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Test: Roger Linn Design LinnStrument 128, MPE Controller

(ID: 228726)

Alles unter Kontrolle: Die Funktionen des LinnStrument 128

Wie ist es aber nun im Einzelnen um die Funktionen bestellt? Wie bereits angedeutet, lassen sich durch das LinnStrument 128 zwei Klangerzeuger ansteuern. Dafür stehen zwei Split-Bereiche zur Verfügung, wobei sich auf dem LinnStrument 128 ein Split-Punkt wie auf jedem Keyboard setzen lässt, wodurch die Spielfläche horizontal in zwei Hälften gegliedert wird. Aktiviert man die Split-Option nicht, dann deckt derjenige Split-Bereich die ganze Spielfläche ab, den man derzeit in den Split-Einstellungen ausgewählt hat (die linke oder rechte Hälfte). Für jede Split-Hälfte lassen sich gesondert die Einstellungen für den Steuerungsmodus festlegen. Hierzu zählen, wie bereits erwähnt, die MIDI-Kanal-Einstellungen, in denen man zur Auswahl hat, ob sämtliche Informationen über nur einen MIDI-Kanal, einen separaten MIDI-Kanal pro Zelle oder einen MIDI-Kanal pro Reihe ausgegeben werden. Zusätzlich lassen sich die MIDI-Kanäle 1-16 verteilen.

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Der Split-Modus des LinnStrument 128

Im nächsten Abschnitt lassen sich Einstellungen für das multidimensionale Spiel vornehmen. Hier kann man festlegen, um wie viele Halbtöne ein Ton gebeugt wird, wenn man den Finger horizontal bewegt. Die Tonhöhenbeugung lässt sich ferner in verschiedenen Abstufungen automatisch korrigieren. Ausgegeben werden in jedem Fall MIDI-Pitchbend-Nachrichten. Für die vertikale Bewegungsachse lässt sich festlegen, ob bei der Berührung einer Zelle ein gemittelter Wert gesendet wird oder aber ein absoluter, der von der jeweiligen Fingerposition abhängt. Standardmäßig hat man für die Datenausgabe dieser Bewegungsachse die Auswahl zwischen den kontinuierlichen MIDI-Controller-Nachrichten CC1 oder CC74. Man kann aber die entsprechende CC-Nummer auch frei konfigurieren, wenn man es vorzieht, nicht in die Modulationsmatrix des Klangerzeugers einzugreifen. Hierzu hält man einfach nur die entsprechende Zelle gedrückt, bis die aktuelle CC-Nummer auf der Spielfläche angezeigt wird. Anschließend bewegt man den Finger horizontal, bis man zur gewünschten CC-Nummer gelangt. Die Nummern für die MIDI-Controller-Nachrichten können also gewissermaßen durchblättert werden. Damit fungiert die Spielfläche gleichzeitig auch als ein Display und das hier beschriebene Verfahren gilt für alle frei konfigurierbaren Parameter.

Die Spielfläche als Display: Anzeige einer MIDI-CC-Nummer

Schließlich kann man noch das Druckverhalten konfigurieren. Hier kann man festlegen, ob polyphone Druckdaten oder monophone Channel-Aftertouch-Nachrichten ausgegeben werden. Überdies lässt sich auch für die Druckdimension definieren, welche kontinuierlichen MIDI-Controller-Nachrichten an den Klangerzeuger gesendet werden sollen (standardmäßig ist es CC11). Schließlich sei noch hinzugefügt, dass sich die Ausgabe von kontinuierlichen MIDI-Controller-Nachrichten für sämtliche Bewegungsachsen individuell aktivieren oder deaktivieren lässt.

Nicht nur die MIDI-Steuerdatenausgabe ist je Split-Hälfte frei konfigurierbar, sondern auch die Farbgebung. So hat man für alle Darstellungsmodi eine Auswahl zwischen zehn verschiedenen Farben. Für aktuell gespielte Noten gibt es überdies die Alternative, nur die derzeit gespielte Zellen aufleuchten zu lassen oder aber alle derzeit gespielten Notenwerte in sämtlichen Reihen. Auch Animationen stehen anstelle einer einfachen Hintergrundbeleuchtung zur Verfügung, falls man es etwas spektakulärer mag.

Für die spielerischen Möglichkeiten entscheidender ist jedoch die Tatsache, dass man der unteren Reihe je Split-Hälfte verschiedene Funktionen zuweisen kann. Die untere Reihe leuchtet dann jeweils als ein Balken auf. Dieser lässt sich als Ersatz für ein Haltepedal nutzen, als horizontales Pitchbend-Rad oder als frei konfigurierbarer Slider, der entweder nur auf horizontale oder aber dreidimensionale Bewegungen reagiert. Zudem können über diesen Balken auch bereits gehaltene Noten erneut getriggert oder die Notenlängen eines Arpeggios variiert werden (von Achteln bis zu triolischen 32teln). Darüber hinaus gibt es noch eine Strumming-Option, durch die man die entsprechende Gitarrentechnik emulieren kann. Man streicht dazu horizontal über die unterste Reihe, wobei die Noten, die in den Spalten gehalten werden, an denen man vorüber streicht, erneut angeschlagen werden.

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Kontrolle über 8 MIDI-CC-Fader

Schließlich kann man je Split-Hälfte noch zwischen sogenannten speziellen Spielmodi wählen. Zu ihnen zählt die Aktivierung des Arpeggiators, eine vertikale Variante der Strumming-Option für den Split-Modus sowie die Ansicht „CC Faders“. Entscheidet man sich für die letzte Option, dann werden dem Spieler anstelle der Noten acht horizontale Fader angezeigt, mit denen sich jeweils unterschiedliche und erneut frei konfigurierbare MIDI-Controller-Nachrichten steuern lassen. Mithilfe dieser Option lässt sich das LinnStrument 128 beispielsweise als ein Modulations-Controller zur Steuerung von Parameterwerten eines Synthesizers einsetzen. Überdies lassen sich vom LinnStrument 128 aus auch Programmwechselnachrichten an angeschlossene Klangquellen senden. Lokal gesteuerten Preset-Wechseln steht also nichts im Wege. Außerdem lassen sich je Split-Hälfte noch die Lautstärke und die Transpositionseinstellungen der angeschlossenen Klangquellen steuern. Damit bleiben in Sachen MIDI-Steuerung keine Wünsche mehr offen.

Die globalen Einstellungen des LinnStrument 128

Zusätzlich zu den vielen Konfigurationsmöglichkeiten, die unmittelbaren Einfluss auf die Spielmodi der zwei Split-Hälften haben, gibt es noch eine ganze Reihe von globalen Parametern, die hier nur kurz angeschnitten seien. Sie erlauben die Bestimmung des Grundtons, die Wahl zwischen zwölf verschiedenen Skalen, die Festlegung anderer Intervallabstände als einer Quarte zwischen den einzelnen Reihen, eine Notendarstellung, die mit einer konventionellen Gitarrenstimmung korrespondiert und letztlich eine Notendarstellung, in der es zu keinerlei Notenüberlappungen zwischen den Reihen kommt. Ferner gibt es noch einen Modus für Linkshänder, mit dessen Hilfe entweder die Tonhöhenfolge beider Split-Hälften gemeinsam oder separat umgekehrt werden kann.

Die globalen Parameter des LinnStrument 128

Überdies lassen sich in den globalen Einstellungen die Funktionen für ein angeschlossenes Doppelpedal bzw. die Tasten „SWITCH 1“ und „SWITCH 2“ festlegen. Sie können unter anderem für das Einklopfen eines Tempos genutzt werden, für die Aktivierung des Legato-Modus, für die Aktivierung des Arpeggiators, für das Einrasten neu gespielter Noten in ein wiedergegebenes Arpeggio, für den Preset-Wechsel (aufwärts oder abwärts), für den Oktavwechsel (aufwärts oder abwärts), für Haltepedalzwecke, für die Aktivierung des Sequencers oder aber den Sprung zur nächsten oder vorherigen Sequenz. Wenn einem diese Auswahl von Optionen noch nicht genügt, kann man auch in diesem Fall kontinuierliche MIDI-Controller-Nachrichten frei zuweisen. Mehr Kontrolle ist auch hier nicht zu erwarten.

Letztlich werden noch eine Reihe handelsüblicher Konfigurationsmöglichkeiten geboten. So lassen sich mithilfe der globalen Einstellungen die Anschlags- und Drucksensibilität an das eigene Spielverhalten anpassen. Für den Arpeggiator lässt sich wiederum festlegen, in welcher Notenreihenfolge (alle gehaltenen Noten zusammen, Zufallswiedergabe, aufwärts, abwärts, aufwärts und abwärts), mit welcher Notenlänge und über wie viele Oktaven (eine oder zwei) ein Arpeggio wiedergegeben werden soll. Außerdem lässt sich hier einstellen, ob MIDI-Daten über den USB-Anschluss oder über die beiden MIDI-Ports ein- und ausgehen. Der MIDI-Ausgang lässt sich ferner als MIDI-Thru-Port konfigurieren. Schließlich kann man das LinnStrument 128 in den globalen Einstellungen noch kalibrieren (falls horizontale und vertikale Bewegungen keine akkuraten Ergebnisse liefern) und dessen Firmware updaten.

Anzeige der globalen Einstellungen

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Forum
  1. Profilbild
    Tolayon

    In der Tat ein sehr vielversprechendes Konzept, das herkömmliche Tastaturen und weitere Alternativ-Controller wie Blaswandler hervorragend ergänzt.

    MPE mag zwar ein Midi-Protokoll sein, aber meiner Meinung nach schreit dieser Controller geradezu danach, auch noch mit einer Reihe frei zuweisbarer CV-Ausgänge ausgestattet zu werden. Vor allem die Modularwelt dürfte es Roger Linn sicher danken.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Bei dem Amazona YouTube Video muss ich leider feststellen dass mich das linnstrument nicht überzeugen könnte, gäbe es nicht noch weitere Videos welche die Stärken dieses Controllers besser zeigen. Es zeigt auch, dass man Üben muss um die Vorteile zu nutzen und besser zu klingen als mit einem stink normalen Keyboard!

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