Neu und besonders leise? Das ROLAND VQD106 Set
Mit dem VQD106 Set hat ROLAND kürzlich ein Übe-Kit im sogenannten „V-Drums Quiet Design“ vorgestellt. Neben dem bereits bekannten TD-07 Drum-Modul liegt beim VQD-Kit der Fokus auf möglichst wenig Emissionen beim Spielen. So gibt es neu entwickelte Tom- und Becken-Pads sowie ein passend dazu gestaltetes Kick-Pad gleicher Bauart, ein modifiziertes Rack und zwei Anti-Vibrationsplatten, die die Erschütterungen der Fußarbeit dämpfen sollen. ROLAND verspricht die Reduzierung von Spielgeräuschen um 75 % im Vergleich zu den bisherigen V-Drum-Kits. Lassen wir uns überraschen, wie „laut“ sich das Set im Test schlagen lässt.
Inhaltsverzeichnis
Wie ist das ROLAND VQD106 aufgebaut?
Beim VQD106 gibt es ein kompakten Rack (MDS-Q) mit einem mittleren „H“ sowie zwei geschwungenen Seitenarmen und Standrohren. Die wie sonst üblichen Gummifüße an den vier Rohrstangen, wurden gegen neuartige Gummipuffer getauscht. Diese nach unten gewölbten und nach außen wesentlich breitere Stopper verfügen über einen inneren Hohlraum. Diese lassen das Rack quasi wie auf kleinen Luftkissen stehen. Diese Konstruktion soll vor allem die Vibrationen, die am Rack entstehen, bei der Weitergabe auf den Fußboden verringern. Auch wenn das „Federn“ des Racks etwas eigenartig wirkt, bleibt es stabil stehen. Vorteilhaft sind die ovalen Mittelmarkierungen an den Querstangen, so lässt sich leicht die 90°-Position in den Verbindungsklemmen finden und das Nachkorrigieren beim Zusammenstecken der Rohre mit den Klemmen entfällt.
- Das Rack MDS-Q des ROLAND VDQ106 Kits.
- Neue Gummifüße beim ROLAND VDQ106
- Standrohr mit Gummipuffer beim VDQ106
Ähnlich zu diesen Luftkissen gibt es auch an den vier (!) Stangen des Kick-Pads Quiet (KDQ-8) solche „gefedert gelagerte“ Gummifüße, die einen frei schwingenden Rahmen des Kick-Pads ermöglichen. Als zweite Komponente zur Schwingungsreduktion kommt die sogenannte Drum Pedal Base (NEQ-K) hinzu. Diese Anti-Vibrationsplatte wird durch acht Gummipuffer getragen und ähnelt stark den NE-10 Noise-Eater aus früheren Zeiten. Da diese unter die Fußmaschine platziert wird, ist das Kick-Pad so ausgelegt, dass es entsprechend höher einstellbar ist.
Die fünf Längenmarkierungen an den Bolzen sind hilfreich bei der gleichen Einstellung aller vier Stangen. Auch werden noch ein bis zwei Millimeter Luft zwischen der Pedalplatte und der Unterseite des Pedals benötigt, damit die Vibrationen hier nicht weitergeleitet werden. Zusätzlich liegt dem Kick-Pad ein kugelförmiger, weicher Schlägel (der sogenannte Quiet Kick Beater) bei, der stark an einen Tennisball erinnert. Durch den Einsatz des Schlägels sollen die Schlaggeräusche auf das Kick-Pad zusätzlich minimiert werden. Die 8“ große Schlagfläche ermöglicht auch den Einsatz eines Doppelpedals – dann werden natürlich auch zwei NEQ-K Platten benötigt. Um das Verrutschen mancher Fußmaschinen zu vermeiden, liegt vorsichtshalber noch eine Anti-Rutsch-Folie für die Pedalplatte des KDQ-8 bei.
- Das KDQ-8 Kick Pad beim VDQ106 Kit
- Quiet Kick Beater
- Kickm Pad KDQ-8 mit Beater
Analog zur NEQ-K Anti-Vibrationsplatte gibt es für das im Set enthaltende HiHat-Controller-Pedal (FD-9) eine vergleichbare Lösung. Diese nennt sich NEQ-H und ist vergleichbar konstruiert. Durch die Nutzung dieser Platte sollen die Spielgeräusche vom Pedal und die Übertragung von Vibrationen über den Boden reduziert werden. Um die einwandfreie Funktionsweise zu erzielen, sollte man sicherstellen, dass das Controller-Pedal auf der Platte nicht verrutscht. Dazu gibt es am FD-9 bekannterweise zwei herausschraubbare Dorne.
- Anti-Vibrationsplatten beim VDQ106 Kit
- Gummipuffer beim NEQ-H und NEQ-K
- NEQ-K mit Fusspedal am KDQ-8 Kick Pad
Die neuen ROLAND PDQ-8 Tom-Pads fallen durch die hellgraue Gestaltung der Oberfläche ins Auge. So sind die Mesh-Heads nicht klassisch weiß, sondern hellgrau. Im Innern des Pads befindet sich eine schallabsorbierende, wabenförmige Gummischicht, die eine feste dreilagige Dämpfung darstellt. Zusätzlich lässt die Wabenform die Luft, die durch den Schlag „bewegt wird“, nach unten hin entweichen.
Die Umrandung zwischen den Stimmschrauben hat eine hellgrau gummierte Fläche erhalten. Diese soll Schläge, die nicht das Fell treffen, leiser erklingen lassen als bei herkömmlichen Pads. Diese Puffer haben also keine Trigger-Funktion – somit ist nur ein Sound pro Pad möglich.
Anders beim PDQ-8S Snare-Pad. Hier gibt es ergänzend zum Aufbau des Toms noch einen schwarzen Rim rund um das Pad. Somit ist es dann doch 10“ groß. Und dieser Rim hat auch eine Trigger-Funktion. Das Snare-Pad findet auf einem kurzen Ausleger des Racks und einem Rod mit einer Kugelhalterung Platz. Das ist komfortabel und spart ein Snare-Stativ.
Die neuen ROLAND CYQ-12 Becken-Pads finden auf zwei langen Beckenauslegern mit Kugelgelenk, Beckenfilz und Cymbal-Mutter ihren Platz. Ein weiteres identisches Becken-Pad dient auf einer kürzeren Stange als HiHat-Top-Cymbal.
Die Bauweise weicht hier zu den bislang erhältlichen Becken-Pads deutlich ab. Nicht nur dass sich die Spielfläche durch einen Abdeckrahmen um zwei Drittel verringert, sondern auch dass die verbleibende Spielfläche ähnlich wie bei den Tom-Pads in die Konstruktion eingelassen ist. Zwar gibt es am unteren Rand noch eine gummierte Anschlagsfläche, die einem Becken-Pad entspricht und auch zum Abstoppen dient, doch ist das Spielgefühl auf dem Bow-Bereich neu und ähnelt spieltechnisch und auch optisch den Tom-Pads. Ein Blick auf die Unterseite des Pads offenbart vier Stimmschrauben, die die Spannung der Pad-Fläche beeinflussen kann. Leider gibt es auch bei den Becken-Pads auch nur je einen Sound pro Pad, egal ob bei der Verwendung als HiHat, Crash oder Ride-Cymbal.
Die Konstruktion des VQD-Kits wirkt sich in drei Punkten etwas nachteilig aus. So kann sich die Beschränkung auf maximale 1,2 m Höhe der Becken-Pads je nach Gewohnheit des Aufbaus oder auch bei einer erwachsenen Körpergröße des Spielers ungünstig auswirken. Ebenso sind die Cymbal-Pads so anzubringen, dass die Mitte der Pads nicht über den hinteren Rand des Racks hinausragen. Und damit das Drum-Rack nicht umkippt, sollten die äußeren Standrohre nicht weiter als 1,2 m auseinander stehen.
Anders als sonst, gibt es an den neuen Tom- und Becken-Pads keine eingebauten Buchsen für die Stecker des Verbindungskabels. An allen Komponenten sind zum Anschluss ein Kabel mit einer Klinkenbuchse nach außen geführt. So werden die Stecker des Verbindungskabels nicht wie sonst in eine Buchse am Pad eingesteckt, sondern außerhalb der Pads mit den Buchsen an den Kabelenden verbunden. Damit die Buchsen dann nicht irgendwo klappern, verfügen sie über kleine Bügel, in die Klettbändern eingeführt und so an die nächste Rohrstange befestigt werden. Eine kleine, aber durchaus hilfreiche Sache.
Auch beim ROLAND VQD106 gilt es zu beachten, dass hinsichtlich der Hardware entgegen der offiziellen Abbildungen des Kits kein Drum-Pedal mitgeliefert wird. Die Quiet-Design-Pads sind ebenso mit den ROLAND Modulen TD-17, TD-27, TD-50X und V71 kompatibel. Zudem ist das Pad-Set auch ohne Soundmodul und Kabelstrang erhältlich und hört dann auf den Namen VQD106PADS.
Was bietet das TD-07 Drum Modul des ROLAND VQD106?
Das bereits bekannte TD-07 Drum-Modul findet auf dem äußeren linken Standrohr Halt und lässt sich in der Neigung verstellen. Als Anschlüsse gibt es auf der Kopfseite eine kombinierte Headphones-/Out-Buchse als 3,5 mm Stereoklinke, ein Mix-In-Anschluss als 3,5 mm Stereo-Miniklinke, ein USB-Anschluss Typ B für den PC sowie den Anschluss für das externe Netzteil.
Es verfügt über 25 vorkonfigurierte Kits mit 143 akustischen und elektronischen Sounds sowie einigen Percussion-Klassikern. Es können bis zu 50 Kits abgespeichert werden. Jede Komponente kann hinsichtlich Equalizer, Overhead-Mikrofon-Simulation, Room-Effekt und einem der 30 Multieffekt-Typen bearbeitet werden. Die Coach-Funktion bietet fünf Modi: Time Check easy und hard, Quiet Count, Auto up/down und Change up. Das Metronom bietet 15 Klicksounds, fünf Taktarten und Einstellungen zwischen 20 und 260 bpm an. Mittels der integrierten Bluetooth-Funktion (Version 4.2) können Audio-Streams empfangen werden. Das TD-07 sendet auch MIDI-Daten an Musik-Apps oder über den USB-Ausgang. Über den zuletzt genannten Ausgang auch Audiodaten (44,1 kHz). Das LC-Display ist hintergrundbeleuchtet und fällt mit zwei Zeilen und je 16 Zeichen doch recht spartanisch aus.
Wie spielt sich das ROLAND VQD106 E-Drum-Kit?
Die Pads liefern beim Spiel einen vergleichbaren Rebound der Sticks wie bei den traditionellen ROLAND Mesh-Heads. Das Schlagen auf das Mesh-Head mit weicher Unterkonstruktion bei den Quiet-Pads ist angenehm und die 8“ Größen sind für das Spiel ausreichend dimensioniert. Allein beim Snare-Pad wünsche ich mir ein etwas größeres Pad.
Wichtig ist, dass man kräftige Schläge für eine volle Lautstärke des Sounds nicht zu nah am Rand schlägt, sowohl bei den Tom als auch den Halbmonden der Becken. Diese Schlagfläche bei den Quiet-Becken-Pads spielt sich wesentlich leichter als bisherige Becken-Pads – schade nur, dass es hier trotz 12“ Größe nur ein Drittel der Fläche bespielbar ist. Nach etwa viertelstündiger Eingewöhnung halte ich mich auch an diese „Dreiecke“ auf den Cymbal-Pads und verursache keine „Klatscher“ mehr auf dem Rahmen der Becken. Auch wenn beim Ride es keinen Schlagbereich für die Bell gibt, so kann man auch mit den beiden Sounds auf Fläche und Rand angenehm spielen, da der Rand ebenfalls wesentlich weicher spielbar ist als bei den bisherigen „harten“ Becken-Pads. Die Abstoppfunktion des Rands funktioniert tadellos und ist aufgrund des weichen Randes auch wesentlich leichter und angenehmer als sonst. Allerdings ertappe ich mich, wie ich aufgrund des fehlenden Aufschlaggeräusches kräftiger als sonst schlage. Ich denke, dass es noch einige Zeit dauert, bis man sich daran gewöhnt hat, dass dies gar nicht notwendig ist.
Ich vermisse erst einmal kein weiteres Crash-Pad, da beim Spielen am Rand des Rides der Bow-Sound des Cymbals ertönt. So lässt sich das Ride auch am Rand quasi als zweites Crash spielen. Fans von mindestens zwei Crash-Becken dürfen optimistisch sein, denn es gibt ein Blindkabel für ein weiteres Becken-Pad. Das lässt erhoffen, dass zukünftig ein Ergänzungs-Set mit Becken-Pad, Klemme und Beckenausleger) auf den Markt kommt, um das Kit zu erweitern.
Wie klingt das ROLAND VQD106?
Im ersten Klangbeispiel 01 habe ich wieder die von außen hörbaren Schlaggeräusche aufgenommen. Hier gibt es sehr leise Emissionen bei den Mesh-Heads von Toms, Snare und auch von der Kick-Drum. Das HiHat-, Crash- und Ride-Becken-Pad stehen diesen in nichts nach. Das ist nachvollziehbar, denn ich schlage dort auf das gleiche Material.
Im Klangbeispiel 02 hört ihr das „Getrommel“ dann analog mit dem Kit-Sounds „Live Acoustic“.
Einen direkten Vergleich der Emissionen zwischen einen PDQ-8 Tom-Pad und einem 8“ Alesis Strike-Mesh-Head mit Kessel ist im Klangbeispiel 03 zu hören.
Die neuartig entwickelten Pads liefern nicht so ganz die differenzierte Klangspanne wie es bei herkömmlichen Mesh-Heads und hochwertigen Soundmodulen möglich ist. Die Response ist jedoch gut und eine Differenzierung der Spielstärken ist gut möglich. Das Klangbeispiel 04 zeigt die mögliche Differenzierung und die Umsetzung durch das Sound-Modul.
Im Klangbeispiel 05 erklingt das Solid-Rock-Kit aus dem TD-07 sowie das Jazz-Kit im Beispiel 06 – hier jedoch kein genre-typischer Swing, sondern mit einem Rock-Groove.
für Juno 106 Fans?
gleicher Preis circa..
hab meinen vor zehn Jahren um 750€ gekauft..
zum Glück.
Heute zu teuer.
wie das.
um das Geld kann man ja ein akustisches und ein elektronisches kaufen. irre…
@Numitron Ich habe lieber hundert Euro rausgehauen für ein paar Balken, zwei Lagen dicke OSB-Platte, eine Lage Waschmaschinen-Antivibrationsmatte, Teppich und ein paar Meter Rohrisolierungen…klappt genauso. Mindestens.
@mort76 und dann noch Drums um 1000 €?
jeder wie er mag…
😂
@Numitron 1000 € könnte hinkommen. Ein selbstgebautes Alu-Rack, dazu die netten alten Cast Precision-Gußeisen-Kessel von Clavia, zweimal das Roland TD-10 als Trigger-to-MIDI-Converter, um BFD in Cubase anzusteuern.
8 Toms, 6 Becken.
Kann man mit arbeiten.
@mort76 klingt gut.
hab seit einem Jahr ein Yamaha dtx Pro.
da kann man Samples laden und die silicok Pads finde ich besser als Mesh. weniger Rebound.
vorher eine Art Frankensteinkiit mit Nord drum 1 und Tama Hardware plus Roland Pads aber die klassischen ohne Mesh!
hab noch ein akustisches Tama. aber dank drumcomputer wenig geübt. 😎 bereue aber nix
Eine gute Stange Geld. Und dann kommen ja noch die Kosten fürs Haarefärben und die Armtattoos dazu, wie man auf dem Foto sieht.
@bluebell hehe.
wahrscheinlich kommt wieder ein Idiot und schreit „Sexismus“
weil eine schöne Frau auf dem Bild ist .
😉
@Numitron Ist das jetzt nicht schon passiert?
(Sorry, der Witz ist einfach so naheliegend…)
@mort76 ja, deswegen „wieder“ 😁
wegen einem promofoto einer Dame die angeblich zu lange nägel hat.
lächerlich.
früher war es schöner.
ohne Laute Minderheiten die den anderen etwas aufzwingen wollen. 😁
@mort76 du solltest an deinem Humor üben..
aber in Österreich heißt es eh, deutsche mit Humor gibt es nicht. 😂
@Numitron Finde ich nicht lustig ;)
@Mac Abre ich auch nicht
@Numitron Länder, die Realsatiriker wie Kickl und Merz hervorbringen, können sich jedenfalls nicht gegenseitig Humorlosigkeit vorwerfen.
@mort76 stimmt sorry 😎
aber kickl war wenigstens nicht bei Corona beteiligt.
habe aber keine Partei gewählt. finde alle scheiße. 💩
@Numitron Lasst uns anstelle von Politik mal lieber wieder zum Drumset zurückkommen. Ich freue mich auf den Austausch 😊
@Gereon Gwosdek Dann mache ich mal den Neuanfang:
Ich will MEIN Pedal spielen, und keins mitkaufen müssen, das ich sofort ersetze, weil das eben ein Teil ist, für das jeder eine individuelle Entscheidung treffen sollte.
„Fehlendes Kickpedal“ ist kein Minuspunkt!
Wenn ich ein Kit kaufe, nehme ich TROTZDEM meine Pedale, meinen Hocker, meine Felle und meine Sticks.
@mort76 stimmt.
wenn eins dabei ist, dann sicher ein billiges.
aber für Einsteiger sieht es wohl anders aus .
@Gereon Gwosdek stimmt. mea culpa