Ein Allrounder, der sich auch in der DJ-Booth gut macht?
Rode NTH-50 – angekündigt als Allrounder für DJs, Content Creator und Produzenten wollen wir aus der DJ-Redaktion das neuste On-Ear Kopfhörermodell auf den Prüfstand stellen. Eignet sich das Modell wirklich zum Auflegen, wie ist der Kopfhörer verbaut und was bekommen wir eigentlich für unser Geld? Wir gehen dem Ganzen auf den Grund.
Kurz & knapp
- Allround-Talent: Eignet sich für DJs, Produzenten, Content Creator und Musikliebhaber.
- Klangqualität: Klarer, ausgewogener Sound mit starker Bass- und Höhenwiedergabe.
- Durchdachtes Design: Flexible Passform, farbliche Individualisierung und robuste Verarbeitung.
- Top Preis-Leistung: Für 116,- Euro ein überzeugendes Gesamtpaket mit hoher Funktionalität.


Inhaltsverzeichnis
Der Rode NTH-50 im Überblick
Mit dem NTH-50 stellt Rode den zweiten Kopfhörer im eigenen Portfolio vor. Im Jahr 2022 gab es bereits den NTH-100, der allerdings als reiner Studiokopfhörer vorgestellt wurde und damals überzeugen konnte. Für alle Interessierten verlinken wir hier selbstverständlich den originalen Testbericht.
Vorgespult sind wir nun im Jahr 2025 und haben den Rode NTH-50 vorgestellt bekommen. Wir wissen, dass der australische Hersteller gute Mikrofone und praktisches Zubehör herstellt. Jetzt wagt er sich also auch in den DJ-Kosmos. Interessant!
Mit diesem Modell gibt es einen On-Ear-Kopfhörer, der sich vom Look her gut neben Modellen von AIAIAI oder dem unangefochtenen Klassiker Sennheiser HD 25 einreihen kann. Wer möchte, kann den Kopfhörer mit einem separat erhältlichen Mikrofon in ein Headset verwandeln. Der Preis hierfür liegt bei 63,- Euro.


Auch hier erkennen wir auf den ersten Blick eine gewisse Parallele, aber was wird uns hier geboten?
Ein 40-mm-Neodymtreiber versorgt uns mit Sound und die geschlossene Bauweise verspricht laut Hersteller eine Außendämpfung von bis zu 21 dB. Zudem gibt Rode einen abgedeckten Frequenzbereich von 5 Hz bis 35 kHz an. Soweit, so gut!
Der Rode NTH-50 bringt 220 g auf die Waage. Zum Vergleich: Das Modell von Sennheiser wiegt 120 g und liegt damit deutlich darunter, während der TMA-2 DJ von AIAIAI mit 190 g etwa in der Mitte liegt. Wir sind gespannt, ob wir das höhere Gewicht dieses Kopfhörers bemerken werden.
Beim Rode NTH-50 wurde ein Kopfbügel aus TR90-Polymer sowie Ohrpolster aus Memory-Foam mit Kunstlederüberzug verwendet. Diese Überzüge können mal länger, mal kürzer halten, dafür ist unser Testzeitraum natürlich zu kurz. Zudem darf angemerkt werden, dass sich die Ohrmuscheln auf beiden Seiten unabhängig voneinander in zwölf Stufen verstellen lassen. Somit sollte die perfekte Passform für jeden Kopftyp gegeben sein.
Die Langlebigkeit des Kopfhörers
Bevor wir in die Praxis einsteigen, möchten wir noch kurz auf das Austauschen von Teilen eingehen. Durch den AIAIAI-Kopfhörer kennen wir die modulare Bauweise, durch die das Austauschen sämtlicher Teile bei Bedarf möglich ist. Wie ist es nun also bei dem Modell von Rode?
Klar, das Hauptaudiokabel kann einfach ausgetauscht werden. Beim Herumspielen sehen wir außerdem, dass sich die Ohrmuscheln vom Bügel abziehen lassen. Besonders gut gefällt uns, dass die Polsterung am Bügel mit einem soliden Klickmechanismus befestigt ist, sich aber eben auch lösen lässt. In dem Polster sehen wir die Kabelführung, die die beiden Ohrmuscheln verbindet. Die Ohrmuschelpolsterung konnten wir nicht abnehmen, ebenso wenig konnten wir das Kabel lösen, das die beiden Ohrmuscheln verbindet. Jedoch wollten wir auch nicht zu rabiat vorgehen.
Auf der Umverpackung des Rode NTH-50 sehen wir einen goldenen Aufdruck: Lifetime Warranty. Wenn wir also eine lebenslange Garantie für dieses Produkt genießen dürfen, müssen wir uns doch auch keine Gedanken über den Austausch einzelner Komponenten machen, oder?
Der Rode NTH-50 in der Praxis
Packen wir den Rode NTH-50 aus und werfen einen Blick auf den Lieferumfang. Neben dem Kopfhörer selbst und einer Tragetasche mit Firmenlogo finden wir in der schönen Umverpackung ein 1,7 m langes Spiralkabel sowie je zwei Color-ID-Ringe in den Farben Blau, Grün, Orange und Rosa.
Das Kabel können wir je nach Belieben an die linke oder rechte Ohrmuschel anschließen. Wir sind da recht eintönig und haben uns in den ganzen Jahren an die linke Seite für die Kabelführung gewöhnt. Natürlich kann bei Bedarf ein externes Mikrofon an den Anschluss angeschlossen werden.
Der Rode NTH-50 macht vom ersten Gefühl her einen robusten Eindruck. Wir merken zwar einen gewissen Gewichtsunterschied zu den sonst von uns benutzten Sennheiser Kopfhörern, dennoch wirkt der Kopfhörer leicht genug, um ihn stundenlang in der DJ-Booth zu tragen.
Interessant ist auch, dass der Bügel keinerlei Gelenke aufweist, dennoch ist dieser so flexibel, dass man den Kopfhörer problemlos so tragen kann, dass er nur ein Ohr bedeckt.
Beim ersten Aufsetzen wirkt der Kopfhörer angenehm, aber dicht auf den Ohren anliegend.
Dadurch werden Außengeräusche deutlich leiser wahrgenommen. Die Ohrpolster fühlen sich sehr bequem an. Durch die zwölf Stufen pro Seite haben wir mehr als genug zur Auswahl, um den Rode NTH-50 ideal einzustellen. Damit ist für uns der Tragekomfort auf jeden Fall gegeben.
Das Kabel wird schnell via Bajonett-Verschluss an den Kopfhörer angeschlossen, der beiliegende Adapter von 3,5 mm auf 6,3 mm wird auf der anderen Seite angeschraubt und schon kann es losgehen.
Dann gibt es das Colors-ID-Set. Die farbigen Ringe können an beiden Klinke-Anschlüssen des Kabels angebracht werden. Standardmäßig ist an beiden Enden ein schwarzer Ring angebracht, der einfach ausgetauscht werden kann. Notwendig? Nicht unbedingt, aber es ist ein nettes Schmankerl, das ein wenig Farbe ins Spiel bringt, aber eben nur bei Bedarf. Es ist eine gute Lösung, ohne dass man den Kopfhörer in verschiedenen Farbvarianten herausbringen will. Wir finden die orange Farbe schon ziemlich fetzig.
Der Klang des neuen Kopfhörers
Genug der Farben, die Frage bleibt natürlich: Wie klingt der Rode NTH-50? Zunächst hören wir über den Kopfhörer Musik ohne aufzulegen.
Wir fangen mit unseren vertrauten Genres und Titeln an und können schnell sagen, dass der Kopfhörer ein ziemlich klares und unverfälschtes Klangbild wiedergibt. Das gefällt uns sehr gut. Der Bassbereich wirkt klar strukturiert und überlagert das Klangbild nicht. Das soll jedoch nicht heißen, dass die Tieftonwiedergabe in irgendeiner Weise schwächelt. Sie ist schön ausgeprägt, übertönt aber nichts. Die Mitten kommen ebenfalls gut zur Geltung, allerdings recht neutral. Die Höhen sind präzise und nicht zu spitz.
Auch abseits elektronischer Musik, mit der wir uns überwiegend beim Auflegen beschäftigen, können wir sagen, dass der Rode NTH-50 uns überzeugen kann. Zwischendurch haben wir den Kopfhörer auch bei unserer Arbeit mit Ableton benutzt und ein wenig produziert und gemixt. Dabei konnte der Kopfhörer auch durchgehend abliefern und es gab nichts Negatives zu berichten.
Der Hersteller bewirbt den Rode NTH-50 als Allrounder und soweit wir das beurteilen können, ist ihm das gelungen.
Wie macht sich der Rode NTH-50 in der DJ-Booth?
Auch bei der klassischen Verwendung zum Auflegen gibt es nur Gutes zu berichten. Zum einen zeigt sich schnell, dass der Kopfhörer laut genug werden kann, ohne dass es zu Störungen kommt. Zudem sitzt der Kopfhörer wirklich angenehm: nicht zu fest, sodass es irgendwann anstrengend wird, aber auch nicht zu locker. Dass dieser Kopfhörer beim Mitgrooven abfällt, können wir uns wirklich nicht vorstellen. Zwar merkt man einen Gewichtsunterschied zum Klassiker von Sennheiser. Allerdings war es für uns kein einziges Mal unbequem, den Kopfhörer lange zu tragen. Aufgrund des On-Ear-Designs und der guten Passform durch den Bügel dringen im Betrieb nur wenige Stör- oder Umgebungsgeräusche durch.
Die Zielgruppe des Kopfhörers
Dadurch ist die Zielgruppe natürlich breit gestreut. Rode selbst spricht vom Einsatz im Tonstudio, in der DJ-Booth und bei Anwendungsszenarien von Content Creatorn. Generell fanden wir den Rode NTH-50 auch ideal, um einfach nur Musik zu hören und genießen, wodurch eine weitere Zielgruppe angesprochen wird. In unseren Augen ist das Design des On-Ear-Kopfhörers auch schick. Dadurch eignet sich das Modell wirklich für sehr viele. Wir konzentrieren uns hier auf die DJs und können den Kopfhörer definitiv empfehlen.
Was kostet der Rode NTH-50?
Bleibt also noch die Frage, wie teuer der Rode NTH-50 ist. Aktuell liegt dieser bei einem Preis bei 116,- Euro. Ein guter Preis für einen mehr als soliden Kopfhörer, der die beliebten Modelle von AIAIAI und Sennheiser preislich unterbietet. Hier gibt es nichts zu beanstanden, sodass man dieses Modell wirklich in Erwägung ziehen kann.