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Test: Rupert Neve Designs Portico 545, Enhancer

(ID: 241082)

Komplett analog: Portico 545

Das Mono-Gerät kommt in dem bekannten 500-Format, benötigt zum Betrieb also unbedingt einen Einschub. Zum Beispiel den Rupert Neve Designs R6, ein 6-Slot Rack für 500er Module.

Innenansicht

So sieht es innen aus

Der Portico 545 bietet grundsätzlich einige Eigenschaften wie konventionelle Noise Gates, zum Beispiel Threshold und Depth. Auch hier wird der Pegel des Signals gedämpft, wenn es unter den eingestellten Schwellenwert fällt. Dadurch verringert sich dann die Neigung des Systems zur Rückkopplung. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Noisegate soll sich der Portico 545 klanglich jedoch anders verhalten. Das liegt am Verzicht auf Digitaltechnik, denn die Signalführung beim 545 ist komplett analog aufgebaut. Das Eingangssignal soll dadurch ohne Klangeinbußen wiedergegeben werden, also deutlich besser als auf digitalem Weg, wo es unter Umständen durch die Wandlungen zu klanglichen Veränderungen kommen könnte. Verbaut ist beim Portico 545 unter anderem ein Custom-Übertrager aus dem Hause Rupert Neve.

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Innenansicht

Innenansicht, andere Perspektive

Das Gerät arbeitet auf Line-Level-Niveau und kann zum Beispiel vom Ausgang eines Mikrofon-Vorverstärkers gefüttert werden oder vom Insert (Send) des Mischpultes. Die bearbeiteten Signale des Portico 545 lassen sich dann in das Pult zurückführen, typischerweise in den Insert Return oder einen Line-Eingang.

Einfache Bedienung

Einfache Bedienung garantiert

Nur wenige Bedienelemente befinden sich auf der kräftigen Front. Diese ermöglichen ein intuitives und schnelles Arbeiten. Gerade einmal zwei Drehregler für die Parameter Threshold und Depth sind zu sehen, drei Schalter und zwei Kontrollleuchten.

Das R6 Rack

Das R6 Rack für sechs Module

Die blaue Power-LED zeigt den Status an. Engage – grün beleuchtet, wenn aktiviert – schaltet den Portico 545 in den Signalweg. An der ebenfalls grün leuchtenden LED Active lässt sich erkennen, wann das Eingangssignal den mit Threshold eingestellten Schwellenwert überschritten hat. Diese LED hilft auch dabei, die passende Einstellung zu finden. Mit den Schaltern Fast (gelb) und Peak (blau) wird die Arbeitsweise eingestellt. Zwei Zeitkonstanten sind mit dem Schalter Fast möglich. Bei gedrücktem Fast arbeitet das Gerät schneller und ist in diesem Modus besser für dynamische Signale geeignet. Ist Peak aktiviert, kehrt der 545 schneller zum Ausgangs-Level zurück und erkennt schnellere Transienten noch besser.

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Nahaufnahme

Nahaufnahme

Das Gerät ist grundsolide gebaut, Gehäuse, Schalter und Drehregler vermitteln ein gutes und wertiges Gefühl.

Portico 545 in der Praxis

Freundlicherweise hat mir der Vertrieb Mega Audio neben dem Testgerät mit dem R6 auch noch das passende Rack zur Verfügung gestellt. Damit ist überhaupt erst die Spannungsversorgung und der Betrieb möglich. Das Modul wird in einen der Slots gesteckt, mit zwei kleinen Schrauben befestigt und das war es dann auch. Auf der Rückseite des R6 sitzen die Anschlüsse, in meinem Fall nutze ich die XLR-Verbindungen.

Portico 545 im R6 Rack

Portico 545 im R6 Rack

Die Bedienung des Portico 545 läuft folgendermaßen ab. Nachdem ich den Schalter Engage gedrückt habe, spreche oder singe ich in mein Lieblingsmikrofon, das SM58. Jetzt ist zunächst kein Unterschied festzustellen. Threshold steht auf Linksanschlag, also -18 dBu. Der Threshold wird nun so verstellt, dass die grüne Active-LED aufflackert und das Poti Depth drehe ich langsam in Richtung -10 dB. Was ist der Effekt? Der Gesang wird leiser.

Wenn das PA System zuvor am Rande des Feedbacks war, soll diese Vorgehensweise nun den gewünschten Headroom verschaffen. Falls die Anlage in ihrer Basiseinstellung noch genügend Reserven hat, könnte man dort zunächst an den Stellschrauben drehen, um die Grenze kurz vor dem Koppeln zu erreichen. In meinen Testläufen brachte der Portico 545 lediglich subtile Ergebnisse, die ich persönlich auch mit anderen Geräten erreichen kann. Aber bei einem großen Live-Event mit ordentlich Leistung und entsprechender Lautstärke kann das Gerät sicherlich den gewünschten Erfolg bringen.

Zwei 545er

Zwei 545er auf dem großen Stereo-Bruder

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Fazit

Möglicherweise sind Großveranstaltungen mit mächtigen PA-Systemen eher das Umfeld für den Portico 545. Die eingangs zitierten Profis haben sicherlich gute Gründe, weswegen sie das Rackgerät 5045 nicht missen möchten. Aus meiner Sicht spielt der 545 erst in der Profi-Liga seine Fähigkeiten voll und ganz aus und ist für Amateure oder Hobbymusiker nicht unbedingt die erste Wahl. Qualitativ, technisch und von der Verarbeitung betrachtet gehört dieser Primary Source Enhancer sicherlich zu den edlen Teilen. Dafür bürgen die verbauten Komponenten und der Markenname Rupert Neve Designs. Bei einer UVP von 749,- Euro für den Portico 545 (das Gerät ist in Deutschland noch nicht erhältlich), zu dem ja auch noch das Rack (falls nicht vorhanden) mit 599,- Euro zu Buche schlägt, will eine Anschaffung gut überlegt sein. Unter Abwägung dieser Aspekte gibt es daher von mir ein gutes Gut.

Plus

  • verringert Feedbackanfälligkeit
  • analoger Aufbau
  • Verarbeitung
  • einfache Bedienung
  • Gerät für Profis

Preis

  • UVP Portico 545: 749,- Euro
  • Ladenpreis 6-Slot Rack für 500er Module: 599,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Michael Krusch

    So ganz hab ich das besondere an dem Gerät nicht verstanden.
    Ist es ein Noise Gate?
    Und was ist an Analog so besonders, alle Hardware-Noisegates, die ich kenne, sind analog.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Die Kommentare der Profianwender lassen auf ein sehr leistungsfähiges Gerät schliessen.
    Vielleicht sogar für Studiotrixereien interessant.
    Leider kann ich anhand Deines Artikels die Funktionsweise bzw. den Unterschied zu einem analogen Noisegate nicht nachvollziehen.
    Ich kann da falsch liegen, aber es entsteht der Eindruck, Du hättest das Teil selbst auch nicht so ganz verstanden.

    • Profilbild
      p.ludl RED

      Nun ja, es ist für mich tatsächlich eine Form von Noisegate. Und weil hier sicher der Name des Herstellers ordentlich mitschwingt und das Gerät dabei aber auch guten Nutzen liefert wird es wahrscheinlich von den Profis eingesetzt. Überprüfen konnte ich das natürlich nicht. Deshalb muss ich mich auf meine Recherche im Web verlassen. Das typische an diesen Neve Designs Geräten ist meist der analoge Aufbau. Und diesen Vibe möchte ich mit meinem Testurteil „gut“ und nicht „sehr gut“ unterstreichen. Warum sind beispielsweise analoge Bodenpedale für die Gitarre in vielen Fällen so viel beliebter als die digitalen Pendents? Wärme im Sound? Ist das alles? Also analoge Technik oder sogar rein diskrete Schaltungen heben sich durchaus von massenweise produzierter Digitaltechnik ab, wo es insbesondere auch auf die Qualität der Wandler ankommt.

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich verstehe den Plus Kasten nicht.
    Analoger Aufbau? Wenn das Ergebnis stimmt, ist mir das Innenleben doch egal.
    Das kann doch alleine kein Bewertungskriterium sein.
    Gerät für Profis? Das ist ein Pluspunkt? In Anbetracht des zwiespältigen Fazits und der ersten beiden Kommentare habe ich das Gefühl, der Pluskasten wurde mit heisser Luft gebläht.
    Und die Kommentare der Profianwender sind die üblichen Testimonials. Schreibt man PR heute so?

    • Profilbild
      p.ludl RED

      Hallo wolfarkin. PR soll dieser Bericht natürlich nicht sein. Ich selbst war überrascht, so viele positive Kommentare von Anwendern des Doppelpacks zu sehen beziehungsweise zu hören. Und diese Meinungen wollte ich euch nicht vorenthalten.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @p.ludl Ups, mein letzter Satz könnte etwas missverständlich sein. Ich meinte nicht, das dieser Test als PR geschrieben ist. Sondern was früher einfach PR von Promis war, heute Testimonial heisst? Die verlinkten Videos sind ja auch vom Neve-Kanal.
        Also die (verlinkten) Zitate sind PR, dieser Test nicht. :-)

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