profilbild
    defrigge AHU

    Oder man bekommt ein Vielfaches der Retrokits-Funktionalität vom einfachsten aktuellen iPad 256 Gb mit Cubasis für 535€: viele Audio- und Midi-Spuren, Effekte, virtuelle Instrumente, Touch-Screen Bedeinung. Das lässt sich um ein Vielfaches besser bedienen und ist viel transportabler als dieses Gerät mit seiner Taschenrechner-Benutzeroberfläche.

    Bei allem Verständnis für Nostalgie – 1987 war das cool – , für den Alltagsgebrauch kommt mir dies Retrokits Gerät bizarr vor. Oder übersehe ich hier irgendwas Bedeutsames?

    • Profilbild
      mfk AHU

      @defrigge Ja:
      1987 gab es sowas nicht – Wäre aber richtig cool gewesen. Ansonsten:
      Manche haben keine Lust auf einer DAW rumzutouchen.
      Eine Eingrenzung der Möglichkeiten verbunden mit einer als angenehm empfundenen Haptik und Optik entspricht den Bedürfnissen von einigen Menschen, die auch die nötigen finanziellen Ressourcen haben. – Sonst würde Retrokit das Produkt kaum entwickeln, produzieren und anbieten.

    • Profilbild
      mort76 AHU

      @defrigge Das ist wie bei der 303: Eine limitierte Hardware führt zu ganz speziellen Ergebnissen.
      Ich assozierere das Gerät mit einem Looper für Gitarristen, wo man AUCH sagen kann, daß man mit einer simplen DAW ein Vielfaches der Möglichkeiten hätte…andere Leute benutzen 16-Step-Hardwaresequencer im Modularsystem, wo ich mich AUCH immer frage, wie man mit sowas auskommt, aber es paßt den Leuten ja.

      Für mich ist das aber auch nix, und ich bin eher froh, daß diese Zeiten vorbei sind…mein Sequencer war anfangs ein Boss DR-5, und da frage ich mich inzwichen, wie mir das reichen konnte…hat es aber.

    • Profilbild
      Numitron AHU

      @defrigge stimmt!
      Retro lieber mit meinem alten Atari St.
      aber den hab ich schon und muss ich nicht mehr bezahlen… 😄

    • Profilbild
      TobyB RED

      @defrigge , ja gut dann hast Cubasis und brauchst noch eine oder mehrere Zauberboxen, die dir einen Roland oder Korg Synth analog ausgeben. Die Kiste hier ist dazu gedacht MIDI Events aufzunehmen und wiederzugeben. Und das macht es. Nix gegen das iPad, ich hab auch zwei im Studio. Aber bis ich damit eine Idee eingefangen habe, hab ich mit dem RK-008 schon drei eingefangen.

      • Profilbild
        defrigge AHU

        @TobyB OK, reden wir über Hardware-Midi-Aufnahmen. Auch da ist das iPad haushoch überlegen:

        – das RK-008 hat nur zwei Midi- Ein und Ausgänge. Und was man damit aufnimmt, kann man nur ungenügend sehen oder editieren

        – für meine Harware-Synthesizer und Drum-Boxen habe ich im Homestudio ein 8 in/out Miditech Interface, das bis zu 8 Hardware-Synths per USB entweder mit dem PC oder bei Bedarf mit dem iPad verbindet: das ist ein einziger Handgriff für den jeweiligen Zweck

        Nix gegen vorsintflutliche Hardware – aber das iPAD habe ich direkt auf oder neben dem jeweiligen Synth liegen, kann beliebig viele Midi-Spuren mit Ideen aufnehmen, habe Super-Touchscreen Überblick über sämtliche Spuren, kann jede Idee bei Bedarf kinderleicht editieren und alles, was ich weiterverwenden will, leicht von Cubasis nach Cubase exportieren, von wo ich dieselben Midis für komplette Projekete verwenden und meine Hardware-Synths ansteuern kann, z.T. dann sogar mit kompletter Steuerung und Automatisierung über VSTi Controlleroberflächen (bei mir z.B. Moog Voyager und Prophet 6)

        Ich denke mal, es ist genau umgekehrt und ich habe meine Ideen bei dieser Lösung zehnmal schneller umgesetzt und weiterverarbeitet, als das mit der Steinzeit-Hardware je möglich wäre. Die kommt mir im Vergleich weder schnell, noch intuitiv, noch wie eine sinnvolle kreative Begrenzung vor, sondern einfach nur als ein aus der Zeit gefallenes Produktions-Hindernis zu einem stolzen Preis.

        • Profilbild
          TobyB RED

          @defrigge , ich hab gelernt das nicht jeder Sequenzer für jede Aufgabe erdacht wurde. deshalb hab ich verschiedene Typen im Einsatz, von MPC, SQ1, Oberkorn usw. Und ich hab auch gelernt das ich nicht immer das große Besteck auspacken muss. Der RK-008 ist ein kleiner Sequenzer Und zwei MIDIPORTs mit 32 Kanälen in Summe sind schon ordentlich. Und ich denke Leo bringt den Einsatzzweck gut auf den Punkt. Wenn das für dich nicht passt, ist das ok. Deswegen ist die HW nicht vorsintflutlich. Es ist aus meiner Sicht nicht immer zielführend permanent das iPad oder sonstige Rechner im Einsatz zu haben. Manche wollen das auch einfach nicht. Musiker sind nicht unbedingt die IT kompatiblen Menschen. Und für die ist der RK-008 ein Angebot. Und für die ist eher ein iPad das Produktionshindernis. Für mich ist tatsächlich weniger manchmal mehr.

          • Profilbild
            defrigge AHU

            @TobyB Alles gut. Damit, dass für andere passt, was für mich nicht passt (und umgekehrt), habe ich überhaupt kein Problem – und es muss m.E. auch niemand begründen, warum sie oder er lieber so oder so arbeitet.

            Wenn ich allerdings den Eindruck hab, dass alte Hardware oder die sprichwörtliche kreativ machende Begrenzung per se verklärt werden, reizt mich das gelegentlich zum Widerspruch. 😉

            Dir und allen hier wünsche ich schöne haptische Weihnachtstage!

  2. Profilbild
    Tai AHU

    War MMT-8 User nach QX-7. setzten wir bei Auftritten ein. Mit HR-16 und HR-16B . War ein wirklich gutes Konzept. Vor 35 Jahren. Heute hätte ich dafür keine Verwendung mehr. Aber ich spiele auch nicht mehr live.

  3. Profilbild
    baselzwei

    Mein erster Sequenzer war, noch vor einem Atari 1040 STFM, ein MMT 8. Das Ding konnte ich blind bedienen. Und die Tracks, die ich damit gemacht habe (zusammen mit einem Roland D5) erstaunen mich manchmal noch heute. Aber würde ich damit auch heute noch jammen wollen? Das Ding von Retrokids finde ich echt wirklich faszinierend. Aber dann blicke ich auf meine MPC und mein iPad und weiß nicht so ganz, was das heute noch soll. Ich bin wohl – obwohl ich die MMT8 liebte – nicht die Zielgruppe.

  4. Profilbild
    Operation Mastermind

    Sorry, aber das Preis/Leistungsverhältnis finde ich kritisch. Was für Hardcorefans. Genau, iPad, MPC oder ein gebrauchter Digitakt 1 sind in der vergleichbaren Preisrange (allerdings ohne Holzseitenteile).

  5. Profilbild
    Lumm

    Ich denke, die Zielgruppe sucht eine kleine Midi-Zentrale für beschränkte Platzverhältnisse. Was Profis hier immer vergessen: Musik-Gear wird nicht nur von Profis mit Studio gekauft, sondern von Hobbyisten, die ein, zwei Musik-Eckchen in der Wohnung zum Jammen haben. Warum sind die Korg Volcas und andere Mini-Synts so erfolgreich? Ich finde den RK008 schon alleine wegen des Midi-Routings sehr praktisch und kann so zwischen den Midikanälen in meinem Setup schnell “optisch” umschalten ohne irgendeine Tastenkombination auf dem E-Piano auswendig zu lernen.
    Der Preis wirkt happig, aber man hat eine leistungsfähige, winzig kleine aber trotzdem gut bedienbare, übersichtliche Midizentrale.
    Weiterhin kann man den RK008 auch mit dem RK006 Hub (Midi/USB/Sync/PWM/Gate) erweitern und hat dann nochmal weitere krasse Möglichkeiten.

    • Profilbild
      mort76 AHU

      @Lumm Ich würde so weit gehen, zu sagen, daß eher der Amateur hier die Nase rümpft, und es eher Profis sein werden, die sowas kaufen wollen…die kennen diese Arbeitsweise noch von früher, und sind abgebrüht genug, um sich einschränken zu können und nicht angeben wollen mit Dingen, die sie dann DOCH niemals wirklich benutzen.

      • Profilbild
        Lumm

        @mort76 also ich bin reiner Hobbyist und habe vor längerer Zeit ein einfach zu bedienenden “mehrspurigen” Midi-recorder/-performer gesucht, für meine Hardwaresynths – teils selbst gelötet, teils fertig. Der RK008 wurde es dann. Ich finde ihn mega-einfach und intuitiv zu bedienen und kann ihn ganz einfach irgendwo an mehrere Geräte per Midi anschließen. Ich brauche noch nicht mal ein Netzteil. Keine Ahnung, was da als kompliziert empfunden wird, sorry. Ist vielleicht sehr individuell oder hängt von individuellen Bedienungsskills ab. An einem großen Bildschirm will ich keine Musik performen. Also fällt Ipad oder Laptop/PC weg.

      • Profilbild
        mdesign AHU 1

        @mort76 jedes kommerziell erfolgreiche gerät wird vor allem von amateuren gekauft. die paar musiker, die echte profis sind – sprich: von ihrer musik leben können – sind viel zu wenige, um ein produkt in die gewinnzone heben zu können. die probieren auch nicht jedes gerät aus, nur weil es neu ist. wer mit bewährter und eingespielter technik geld verdient, ändert da ohne not nichts.

  6. Profilbild
    mdesign AHU 1

    ich habe lange nach einem hardware sequencer gesucht. dabei habe ich mir auch den RK angeschaut. ist aber für mich alten mann zu klein, zu fummelig, zu unübersichtlich und in spuren und speicher zu eingeschränkt. es ist dann ein yamaha QY700 geworden. wunderbar retro und mit jeder menge platz und features.

    • Profilbild
      Atarikid AHU

      @mdesign …Und dann noch mit einem Floppyemulator ausgestattet, auch heute noch ein richtig geiler Sequenzer!!!!

  7. Profilbild
    dAS hEIKO AHU

    Ja, die meisten habens ja auch schon angesprochen: Für „Kinderspielzeug“ sind die estimierten Preise doch sehr selbstbewußt.
    Mit dem Miniaturprinzip a la Teenage Engeneering oder hier eben Retrokits holt man sich eine gewisse „unbedienbarkeit“ ja zwangsläufig ins Boot. Wers mag – ich mags nicht. Und sicher nicht zu dem Preis.

    Was den MMT angeht: Ja, das waren Maschinen mit einschränkungen und einer Parameterliste, die man sich nach 2 Wochen merken konnte. Führte dazu, dass man auch tatsächlich Musik machte und sich nicht an Möglichkeiten ohne Ergebnis abgearbeitet hat.
    Kann von meinem Q-80(kawai) auch nur Gutes berichten…obwohl ich damals bedenken hatte, dass ich damit klar komme.
    So (tolle!) Sachen wie ein Ableton machen mir eher „Angst“.

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    Kazimoto AHU

    Der war doch mal bei 180€, wenn ich mich richtig erinnere? Der Preis ist definitiv happig. Ich würde dawless auch mit einem alten Digitakt starten.

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    Metaphistopheles

    Der Alesis HR16B war mein erster Drum-Computer. Gleiche Pult-Form, auch mit der Anleitung im Ausklapp-Deckel, gleiche Philosophie. Aber halt mit 8 Hartplastik-Pads im vorderen Bereich, die immerhin je 8 Dynamikstufen (auf kuriose Art) in die kantigen Drumsounds übertrugen.
    Hatte ein paar Jahre großen Spaß damit die Drum-Pattern für meine Songs zu „sequencen“.
    Neulich haben mein Sohn (seines Zeichens Jungle-DJ) und ich den nochmal aus dem Schrank geholt und ein bißchen gejammed. War dann aber nur so halb so inspirierend mit dem Gerät.

    Ich habe eine gewissen Zeit diese Art der Pattern-Aufnahme „prinzipiell“ gelobt, aber in der Praxis dann doch nie wieder praktisch eingesetzt. Es wurden halt in den letzten Jahrzehnten doch wesentlich schönere und mächtigere Sequencer-Varianten entwickelt. Und auch mein Sohn würde mit sowas nicht von Push und Ableton wegzulocken sein.

  10. Profilbild
    KBM74

    Der gute alte MMT8, habe meinen seinerzeit für 100 Mark gekauft, der war noch OVP und unbenutzt, musste dafür zwar knapp 200km fahren, aber Anfang der 90iger hat man so etwas noch gemacht.
    Ich fand die Quantisierung immer klasse, einfach etwas in die Tasten hauen und die Quanttaste drücken und man hatte fast immer ein brauchbare Sequenz am Start.
    Für 435 Euro würde ich aber vermutlich eher einen gebrauchten Digitakt I kaufen.

    • Profilbild
      Leo Solter RED

      @KBM74 Ich hab damals 100km dafür zurückgelegt :-) Meiner hatte allerdings eher um 150 DM gekostet und er hatte einen leichten Displaydefekt; von unbenutzt konnte leider keine Rede sein. Hat aber trotzdem lange Zeit zuverlässig funktioniert. Irgendwann musste ich dann die Tasten reparieren, weil sie nur noch auf starken Druck reagierten…Die Quantisierung mochte und mag ich auch immer noch.

      Interessant, dass hier schon zum dritten Mal der Digitakt erwähnt wird, ich schreibe dazu unten in einem Post mal meine Gedanken zu meinen Erfahrungen und Schwierigkeiten mit ELEKTRON Sequenzern und MIDI…

  11. Profilbild
    TobyB RED

    , der SR 1 ist aber arg Vintage. Ich hab den 1987 gegen einen Casio FXP-850 getauscht. Inoffiziell konnte der Integral und Differenzialrechnung. Und was man so im Abi braucht. Nebenher konnte der auch BASIC und hatte ein RS-232C, ich hab damit im Jugendklub immer die Lichtschau gesteuert.

    Ich find den RK Sequenzer im Gegensatz zu anderen doch ziemlich funktional, das geflügelte Wort unter den Autoren, Sequenzer kann man nie genug haben. Dieser hier soll schnell und einfach MIDI Events aufzeichnen. Nicht mehr nicht weniger. Und das leistet er. Das er auch analog cyncht werden kann ist Klasse. Roland und Korg triggern nun man anders. Und das unter einer Kiste hinzubekommen setzt Hirnschmalz voraus. Und da RK keine Mega Kompanie ist geht der Preis in Ordnung.

  12. Profilbild
    Leo Solter RED

    Da hier schon dreimal der DIGITAKT als Midisequenzer erwähnt wird:Zumindest mit dem Octatrack und der MNM habe ich als MIDI-Sequenzer meine Schwierigkeiten, evtl. ist der Digitakt den beiden ja überlegen.
    Ich finde sie funktionieren gut für monophone Sequenzen im 4/4 Takt bis zu 4 Takten.
    Meine Kritik: alles was länger als 4 Takte sein soll, geht nur auf Kosten der Auflösung, bzw. Bedarf eines Workarounds.Wenn ich also ganz schnell eine Melodie+5-stimmige Akkorde über 16Takte aufnehmen will, geht das nicht so einfach. Ich muss die Sequenz in mehrere Takte aufteilen und eine Note von Takt1 bis Takt16 halten geht nicht.

    Mit dem MMT8/RK-008 kann ich rumklimpern und wenn es mir gefällt drücke ich einfach REC und nehme es auf. Ich mag z.B. den Octatrack sehr und verwende ihn auch zum Aufzeichnen und Wiedergeben fertiger Sequenzen, finde den RK-008 aber aufgrund der Größe genau für die MIDI-Problematik die perfekte Ergänzung.
    DAW kann das selbstverständlich auch,ich benutze aber oft beim Musikmachen/Ideen finden keinen Rechner.Mit dem Synth rumspielen, Idee schnell aufnehmen, später weiterverwenden geht super mit MMT-8/RK008. Die MPC (MPC1000 oder auch MPC Live) finde ich in Bezug auf das MIDI Recording generell auch großartig. Aber schon das Einstellen der Taktart bei der MPC Live finde ich hemmend. Schnell eine Sequenz im 3/4 Takt aufnehmen? Und dann die nächste 4/4? Viel Spaß…Hoffentlich bringt Akai die Taktarteinstellung zurück auf die Hauptebene.

  13. Profilbild
    Grit

    Vielen Dank für die wahrscheinlich gründlichste Rezension des RK008 seit seiner Veröffentlichung. Es ist sehr selten, dass man so viele Aspekte des RK008 an einem Ort liest. Wenn Sie den stepTime- oder Songmodus genauer nutzen möchten, helfe ich Ihnen gerne weiter – er hat seine einzigartigen Vorzüge in Kombination mit dem Realtime Recording. Ich sehe, dass das überprüfte Modell eines der ersten 100 ist, die das 3D-gedruckte Gehäuse hatten (was auch bedeutet, dass es zur Finanzierung der weiteren Produktion der RK008-Formen beigetragen hat). Nochmals vielen Dank! Die aktuelle RK008 hat nicht mehr die kleine Schraube, sondern ein Batteriefach im Clip-Stil.

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