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Test: Roland HP702 Digitalpiano

Edles Digitalpiano fürs Wohnzimmer

17. April 2019

Ein Anruf, eine Produktankündigung, zwei Tage später erreichen mich zwei große Kartons. Roland hat uns ganz heimlich sein neues Digitalpiano angekündigt und wir durften es kurz vor der offiziellen Vorstellung bereits testen. Das dürfen wir nicht allzu oft, daher schnell ab zum Test des neuen Roland HP702.

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Roland HP702 – Edle Tasten für Pianisten

Dank der Möglichkeit, das Digitalpiano HP702 vorab zu testen, können wir nun erstmals auch ein paar Worte zum Aufbau eines solchen E-Pianos verlieren. Geliefert wird das Piano in zwei großen Kartons: einmal der Unterbau/Ständer aus Holz samt 3-facher Pedaleinheit und das Piano an sich samt Tastatur, Display, Lautsprecher und Bedienfeld. Kabel ziehen muss man hier also nur, um das Digitalpiano mit Strom zu versorgen und die Fußleiste samt Pedaleinheit mit dem Piano zu verbinden.

Der Aufbau gelingt einfach, eine mehrsprachige Bedienungsanleitung liegt bei. Zwölf Schrauben muss man an den richtigen Stellen festziehen, damit der vierteilige Unterbau zusammenhält und das Piano darauf befestigt werden kann. Aufgrund des Gewichts von 54,4 kg empfiehlt es sich, eine zweite Person für den Aufbau hinzuzuholen. Auch sollte man darauf achten, das Digitalpiano dort aufzubauen, wo es am Ende steht, der Rücken wird es einem danken.

roland hp702

Der Aufbau ist fast geschafft

Die Verarbeitung des Digitalpianos ist sehr gut. Alles ist passgenau gefertigt, so dass beim Aufbau nichts „gerade geschoben“ werden muss. Das Piano steht stabil auf seinem Platz, kann mit einer Stellschraube ggf. an Unebenheiten im Boden angepasst werden. Das E-Piano weist die Maße 138 (Breite) x 89,5 (Höhe) x 46,5 cm (Tiefe) auf.  Der Aufbau gelingt innerhalb von ca. 15 Minuten, dann kann es losgehen.

Das HP702 gibt sich äußerlich sehr dezent. Unser Testmodell ist farblich als Rosenholz, sprich ein dunkles Brau ausgeführt, das Bedienfeld ist spärlich mit Elementen besetzt. Die einzelnen runden Buttons weisen eine kleine optische Spielerei auf, die gefällt. Das LC-Display kennt man bereits von den Vorgängern des HP702. Auf zwei Zeilen bekommt man hier die wichtigsten Informationen präsentiert, im normalen Spielmodus zeigt das Display den Namen des Sounds, das Tempo, Taktart und ob die Bluetooth-Funktion aktiviert ist.

Das Bedienfeld ist übersichtlich gegliedert. Ganz links befindet sich zunächst der Power-On/Off samt Lautstärkeregler. Dreht man daran, wird die aktuelle Lautstärke auf einer Skala von 0 bis 100 im Display angezeigt. Es folgen die Buttons für Piano Designer, Transpose und Split/Layer. Danach folgt die Sound-Sektion mit den Buttons Piano, E-Piano, Strings, Other und Registration.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Displays folgt ein Drehrad mit Push-Funktion, das zur Auswahl und Aktivierung von Menüeinträgen genutzt wird. Abgeschlossen wird die Bedienoberfläche mit den Buttons für die Demo-Songs und den internen Sequencer, Metronom- und Setup-Button sowie einem weiteren Drehrad zur Einstellung des Tempos.

Das Bedienfeld und die Tastatur lassen sich bei Nichtgebrauch mit einem Deckel schließen. Dabei kann der Deckel sowohl komplett zugezogen werden als auch nur das Bedienfeld bedecken.

roland hp 702 704

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Lieferumfang und Tastatur des Roland HP702

Zum Lieferumfang des HP702 gehören das externe Netzteil, ein Notenbuch, dessen Stücke man als Demo-Songs im Piano findet sowie eine mehrsprachige Bedienungsanleitung, darunter auch eine deutsche Fassung. Diese verrät auch, dass es neben dem HP702 ein weiteres Modell namens HP704 geben wird. Die Unterschiede betreffen vor allem die Tastatur, denn während das HP702 über eine PHA-4 Standard-Tastatur verfügt, bietet das HP704 eine PHA-50 Tastatur, die eine Art Hybrid-Tastatur, gefertigt aus Holz und Kunststoff, darstellt. Diese kommt u. a. auch im aktuellen Modell HP603 zum Einsatz.

roland hp702

Lautstärkeregler und Power On/Off

Die Tastatur des HP702 lässt sich wunderbar spielen, ein Unterschied zu Holztastaturen fällt jedoch aufgrund des unterschiedlichen Anschlags- und dem sich daraus ergebenden Spielgefühls durchaus auf. Die Repetitionsfähigkeit ist gut, die Tasten federn schnell zurück.

Mit den unterschiedlichen Tastaturen schafft  Roland eine Abgrenzung zwischen den Modellen HP702 und HP704. Wer auf den Luxus einer Holztastatur nicht verzichten möchte, wird voraussichtlich deutlich mehr auf die (virtuelle) Ladentheke legen müssen. Wie viel genau, ist zum Zeitpunkt des Testberichts noch nicht bekannt, diese Information reichen wir nach der offiziellen Ankündigung nach.

Lautsprechersystem und Anschlüsse des Roland HP702

Das Roland Digitalpiano verfügt über zwei nach unten abstrahlende Lautsprecher. Hierdurch erreicht der Klang den Spieler nicht frontal, sondern es entsteht ein schöner Raumklang. Das Klangbild ist ausgewogen, bietet einen ausreichenden Bassbereich und eine schöne Brillanz im hohen Frequenzbereich. Die Lautstärke reicht für das persönliche Wohnzimmer, aber auch kleinere Musikschulen-Konzerte und Vorführungen aus. Dabei bleibt der Klang auch bei hohen Lautstärken angenehm ausgewogen.

roland hp702

Die Anschlüsse des HP702 befinden sich alle unterhalb des Spieltisches. Zur Verbindung mit dem Computer bietet das Digitalpiano einen USB-Port, an einem zweiten Port lassen sich USB-Speichermedien anschließen. Obwohl man das Piano in der Regel über die internen Lautsprecher nutzen wird, lässt es sich, beispielsweise für Musikschulen oder kleinere Konzerte, auch an eine externe Beschallungsanlage anschließen. Hierfür bietet es ein Stereo-Pärchen Klinkenbuchsen. Externe Zuspieler, die man nicht per Bluetooth mit dem Piano verbinden kann, lassen sich über einen 3,5 mm Aux-In einspeisen. Zwei Kopfhöreranschlüsse schließen die Anschlussbox ab. Einer davon ist als 6,3 mm Klinkenbuchse, der Zweite als 3,5 mm Klinkenbuchse ausgeführt. Alle Anschlüsse sind in Richtung Spieler ausgerichtet, d. h. sie sind sehr leicht zugänglich.

roland hp 702 704

Klangerzeugung des Roland HP702

Wie eingangs bereits erwähnt, hat Roland die Sounds des HP702 in vier Kategorien unterteilt. Der Fokus eines Digitalpianos liegt natürlich klar auf A- und E-Pianos, da verwundert es etwas, dass man im HP702 lediglich vier A-Pianos vorfindet. Weitere befinden sich zwar in der Other-Kategorie, wieso man diese aber nicht dem Namen und dem anzunehmenden Fokus der Spieler in die gleichnamige Kategorie packt, kann man nur schwer nachvollziehen. Die E-Pianos sind mit elf Presets deutlich stärker vertreten. Hinzu kommen 15 Streicher-Sounds. In der Streicher-Sektion findet man allerdings auch das „Magical Piano“ – ein fertiger Layer aus Piano und Streicher. Hätte ich persönlich auch eher in der Piano-Kategorie gesehen, aber gut. Die Einträge 17 und 18 fallen auf ein „Jazz Vocal Ensemble“ und eine Kombination aus Kontrabass und Becken aus. Eine überaus ordentliche Anzahl von 291 Other-Sounds komplettiert das Angebot des HP702. In dieser Kategorie vereint Roland alles andere, was eben nicht in die drei zuvor aufgeführten Kategorien passt. Orgeln, Mallets, Bläser, Synthesizer, Effekt-Sounds – alles an Bord, aber eben auch Upright-Pianos und weitere Streicher-Sounds. Die Sortierung wirkt irgendwie nicht ausgeklügelt.

roland hp702

Die vier A-Piano Sounds namens Concert, Ballad, Mellow und Bright Piano decken klanglich ein großes Spektrum ab. Sowohl klassische Musik, kantige oder balladeske Jazz-Songs oder knallige Pop-Piano-Songs bekommt man damit gut hin. Sollte einer der Presets einmal nicht so ganz passen, lassen sich die Klänge mit Hilfe des Piano Designers individuell anpassen und auf einer der 36 Registrierungsplätze abspeichern. Dank dieser Funktion kann man aus den vier genannten Basis-Presets also noch mehr rausholen, muss diese eben für den späteren Gebrauch abspeichern. Passende Namen lassen sich hierfür auch vergeben.

Im Piano Designer lassen sich die Parameter wie Lid (virtueller Klavierdeckel), Key Off Noise, Dämpfer- und Saitenresonanz und vieles mehr einstellen. Klanglich kann man hier also an vielen Ecken des Pianoklangs drehen und verändern. Selbst der Charakter einzelner Noten lässt sich editieren, Änderungen sind entsprechend sehr detailliert möglich.

Besonders gefallen haben mir beim HP702 die E-Pianos. Im Vergleich zu manch anderem Hersteller sind diese nicht allzu glattgebügelt. Auch hier gibt es einiges an Preset-Auswahl, so dass man damit ein großes Einsatzgebiet abdecken kann.

Maximal zwei Sounds kann man beim Roland Piano als Split oder Layer spielen. Ebenso gibt es einen Twin-Modus, bei dem die Tastatur in zwei identische Tonbereiche aufgeteilt wird. Sinnvoll für eine Lehrer-Schüler-Situation.

roland hp702

Aufnahmefunktion und Effekte des Roland HP702

Das eigene Spiel auf der Tastatur lässt sich beim HP702 als MIDI- oder WAV-Datei aufzeichnen. Für WAV-Aufnahmen wird jedoch ein externes USB-Speichermedium benötigt. Auf Wunsch kann man linke und rechte Hand auch nacheinander aufzeichnen. Dies ergibt beispielsweise Sinn, wenn man eine Hand bereits gut spielen kann, diese zweite Hand aber zunächst langsam üben möchte.

Die Effekt-Sektion des HP702 ist überschaubar. Über den Ambience-Effekt lässt sich dem Klang ein Hall-Effekte hinzumischen und Brilliance sorgt für einen insgesamt helleren Sounds des Pianos. Wer das Digitalpiano über Kopfhörer spielt, sollte den „Headphones 3D Ambience“ Effekt hinzuschalten. Mit Hilfe eines Effekt-Algorithmus wird der Klang bearbeitet, so dass sich u. a. die Stereobreite verändert. Als Spieler hört man hierdurch einen offeneren und räumlichen Klang.

Bluetooth Funktionen des Roland HP702

Wie es sich für ein Digitalpiano anno 2019 gehört, lässt sich das HP702 per Bluetooth mit Smartphone und Tablet verbinden. Dabei kann das mobile Endgerät als Wiedergabe-Medium genutzt werden, so dass man Songs vom Smartphone/Tablet ans HP702 streamen und über die internen Lautsprecher wiedergeben kann.

Zusätzlich lassen sich über die Apps „Piano Every Day“ (iOS) bzw. „Piano Designer“ (Android) Noten anzeigen und das eigene Spiel aufzeichnen. Die „Piano Designer“ App ermöglicht sogar das Einstellen des zuvor beschrieben Pianoklangs.

roland hp 702 704

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Fazit

Mit dem HP702 bringt Roland seine Digitalpiano-Sparte auf Vordermann. Die Optik und die Verarbeitungsqualität sind sehr gelungen. Klanglich hat das HP702 einiges auf dem Kasten. Dank des Piano Designers lassen sich die zunächst spärlich empfundenen Piano-Sounds individuell anpassen und abspeichern. Sehr gelungen sind die E-Piano Sounds und das sehr gute interne Lautsprechersystem. Gut spielbar ist die eingesetzte PHA-4 Tastatur. Die restliche Ausstattung des Roland HP702 entspricht dem normalen Digitalpiano-Standard: Aufnahmefunktion, eine kleine Effektsektion sowie weitere globale Funktionen wie Transponierung, Bluetooth, Split, Layer und Twin Modus.

Wer als Digitalpiano-Spieler nicht auf Holztasten verzichten möchte, sollte sich den größeren Bruder HP704 anschauen. Dieses bietet die gleichen technischen Features wie das HP702, ist allerdings mit der Hybrid-Tastatur PHA-50 ausgestattet. Diese bietet einen Mix aus Holz- und Kunststoff-Tasten.

Plus

  • Piano-Sounds samt Piano Designer
  • Optik und Verarbeitung

Minus

  • Sortierung der Sounds

Preis

  • Ladenpreis: 1.699,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    MidiDino AHU

    Die Sortierung könnte etwas mit möglichen Käufern zu tun haben. Das Design des Pianos würde zu einem Altenheim passen. Dafür könnten die vier A-Pianos ausreichen ;-) Der Klang des Concert Pianos gefällt zudem …

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Um hier mal mit einem Missverständnis aufzuräumen:

    Roland baut keine Holztastaturen in seine Digis ein.

    Weder die PHA-50 im LX-704 und LX-705 noch die Hybrid Grand Tastatur im LX-706 und LX 708 haben Tasten aus Holz.

    Alle 88 Tasten bestehen aus Kunststoff.

    Bei den weißen Tasten hat man lediglich der Optik wegen und/oder um ein besseres Gefühl beim Vorbeistreifen mit den Fingern zu erzeugen, Holzplättchen an die Seiten geklebt.

    Die schwarzen Tasten sind komplett aus Kunststoff, genau wie bei Yamahas Clavinovas bis zum CLP-685.

    Wer 88 Tasten aus Holz (Vollholz mit Holzkern) haben will wie bei einem akustischen Klavier/Flügel, der muss ein Kawai CA-48 aufwärts kaufen.

    Wer bereit ist, mehr als 4200€ auszugeben, bekommt dann auch von Yamaha (NU1X) Vollholz bei allen 88 Tasten.

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