Juno-106 mit 4 Stimmen?
Übersicht aller Roland Boutique-Synthesizer
Die Roland Boutique-Synthesizer sind seit 2015 am Markt und erfreuen sich großer Beliebtheit. Kein wunder, dass ROLAND seine Mini-Serie an Vintage-Klonen jedes Jahr um neue Ausgaben erweitert hat. Hier ein kleiner Überblick mit Verlinkungen zu unseren Tests, über alle bisher erschienen Roland-Boutique-Synthesizer:
- Roland JU-06 (2015)
- Roland JP-08 (2015)
- Roland JX-03 (2015)
- Roland K-25 Tastatur (2015)
- Roland SE-02 (2017)
- Roland D-05 (2017)
- Roland SH-01a (2017)
- Roland TR-08 (2017)
- Roland TB-03 (2017)
- Roland TR-09 (2017)
- Roland A-01 (2017)
- Roland JU-06A (2019)
Kommen wir nun zu unserem Testbericht des Roland JU-06. ((Zu dem es seit Oktober 2019 einen Nachfolger gibt, den Roland JU-06A – den Test zum Nachfolger findet IHR HIER)
Der kleine Bruder des Roland Juno 106
Bereits in den 80er Jahren gerne genutzt, in den 90ern zum Kult erhoben und heute im Miniformat nachgebaut…die Rede ist vom Roland Juno-106. Wie der aus eigenem Hause stammende Nachbau Roland JU-06 klingt, erfahren Sie in diesem Test.
In Kürze ein paar Fakten zum Klassiker Roland Juno-106:
Im Jahre 1984 hatte Roland den Roland Juno-106 als Nachfolger des Roland Juno-60 auf den Markt gebracht. Dieser analoge Synthesizer ist 6-stimmig und verfügt über einen Oszillator pro Stimme, der Sägezahn und Puls/Rechteck simultan erzeugen kann. In den achtziger Jahren war der Roland Juno-106 nicht ganz so erfolgreich wie erwartet.
Erst in den neunziger Jahren, zu Beginn der Techno-Welle, erfuhr der Juno-106 eine Renaissance. Beliebt, weil er einfach zu bedienen ist und einen wirklich soliden Sound bietet. Und er hatte schon MIDI. Er klingt vom Grundsatz her anders als der beliebtere Roland Juno-60, aber nicht schlechter. Lediglich ein paar Funktionen hat Roland dem Juno-106 verwehrt. Dazu zählt auch leider der Arpeggiator, der noch im Juno-60 vorhanden war.
Zum Glück blieb aber der unglaublich schön klingende Chorus erhalten, der sicherlich ein essentielles Merkmal der Juno-Synthesizer darstellt. Für mehr Informationen zu diesem Klassiker empfehle ich den BLUE BOX Artikel zum Roland Juno-106 im Archiv.
Die gesamte News und alle ausführlichen Fakten zu den vier Roland Boutique-Synthesizer Produkten können Sie übrigens nochmals HIER nachlesen.
Dieser Artikel dient ausschließlich als Test im Hinblick auf Bedienung und Klang und beschäftigt sich weniger mit den technischen Spezifikationen.
Der erste Eindruck des Roland JU-06
Auch der Roland JU-06 hat dieselben Abmessungen, wie schon die anderen beiden Module, ist also auch nur 30 x 12 cm groß. Die Oberfläche wirkt demnach auch sehr klein und beinhaltet dennoch fast alle wesentlichen Bedienelemente des Roland Juno-106. Auch hier fallen nach dem Auspacken die 3,5 mm großen Klinkenbuchsen negativ auf, die beim Ausgang und Kopfhöreranschluss als Stereoklinke ausgeführt sind, und wie schon beim Test des Roland JP-08 beschrieben, muss ein nicht im Lieferumfang enthaltenes Kabel zusätzlcih erworben oder angefertigt werden.
Dieses Kabel müsste das Signal des Mini-Klinkensteckers in zwei Monosignale auf die Standardgröße 6,3 mm Klinke splitten für den Verbund mit professionellem Equipment. Auch hier wäre genügend Platz für ein Stereoausgangspärchen in genannter Größe vorhanden. Nebst MIDI, dem USB mit Minianschluss und einem Audioeingang findet sich auch der Lautstärkeregler für Ausgang und Kopfhöreranschluss sowie der Hauptschalter.
Die Stromversorgung kann wahlweise per USB, Steckdose oder Batterie erfolgen. Roland liefert dazu ein passendes USB-Netzteil mit, das über ein erfreulich langes Kabel verfügt.
Der Roland JU-06 setzt auf dieselbe Klangerzeugung der AIRA Geräte, die recht authentisch die analogen Schaltungen der alten Originale nachbilden kann. Daher muss auch der Roland JU-06 im Verlaufe des Tests gegen seinen Bruder Roland Juno-106 im Sound-Vergleich antreten.
Beim Anfassen der kleinen, filigranen Regler ist schon Fingerspitzengefühl angesagt. Drehregler gibt es keine, dafür insgesamt 17 Fader. Insgesamt wirkt die Oberfläche des Roland JU-06 aufgeräumter im Gegensatz zum Roland JP-08. Das liegt sicherlich daran, dass das Vorbild Juno-106 auch erheblich weniger komplex aufgebaut war als der Roland Jupiter-8. Die Fader haben beleuchtete Endkappen und einen Regelweg von 20 mm. Es liegt auf der Hand, dass feine Einstellungen beim Editieren schwierig werden. Auch das Modul des Roland JU-06 muss für direkte Spielbarkeit in die optional erhältliche Tastatur K-25M eingesetzt werden.
Die Speicherverwaltung der Sounds
Der Roland JU-06 ist nach dem Einschalten innerhalb weniger Momente spielbereit.
Genau wie beim Original ist zunächst kein Soundprogramm aktiv und muss erst durch Drücken der Kombination aus Bank und Patch aktiviert werden. Sehr retro ist auch der Umstand, dass das zuletzt eingestellte Programm nicht im Speicher verbleibt. Scheinbar sollte alles möglichst nah, bis auf die Größe, am echten Roland Juno-106 angelehnt sein.
Die einzelnen Patches werden direkt per Tastenkombination aus Bank-Nummer und Patch-Nummer ausgewählt. Wenn mal also im „Bank“ Feld die Taste 3 und dann die 1 im „Patch Number“ Feld drückt, ist das Programm 31 ausgewählt und wird im zweistellige Display auch so verkündet. Das Speichern der Programme wird nicht mehr mittels einer „Write“ Taste bewerkstelligt, sondern mit einer Tastenkombination gemäß der Bedienungsanleitung.
Dies funktionierte bei meinem Testgerät genau anders herum als angegeben, nämlich indem zuerst die Patch-Nummer gedrückt und gehalten wird, danach wird die Bank-Nummer ausgewählt. Somit ist das zuvor editierte Programm entsprechend abgelegt. Auch bei dem Roland JU-06 sieht die Anleitung sehr rudimentär aus, für die ausgefuchsten Tastenkombinationen der Systemeinstellungen aber leider unabdingbar. Ein Taster „Delay On/Off“ auf der Frontplatte würde auch dem Roland JU-06 gut stehen.
Der 16-Step-Sequencer
Der Roland Juno-106 hatte ja leider auch schon damals den berüchtigten Rotstift kennengelernt. Man hat ihm leider den aus dem Roland Juno-60 bekannten Arpeggiator einfach nicht mehr spendiert. Dafür hat aber nun sein Mini-Nachfolger Roland JU-06 einen 16-Step-Sequencer an Bord, der zu mehr Kreativität und Spaß verhilft. Die Bedienung des Sequencers geschieht nur mit Hilfe von Tastenkombinationen und jedes Pattern muss einzeln mit einer Note belegt werden. Diese komplexe Prozedur ist etwas zeitintensiv, belohnt aber mit netten Ergebnissen. Diese werden jedoch ein wenig eingetrübt, weil die eingegebene Sequenz nicht über die Tastatur transponiert werden kann. Zumindest aber kann die Sequenz zusammen mit dem Patch abgespeichert werden.
Der Sequencer reagiert auf MIDI-Clock und wird innerhalb einer DAW zum Tempo synchronisiert. Leider gab es, wie schon mit dem JP-08, auch beim Roland JU-06 dieselben Probleme bei der Nutzung des MIDI-Duos, weil sämtliche gespielten Noten mittels einer externen Tastatur abgeschnitten wurden. Alle Sounds mit langem Sustain oder Release wurden einfach nicht ausgespielt. Den Fehler konnte ich an einem MAC und an einem Windows-PC gleichermaßen reproduzieren. Weiteres Problem war die Einbindung des JU-06 als Masterkeyboard. Sobald der MIDI-Out angeschlossen wurde, gab es eine MIDI-Schleife. Auch hier keine Lösung oder Vorschläge in der Anleitung, denn eigentlich würde hier ein sog. „LOCAL OFF“ ausreichen, sprich die Trennung der Klangerzeugung von der Tastatur.
Als Spielhilfen dienen zwei Ribbon-Controller für Pitch und Modulation. Diese sind angenehm in ihrer Handhabung, reagieren gut und sind zudem beleuchtet. Anschlüsse für Pedale sind nicht vorhanden.
Der Klang des Roland JU-06
Sofort nach den ersten Tönen klingt es verdächtig nach Roland Juno-106. Ich besitze meinen 106er schon seit fast 25 Jahren und kenne seinen typischen, etwas nasalen Klangcharakter genau.
Die insgesamt 64 Patches (es sind die originalen Werksklänge des Juno-106) erinnern sofort an viele Hits der 80er und 90er. Sogar das typische Rauschen des Chorus ist nachempfunden, allerdings etwas stärker als beim Original. Leider ist auch das typische Panning des originalen Chorus nicht gegeben, was beim Roland Juno-106 die typisch schwebenden Klänge hervorbrachte.
Auch der Ausgangspegel des Roland JU-06 erreicht nicht das Niveau des Originals und neigt auch zu Verzerrungen bei höher aufgedrehtem Regler. Diese störende Tatsache dürfte beim heutigen Stande der Technik so nicht vorkommen.
Die Ähnlichkeit zum Roland Juno-106 ist frappierend, es fehlt jedoch ein wenig die analoge Wärme. Auch mangelt es ein wenig an Druck im unteren Frequenzbereich und der Chorus rauscht mehr als beim Original. Auch das typisch weiche Fundament mit dem schwebenden Charakter des Juno-106 hat der Roland JU-06 leider nicht vorzuweisen. Insgesamt klingt der betagte Roland Juno-106 etwas seidiger und leichter. Dennoch, vorausgesetzt man hat keinen direkten Vergleich, klingt der „kleine Juno“ modern und bietet für den geringen Einstandspreis viel guten Sound. Er ist für sämtliche Musikstile einsetzbar. Von dicken, perkussiven Bässen bis hin zu traumhaft schwebenden Flächen ist eigentlich alles möglich.
Bei den Klangbeispielen kamen stets beide Roland Synthesizer zum Einsatz und vermitteln sehr gut den gewonnenen Eindruck.
Kleine Anmerkung dazu: Es ist immer zuerst der neue Roland JU-06 zu hören. Bei einigen Soundbeispielen kam auch noch zusätzlich der Roland Juno-60 zum Einsatz, was anhand der Namensgebung erkennbar ist.
Unterschiede Roland JU-06 zum Roland Juno-106
Der Roland JU-06 hat einige technische Änderungen gegenüber seinem Vorgänger erfahren. Hierzu gehört ein schnellerer LFO und das nun stufenlos regelbare High-Pass-Filter. Dies ist beim Roland Juno-106 in 4 Stufen schaltbar und daher nicht ganz so smooth einzusetzen. Inwieweit das nun aber ein Highlight ist, war für mich im Verlauf des Tests nicht so offensichtlich.
Überraschend finde ich den Umstand, dass auch der Roland JU-06 trotz digitaler Klangerzeugung nur 4-stimmig spielbar ist. Immerhin hatte der Roland Juno-106 bereits im Erscheinungsjahr 1984 insgesamt 6 Stimmen zu bieten. Damit kann er bei mir nicht punkten. Auch wenn er nun über einen Sequencer verfügt, stellt er keinen Ersatz für das Original dar. Zumal in klanglicher Hinsicht auch deutliche Unterschiede hörbar sind. Wie auch bei den beiden anderen Modulen muss für mehr als 4 Stimmen der „Chain-Modus“ aktiviert werden, um dann zwei oder mehr Module selbiger Art zu kaskadieren. Der Anschaffungswiderstand erhöht sich dann sogleich auf mehr als 700,- Euro ohne Tastatur.
Ein aktueller Roland JD-XI hat 128 Stimmen und kostet knapp 500,- Euro. Ein alter Roland Juno-106 ist manchmal auch schon für unter 1000,- Euro zu haben. Das will gut überlegt sein.
Roland Boutique oder Yamaha Reface?
Yamaha hat ja bekanntermaßen vor kurzer Zeit seine Reface Synthesizer eingeführt, u.a. auch der virtuell analoge Yamaha CS. Dieser ist eine Reinkarnation der Yamaha CS-Reihe im Miniformat mit kleiner Tastatur und sämtlichen Reglern zur eigenen Klangformung.
Im Gegensatz zum Roland JU-06 arbeiten hier 8 Stimmen und ein Oszillator pro Stimme mit 5 Oszillatormodellen. Der vierstimmige Roland JU-06 punktet dafür mit etwas mehr Eingriffsmöglichkeiten und der Nachbildung eines echten Klassikers. Zudem können direkt am Gerät 64 Soundprogramme abgespeichert werden. Bei Yamaha geht das leider nicht. Bei den Anschlüssen hat der Yamaha CS die Nase wieder vorne, weil dort 6,3 mm Klinkenanschlüsse verbaut sind. Dafür hat der Roland JU-06 neben MIDI-In auch einen MIDI-Out zu bieten. Preislich liegen sie mit knapp 400,- Euro gleichauf. Wer die Wahl hat, hat die Qual.
Die Leads des JU06 fallen im Vergleich ab während es im Bassbereich einige sweets spots zu geben scheint die das Original nicht bietet (Bass PR_48). Ich würde gerne wissen wie das Ding mit einem guten Vorverstärker oder Kompressor klingt der das Teil nach vorne holt. Nach all den kritischen Tönen schaue ich mir die Dinger doch mal an weil mir noch ein kleines Keyboard vor der Computertastatur fehlt und der Rest der Tasten etwas von der Monitorposition weg steht.
Liebe Leute
Ich hab ja Verständnis für die Vintage Szene und ich mag ein paar der geschichtsträchtigen Analogsynties sehr.
Aber so langsam geht es nur noch darum jedem jungen Musiker auch noch ein paar Euros aus der Tasche zu ziehen. Den Juno Sound gibt es inzwischen in einer ganzen Reihe von Plug-ins und das zum halben Preis. Kauft Euch einen NI Reaktor und werdet glücklich ;-)
@AQ @m, heublein
Danke für den objektiven Test mit den klasse Soundbeispielen.
@AQ
Das seh ich genauso wie du. Soundmäßig nichts was man mit der aktuellen Software nicht auch hinbekommt und so richtig identisch klingts ja irgend wie auch nicht.
Wenn es einem um die Haptik geht und man an den Reglern dierkt schieben will, das ist ein Argument..aber sonst spricht irgend wie nichts für die neuen Rolands.
Da wird wieder mit alten Namen der Klassiker (Retro ist ja im Moment so Hip) versucht Geld zu verdienen.
Irgend wie Schade…
@AQ Hallo AQ,
es gibt aber immer noch Gallier die Dinge anfassen und die ohne Rechner Musik machen. Ich glaube schlicht und einfach, das Roland hier mit den 3 Boutiques einen Schnellschuß hingelegt hat. Das Konzept erachte ich als richtig und da stimme ich dir zu, Geld aus der Tasche ziehen. Alle 3 wirken wie mit der heißen Nadel gestrickt und für die Firmware gabs einen Tag Extra. Für mich wirkt das sehr inkonsistent.
@AQ Exakt! Leider wird es für die Leute wohl immer wichtig sein, dass man exakt wie der legendäre Vintage Synth XY klingt, weil der vor 30 Jahren so unheimlich toll war, dass man das auch heute noch braucht. Ich habe neulich auf Youtube ein Videos mit Sounddemos vom Waldorf Blofeld gesehen, und dort wurde ein A/B-Vergleich mit dem Juno-6, also einem Synth, der im Grunde genommen gar nicht vom Blofeld emuliert wird, oder diesem ähnelt, und die Sounds waren wirklich nahezu zum Verwechseln ähnlich, und auch die Ergbenisse des A/B-Tests sind entsprechend ausgefallen. Ehrlich, wenn da jetzt nicht „Emuliert den Juno-106“ auf der Kiste stehen würde, wäre so ein Synth doch völlig uninteressant. Das macht jedes Freeware-Plugin mittlerweile besser. Kann allenfalls noch den „Hands on“-Faktor verstehen, aber auch für den braucht man kein „Klingt eins zu eins wie Retrosynth XY auf der Kiste“. Alles nur Marketing-Hokus Pokus.
Frage zum mitgelieferten USB-Kabel: Ist es mit dem USB-Netzstecker fest verbunden oder kann man es vom USB-Netzstecker abziehen und zum Anschluss an einen Computer verwenden? Und was heißt „erfreulich lang“ als Längenangabe?
@a.jungkunst Das Netzteil musst Du Dir in etwa der Größe eines Eurosteckers vorstellen, es ist etwas länger, dennoch sehr klein. Das Kabel hat eine Länge von fast 2m und kann demontiert werden. Es ist also ein ganz herkömmliches USB-Kabel und die ganze Geschichte ist weiß (erinnert ein wenig an Apple).
@Synthman Danke für die ausführliche und schnelle Antwort.
@Synthman War bei Dir echt ein Netzteil bzw. Micro-USB-Kabel im Lieferumfang enthalten? Bei all unseren acht gestern erhaltenen Boutiques ist weder ein Kabel noch Stecker dabei. Nur vier 1.5V Einwegbatterien.
@Synthman Leider hat sich der Lieferumfang in Form eines USB-Kabels mit oder ohne Stecker als Trugschluß erwiesen. Dieses Accessoire war wohl Bestandteil des Testpakets, nicht des offiziellen.
@a.jungkunst Sind denn wenigstens ein paar Batterien dabei? :D
Oh ja, sind bei uns aber auch für die Küchenuhr nutzbar!
Ich bin instrumententechnisch aber im falschen Objekt, da mich weder ein JU-06 noch ein Juno 106 jemals interessiert haben. Aber es werden allgemein nur Batterien und der übliche Roland-FALK-Plan mitgeliefert.
Wer also sofort in Einsatz gehen möchte, muss ein entsprechendes USB-Kabel (A-MicroB-Typ) zusätzlich budgetieren, sofern nicht vorhanden.
@a.jungkunst Das finde ich von Roland eigentlich ziemlich frech. Da war ja CASIO in den 80ern noch spendabler was einen beigelegten Netzadapter betrifft. ;)
Da stimme ich Dir zu. Einen Zehner mehr nehmen, dafür aber zumindest die USB-Stromversorgung per Rechner nach dem Auspacken zur Verfügung zu stellen ist schon eine Mindestanforderung an ein Instrument. Das ist nicht knapp, sondern am Kunden vorbei kalkuliert und einfach ärgerlich. Minuspunkt!
jetzt gefällt mir doch glatt der Juno 60 am besten! :-D
Danke für den Test Micha! Dafür beide Daumen hoch.
Schön für jeden der einen echten Juno hat. ;)
O man…
…das klingt ja digitaler als der alte An1x. :D
Hi Marko, ich finde es wirklich schön, dass es Menschen gibt, denen das auffällt. Der Juno 106 klingt im Vergleich sowas von sahnig weich…und druckvoll.
Auch wenn Du mich jetzt haust…ich mag ihn oft lieber, als den Juno 60. Auch scheinen die Hüllkurven etwas zackiger zu sein.
@Synthman Ich habe hier seit sehr vielen Jahren den Ju-60, Ju-106, Alpha-Juno, die Roland JX Synths und den Jupiter-4 hier zu stehen und hab den Klang der Synths im Ohr. Mir fallen die Unterschiede natürlich sofort auf während für Leute die den Vergleich so nicht haben, ein gut programmierter Juno typischer Sound schon wie Juno klingt. Dabei ist es letztendlich egal auf welchem Synthesizer er programmiert wurde. Das ist ja die Kunst des Sound-Designers und soll hier einem glaubhaft machen dass man einen Juno Ersatz in der Hand hat. Wir haben in der letzten Woche unter Kollegen ganz viel Soundmaterial angehört und verglichen Es fehlt an Soundfülle, an Druck, an Tiefe und Wärme die für den JU-106 typisch sind. Der Chorus klingt schrecklich. Klar erinnert es irgendwie an den Juno aber eigentlich ist er auch meilenweit davon entfernt. Ich finde deine letzten beiden Tests sehr objektiv geschrieben und würde mir wünschen dass alle Tester trotz Euphorie so fair bewerten würden. Nun ich mag den JU-106 auch sehr gern. Wummernde Sub-Bässe kann er definitiv besser als der JU-60. Sie ergänzen sich prima.
Danke für Dein Lob.
Übrigens hätte ich es jetzt nicht besser formulieren können hinsichtlich der Unterschiede Juno 60 und Juno 106. Beide ergänzen sich prächtig und tatsächlich klingt der Chorus vom JU-60 besser.
aber nicht negativ gegen den An1x gemeint, denke ich :-)
Hallo ,
ich hätte gedacht, es das Ergebnis fällt schlimmer aus. Klar ist das hier kein Juno 106 Ersatz und klar ist sind die Fähigkeiten begrenzt. Wenn Roland die Schwachpunkte annimmt und überarbeitet, sehe ich Potentiale.
„Für so wenig Geld bekommt man keinen originalen Juno-Synthesizer.“
Also einen gebrauchten Alpha Juno bekommt man dafür schon, auch den 2er. Das ist zwar keine Verbesserung in der Bedienung, aber er ist analog, hat eine akzeptable Tastatur und eine gescheite MIDI-Implementierung, komplette Anschlüsse und kein externes Netzteil. Ich habe für einen gut erhaltenen 2er im Originalcase vor drei Monaten 250 Taler bezahlt.
@OscSync Ich mag ja hier glatt noch einen drauflegen: Für 150 EUR kriegt man einen gebrauchten Microkorg, und für 100 EUR gibt es noch einen richtig guten Phaser dazu. Und dann hab ich diesen Boutique-Kram locker ergonomisch als auch soundtechnisch abgehängt.
Garnicht so mies :)
Allerdings: was ist da beim Rauschen los in den Soundbeispielen? Das JU-6 Rauschen is extrem laut und klingt wie ein übersteuerter Wandler!
Ausserdem: die beiden Soundbeispiele mit Midiclock synchronisierten Sequenzen sind für mich nur schwierig auszuhalten. Da is doch eine riesige Verzögerung drinnen! Liegt das am Setup vom Autor oder hat Roland da Mist gebaut?
@Saftpackerl Tatsächlich rauschen die Boutique-Synthesizer sobald der Chorus eingeschaltet ist.
Naja, eine riesige Verzögerung im Timing ist da nicht. Aber es wackelt schon…das war bei allen 3 Geräten so. Mehr als Midiclock vom Sequenzer senden geht ja nicht. Vielleicht ist das auch ein fest programmierter „Shuffle“. Dies jedoch negativ zu bewerten, hielt ich für etwas überzogen. Roland soll auch die Chance haben gewisse Dinge selbsttätig zu bemerken und zu lösen.
@Synthman wenn’s geshuffelt wäre, müßte es trotzdem grooven – so wie ich das höre, hinkt der JU-06 ja ordentlich nach! Software im Beta-status würde ich sagen..
@Synthman Das Timing ist bei Midiclock prinzipiell kritisch, weil das Tempo laufend korrigiert wird, jenachdem wie die Clock-Messages ankommen – die lahme u/o verstopfte Midileitung, die Qualität der Firmware, es gibt viele Fehlerquellen. In der Praxis ist Midiclock-Sync leider oft schlichtweg unbrauchbar :-(
Sieht fast so aus als ob Roland rund 10 Jahre verspätet aus dem Dornröschenschlaf aufgewacht ist und schnell mal seine altehrwürdigen Klassiker im 4-stimmigen VA-Gewand (à la microKorg – seit 2003!!) aufleben lassen will..
In 2015, wenn schon digital, dann aber bitte ordentlich – 2 Stimmen mehr dürfte doch nicht viel Mehraufwand sein… nur um zumindest einmal dem Vorbild gerecht zu werden?! Und wenn – warum dann nicht mit JU-04 bzw. JP-04 / JX-04 bei der Wahrheit bleiben..?? Ich weiß… bei JX-8P wurde ja auch schon geschummelt ;)
Ich bin immer noch am rätseln, welche Markt- bzw. Zielgruppenuntersuchung oder blaue Stunde zu dieser Produktentwicklung geführt hat.
Authentisch ist, ausser dem Namen „Roland“ bei keinem dieser Instrumentchen irgend was. Der Klang wird emuliert, also nachgeahmt und alles andere ebenso. Ein teures Spielzeug.
Als Besitzer eines Juno-6 und SH-201 sehe ich keinen Grund, mir noch einen JU-06 zuzulegen. Die beiden o.g. ergänzen sich wunderbar und haben eine breite gemeinsame Schnittmenge. Auch hat mich schon der Juno-106 nicht so begeistert…
Danke für den Test und auch die kritischen Anmerkungen.
An einer Stelle ist allerdings ein Fehler unterlaufen:
die Yamaha Reface CS haben keine Miniklinkenanschlüsse für den Audioausgang wie in diesem Artikel geschrieben, sondern ein 6.3 mm Stereo Paar, wie es sich gehört.
Ebenso besitzen die keinen Mini-USB, wie in diesem Test geschrieben, sondern einen vollwertigen Standard USB Anschluss.
Ich habe sowohl einen Juno 106 hier als auch einen Reface CS. Der Ju-06 wird mir nach diesem aufschlussreichen Test nicht ins Haus kommen.
Mit dem Reface bin ich entgegen meiner ursprünglichen Erwartung doch zufrieden. Die Bandbreite an verschiedenartigen und interessanten Sounds ist doch irgendwie beeindruckend. Von freakig experimentell bis zu dicken Dub Techno Chorss geht da ziemlich viel.
Da hast Du vollkommen recht, das ist ein eklatanter Fehler, der mir dort unterlaufen ist. Ich werde umgehend eine Änderung dieses Abschnitts veranlassen, da dies ansonsten ein falsches Licht auf das Mitbewerber-Produkt werfen würde.
Aber der reface cs hat keine abschlagsdynamische Tastatur, oder?
Yamaha CS Reface hat bis auf die Fehlende Memory eigentlich nur Vorteile gegenüber JU-6.Die Effekte rauschen nicht und experimentelle schwebende Flächen kriegt man innerhalb von Sekunden hin, die man dank 8 Stimmen auch mit langem Release Time problemlos spielen kann.Ich kannFranzzbohr nur zustimmen.
Es ist ja doch interessant, wie kritisch die neuen Roland-Synths betrachtet werden. Die Kritik ist sicherlich auch berechtigt und entspricht den ersten Gedanken, die ich nach dem Lesen der Produktankündigung hatte. Yamaha ist mit Reface hier eine ganze Ecke besser aufgestellt, auch wenn es dort eigentlich ebenfalls nur ein Aufspringen auf einen Retro-Zug ist.
Dass ausgerechnet die beiden Hersteller, die mit die kultigsten Analoggeräte gebaut haben, auf digitale Re-Kreationen setzen, ist schon spaßig. Konkurriert man hier doch mit erstklassigen Plug-ins, die weitaus mehr können. Ob der Kultfaktor der Originale ausreicht, um Kunden zum Kauf eines digitalen Spielzeugs zu bewegen? Roland schlachtet die Namen Juno und Jupiter schon seit geraumer Zeit aus, hatte darunter aber zumindest eigenständige Geräte im Programm.
Offensichtlich traut man sich nicht, es Korg gleich zu tun. Ob nun MS20 Mini oder der Korg/ARP Odyssey – der Nutzwert ist m. E. erheblich höher. Zwar beide nur monophon, aber analog und m. E. näher am Original als die Roland-Sachen.
@Markus Galla Du hast sicherlich in allen Punkten recht.
Also wenn ich ein Gerät vor mir stehen sehe,
was Juno06 heisst, die selbe Farbgebung hat, „gleiche“ Features, dann gehe ich davon aus, daß ich auch einen waschechten Juno bekomme, egal ob analog oder digital.
Nix halbes und nix ganzes verspricht das Leben genug, da ist es hier nicht anders.
Es ist nicht so, dass man damit nicht musizieren könnte und so unähnlich ist der 06 dem großen 106 auch nicht, keine Frage. Aber eben nur so in angepeilter Richtung.
@Viertelnote Jedenfalls wird diese Serie den Gebrauchtmarktpreis der analogen Originale nicht absacken lassen. Ich denke, dass Yamaha und Roland die Produktion ihrer digitalen Instrumente so weit perfektioniert haben, dass sie kostengünstig und bei maximalem Gewinn möglich ist. Wahrscheinlich wäre man von jetzt auf gleich gar nicht in der Lage, wieder analoge Instrumente zu produzieren, zumindest nicht mit entsprechendem Gewinn. Bei Roland scheint man einfach nur auf einen Zug aufspringen zu wollen, sonst hätte man den Juno schon vor Jahren wiederbelebt. Die stetig steigenden Gebrauchtmarktpreise zeigen deutlich, wie begehrt er ist. Und es sind ja wirklich viele Instrumente im Umlauf.
@Markus Galla Weil Original immer Original bleiben wird und eine Kopie, ob nun gut oder schlecht immer nur eine Kopie bleibt. Was echt lustig ist, momentan gibt es extrem viele Suchanfragen nach einem Juno, nach einem echten Juno. :D
Es gibt aber auch Leute, die a) nicht das Geld für die Originale oder b) den Platz haben, sich die 5 Oktaven 10 Kilo Schiffe ins Wohnzimmer zu stellen. It´s the Zielgruppe, stupid! Mir kommt das hier so vor wie in nem BMW Forum, in dem süffisant über ein neues Dacia Modell hergezogen wird. (So klein, so billiges Plastik, zu wenig PS/Stimmen…)
@zona Das ist Quatsch und damit macht man es sich zu einfach. Ein Dacia gibt nicht vor ein BMW zu sein. ;)
@Markus Galla Bei den ARP Odysseys kann man auch nicht gerade von einem Kurssturz sprechen. Da machen die recht ordentlich realisierten Remakes von Korg erst recht Appetit auf „the real thing“.
Ich habe mir alle drei Boutique Synthesizer geleistet, und muss sagen dass ich mehr als mehr als begeistert von den Teilen bin. In meinem Homestudio habe ich einen echten Juno-106, und finde schon dass der Klang des JU-06 verdammt nah am Original ist. Mein Kaufgrund für den JU-06 war, dass ich eine kleinere, günstige Alternative gesucht habe, da ich zu Hause einfach keinen Platz habe um den 106 dauerhaft aufzustellen.Die 4-Stimmen reichen für meine Tec-Dub Experimente absolut aus, wo man ja hauptsächlich nur 3-4 Stimmige Chords mit Delays und Echos versieht.Das Rauschen im Chorus finde ich für meine Zwecke top – Mit einem externen Delay hat man Ruck-Zuck einen schönen Echospace oder Maurizio Sound zusammen. Dennoch kann der JU-06 auch wunderbar Clean und Hifi klingen.Ich wills mal so sagen : Puristen sollen sich halt einfach einen echten 106er kaufen,und wer mit fast nicht hörbarem Abstrichen leben kann wird am JU-06 wirklich seine Freude haben. Dass die Regler (noch ?) keine CC Daten senden finde ich auch Schade, aber ich re-recorde den JU-06 mit meiner MC-909 und nehme Takes als Audio mit „echten“ Faderbewegungen auf bis es eben passt – Ganz „Old Skool“ also :-).Mein Fazit : Preis ist angemessen, Sounds lassen sich speichern, alle Parameter als Regler ausgeführt und Sound ist nahezu so gut wie das Original. Und der Spaß damit einfach unbezahlbar…
Ach ja, noch ein Use-Case : Super finde ich auch, dass man die Boutiques als Audio Interface nutzen kann. Ich habe zum Test jeweils meinen Volca Keys, Sample und Bass über die Inputs an den Boutiques angeschlossen und über ASIO4All V2 kann ich nun alles auch parallel in FL-Studio aufnehmen. Jeder Boutique wird als eigener (Stereo) Audio-In erkannt – Schön ! Ich persönlich finde, dass sich Roland wieder macht und hoffentlich noch mehr „Boutiques“ aufgelegt werden. Wenn ich die Geräte so vor mir stehen sehe würde ich mir z.B. noch eine 303 und 606 im gleichen Format wünschen… Dann wären alle meine Jugendträume erfüllt :-)
@moogskywalker ist doch geil, dieser Hype. Bei Korg fehlt ein 3,5mm Mixer und bei Roland eine MX10 d.h. nur noch USB Mixer Live Tool. USB alles in einem, dass hat gefühlte 10 Jahre gedauert, bevor das „richtig“ umgesetzt wurde. Nach dem Studio im iMac, nun wieder Hardware…ein wenig Porno ist das schon, wenn alle Botique und Volca auf einem A3 Blatt passen und dann auch noch Grundversorgerfrei ;)
Warum benötigt man ein JU, wenn der JX doch schon fast so klingen soll? Die kleinen Schieber sind ja schon wiedersinnig, 45mm why not ?
An dieser Boutique bin ich hängengeblieben.
Konzept ist hier am geradlienigsten für meine Bedürfnisse stimmig.
JP-08 hat zu kleine Fader und, ja, schon fast „zu viele“ Möglichkeiten.
Dafür im Gegensatz zu wenig Stimmen und „nur“ 64 Speicher.
Dieses Ungleichgewicht stört mich.
Der JP-03 hat „Demo-Charakter“. Eine Fremdfirma wirbt: So könnte Ihr Traum-JX-3P mit eingebautem PG-200 dastehen. Mit diesem „Preview-Toy“ bekommen Sie als Leckerchen sogar mehr Features mit dabei, werden aber mit alibihaften 16 Speicherplätzen und Stimmenabzug, sowie winzigen Dreh-Potis gehänselt und gegretelt.