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Test: Roland, UA-55 Quad-Capture, USB-Interface mit Digital I/O

Quad-Capture

5. Dezember 2011

„Quad-Capture“? Das bedeutet wohl „vierfach-aufnehmen „, ist aber etwas verwirrend, denn richtig vierfach aufnehmen kann das Quad-Capture ja eigentlich nur in (viermal) mono und ist damit eben eigentlich ein „Dual-Capture“. Egal, das neue USB-Interface von Roland besticht abseits des etwas verwunderlichen Namens beim Auspacken sofort durch Eleganz, robustes Äußeres und eine gehoben-semiprofesionelle Ausstattung. Im Test entpuppt sich das Quad Capture UA-55 (so der Zuname) dann aber auch im Gesamten als wirklich gelungenes Gerät für (Semi-)Profis mit Bedarf an digitaler Anschlussvielfalt. Und überhaupt jene, die einfach ein praktisches, robustes USB-2.0-Interface mit guten Preamps und einigen praxisnahen Details und Extras suchen. Auf zum Test.

Äußerlichkeiten und Aufbau

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Roland Quad-Capture von links

Roland Quad-Capture von links

Prinzipiell ist das Quad-Capture in ein solide und robust gebautes Gehäuse aus schwarz eloxiertem Aluminium eingebaut. Mit 18 auf 12 cm Größe passt es auf jeden Schreibtisch. Die Verarbeitung ist ansonsten gehoben, weist aber kleine Besonderheiten auf: Die Potentiometer-Abdeckungen sind etwas klein und wenig griffig, die Taster für die automatische Pegeleinmessung und das Mono-Schalten der Direct-Monitor-Funktion sind etwas unpraktisch in Aluminiumrahmen eingelassen und damit ebenfalls (zumindest für meine Finger) zu klein. Dafür sind sie, genauso wie die per LED-Lichtkranz für das Auto-Einpegeln beleuchteten Gainregler, wirklich hübsch anzusehen, auch praktisch für das Arbeiten im Dunkeln oder auf der Bühne. Ähnlich klein sind die rückseitig befindlichen Schalter zur Feineinstellung der Erdung zwischen Nor und Lift (gedacht, um dem Ground-Strang teurer Kabel das Brummen abzugewöhnen) für die zuschaltbare Phantomspeisung, und das einschaltbare „Hi-Z“ für das direkte Einspielen von Gitarren und Bässen. Ausgangsseitig finden sich normale Klinkenbuchsen (6,3 mm), die durch ihre symmetrische Bauweise gleichartige und damit eben auch erdbare (meist teurere) Studiokabel unterstützen. Wie übrigens auch die beiden Mikrophoneingänge, die bieten XLR/Klinke als Kombibüchsen in guter Qualität. Neben den Stereoklinkenausgang findet sich auf der Rückseite des Gerätes noch der namensgebende dritte und vierte Ein- und Ausgang als (Cinch-)SP/DIF. Daneben findet sich ein MIDI-Ein- und Ausgang. Auch hier ist das Gerät also Luxus ohne Überfluss.

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Die Front im Detail

Die Front im Detail

Kommen wir zur Vorderseite. Hier zeigt unser Roland vorwiegend Vertrautes. Links finden sich zwei der eben erwähnten XLR/6,3mm-Klinke-Kombieingänge, die hier glücklicherweise einen soliden Eindruck machen. Schön, das kenne ich auch anders. Daneben finden sich die Gain-Regler für die beiden Preamps samt einer vor Übersteuerung warnenden LED. Mit „Auto-Sens“ gibt es eine automatische Gainregelung, die dazu den durchschnittlichen Signalpegel misst, so was kennt man ja von guten Kompressoren. Vor späteren Pegelerhöhungen kann der Automatik-Einpegler allerdings nicht warnen. Soll heißen: Prinzipiell ist es eine gute Idee, die bei der 24-bit Wandlung aber eigentlich gar nicht soo relevant ist, die SNR (Signal-Noise-Ratio) ist ja sowieso schon wirklich sehr gut. Bei guten Wandlern gibt es ja (praktisch) kein Grundrauschen, was die Signalgüte beeinträchtigt. Egal, die Funktion sollte in jedem Fall hilfreich sein, wenn es schnell gehen soll. Die Abhörsektion – primär für den Kopfhörer – ist ziemlich ausgeklügelt. Hilfreicherweise kann man sie auf mono stellen, um auf beiden Ohren bei Monospuren dasselbe Signal zu hören. Das macht eine Fehlerfindung und auch genaues Einspielen sehr viel einfacher, weil man ja nicht so abgelenkt wird. Auch toll ist, dass man zwischen USB-Signal vom Computer und dem latenzfreien Signal für den Kopfhörerausgang mischen kann. Oder eben nur eines davon abhören. Es ist immer praktisch, wenn man ein Signal erst mal angleicht, bevor man es aufnimmt.

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Forum
  1. Profilbild
    fantomxs

    Hallo,
    ich verwende das Interface seit ca. 4 Wochen in Verbindung mit meinem Mac und Cubase. Qualität und Verarbeitung sind sehr gut. Kaufgrund war vor allem der rückseitige Digitaleingang, um einen entsprechenden Synthesizer digital zu verbinden.

    Im Test steht, die Samplerate sei softwareseitig nicht zu ändern, dies stimmt zumindest bezogen auf mein System nicht, ich kann kann jederzeit die Samplerate in Cubase direkt verändern (MacOSx Lion)

    Auf jeden Fall ist das Teil für kleinere Setups im Homestudio absolut zu empfehlen.

    • Profilbild
      c.knapp AHU

      @fantomxs Das ist mir neu! Danke für die zusätzliche Information, hier ist OS X wohl etwas weiter.

  2. Profilbild
    Tai AHU

    Zitat:
    Die – auch per Software genau einstellbaren – integrierten Kompressoren sind gut. Sie unterstreichen den gehoben semiprofessionellen Anspruch des Gerätes, denn letztlich hilft nachträgliche Kompression nicht bei vorher übersteuertem Eingangsmaterial. Im Regelfall will man ja das Signal vor der Wandlung verdichten, nicht danach. Trotzdem gelungen, denn Sinn macht es allemal, und nicht jeder hat tolle Kompressoren im Arsenal.
    Zitat Ende

    Ja, hat er nun die Kompressoren vor oder nach dem Wandler? Das „trotzdem“ deutet auf danach, das ist aber nicht klar und das finde ich auch wichtig.

    • Profilbild
      sir stony

      @Tai Auf der Homepage ist eindeutig zu lesen „digital compression“.
      Eigentlich schade, denn schon die Vorfahren UA25 und UA25EX hatten analoge Limiter bzw. Kompressoren, m.E.n. einer der stärksten Bonuspunkte dieser Interfaces.

  3. Profilbild
    microbug

    Wenn ich mir das Flußdiagramm auf dem Bild so anschaue, steht da nichts von einer Treiberinstallation, weder auf Mac noch auf Windows, es ist also Class compliant. Du schreibst aber etwas von mitgelieferten Treibern. Die sind dann offenbar keine, sondern nur optionale Utilities. Das kommt im Text leider nicht so deutlich raus.

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hallo zusammen!

    Ich benutze dieses Audio-Interface mit Windows 7 Ultimate und Cakewalk Sonar X1 Studio … völlig problemlos. Ein Vorteil sehe ich auch darin, dass dieses Teil kein seperates Netzteil benötigt – USB 2.0 reicht hier völlig für die Versorgung aus .. und es ist ein Plus für all die jenigen, die einen Laptop oder ähnliches ihr Eigen nennen. Am Digitaleingang habe ich ein kleines „M-10DX“ (auch von Roland)Digitalmischpult angeschlossen. Auf diese Weise bekomme ich von einem zweiten PC (Atomteilchen) die Midiausgabe (als Audio) meiner betagten „Yamaha SW 1000XG“ in die DAW Wer ein unkompliziertes Audio Interface sucht, der liegt mit diesem Teil genau richtig.

  5. Profilbild
    harrymudd AHU

    leider wird im Test nicht der brummende Instrumenteneingang erwähnt, welcher so stark mit einem internen ~62Hz Störgeräusch verseucht ist, dass die Verwendung von Amp-Simulationen vereitelt wird:-(
    (Problem ist dem deutschen Roland Support bekannt)

  6. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hallo, mich würde interessieren, wieviel teurer war der TLAUDIO Preamp – welcher ist es?

    Und besonders würde mich die klangliche Einordnung zu Apogee One, Duet und anderen bis zur 500 Euro Region interessieren. Kommt er da ran oder lohnt es sich, die 333 für ein Duet zuum Abverkaufspreis auszugeben? Rein klanglich.

    Klingt besser als Einsteiger Interfaces – welche Preisregion ist damit gemeint?

    Über eine Antwort würde ich mich freuen, danke für den ansonsten informativen Test.

  7. Profilbild
    markusd

    Ich muss die Erfahrungen von Harrymudd leider bestätigen. Nach anfänglicher Euphorie, fiel mir auch das extreme Nebengeräuschproblem auf, das eben besonders beim Hi-Z Eingang zu Tage tritt. Das digitale Brizzeln ist immer vorhanden, egal an welchem Rechner oder USB-Hub. Mit Aktivierung des Hi-Z Eingangs kommt eben auch noch das 62Hz Brummen dazu.

    Zudem hat es ein Mikrofonie-Problem wie ein alter Röhrenamp: Dreht mal den Gain-Regler bei aktivierten Hi-Z und den Kopfhörerausgang auf und klopft links auf das Gehäuse: Ergebnis ist ein deutliches Klingeln im Kopfhörer.

    Hier schwingen scheinbar die Kontakte der Kombibuchsen und wirken beim hochohmigen Hi-Z Modus wie Mikrofone.

    Schade um dieses tolle Konzept, aber die Nebengeräusche sind so nicht hinnehmbar.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @markusd Hi, darf man fragen bei welchem Interface du nun gelandet bist?
      Bin selbst auch auf der Suche – kann mich nicht zwischen extern und intern entscheiden und auch sonst nicht.

  8. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ist das Quad-Capture auch iOS-tauglich und fuktioniert es auch als iPad-Interface?

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