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Test: Roland BK-3, Entertainer-Keyboard

Der Einsteiger unter den Entertainern

14. April 2021

Von Zeit zu Zeit suchen wir nach „All Time Classics“. Egal ob Preamps, Mikrofone, Equipment für die Bühne oder – wie im folgenden Fall – ein Entertainer-Keyboard, es gibt einfach Produkte, die schon lange erhältlich sind und sich über die Jahre bewährt haben. So wie das BK-3 von Roland.

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Grund genug für uns, unseren alten Test nochmals upzudaten und damit diesen Klassiker zu würdigen:

Was bietet das Roland BK-3?

Obwohl man Entertainer-technisch in den letzten Monaten von Roland nichts gehört hat, haben sie mit BK-3 und BK-5 weiterhin zwei Entertainer-Keyboards im Repertoire. Rundete früher noch das BK-9 das Portfolio nach oben hin ab, gibt es dieses mittlerweile nur noch über den Gebrauchtmarkt.

Das günstige Einsteiger-Keyboard BK-3 wartet mit einem aktuellen Preis von 437,- Euro auf und bietet hierfür ein großes Klang- und Rhythmusfutter.

roland bk-3 entertainer keyboarder test

Aufbau des Keyboards

Das BK-3 wird von Roland in den zwei Farben Schwarz und Weiß angeboten. Allerdings ist die weiße Variante nur noch vereinzelt im Handel erhältlich. Mit gerade einmal 7,5 kg ist es erstaunlich leicht, macht aber dennoch einen sehr soliden Eindruck. Das Gehäuse des BK-3 ist komplett aus Kunststoff gefertigt, zur besseren Bedienung ist die Bedienoberfläche leicht nach vorne geneigt.

roland bk-3 test entertainer keyboard

Das Display des BK-3 in seiner blauen Pracht

Sehr aufgeräumt wirkt die Oberfläche, so dass sich auch Anfänger recht schnell darauf zurechtfinden werden. Mittig prangt das LC-Display mit einer Größe von 132 x 64 Pixeln. Die Lesbarkeit ist dank der blauen Hintergrundbeleuchtung sehr gut.

Links davon befinden sich alle Taster für die Begleitautomatik, rechts die restlichen Bedienelemente für Soundauswahl, Recorder, Performance, Menü etc. Fast alle Taster verfügen im aktiven Zustand über eine rote Hintergrundbeleuchtung, so dass man ständig im Blick hat, was gerade angewählt ist. Meiner Meinung nach ist das sogar besser gelöst als beim größeren Bruder, denn bei dem verfügen viele Bedienelemente nur über eine  kleine LED. Da sieht das beim BK-3 schon besser aus und ist dazu noch schneller zu erkennen.

Tastatur und Lautsprecher

Ausgestattet ist das BK-3 mit einer leicht gewichteten 61er-Tastatur. Diese lässt sich gut spielen und ist bei Weitem nicht so klapprig wie manche andere Home-Keyboard-Tastatur.

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roland bk-3 entertainer keyboarder test

Oben links und rechts befinden sich die beiden Lautsprecher des internen Verstärkungssystems. Dieses leistet 2x 7,5 Watt und bietet einen schönen Klang. Von der ganzen leisen bis zur 3 Uhr Stellung des Volume-Reglers klingt das BK-3 erstaunlich ausgewogen, selbst im sonst eher schwach vertretenen Bassbereich kann das Keyboard noch gute Dienste leisten. Dreht man den Volume-Regler jedoch bis zum Anschlag auf, knarzt es dann doch hier und da mal. Da bleibt also nur der Anschluss an eine externe Verstärkeranlage.

Welche Anschlüsse bietet das Roland Keyboard?

Dafür wenden wir uns der Rückseite des BK-3 zu und erkennen, dass Roland leider auf getrennte Stereoausgänge verzichtet hat. Neben einem Pedalanschluss (Hold/Switch), dem Anschluss für das externe Netzteil und USB-Ports für Computer und Speicherstick findet man dort lediglich eine kombinierte Kopfhörer/Output-Buchse.

roland bk-3 test entertainer keyboard

Schließt man dort eines der vorgesehenen Geräte an, verstummen zunächst die internen Lautsprecher. Im Menü lassen sich diese jedoch auch dauerhaft anschalten, so dass man bei einem Auftritt sowohl die internen Boxen (als persönliches Monitoring System) nutzen, als auch ein Signal an eine externe Verstärkeranlage schicken kann.

Der erwähnte Fußschalter kann im Menü entweder als Haltepedal oder aber als Fußschalter programmiert werden. Bei zweitgenannter Einstellung kann das Pedal eine Unzahl von Aufgaben der Begleitautomatik oder anderen globalen Funktionen steuern, allerdings muss man in Ermangelung eines zweiten Pedals dann auf die Haltefunktion verzichten, schade.

Im Lieferumfang bereits enthalten sind das externe Netzteil sowie ein Notenpult, das rückseitig am Keyboard eingesteckt werden kann.

roland bk-3 entertainer anschluesse test

Wie klingt das Backing-Keyboard?

851 Klänge hat das BK-3, das Roland offiziell als Backing-Keyboard bezeichnet, unter der Haube und damit rund 300 weniger als der größere Bruder. Für ein Keyboard dieser Preisklasse aber immer noch eine sehr gute Ausstattung, die sich hinsichtlich der Instrumenten-Kategorien von Pianos, Orgeln, Gitarren, Bässe bis hin zu Synths, Pads, Ethnics und SFX zieht. Zusätzlich finden sich im BK-3 auch 53 Drum -Sets.

Maximal zwei Keyboard-Parts (Upper, Lower) können gleichzeitig auf der Tastatur gespielt werden, was für anspruchsvollere Anwendungen knapp werden könnte. Ein Part mehr, wie es beispielsweise das BK-5 bietet, wäre sicherlich schön gewesen, aber aufgrund des günstigen Preises ist das gerade noch zu verschmerzen.

roland bk-3 test

Split- und Dual-Mode sind genauso möglich wie der sogenannte Whole-Mode, bei dem die komplette Tastatur als Erkennung für die Begleitautomatik dient. Das funktioniert selbst bei komplizierteren Akkorden sehr gut und sicher.

Die Soundqualität ist durch die Bank weg sehr gelungen und die Auswahl der Instrumente Roland-typisch breit gefächert. Allein in der Piano-Sektion, die nebenbei auch E-Pianos, Clavinets und Harpsichords enthält, findet man 55 Einträge. Damit einher geht allerdings auch, dass man teilweise sehr lange durchs Menü steppen muss, um zum gewünschten Sound zu gelangen. Abhilfe schafft hier die numerische Eingabe, mit der man nach Eintippen des jeweiligen Soundeintrages direkt zur Klangfarbe springt.

Ich persönlich hätte die Aufteilung der Sektionen etwas anders vorgenommen. Beispielsweise hätte ich jeweils eine Sektion für Piano und E-Piano gemacht, anstatt zwei getrennte für E-Gitarre/Bass und akustische Gitarren. Aber das ist sicherlich auch Geschmacksache bzw. stark abhängig vom Einsatzgebiet.

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Insgesamt gefallen mir die Sounds des BK-3 aber wirklich gut. Sehr schöne A-Pianos und abwechslungsreiche E-Pianos gehören genauso dazu wie gute einsetzbare Sax-, Brass- oder Synth-Instrumente. Etwas schwach finde ich die Streicher-Sektion und einige der akustischen und elektrischen Gitarren. Gitarren sind ja ohnehin immer so ein Thema bei Keyboards, aber das habe ich bei anderen Geräten auf alle Fälle schon deutlich besser gehört.

Großer Style-Umfang des Entertainer-Keyboards

Aufgeteilt in fünf Kategorien bietet das Roland BK-3 250 Begleitrhythmen, die sich von Pop, Rock, Disco, Dance über Jazz und Blues Stilen bis hin zu vielen Latin, World oder Traditionals ziehen. Pro Style stehen jeweils vier Intros, Endings sowie vier unterschiedlich dicht arrangierte Versionen des Stils zur Verfügung.

Auto-Fill (je nach Variationswechsel wird ein passender Fill zum Übergang gespielt) und Bass-Inv (anstatt des Grundtons des Akkords wird die tiefste gedrückte Taste vom Bass-Part übernommen) komplettieren die Funktionen dieser Sektion. Die Begleitrhythmen klingen allesamt sehr frisch und modern, so dass sich vor allem jüngere Käufer über die große Gruppe der aktuellen Stile erfreuen wird. Aber auch wer Traditionelles sucht, wird beim BK-3 sicherlich den passenden Begleitrhythmus vorfinden.

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Aufnahme und Wiedergabe

Einen internen MIDI-Sequencer sucht man beim Roland BK-3 vergebens, jedoch kann man das eigene Spiel als Audiodatei aufnehmen und auf einem angeschlossenen USB-Stick speichern. Als Aufnahmeformat hat sich Roland wieder das beliebte und leider sehr speicherlastige WAV-Format ausgesucht. Mittlerweile schwenken immer mehr Hersteller auf das MP3-Format um und ich hoffe, dass sich Roland bei den nächsten Modellen auch diesem Trend anschließen wird.

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Abspielen kann das BK-3 jedoch wiederum MP3-Dateien. Darüber hinaus arbeitet es auch gerne mit Standard-MIDI-Files, KAR- und WAV-Dateien zusammen. MIDI-Files lassen sich intern mit einigen hilfreichen Makeup-Tools bearbeiten und anpassen. Audiodateien lassen sich dagegen ausschließlich im Tempo verändern bzw. hilft die Center-Cancel-Funktion dabei, den Gesang eines Musikstückes (nahezu) auszublenden.

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Die weiße Version des Keyboards, offiziell wird das BK-3 aber nur noch in Schwarz angeboten

Welche Extras bietet das BK-3?

Optional erhältlich ist ein Wireless-Adapter, mit dem man drahtlose Verbindungen zu einem iPad aufbauen kann. Theoretisch kann man das aber auch kabelgebunden mit dem iPad Camera-Connection-Kit bewerkstelligen. Entgegen aktueller Entertainer-Keyboards fehlt dem BK-3 also die mittlerweile fast schon standardmäßig verbaute Bluetooth-Schnittstelle, über die zumindest alle aktuellen Entertainer-Keyboards sowie Stage- und Digitalpianos von Roland verfügen.

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Roland bietet mit seiner kostenlosen App BK-Partner hierfür eine Fernsteuerungssoftware, mit der man sehr komfortabel beispielsweise Sounds und Styles aufrufen kann.

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Fazit

Mit dem BK-3 hat Roland ein gutes Einsteiger-Keyboard im Portfolio, das trotz des günstigen Preises eine Vielzahl an Sounds, Styles und Funktionen bietet. Die Qualität ist dem Preissegment entsprechend gut, besonders junge Einsteiger werden viel Spaß und Freude am BK-3 haben. Die Bedienung ist teils sogar besser gelöst als beim größeren Bruder BK-5 und Anfänger-freundlich recht einfach gehalten.

Schade ist, dass man beim Split der Tastatur nur eine Klangfarbe für die rechte Hand auswählen kann und bei voller Lautstärke wird der Klang des BK-3 deutlich getrübt. Durch den optionalen Wireless-Adapter ist das BK-3 darüber hinaus für alle iPad-Besitzer interessant, eine eingebaute Bluetooth-Schnittstelle bietet das Keyboard leider nicht. Nutzt man den Komfort der iPad-Steuerung, kommt man in den Genuss einer Touchscreen-Bedienung für die wichtigsten Funktionen.

Plus

  • gute und abwechslungsreiche Sounds
  • gute Styles
  • Preis

Minus

  • nur ein Live-Part beim Split der Tastatur
  • nur ein Pedalanschluss (Haltepedal oder Fußschalter)
  • Lautsprechersystem kann klanglich nicht ganz überzeugen

Preis

  • 437,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Irgendwie kam mir dieser Test schon bekannt vor, und siehe da: er ist tatsächlich von 2013, wie man auf der Thomann-Seite nachprüfen kann.
    Nichtsdestotrotz ist das BK-3 ein feines Keyboard mit guten Sounds und Styles. Heutzutage bei den low-cost Keyboards wird leider oft die MIDI-Schnittstelle nur noch per USB angeboten; schön, dass das BK-3 MIDI-DIN-Buchsen für in & out bietet.

    • Profilbild
      1-Mann-Band Berlin

      @Son of MooG Ich hatte es zwischenzeitlich, aber gemerkt, dass es meinen vorhandenen Instrumenten nichts sinnvolles hinzufügen kann. Was mir aber aufgefallen ist, dass es sich an vielen Stellen sehr erwachsen anfühlt, einige Funktionen hat, welche die eigentliche Zielgruppe gar nicht benötigt. Es gibt zum Beispiel für jeden Part einen eigenen Equalizer.

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