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Test: Roland Go Mixer Pro, Kompaktmischpult

(ID: 237234)

Rechts hinten, gegenüber vom verschraubten Batteriefachdeckel, findet man die XLR/TRS-Kombi-Buchse, davor befindet sich der Schalter für die Phantomspeisung und der 3,5 mm Mono-Klinkeneingang für ein aktiv gespeistes Mikrofon. 2,5 V Speisespannung liegen hier dauerhaft an, das sollte für viele Mikros locker ausreichen. Davor hat Roland den HiZ-Gitarreneingang positioniert, an den generell schwächere Signale Anschluss finden.

Roland Go.Mixer Pro rechts

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Roland Go.Mixer Pro Vorderseite

An der Vorderseite befinden sich rechts die zwei Aux-Anschlüsse, ebenfalls je als 3,5 mm Klinkenbuchsen ausgelegt, links daneben der Schalter für die Karaoke-Funktion (Center Cancel). Der Schalter links daneben lässt wählen, ob das Signal des angeschlossenen USB-Gerätes in den Mix oder separat ausgegeben wird (Loop-Back) und ein 3,5 mm Kopfhörer- bzw. Line-Ausgang dient zum Mithören oder Aufzeichnen der Summe.

Wer eine App mit Monitoring verwendet, wird auch über diese, wenn auch nicht latenzfrei, mithören können. Bei Smartphones ohne Kopfhörerausgang nutzt man die frontseitige Klinkenbuchse des Roland Go Mixer Pro, trennt das Smartphone-Signal vom Mix und dreht den Monitor-Regler auf Nullstellung. Die Lautstärke der Ausgangsbuchse wird dann mit den Lautstärketasten am Smartphone geregelt.

Funktionen des Roland Go Mixer Pro

Jeder Anschluss ist fest seiner Funktion zugewiesen. Für den Instrumenten- und Gitarreneingang sowie für die beiden Mikrofoneingänge stehen je ein Volume-Regler zur Verfügung, der Fünfte steuert die Lautstärke des Line- bzw. Kopfhörerausgangs. Die beiden Line-Eingänge sind nicht regelbar, so dass man die Lautstärke am Zuspieler anpassen muss. Am iPhone liegt stets der feste Summenpegel an. Steht in der genutzten App kein Level-Meter zur Verfügung, muss man Lautstärkeverhältnisse heraushören und hat als Indikator für Übersteuerungen nur eine Peak-LED für alle Eingänge. Insgesamt zählt Roland neun Kanäle.

Digital stehen 16 Bit bei wahlweise 44,1 und 48 kHz zur Verfügung. Weitere Features gibt es nicht, weder einen einfachen Effektprozessor, noch einen Kompressor für den phantomgespeisten Mikrofoneingang. Vernachlässigt man die kompakte Bauweise, ist das in diesem Preisbereich etwas wenig, vergleichbare Kleinmixer bieten durchaus mehr, aber nicht zu diesen Abmessungen. Schade ist das vor allem deshalb, weil der Roland Go Mixer Pro dafür konzipiert ist, on the fly gute Aufnahmen zu erzielen. Zwar sorgt diese Reduktion auf das Wesentliche einerseits für ein sehr lineares Bedienkonzept, auf der anderen Seite bleibt im Ergebnis nur die Möglichkeit, das Summensignal nachzubearbeiten, sofern man alle Spuren parallel aufzeichnet.

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Der Klang des Roland Go Mixer Pro ist zwar gut, sticht aber nicht besonders hervor. Das hat mehrere Gründe: Zum einen rauschen die Vorverstärker leicht, wenn auch nicht störend. Zum anderen verkraftet er aber auch keine hohen Pegel, daher ist die Peak-LED auch notwendig. Anscheinend orientiert man sich am Line-Level, so dass die stärkere Spannung von Instrumenten etwas zu viel des Guten sein kann und man beim Einpegeln etwas vorsichtig sein muss.

Line 1 kann mit der zuschaltbaren Karaoke-Funktion bedient werden, diese verwandelt das Stereosignal in ein Monosignal. Allerdings nicht durch einen DSP, sondern durch Phasendrehung der Kanäle. Dadurch wird das parallele Signal, quasi die Stereomitte, ausgelöscht. Einen ähnlichen Effekt erzielt man auch, wenn man einen Stereo-Klinkenstecker nicht ganz einsteckt, allerdings korrigiert der Roland Go Mixer Pro entsprechend die Phase. Das funktioniert nur dann gut, wenn sich die Stimme in der Mitte befindet und keine Stereoeffekte beigemischt sind. In allen anderen Fällen wirkt diese Funktion kaum, wer zu den ersten Alben der Beatles singen will, würde übrigens gar keinen Karaoke-Effekt erzielen.

Der Roland Go Mixer Pro in der Praxis

Roland Go.Mixer Pro verkabelt

Zum Test habe ich den Roland JD-Xi, die Korg Monotribe, ein Lewitt LCT-450, als zweites Mikro das Sennheiser MD-46 und einen tragbaren CD-Spieler angeschlossen. Die verschiedenen Apps meines iPhone 7 Plus haben den Roland Go Mixer Pro auf Anhieb erkannt und selbst Sprachnachrichten per WhatsApp ließen sich verschicken. Wenn Apps es erlauben, lässt sich die Abtastrate wie oben beschrieben wechseln und die von Roland beworbene Einfachheit wird voll und ganz erfüllt.

Allerdings zeigten sich in der Ergonomie ein paar Probleme, vor allem, was die Lautstärkeveränderungen angeht. Die fünf Drehregler lassen sich nicht mit einer Hand greifen, Fader hätte ich an dieser Stelle als deutlich besser empfunden. Wer stets dasselbe Setup verwendet, kann sich die Position der Lautstärkeregler merken, häufiges Ein- und Ausblenden macht aber keinen Spaß. Das liegt auch daran, dass die Kappen der Drehregler etwas flach sind, auch wenn der Abstand an sich passt. Aufgrund der fehlenden Effekte und der eher unbrauchbaren Karaoke-Funktion sehe ich Podcaster und Vlogger als Zielgruppe, die mit einem Lavaliermikrofon und einer weiteren Tonquelle arbeiten. Es eignet sich beispielsweise gut für Instrumentenvorführungen, die man mit Kommentaren versehen möchte, für Videos mit Musikuntermalung direkt bei der Aufzeichnung ist es ebenfalls sehr gut geeignet.

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