Aufbereitung oder Neuentwicklung?
Obwohl schon etwas länger am Markt verfügbar, erfreut sich das Stagepiano Roland FP-50 weiterhin großer Beliebtheit. Zusammen mit dem größeren Bruder FP-80 und den schon etwas länger erhältlichen FP-4F und FP-7F gibt es momentan also ganze vier FP-Modelle. Für unseren Test haben wir uns das kleinste Modell, das Roland FP-50, geordert und etwas genauer angeschaut.
Info
Die nackten Fakten der Roland Website deuten darauf hin, dass ein Großteil der ersten FP-Modelle (FP-4F, FP-7F) auch in FP-50 und FP-80 Einzug gehalten haben. Ivory Feel-G Tastatur, Super Natural Klangerzeugung und die Optik haben sich nicht großartig verändert. Aber gehen wir alles der Reihe nach durch.
Aussehen und Verarbeitung
Auf der Bedienoberfläche hat Roland auf alle Fälle ein paar kleinere Veränderungen vorgenommen, wobei der Mittelpunkt der Bedienoberfläche weiterhin das zweizeilige LC-Display ist. Die länglichen durchsichtigen Taster mit Hintergrundbeleuchtung sind weiterhin mit an Bord, wobei es hier aufgrund von unterschiedlichen bzw. neu hinzugekommenen Funktionen ein paar Neuanordnungen gibt.
Rechts des Displays befinden sich alle Bedienelemente zur Soundanwahl, links vom Display die Elemente der (neuen) Begleitautomatik. Die gab es bei den Vorgängern nämlich nicht. Somit der erste größere Unterschied zu den älteren FP-Modellen. Die Bedienung ist gut und intuitiv, da gibt es nichts zu kritisieren. Allerdings leuchten die roten Lampen der Taster so hell auf, dass man die darüber stehende Schrift zumindest bei schlechten Lichtverhältnissen mehr schlecht als recht ablesen kann. Ein klares Weiß als Farbe wäre da sicherlich besser gewesen.
Die wichtigsten Funktionen des FP-50 sind direkt anwählbar. Ins Menü gelangt man durch gleichzeitiges Drücken von Song- und Rhythm-Taste. Danach leuchten diejenigen Taster auf, die mit weitergehenden Funktionen belegt sind. Per Slow/Fast-Taster steppt man durch das Menü, per Plus/Minus-Taster verändert man den Wert. Nahezu selbsterklärend und extrem einfach.
Vom Design her gefällt mir diese FP-Aufbereitung besser als die Altenheim-HPs. Was ich nicht mag, ist die gebotene Soundauswahl! Concert und Wurlitzer sind ok, aber der Rest? Mein Wunsch wäre z.B., drei verschiedene Grand-Sounds zu haben, zudem einige noch einige Harpsichord- und noch einige Rhodes-Varianten. Mein inzwischen auch schon altes GEM RP-X könnte das FP nicht ersetzen …, trotz Supernatural …
Ich habe das FP-50 ‚weiß‘ in meinem Stamm-Musikladen anspielen dürfen und es hat mich als E-Piano durchaus überzeugt. Die Bedienung ist übersichtlich und jeder kann, ohne erst mal tagelang die Gebrauchsanleitung zu durchforsten, sofort loslegen. Auch klanglich hat es mich positiv überrascht. Leider bleibt die Abteilung der Streicher immer noch ein Manko des digitalen Zeitalters. Ich war überrascht wie real die die Streicher wirklich klingen, aber der Ton/Sound bleibt eben physisch so stehen, ohne irgendwelche besondere Artikulationen oder Tremolos etc. Ebenso fehlt der nötige „Druck“ der Streicher. Auch bei den Acoustic-Grand-Pianosounds fehlt noch die letzte feine Klarheit im direkten Vergleich zum echten Piano bzw. zu den edlen und teuren Roland E-Pianos. Aber trotzdem kann man behaupten, klanglich so ziemlich das „echteste“, was der Markt der transportablen E-Pianos zu bieten hat. Kommen wir zum Design: Da kann man sich kurz fassen: Ein Hingucker – todschick! – Bei der Big-Band auf der Bühne oder im heimischen Wohnzimmer.
In welchem Zusammenhang benötigst Du einen guten Streichersound?