Sound & Praxis mit dem Roland GR-S V Guitar Space
Der deutsche Roland Vertrieb in Nauheim stellte uns für diesen Test freundlicherweise auch den GK3-Pickup zur Verfügung. Bevor dieser in seiner endgültigen Position auf der Decke fixiert wird, sollte man vorher noch überprüfen, ob die Empfindlichkeit des Systems korrekt ist. Was konkret bedeutet, dass der GK3 in seiner Lage und Höhe so ausgerichtet wird, dass alle Saiten gleichmäßig abgenommen werden und der Pickup keine unerwünschten Verzerrungen produziert. Was durchaus passieren kann, beispielsweise wenn der GK3 zu dicht unter den Saiten platziert wird. Hilfe beim korrekten Auspegeln der sechs Signale bieten sämtliche LEDs auf der Oberfläche des Roland GR-S V Guitar Space und jede Menge Zubehör in Form von Abstandsplättchen und Klebematerial, welche sich innerhalb des Lieferumfangs des GK3-Pickups befinden.
Die vier Grundsounds des Roland GR-S V Guitar Space können ganz bequem von dem Bedienpanel des Pickups angewählt werden. Von hier aus besteht auch weiterhin die Möglichkeit, als Summensignal entweder nur den Synth-Sound, die Pickups des Instruments und den Synth-Sound gemeinsam oder aber nur den eigentlichen Gitarrenklang, also die Pickups des Instruments, auszuwählen.
Schon beim Anspielen des ersten Presets (Crystal) offenbart sich das wahre Potenzial dieses Pedals. Dieser vielschichtig gelayerte Sound verfügt nicht nur über eine enorme Tiefe und ein extrem breites Stereobild, auch das Triggern des Pickups scheint ganz hervorragend zu funktionieren, was somit schneller gespielte Töne nicht zu sehr verwischt. Hier treffen Synth-Bläser auf Glöckchen, untermalt von einem feinen Pad-Sound – und das jederzeit beherrschbar, ohne Deadnotes oder irgendwelche anderen Artefakte. Selbst Bendings und Fingervibrato stellen das System vor keine Probleme.
Richtig cremig und sahnig zur Sache geht es mit dem Slow Pad-Preset, welches eine dichte Fläche bietet, über die man aber trotzdem noch munter drüber spielen kann. Keine Note verwischt die nächste, alles bleibt auch hier stets rein und klar! Und für eine beeindruckende Saiten-Performance drängt sich Preset Nummer vier (Brilliant Clean) geradezu auf, denn hier werden dem Signal zusätzliche Saiten hinzugefügt, welche sich eindrucksvoll im Stereopanorama verteilen. Das Roland GR-S V Guitar Space zeigt sich hier als eine wahre und zugleich sehr inspirierende Spielwiese für Fans von spacigen, esoterischen Sounds.
Ein sehr nützliches Feature ist die Freeze Funktion, die den Nutzwert dieses Pedals natürlich noch einmal deutlich erhöht. Und auch im Test funktionierte das tadellos: Sound auswählen, Akkord einspielen und den rechten Schalter für die Dauer des „Einfrierens“ gedrückt halten. Wenn doch alles nur so einfach wäre.
Neben dem Betrieb mit dem GK3-Pickup wurden auch die klanglichen Möglichkeiten bei Nutzung des normalen Guitar Inputs getestet. Und siehe da, selbst ohne den Pickup zeigt sich das Roland GR-S V Guitar Space immer noch als ein ernst zu nehmendes Modulationspedal, das den Vergleich mit der Konkurrenz selbst in diesem „Spar-Modus“ keinesfalls zu scheuen braucht!