Tastatur
Wie das aktuelle Stagepiano RD-800 ist auch das HP-508 mit der neuen PHA-4 Concert Tastatur ausgestattet. Ein elfenbeinartiges Material sorgt bei den Tasten für guten Grip auch bei schweißnassen Händen. Der Anschlag ist sehr gelungen und dank der Druckpunktsimulation ergibt sich sehr schnell ein gutes Spielgefühl. Die Anschlagsdynamik kann stufenlos in 100 Schritten angepasst werden. Sowohl Layer als auch Splits mit maximal zwei unterschiedlichen Sounds sind möglich. Ebenso der Twin Modus, bei dem die Tastatur in zwei gleiche Abschnitte unterteilt wird. Hierdurch lässt sich auch vierhändig auf dem HP-508 spielen. So gut die Tastatur des HP-508 auch ist, kommt sie leider nicht an die Qualität einer echten Holztastatur heran. In dieser Preisklasse könnte man dies jedoch durchaus erwarten, da beispielsweise auch die direkten Konkurrenten Yamaha und Kawai in ihren Oberklasse-Instrumenten solche Holztastaturen verbauen.
Sounds
28 A- und E-Piano Sounds sowie 321 weitere Others-Sounds hat Roland seinem neuen Digitalpiano spendiert. Die A-Pianos unterteilen sich in 14 Flügelsounds und vier Upright-Klänge. Sehr gefallen haben mir der Hauptflügelsound Concert Grand sowie die schönen Kombinationen aus Klavier und Streicher/Pads. Auch im HP-508 ist wieder der Piano Designer verfügbar, mit dem man seinen ganz persönlichen Lieblings-Flügelsound kreieren kann. Eingreifen kann man beispielsweise in die Einstellungen der Saitenresonanz, Hammer-Geräusche oder die Öffnung des Deckels.
Bei den E-Pianos gibt es sowohl Rhodes, Wurlitzer als auch FM-Pianos zu vermelden. Obwohl die Qualität insgesamt sehr gut ist, fällt doch beim direkten Vergleich mit den neuen Vintage Sounds des RD-800 ein Qualitätsunterschied auf. Da fehlt es den HP-508 Sounds einfach an den vielen kleinen Klangdetails, die den Sound des RD-800 so extrem realistisch machen. Dennoch kann man die E-Pianos des HP508 sehr gut einsetzen und vor allem viel Spaß beim Spielen haben.
Die Others-Sounds umfassen eine komplette Kollektion des Roland Soundrepertoires, das sich von Bläsern, Streichern, Bässen bis hin zu Pads oder auch Drum Sets zieht. Aufgerufen werden die Sounds beim HP-508 übrigens über die Kategorie-Tasten Grand, Upright, E-Piano und Strings/Others. Innerhalb der Kategorien navigiert man dann mit Hilfe der Plus/Minus-Taster. Dieses Prinzip funktioniert bei den Kategorien mit relativ wenigen Soundeinträgen sehr gut, wird aber ein wenig zur Geduldsprobe, wenn man die über 300 Others-Sounds durchsteppen muss. Eine numerische Eingabe ist leider nicht möglich.
Die Anschlussbox an der Unterseite ist menschenunwürdig. Wie kann das Roland-Produktmanagement nur so etwas durchgehen lassen… manchmal muss man sich echt fragen, ob die teilweise schlafen.
Vom Design her ist das ePiano ne Rentner- bzw. Altenheim-Kiste. Mit diesem Hinweis hätte man so etwas wie ne ‚Zielgruppe‘.
@MidiDino Ich habe selber so ein Roland-Teil zuhause.
Allerdings schon fast 20 Jahre alt, sieht quasi genau so aus und klingt auch nicht großartig anders.
Im Gegenteil bin immer noch recht vom Klang angetan, auch von den Breitband Laustprechern, die da eingebaut sind.
Im Gegensatz zu dem Modell von heute hat mein Gerät die Anschlußuchse für den Kopfhörer links an Frontblende unter der Tastatur, so daß man sich nicht blind verrenken muß.
Die Strings und auch sonst alles ausser Klavier klingt genauso bescheiden wie damals, aber braucht man i.d.R. eh nicht.