Roland M-300
Was wäre das Leben ohne Computer?
Erst neulich feierte der Urvater aller Computer seinen 70. Geburtstag. Am 12. Mai 1941 präsentierte der Deutsche Konrad Zuse den ersten funktionsfähigen Rechner. Seine Erfindung hat die Welt verändert. Auch im Bereich der Tontechnik haben Computer schon längst Fuß gefasst. Dennoch führen analoge wie digitale Mischpulte nebeneinander ein eigenständiges Leben. Warum das so ist? Jede dieser beiden Technologien kommt mit ganz speziellen Eigenarten und Vorteilen daher und hat deshalb treue Fan-Gemeinden.
Widmen wir uns heute dem Roland M-300 Digitalmixer. Er gehört zur Familie der V-Mixer Serie. In einem kompakten Format bietet der 32-Kanal Live-Mixer mit 17 Motorfadern allerhand Features, die auch seine größeren Geschwister weltweit bekannt gemacht haben. Über die Roland eigene digitale Datenübertragungstechnologie REAC (Roland Ethernet Audio Communication) sind etliche Zusatzgeräte (Digital Snake) als Frontend anschließbar, die das gesamte System flexibel für allerlei Anwendungsbereiche ausbauen und konfigurieren lassen. Rolands Produktmanager Tom Ortmüller, der mir freundlicherweise eine komplette Test-Anlage persönlich gebracht hat, bezeichnet den M-300 Digitalmixer als Controller. Und damit muss ich Tom recht geben, denn der Mixer fungiert als Herzstück eines umfangreichen Systems.
Zum Test liegen neben der digitalen Konsole M-300 zwei S-0808 Input/Output Units und der S-4000M Merger vor. In dieser Konstellation bietet das System insgesamt 28 Inputs (12 im Mixer) und 24 Outputs (8 im Mixer). Die mixereigenen Eingänge sind unterteilt in vier XLR-Buchsen, vier Klinkenbuchsen und zwei Cinch Stereo-Eingänge. Auf der Ausgangsseite finden sich vier XLR- und vier Klinkenbuchsen.
Die 32 Kanäle der Konsole sind in zwei Layer aufgeteilt: Kanal 1 bis 16 und Kanal 17 bis 32. Zur Bus-Struktur gehören weiterhin 8 Aux-Wege, 4 Matrix- und 4 DCA-Gruppen. Aux, Matrix und Main Output (L/C/R) verfügen jeweils über einen parametrischen 8-Band EQ und Delay. Mit dem Delay können beispielsweise Delay-Lines beim Einsatz von mehreren Lautsprecherboxen in größeren Sälen realisiert werden. DCA Gruppen sind vergleichbar mit Subgruppen. Über die Matrix lassen sich separate Mischungen erstellen, die sich vom Main Mix unterscheiden. Wenn beispielsweise ein separater Mix für den Nebenraum weniger Drum-Level verlangt, ist das ein Fall für die Matrix. Die Matrix-Wege können zudem als separater Aux-Bus verwendet werden.