ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Test: Roland RD-800, Stagepiano

(ID: 78823)

Ein kleines Highlight sind sicherlich die richtig guten und ebenfalls sehr vielfältigen Vintage E-Piano Sounds. Lange Jahre setzten die Hersteller eher auf gute akustische Nachbildungen und vernachlässigten die Rhodes und Wurlitzer Sounds ein wenig. Daher ist es sehr erfreulich, dass Roland hier anscheinend viel Arbeit investiert hat, denn diese Sounds klingen richtig gut und können ab sofort auch bis ins kleinste Detail editiert werden. Bei den E-Pianos lassen sich nämlich ebenfalls Parameter wie Key-On/Off- oder Dämpfergeräusche individuell anpassen. Wirklich interessant wird es aber, wenn man am Tone-Color-Regler dreht, denn dieser erlaubt es, zwischen unterschiedlichen E-Piano Modellen stufenlos hin- und her zu morphen. So kann man klanglich ganz einfach vom Modell Silver Top über MK1 und MK2 hinüber zum Dyno-Modell morphen. Dadurch entstehen ganz eigene Klangvariationen, die es so in der Realität zwar nicht gibt, aber trotzdem sehr gut klingen und zu gebrauchen sind. Der Tone-Color-Regler funktioniert natürlich auch bei anderen Soundkategorien, nur dass hier eben andere Parameter gesteuert werden. Bei den A-Pianos und Streichern verändert man damit beispielsweise das Stereofeld und bei den Orgeln lassen sich die Zugriegel in einer 4er Gruppe anpassen. Neben den Vintage Sounds gibt es natürlich auch die klassischen FM-Pianos zu vermelden, die ebenfalls recht gut klingen.

Auch die restlichen Sounds des RD-800 zeugen insgesamt von einer guten bis sehr guten Qualität. Zwar sind nicht alle der über 1100 Sounds auf dem Level der neuen A- und E-Pianos, was aber aufgrund der Vielzahl der Klänge auch nicht zu erwarten war. Hervorheben möchte ich noch die Tonewheel-Orgeln und die Streicher, die mir persönlich sehr gut gefallen haben und u.a. auch schöne Mellotron Sounds beinhalten.

ANZEIGE

Praxis

ANZEIGE

Dass es sich beim Roland RD-800 um ein waschechtes Stagepiano handelt, sieht man spätestens daran, dass man alle wichtigen Parameter wie Tastaturzonen, Effekte und Registrierungen im direkten Zugriff hat. Maximal vier Tastaturzonen lassen mit den internen Sounds des RD-800 auf der Klaviatur einrichten. Der Splitpunkt ist dabei vollkommen frei wählbar und jede Zone kann von einer einzelnen Taste bis hin zu allen 88 Tasten umfassen. Nimmt man die MIDI-Funktionen des RD-800 hinzu, kann man sogar acht Zonen einrichten. Vier (Upper 1-3, Lower) steuern dann die interne Klangerzeugung, vier weitere können externe Geräte via MIDI ansteuern. Jede Zone lässt sich einzeln aktivieren und mit Hilfe der vier Zonen-Fader in der Lautstärke anpassen.

Alles im Griff - Zonenbereiche und Effekte.

Alles im Griff – Zonenbereiche und Effekte

Bei den MIDI-Zonen kann darüber hinaus auch entschieden werden, ob diese per MIDI Out1, Out2 oder USB Daten aussenden sollen. Dazu kann jeder erdenkliche MIDI-Befehl wie MSB, LSB, Program Change, Transpose, Reverb, Chorus etc. programmiert werden. Somit lässt sich das RD-800 auch als Steuerzentrale im Verbund mit anderen MIDI-Geräten nutzen. Insgesamt sind die Möglichkeiten sehr vielseitig, so dass in diesem Bereich keine Wünsche offen bleiben sollten.

ANZEIGE
Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    MidiDino AHU

    Manche Produktstrategie kann schon erstaunen. Da baut Roland ein nahezu perfektes Stagepiano, doch der für die Stage äußerst wichtige rasche Wechsel von Programmen soll erst nach einem Update gelingen: „Laut Roland wird es voraussichtlich im Sommer ein Update geben, das es ermöglicht, die Tones und Live-Sets auch numerisch anzuwählen, was dieses kleine Problem ebenfalls umgehen wird. Derzeit gestaltet sich das Anwählen eines Sounds oder Live-Sets aufgrund der fehlenden numerischen Eingabe nämlich etwas langwierig, da immer zuerst die Tone-Taste gedrückt werden muss, um danach mit Hilfe des Value-Rads zum gewünschten Sound zu wechseln. Ein direktes Anwählen von Sound XY ist also erst nach diesem Update möglich.“

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Sind 2000 € nicht etwas viel für einen Flügelsound, der die Hüllkurve eines Cembalos hat und nach 2 Sekunden weg ist?

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ja ich weiß, das Gerät und damit der Test sind nicht die Neuesten, gerade deshalb habe ich lange mit mir gehadert, ob ich mir den RD-800 so kurz vor einer wahrscheinlich neuen Release von Roland zulege. Am Ende war die Tatsache, dass ich innerhalb weniger Minuten mit dem Bedienkonzept vertraut war, ich diese warmen Piano und E-Piano Klänge von Roland einfach mag und die hervorragende Tastatur mit der ich sofort auch etwas schwierigere klassische Stücke spielen konnte, entscheidend. Tatsächlich war das Kawaii MP11 auch in der engeren Auswahl, allerdings ist die Optik (eine Mischung aus Steam-Punk und gutem altem Mercedes Interieur ;-) ) absolut nicht nach meinem Geschmack (das Auge spielt ja auch mit). Die Tastatur des MP11 fühlt sich allerdings zugegebenermaßen noch ein Tick besser an.

    Eine separate App für die Bedienung wäre auch nicht schlecht, ansonsten erschließt sich mir die beworbene Wifi Funktion (USB-Stick notwendig) nämlich nicht wirklich…

    Die Rythmussektion ist zwar ganz nett und hört sich auch passabel an, allerdings fehlen hier die Variationsmöglichkeiten, um zum echten Alleinunterhalter aufzusteigen. Schade eigentlich… das hätte ja etwas für ein Softwareupdate werden können.

    Auch schade, dass es bei Roland und in der Community seit 2015 etwas Still um den RD-800 geworden ist.

  4. Profilbild
    Hasenpfote

    Danke für den Test!
    Mein Eindruck: groß (140cm breit) und schwer (22kg).
    bei dem Gewicht haben andere Geräte schon eingebaute Lautsprecher.
    Kommt das Gewicht noch der Stabilität zu gute, hätte man durch verlegen des Modulationshebels (wozu braucht man den bei Piano-Sounds?) das Gerät kompakter gestalten können. So passt es wohl sogar ohne Tasche nur schwer auf die meisten Autorückbänke.
    Noch ein Gedanke zur Position des Modulationshebels: bei großen Tastaturen ist dieser für normal lange Arme wohl nur schwer bedienbar wenn er am äußersten Ende der Klaviatur sitzt.

    Drehregler zur Dateneingabe die die Werte nicht „abholen“ sind für mich vorsintflutlich. Ich bevorzuge Endlosregler.

    Mit fast 22kg und 140cm Breite finde ich, dass das Gerät alles andere als leicht zu transportieren ist. Meiner Erahrung nach sollte man vorher einmal abmessen wie man das Teil im Auto auf der Rückbank verstaut. Eine Tasche mit Rollen wäre sicher hilfreich nur ob es damit noch hineinpasst…

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X