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Test: Robaux SWT16, Trigger-Sequencer

(ID: 218949)

Performance Mode des Robaux SWT16

Bleibt noch der Performance-Modus. Dieser ist explizit für den Live-Einsatz konzipiert und bietet zwei Varianten Mode A und Mode B. Man wählt zunächst auf der untersten Reihe die Spuren aus, die man manipulieren möchte, also 1-4, 5-8, 9-12 und 13-16.

Im Modus A kann man dann die ausgewählten Spuren über die erste Reihe muten. Die zweite Reihe sendet einen kontinuierlichen Trigger, wenn man die Taster betätigt, beispielsweise für Rolls.

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Die dritte Reihe schaltet jeden einzelnen Track zwischen Modus A und Modus B um. In diesem Modus B kann man über manuelles Einspielen auf der ersten Reihe die Spur neu erstellen, während man bei Betätigung der zweiten Reihe die Spur wieder löschen kann. Der Rest ist wie in Modus A. Damit kann man schon eine ganz gut Performance abliefern.

Wer übriges eine Swing- oder Shuffle-Funktion vermisst, es gibt keine. Noch ein Punkt für ein Update bzw. eine Modifikation.

Bedienung des Robaux SWT16

Während der Testphase stießen mir die zunächst bemängelten Taster nicht negativ auf. Durch die Elastizität und den weichen Anschlag eigenen sie sich tatsächlich gut für eine Performance. Gerade der Performance-Modus lädt zum Spielen ein. Es wäre noch hervorragender, könnte man noch irgendwie verschiedene Presets aufrufen, das scheitert allerdings am knapp bemessenen internen EEPROM der Arduino – ein externes EEPROM hätte auch nicht die Welt gekostet und den Nutzen deutlich erweitert.

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Ungünstig fand ich persönlich die Verteilung der verschiedenen Modi. So wäre es sicherlich sinnvoll, die Modi Step, Gate, Invert und Fill untereinander zu haben, statt nebeneinander verteilt. Sauer aufgestoßen ist mir auch die Begrenzung auf nur ein Preset, gerade wenn man bedenkt, dass noch ein externer EEPROM-Speicher leicht einzubinden wäre. Rein optisch irritiert mich, dass die laufende Sequenz nur bei nicht gesetzten Steps angezeigt wird. Ist der Step gesetzt, bleibt er einfach an wenn die Sequenz durchläuft. Hier wäre eine Invertierung schön.

Das Soundbeispiel wurde mit acht der sechzehn Spuren erstellt

Eine tatsächliche Einschränkung könnte für manche die Latenz sein. Der Clock-Trigger wurde so umgesetzt, dass zwischen einem Clocksignal und dem entsprechenden Step eine Latenz von 1,3 ms liegt. Abhilfe kann hier nur eine Nutzung des Robaux SWT16 als Master-Clock-Quelle schaffen.

Last but not least empfinde ich die Lightshow nach einiger Zeit ohne Bedienung wenig erbaulich.

Das alles gesagt sind es allesamt Dinge, die sich in der Firmware verändern lassen. Diese ist Open-Source und kann also vollständig angepasst werden. Dabei gibt es allerdings ein großes Manko – es fehlen beinahe komplett jegliche Kommentare zum Code, so dass man schon eine Weile suchen muss, will man bestimmte Sachen finden. Hier sollte unbedingt nachgebessert werden.

Wer suchet, der findet – die Auskommentierung der Zeile (grün) stoppt die Lightshow

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Fazit

Entstanden aus einem Bedürfnis, einen leicht zu bedienenden Trigger-Sequencer zu haben, schaffte es die Idee bis zum fertigen Bausatz. Die Wahl der Arduino-Plattform bietet einige Vorteile und mit ein wenig Kenntnis in Programmiertechnik kann man das Gerät auch selber leicht modifizieren. Alle oben genannten Kritikpunkte, mit Ausnahme der Latenz, lassen sich leicht über die Arduino-IDE verändern, wenn man den Programmcode aufgrund der fehlenden Kommentierung denn findet.

Für sich genommen macht der Robaux SWT16 Spaß, ist aber durch das ständige Wechseln der Modi und die Modusanzeige über das grobe 4×4 Raster etwas unübersichtlich.

Dagegen ist der Perfomance-Modus praktisch ausgelegt und lädt zum Spielen ein.

Für einen Bausatz 175,- Euro zu zahlen, den man eben auch noch selber montieren muss, ist nicht jedermanns Sache. Obwohl der Aufbau aufgrund der ausführlichen Anleitung auch weniger geübten Lötern in wenigen Stunden gelingen sollte und für erfahrene Löter knapp eine Stunde in Anspruch nehmen sollte. Im zweiten Schwung wird zwar auch geplant, fertig montierte Bausätze zu verkaufen, ein Preis dafür steht noch nicht fest.

Das bringt mich zu einer schwierigen Bewertungssituation, die durchaus zu einer Kontroverse taugt. Zur Zeit kommt mir „nur“ ein gut über die Lippen – mal sehen was die nächsten Updates so bieten. Geht man in den Programmcode und ändert die angesprochenen Sachen, so würde ich die Robaux SWT16 schon jetzt sehr gut bewerten.

Und nach langem hin und her hatte ich mich doch entschlossen, genau das zu tun; einfach deswegen, weil der Source-Code offen liegt und leicht geändert werden kann, sofern man ein wenig Programmierkenntnisse besitzt (so habe ich z.B. die Lightshow, die nach 60 Sekunden einsetzt, einfach durch Auskommentieren einer Zeile abgeschaltet). Allerdings ist das Fehlen einer Shuffle/Swing-Funktion (die eben nicht so einfach programmiert ist) nicht schönzureden und eine erhebliche Einschränkung der rhythmischen Palette. Deswegen bleibt es doch zur Zeit bei einem gut.

Plus

  • solider 16-Spur Trigger-Sequencer
  • 64 Steps pro Spur
  • polymetrisch
  • Open Source mit Source Code und Hardwarevorlagen
  • Bausatz reduziert die Kosten

Minus

  • Eingangslatenz Clock/Trigger von 1,3 ms
  • kein Swing/Shuffle
  • große Taster etwas schwammig
  • Aufteilung der Modi auf der Tastatur Geschmackssache
  • kaum Kommentare im Sourcecode
  • Bausatz nicht jedermanns Sache
  • keine Beeinflussung der Trigger-Zeit möglich

Preis

  • Bausatzpreis: 175,- Euro
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