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Test: RME Babyface

(ID: 1690)

Das Aluminiumgehäuse besteht aus zwei Teilen. Die obere Schale ist babyblau lackiert (ein Junge?), die untere Schale ist im Aluminium-Look gehalten. Die Qualität der Lackierung geht in Ordnung, beinhaltet aber einige Staubpartikeleinschlüsse, die aber natürlich nicht in die allgemeine Wertung eingehen. Auf der Verpackung habe ich den Aufdruck „Blue-Edition“ gefunden, eine silberfarbene Ausführung ist ebenfalls im Programm. Übrigens, wen es interessiert: RME setzt auf den Standort Deutschland, der Aufkleber auf dem Gehäuse weist den Schriftzug „Made In Germany“ auf, was ein weiterer Grund ist, das Gerät zu kaufen.
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Die Bedienung erfolgt, wie es bei RME Standard ist, hauptsächlich über das Software Control Panel und an der Hardware selber über einen Push-Encoder (Endlosdrehgeber mit Tastenfunktion) und die beiden Tasten „Select“ und „Recall“. Am Gerät können der Gain der Vorverstärker, der Ausgangspegel, die Kopfhörerlautstärke sowie die Dim-Funktion gepegelt werden. Wem diese Bedienelemente nicht ausreichen, der kann einen MIDI-Controller (z.B. Mackie-Control und kompatible) anschließen und den DSP-Mischer in großen Teilen auch damit bedienen.

Installation

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Die Installation erfolgt unkompliziert, auch wenn der Rechner (PC/Win7/x64) einmalig neu gestartet werden muss. Unter Windows7 wird das Gerät angesteckt. Anschließend muss über den Geräte-Manager auf den Ordner mit den Treiberdateien verwiesen werden, um die Installation zu starten. Das ist akzeptabel, könnte aber für den Einsteiger vielleicht noch einfacher gestaltet werden. Natürlich ist auch RMEs Digicheck Programm mit dabei und kann bei Bedarf installiert werden.

Performance

Neben den Audiomessungen, die für sich sprechen, haben wir auf unserem Testsystem bei 44,1 kHz auch kleinste Latenzen von 48 Samples stabil erreichen können. Ab 96 kHz mussten wir dann je nach CPU-Auslastung auf 64 bzw. 128 Samples hoch schalten, um keine Buffer-Underruns (Aussetzer im Audiosignal) zu bekommen. Bei 192 kHz waren dann schon 512 Samples für einen unterbrechungsfreien Audiostrom nötig (~5ms analog). Das Testsystem ist ein Sony Viao mit Windows 7, 64 Bit und einer Intel Core2Duo CPU mit 2,1 GHz. Das Windows 7 wurde dabei in der Performance optimiert, und Hintergrunddienste wurden so weit wie möglich (ohne zu viel Komfort auf der Strecke zu lassen) abgeschaltet.

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Die Arbeit mit dem Babyface erwies sich während der gesamten Testphase als durchweg flüssig und problemlos. Sowohl die Software als auch die Treiber reagierten umgehend und ohne Pausen, die einen Absturz oder ähnliches vermuten lassen würden. Die technische Qualität der analogen Ein- und Ausgänge ist durchweg professionell und lässt auch klanglich keinen Anlass zur Kritik aufkommen. Auch die Mikrofonvorverstärker konnten mit unseren Mikrofonen (TLM 103, Rode NT2000, T-Bone SC300) eine überragende Performance an den Tag legen, die ich von einem so kleinen Audiointerface nicht erwartet hatte. Gut, das SC300 ist ein wirklich billiges Mikrofon, aber auch mit diesem Kontrast kam das Babyface zurecht, zumal es sich sehr gut für Nahbesprechungsaufnahmen eignet.

Messung

Messung


Frequenzgang

Frequenzgang


THD

THD

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Forum
  1. Profilbild
    ambee

    geiles teil, hätte es zu den zwei mic-preamps noch zwei zusätzliche analoge line-inputs, dann würde es jetzt schon bei mir liegen.

    fertigen lässt RME übrigens im mittelsächsischen mittweida: http://www.imm-gruppe.de/

  2. Profilbild
    tomgadd

    Das Babyface mit einer LnyxTwo verglichen:

    Das Babyface ist wesentlich fetter im Bass,
    eher unsauber und trägt einfach zu fett auf. Auch die Höhen sind stechen mehr hervor. Das Babyface klingt sehr vordergründig,
    wenig differenziert im Vergleich mit der Lynx.
    Tiefenstaffelung und Stereobild reichen an die Lynx bei weitem nicht ran.

    Aufnahmen mit dem Baby jedoch funktionieren prima. Selbst ein günstiges Medion Notebook für 600€ schafft locker 10 Spuren ohne Aussetzer. Aufnahmen des Babyface über meine Reference LynxTwo abgehört klingen allerdings plötzlich sehr schlank. Sehr schlank.
    Die DA Wandlung des Babyface, abseits aller Messungen, klingt offensichtlich nicht sehr differenziert.

    Die 2 Preamps klingen ordentlich, sind aber keineswegs auf dem Niveau eines DAV Bg No.1.
    Wie könnt dies auch, wenn der DAV alleine schon mit 700E zu Buche schlägt.

    Für rund 550€ dennoch ein prima Baby, unabhängig vom Strom, performant und schick.
    2 ordentliche Preamps und Totalmix mit Effekten.

      • Profilbild
        tomgadd

        @t.walter Nach Spezifikationen zu urteilen werkeln auf der L22 die gleichen Wandler.

        Noch ein Nachtrag:
        Natürlich ist der Vergleich mit der LynxTwo nicht ganz fair, so kostet die LynxTwo C 1099€.
        Allerdings ist es durchaus fair, wenn es um die Beurteilung der Audioqualität geht, eine Referenz heran zu ziehen. Nur Messwerte sagen nicht viel aus.
        Insofern würde ich dem Babyface „nur“ eine gute bis sehr gute Audioqualität bescheinigen, denn nach oben ist noch viel mehr Luft.

        In der Summe aller Eigenschaften ist das Babyface aber dennoch hervorragend.

        • Profilbild
          t.walter AHU

          @tomgadd Eine „Referenz“ ist nicht immer das Beste was es gibt. „Referenz“ beschreibt lediglich einen Ausgangspunkt und wird nur umgangssprachlich mit dem „Besten“ gleichgesetzt ;-)

          Ich werde bei Gelegenheit mal eine Lynx Two durchmessen. Das sagt schon sehr viel aus, vor allem in punkto THD lässt sich sehr viel ablesen. Wenn der Freuquenzgang gerade ist, dann sind es meistens Frequenzabhängige Verzerrungen, die Unterschiede in der Wahrnehmung ausmachen.

          Nichtsdestotrotz, kann sein dass die LynxTwo besser klingt, aber wen stört es? Sind zwei komplett verschiedene Produkte. Du kannst über ADAT auch einen Lynx-Wandler an das Babyface hängen!

          • Profilbild
            tomgadd

            @t.walter Vor allen Dingen würde ich die Lynx und das Babyface mal klanglich vergleichen. Da liegen schon Welten dazwischen,
            mehr als Messungen u Spezifikationen vermuten lassen.

            Ich finde auch das Babyface ist ein rundes Package. Nur hervorragende Audioqualität würde ich dem Babyface
            nicht attestieren.
            Die Summe aller aller Eigenschaften rechtfertigt jedoch ein hervorragend.

            • Profilbild
              t.walter AHU

              @tomgadd Ok, dann einigen wir und doch darauf, dass das BBF nur hervorragt, während die LynxTwo überragt? ;-)

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hallo Thorsten,

    Zunächst mal vielen Dank für das tolle Review :)!

    Nun stehe ich vor einer Entscheidung und vielleicht kannst Du mir dabei helfen:
    Ich brauche eine gute mobile Lösung für meine Aufnahmen und möchte dabei bei der Audioqualität keine Abstriche machen – dabei geht es mir sowohl um Ein- als auch Ausgänge (inkl. Kopfhörerausgang). Wäre mir das Babyface nicht über den Weg gelaufen, hätte ich mir wahrscheinlich das Apogee Duet gekauft.

    Von der Ausstattung her gewinnt da natürlich das Babyface – nun bleibt die Frage zur Soundqualität: Duet oder Babyface?

    Wäre super, wenn Du mit hierbei helfen könntest!

    Viele liebe Grüße,
    Simon-Claudius

    • Profilbild
      t.walter AHU

      Kann ich leider nicht, denn das Duet kenne ich nicht. Du bist aber mit den Babyface aufgrund der Featueres besser beraten. Ich bezweifle, dass das Duet klanglich relevante bedeutend bessere Ergebnisse liefert.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @t.walter Ehrlich gesagt hat mich nur der Kommentar von tomgadd etwas verunsichert (da alles, was ich über die Audioqualität des RME bisher gehört habe überaus positiv war). Sind es eigentlich die gleichen Wandler wie in anderem RME Equipment?
        Meinst Du, die Qualität genügt professionellen Standards? Ich möchte da nämlich keine (zu großen) Abstriche mehr machen, da das nicht mein erstes Interface ist – und es unter Umständen professionell genutzt wird.

        • Profilbild
          t.walter AHU

          Davon würde ich mich nicht beeindrucken lassen. Es ist immer eine Frage des Maßstabs. Das BBF klingt auch für professionelle Aufnahmen absolut gut.

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