Tausendsassa von RME - jetzt auch mit DANTE
Der RME 12MIC-D ist zum einen ein 12-kanaliger High-End-Mikrofonvorverstärker und gleichzeitig ein extrem flexibler Router für eine ganze Anzahl an digitalen Audiostreams. Das gleiche Gerät, ohne das D im Namen, hatten wir hier auf AMAZONA.de schon vor einiger Zeit getestet. Den dazugehörigen Testbericht meines Kollegen Raphael Tschernuth findet ihr hier. Beide Geräte sind baulich und klanglich völlig identisch. Neu hinzugekommen ist lediglich das D im Namen, das auf die Möglichkeit hindeutet, den RME 12MIC nun auch mit Hilfe des DANTE-Protokolls an die Studio- oder Live-Umgebung anzuschließen.
Inhaltsverzeichnis
Übersicht: Was bietet der RME 12MIC-D?
Allen Lesern, die zum ersten Mal von diesem Gerät hören, empfehle ich dringend, den oben erwähnten ursprünglichen Testbericht des RME 12Mic vorab zu lesen. Ich werde hier nicht auf alle Details und Möglichkeiten eingehen. Stattdessen schaue ich mir die Vor- und Nachteile der einzelnen Schnittstellen an. Außerdem gebe ich meinen allgemeinen Eindruck zur Klangqualität und Bedienfreundlichkeit des Gerätes wieder. Das Ganze ist also mehr eine Ergänzung als ein Ersatz des ursprünglichen Testberichts.
Erst wenn man das Gerät über die Weboberfläche bedienen möchte, fällt einem auf, dass ein neuer Reiter hinzugekommen ist, mit dem jetzt, wie schon erwähnt, DANTE-Signale empfangen und gesendet werden können. Diese werden genau wie AVB-Signale über die rückwärtigen Netzwerkbuchsen angebunden.
Audionetzwerkformate: DANTE, MADI und AVB
Vereinfacht gesagt, ist DANTE gegenüber MADI das neuere Protokoll. Und man kann davon ausgehen, dass es dieses nach und nach ersetzen wird. Vorteile von DANTE sind unter anderem, dass hier mit einfachen Netzwerkkabeln gearbeitet wird, die bekanntermaßen ja erschwinglich sind. MADI hingegen setzt auf Koaxial-Kabel. Optional kann der RME 12MIC-D auch die optische Variante von MADI liefern, dafür sind aber zusätzliche Stecker notwendig. AVB wiederum ist ein offener Standard, der ebenfalls über Netzwerkkabel funktioniert. Im Gegensatz zu DANTE kostet AVB keine Lizenzgebühren und ist deshalb günstiger. Allerdings hat AVB wiederum den Nachteil, dass spezielle Switches gebraucht werden, um mehrere Geräte in einem Netzwerk miteinander zu verbinden. Wie man sieht, hat jede Schnittstelle so seine Vor- und Nachteile.
Den RME 12MIC-D kann man sich hier gut als Zentrale vorstellen, der Signale von verschiedenen Netzwerken bekommt und diese auch entsprechend weiterleiten kann. Ganz nebenbei ist er eben aber auch ein hervorragend klingender 12-facher Mikrofonvorverstärker. Selbstverständlich kann man sich dann überlegen, über welches der oben genannten digitalen Protokolle man diese Mikrofonsignale ausgeben möchte, je nachdem, welche Anschlüsse im eigenen Tonstudio vorhanden sind.
Praxis: Wie kann man den RME 12MIC-D nutzen?
Ganz ehrlich, ich war zunächst etwas überfordert. Naiv, dachte ich, ich müsste lediglich den RME 12MIC-D mit dem RME MADIface XT II per MADI-Kabel verbinden. Aber weit gefehlt. Zunächst muss man nämlich über die erwähnte Web-Remote-Applikation das Gerät erst einmal konfigurieren. Wenn man das allerdings weiß, ist es relativ einfach. Oben wird eine Quelle gewählt, dann lassen sich virtuelle Strippen zum gewünschten Ausgang im unteren Bereich ziehen. Alternative gibt es auch Presets mit konfigurierten Set-ups für unterschiedliche Anwendungsbeispiele.
Nachdem das geklappt hatte und in den Settings des MADIface XT auch eine erfolgreiche Synchronisation angezeigt wurde, lagen die Signale in RMEs TotalMix Software an und ich konnte damit aufnehmen.
Möchte man Funktionen wie Gain oder Phantomspeisung des RME 12MIC-D fernsteuern und nicht am Gerät eingeben, gibt es dazu zwei Möglichkeiten. Zum einen gibt es von RME eine kleine Software namens RME Connector, mit deren Hilfe sich das bewerkstelligen lässt. Zum anderen, und das fand ich die elegantere Lösung, lässt sich der 12MIC auch per MIDI in TotalMix integrieren.
Noch eine Kleinigkeit: Ändert man die Samplerate in der DAW, z. B. von 44,1 auf 48 kHz, so zeigt der RME12MIC-D an, dass er den Sync verloren hat. Hier muss dann entweder direkt am Gerät (die Clock-Sektion blinkt in diesem Fall rot) oder über die Weboberfläche händisch nachjustiert werden. Keine große Sache, aber am Anfang hat mich auch das verwirrt.
Wie klingt der RME 12MIC-D?
Klanglich gibt es an unserem Testkandidaten nach wie vor nichts auszusetzen. Da kann ich mich ohne Abstriche dem Urteil meines werten Kollegen Raphael Tschernuth anschließen. Die Vorverstärker klingen super sauber und transparent. Man bekommt das auf die Festplatte, was das Mikrofon einfängt. Es ist genügend Gain vorhanden, selbst für ausgangsschwache Bändchenmikrofone. Damit ist der RME 12MIC-D prädestiniert für hochwertige Klassik- oder Jazz-Aufnahmen.
Schnäppchen!
Wann testet ihr endlich das neue Lineare Netzteil von RME?
Über 1000 Euro für etwas, daß nichts bis kaum was bringt. Zitat RME. Höchstens bei „schmutzigem Strom“ und reichlich Dukaten in der Katz.
Ich mach euch sogar den Thomann:
https://www.thomann.de/de/rme_dps_2.htm
@Kazimoto you made my Day 😂
@Kazimoto You made mine too. 😂
@Kazimoto Damit würden sämtliche Produktionen der Welt endlich sauber klingen! Wer kann das nicht wollen?
😁
@Kazimoto Hab gehört, dass die nicht mit jedem Stromanbieter optimal funktionieren… muss man wahrscheinlich selbst testen 😂
@lugosi Da bringst du mich auf eine Idee…. 😄
@Kazimoto Muahaha 😄
Ab dafür :)
@Kazimoto , Linear Netzteile sind schon sinnvoll, wenn man eine PV auf dem Dach hat und mit DC Wandlern und Umrichtern arbeitet. Selbst wenn die konform arbeiten bleibt im 230 Volt/50 Hz Wechselstrom Strang ein Störsignal, entweder durch lose Kopplung oder andere Wege. Funkamateure können ein Lied darüber singen. Und im Tonstudio willst das auch nicht haben. Insofern sind Powerkonditioner/Trenntrafo mit Netzfilter und/oder Linearnetzteile extrem sinnvoll. Wie viel man dafür ausgeben möchte, ist Ansichtssache. Ich hab drei Furman und 3 Adam Hall im Einsatz. Den Unterschied kann man messen und hören. Ohne jegliches Hifi Voodoo. Zum anderen hab ich da auch Überspannungsschutz und kann das Studio mit einem Schalter sicher hochfahren.
„Sprich, eine Variante des Gerätes mit den 12 Vorverstärkern und einem simplen ADAT-Port würde mir für mein Tonstudio vollkommen ausreichen.“
Nun dann ist die Lösung doch einfach, einfach die Variante ohne „D“ kaufen und gut ist, oder?
Alle anderen die wissen wollen was die D Varinate leistet, wenn man auch Dante braucht, der schaut die beiden Videos. Gute Einführung in die Unterschiede und warum Madi und Dante Sinn machen. Hint, ADAT hat schon auch Limitationen. Madi ist wie ADAT alt.
https://www.youtube.com/watch?v=LWGVoxiIRIA
Und
https://www.youtube.com/watch?v=VlKRivREWCw
So kann mit diesem Wissen wie flexible das RME einsetztbar ist, der Aufpreis schon Sinn machen, vor allem wenn man über Dante nachdenken will oder muss. Es ist gewissermaßen die Dante Steuer durch die Lizenzgebühr.
Wer das nicht braucht oder will, der ist mit der Variante ohne D gut bedient, denn die hat auch alles an Bord, die Netzwerk Schnittstelle ist nur AVB, was für viele reichen dürfte.
In dieser Hinsicht kann ich das Minus bei der Bewertung nicht nachvollziehen.
Für mich eine sehr subjektive Einschätzung.
Es ist auch ein Gerät das nicht nur im Studio zuhause sein muss. 🤔☺️
@TomH Was wäre, wenn Audinate stirbt und Dante mit ins Grab nimmt?
Dann würde es immer noch neue Geräte mit ADAT und MADI geben, aber keine mehr mit Dante.
@bluebell Falls Audinate sterben sollte, würde es Behringer übernehmen. Was das bedeuten könnte überlasse ich eurer Fantasie.
@bluebell Dann wäre Ravenna als offener Standard verfügbar.
Allerdings sehe ich im Moment kaum das Audinate stirbt.
Dante ist ein Standard mit dem Vorteil von VoIP. Viele adaptieren Dante, auch Sennheiser mit Merging und Neumann. Aber nicht nur.
Nur mal so A$ Australische Dollar; US$ US Dollar
FY24 financials
Revenue -A$91.5m Up 31.3%
NPBT – A$12.1m Up 10.7m
Gross Margin- 74.3% Up 3.1%
Revenue US$60.Om Up 28.4%
Cash and Term Deposits – A$117.0m Up 77.0m
EBITDA – US$20.4m Up 85.5%
aus https://investor.audinate.com/FormBuilder/_Resource/_module/U31UphySGkWm4tEdvC_Xbw/file/AD8-2024-Annual-Report.pdf
Das gute, das ist keine US Firma, sondern eine Australische.
Ich bin mir auch sicher wenn es ein Zeichen von Niedergang gäbe, es findet sich bestimmt ein großer Player der Dante übernehmen würde.
MADI ist alt, etabliert, aber unflexibel im Vergleich zu VoIP Standards
ADAT ist noch älter und wirklich eingeschränkt.
Was nicht heißt das man es nicht verwenden kann oder soll.
Ich bin nur immer der Meinung Wissen ist Macht und so sollte jeder wissen auf was er sich mit MADI und ADAT einlässt. Im Heimbereich dürfte ADAT vollkommen ausreichenden sein. Ich nutze es auch.
Das hier ist ein Test und da sollten für mich auch die Unterschiede (Gründe für den Preis) deutlicher hervorgehoben werden. Nur meine 2 Cent
Klar es gibt auch Konverter MADI<-->Dante, dann ist der Aufpreis aber höher.