Die Auferstehung des Dr. Pad?
Anknüpfend an den Test der beiden Roland SPD One Wav und Electro Pads kommen wir in diesem Test nun zu den beiden verbleibenden Drum Pads „Kick“ und „Percussion“ aus der neuen Roland SPD One Familie. Die zwei bereits besprochenen Pads kamen im Test nicht allzu gut weg, umso interessanter, die beiden mir vorliegenden Exemplare aus Sicht des Live Drummers zu beleuchten. Mal sehen, ob Roland SPD One Kick und SPD One Percussion Pad aus dieser Perspektive einen besseren Eindruck machen bzw. eine bessere Performance bieten können.
Rückblick
1987 kam die Firma Boss (eine Marke der Roland Corporation) mit drei Modellen des Dr. Pad auf den Markt. Damals war dieses Teil auf vielen Bühnen zu Hause und es ließen sich immerhin pro Version (Dr. Pad 1-3) sechs Sounds abfeuern. Diese waren noch über verschiedene Filter zu modulieren. Also im Grunde handelte es sich um die Uropas unserer hier vorliegenden SPD One Pads.
Zwar reichten den meisten Drummern damals die max 12 Bit Auflösung aus, so hätte man heute als Produzent am Lo-Fi-Sound dieser Trommelkästchen bestenfalls aufgrund des „trashigen“ Klanges Spaß damit. Ansonsten … so fürchterlich weit ist der Entwicklungssprung nach über 30 Jahren augen- und ohrenscheinlich erstmal nicht. Die Gehäuseform wurde ebenfalls kaum verändert, was auch für das praktische und unverwüstliche Design sprechen kann. Na, dringen wir mal weiter in die Tiefe der Roland SPD Ones ein.
Was Konstruktion und Verarbeitung betrifft, findet ihr ausführliche Informationen im ersten Teil des SPD One Tests
Für diejenigen, die den ersten Teil nicht gelesen haben, hier eine kurze Zusammenfassung:
Die Roland SPD One Pads sind eine aus vier Modulen bestehende Baureihe mit den Bezeichnungen WAV, Electro, Kick und Percussion. Bis auf das WAV Pad sind sie jeweils mit 22 Sounds ausgestattet. Außerdem verfügen sie über einen Speicherplatz (hier User genannt), um ein eigenes Sample im WAV-Format einzuspeichern. Dies funktioniert über eine Verbindung via USB-Kabel zum Rechner. Dieser erkennt das Pad als Datenträger. Dort hinterlegt man einfach per Drag and Drop das ausgewählte Sample (maximale Länge 5 Sekunden).
Das Modell SPD One Percussion aus der vier Pads umfassenden Reihe Funktionen
Jedes Roland SPD One Pad ist mit vier Reglern ausgestattet. Im Falle des Kick, Percussion und Electro Pads ist das erste, also links angeordnete Poti zuständig für die Soundwahl, das zweite für das Tuning (Tonhöhe), das dritte für den Effektanteil (nach links nimmt der Hallanteil zu, nach rechts ein Echo) und ganz rechts sitzt der Lautstärkeregler.
Beim Roland SPD One Kick wirkt der FX Regler nach links ebenfalls auf den Hallanteil ein, nach rechts beeinflusst er den Distortion-Wert. Ein kleiner Taster unterhalb des Volume-Potis schaltet jeweils den auf demselben Speicherplatz hinterlegten Sound auf die Variation um. Dabei handelt es sich aber jeweils um verschiedene Samples und nicht um Variationen des Samples. Eine rote LED signalisiert, dass das SPD One eingeschaltet ist und zeigt außerdem die Trigger-Sensivity an, was im Livebetrieb sehr praktisch ist. So lässt sich ungewolltes Auslösen des Triggers schnell entdecken und vermeiden. Die Auslöseschwelle des Triggers stellt man über die an der linken Gehäuseseite angebrachten kleinen Threshold- und Sensivity-Drehregler ein. Dort befindet sich außerdem der USB-Anschluss.
Eine stabile Halterung zur Anbringung an einem L-Rod- oder Cowbell-Halter wird mitgeliefert. Ein Netzteil leider nicht.
Die Sounds des Roland SPD One Kick Pad, One Percussion Pad
Das Roland SPD One Percussion ist mit folgenden Sounds bestückt: Tambourine, Bells, Shaker, Guiro, Cowbell, Hihat, Ride, Crash, EFX Cymbal, Snare, X-Stick, Conga, Bongo, Timbale, Vibra Slap, Chimes, Triangle, Gong und Timpani. Auf Platz 12 kann das User-Sample abgespeichert werden.
Das SPD One Kick kommt mit folgender Soundbank: Standard Kick, Hard Kick, Percussion Kick, Stomp Box, TR Kick, Jingles, Cabasa, Guiro, Bracelet, Cowbell, Claves, Clap, X-Stck, Cymbal. Auch hier der Platz fürs eigene Sample auf Platz 12.
Die gesampelten Sounds klingen allesamt klar und direkt, reagieren schnell und wirken druckvoll. Die Soundpalette gibt einen guten Querschnitt an standardmäßig benötigten Sounds. Roland hätte den bunten Kisten allerdings schon einige Sounds mehr spendieren können. Mehr als nur der eine User-Sample Platz wäre ebenfalls schön gewesen.
Ein einziges Pad ist doch wirklich zu viel Luxus und zu wenig für so viel Geld. Das gibt bestimmt ein Kassenschlager… Für den spezielle Einsatz vielleicht interessant, dann ist es okay.
.. dann doch lieber das octapad.