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Test: Roland V-Combo VR-09, Live-Keyboard

(ID: 76886)

Orgel
Roland unterscheidet bei der Orgel-Sektion zwischen den drei Typen Rock, Jazz und Transistor. Bei den beiden erst genannten handelt es sich um einen B3-Clone, wobei die beiden Typen klanglich doch recht unterschiedlich sind. Bei der Rock-Orgel klingt es einfach insgesamt etwas dreckiger und fetter, während die Jazz-Sounds über etwas mehr Key- und Release-Click verfügen. Dank der weitreichenden Eingriffsmöglichkeit in den Sound kann bei der VR-09 wirklich jeder sehr gut seinen persönlichen Lieblingssound kreieren. Neben Einstellungen für Percussion, Vibrato/Chorus darf man zwischen zwei Leslie-Typen wählen. Hier lassen sich sogar die Rotor-Geschwindigkeiten und die Übergangszeit zwischen Slow und Fast separat für Bass- und Hochtonrotor einstellen. Die Soundqualität von Rock- und Jazz-Orgel ist insgesamt gut, wobei die Messlatte bei diesen Sounds natürlich extrem hoch liegt. Vergleicht man die VR-09 Sounds mit Keyboards und Workstations der gleichen Preisklasse, schneidet die Combo auf alle Fälle sehr gut ab und dank der Zugriegel ist der Direktzugriff und der Spaßfaktor natürlich deutlich höher als beim reinen Display-Editieren. Schaut man sich jedoch die (teilweise deutlich teureren) Platzhirsche im Orgelbereich an, wird es für die VR-09 doch recht schnell eng. Sicherlich ist die VR-09 eine Kombination aus  Piano, Orgel und Synth, aber rein klanglich kommt es gegen die reinen Orgelmodelle wie beispielsweise die aktuelle Produkte aus dem Hause Hammond nicht an.

Wertet die VR-09 deutlich auf, die neun Zugriegel.

Wertet die VR-09 deutlich auf, die neun Zugriegel.

Synth
In diese Sektion hat Roland zunächst alle Lead-, Pad-, Choir- oder Brass-Sounds gepackt. Zusätzlich findet man hier jedoch auch eine SFX-Abteilung und wiederum eine Other-Sektion mit allen restlichen Klängen wie Mallets, Gitarren, Bässen bis hin zu klassischen Streichern oder Holzbläsersounds. Egal ob man schnell mal ein Synth-Soli spielen oder die Sounds der Piano-Sektion mit einem synthetischen Pad unterlegen möchte, in dieser Sektion wird man sicherlich fündig. Die Soundqualität ist durch die Bank weg sehr gut und stellt ein – positiv gemeintes – Sammelsurium der größeren Roland Workstations und Synthesizer dar. Sehr gut ist die Möglichkeit, über die Drawbars Zugriff auf die ADR-Hüllkurve oder Cutoff und Resonance zu nehmen. Da macht das Editieren doppelt so viel Spaß. Insgesamt merkt man, dass sich Roland durchaus Gedanken gemacht hat, für wen oder welches Einsatzgebiet die VR-09 gedacht ist. Die Kombination aus Piano, Orgel und Synth ist wirklich gelungen und die Soundauswahl zielt gerade mal nicht auf die Brot-und-Butter Sounds ab, sondern geht bewusst in eine etwas andere Richtung, wobei die Standard-Sounds natürlich auch vorhanden sind.

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Synth- und Drum-Sektion

Synth- und Drum-Sektion

Drums
Die letzte Sektion beherbergt insgesamt 17 Drum Kits, die allesamt über eine ordentliche Qualität verfügen. Interessant ist sicherlich der Session-Drummer, der natürlich nicht wie eine typische Begleitautomatik funktioniert, sondern einfach Drum-Patterns in verschiedenen Stilen abspielen kann, für das Üben oder Jammen zu Hause auf alle Fälle eine schöne Bereicherung. In Kombination mit einem USB-Speicherstick kann man bei der VR-09 auch MIDI- und Audio-Daten aufzeichnen. Komplette Songs im WAV-, AIFF- oder MP3-Format können natürlich auch abgespielt werden. Mit Hilfe des Loopers lassen sich mit den internen Sounds bis zu 20 Sekunden aufzeichnen und in der Dauerschleife abspielen. Hierbei besteht die Möglichkeit, auch komplexe Arrangements nach und nach einzuspielen. Auf alle Fälle eine schöne Funktion, die mir persönlich viel Spaß bereitet hat.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Markus Galla RED

    Auf der diesjährigen Musikmesse hatte ich die Gelegenheit, das Keyboard zu testen. Da ich selbst Roland-Geräte besitze, war die Bedienung kein Problem und viele Sounds erkennt man auch wieder. ABER:
    Die Orgelsektion fällt extrem ab. Als Besitzer der Nord C2 Orgel ist mir ihr Klang sehr vertraut und wenn man dann den direkten Vergleich hört, bekommt man das Gefühl, dass hier lediglich Samples in der Lautstärke per Zugriegel gemischt werden und nicht eine ausgebuffte Emulation am Werk ist. Wer also hauptsächlich Orgel spielt und die restlichen Sounds als Zugabe benötigt, ist mit einem Nord Electro wesentlich besser bedient. Bis auf die Split-/Layer-Möglichkeiten und das Abspielen von WAV/MP3 kann der alles, was der VR auch kann, nur eben viel, viel besser. Kostet dafür aber auch etwas mehr, ist aber auch erheblich besser verarbeitet und trotzdem leicht zu transportieren. Eine Alternative, aber klanglich auch von Nord etwas entfernt, sind die Combo-Keyboards von Hammond.

    • Profilbild
      Organist007 AHU

      @Markus Galla Vollkommen Deiner Meinung ! Erst gestern wieder electro (3!) in einer eher lauten Rockband gespielt- unschlagbar ! Die sounds haben biss und können LIVE super angepasst werden. Für weitere sounds nehm ich noch ein keyboard oder hänge ein modul dran. Nach wie vor geil das ding

  2. Profilbild
    STRomzAeHLEr

    Das Fazit des Testberichts klingt geradezu übermäßig begeistert, gemessen am Preis-Leistungs-Verhältnis. Aber die Klangbeispiele haben mich eben richtig enttäuscht.
    Das Klavier klingt schon kurz nach der Attack-Phase sehr statisch, die E-Pianos haben keinen Biss, die Orgeln leiern nach meinem Empfinden bloß, lediglich das Synth1-Beispiel fand ich ganz nett. Aber Synth1 kann auch der „wirkliche“ Synth1 besser.
    Wenn jemand mit begrenztem Budget nach guten Sounds für wenig Geld sucht, kann ich nur die Kurzweil PC3LE-Serie empfehlen. Dieser fehlen zwar die 9 Zugriegel (die aber als Potis umgesetzt sind), klanglich spielen die KUIRZen meiner Meinung nach aber ganz vorne mit. Insbesondere ist auch die Effektsektion klanglich ganz weit vorn. Alternativ kommt dann noch ein gebrauchter PC3(61) in Frage, der aber (verständlicherweise) recht selten angeboten wird. Nur auf die MP3-Wiedergabe vom USB-Stick und den Audio-Eingang muss man leider verzichten.

    • Profilbild
      Organist007 AHU

      @STRomzAeHLEr Stimmt- die Kurzen sind einfach besser. Generell finde ich, dass die älteren roland modelle wie z.B. Xp30/jv1080 besser klangen.

  3. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Der VR-09 liest sich auf dem Papier wie eine Wunschliste Nord-Electro-4D-User, bis man es dann hört. Ok, er ist ein Drittel günstiger, aber er klingt nicht mal halb so gut (das betrifft alle Sektionen). Schade, denn ich bin eigentlich immer noch Roland-Freund (seit meinem geliebten Juno-6)…

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