Klein, aber mit großer Klangtreue – typisch Neve
Die Rupert Neve Designs RNDI-M ist eine kompakte, professionelle aktive DI-Box, die laut Hersteller trotz ihres kleinen Formats eine enorme klangliche Leistung bietet – und das mit dem legendären Neve-Sound.
Kurz & knapp
- Legendärer Sound: Natürlich, warm und detailliert dank Neve Übertrager und Class-A-FET
- Hoher Headroom: +20,5 dBu für starke Signale ohne Verzerrung
- Kompaktes Format: Rund 30 % kleiner als das Original-RNDI.
- Robustes Gehäuse: Vollstahl – perfekt für Bühne und Studio.
- Top-Bewertung: Profi-Tool mit Neve-DNA.


Inhaltsverzeichnis
Rupert Neve Designs RNDI-M DI-Box
Technik
Die Rupert Neve Designs RNDI-M DI-Box basiert auf der preisgekrönten RNDI DI-Box, die unser Autor Axel Ritt hier für AMAZONA getestet hat. Sie nutzt dieselbe diskrete Class-A-FET-Eingangsstufe und denselben maßgefertigten Rupert Neve Designs Übertrager. Das Ergebnis: ein transparenter, detailreicher Sound mit beeindruckender Tiefe.
Herzstück der Rupert Neve Designs RNDI-M DI-Box ist ein speziell gewickelter Ausgangsübertrager, der in Kombination mit der diskreten FET-Schaltung eine laut Neve außergewöhnlich natürliche und musikalische Signalverarbeitung liefert. Die Obertonstruktur des Signals werde subtil, aber klangfördernd verändert – ohne Härte, mit harmonischen 2. und 3. Obertönen.
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Der Frequenzgang wird mit einer minimalen Toleranz von gerade einmal ±0,25 dB von 28 Hz bis 60 kHz als nahezu linear angegeben, was zusammen mit dem Übertrager für ein kraftvolles Low-End, ausgewogenen Mitten und brillanten Höhen sorgen soll. Auch bei höheren Pegeln sei der Sound laut Neve stets klar.
Die Eingangsimpedanz von 2,2 MΩ garantiere zudem eine optimale Anpassung an verschiedenste Instrumente – von E-Gitarre und Bass bis zu Keyboards, Synthesizern und Drumcomputern.
- Perfekt auch für das Reamping
- Passt in jeden Gitarrenkoffer: RNDI-M
- Perfekt für das Pedalboard: Rupert Neve Designs RNDI-M DI-Box
- Harmoniert auch mit Keys
Mit einem maximalen Eingangspegel von +20,5 dBu ist die RNDI-M bestens für moderne, pegelstarke Quellen gerüstet. Der Ausgang ist trafosymmetrisch mit weniger als 40 Ω – ideal für lange Kabelwege im Studio oder auf der Bühne.
Praxis & Ausstattung
Die RNDI-M wurde für Musiker und Toningenieure entwickelt, die höchste Klangqualität in einem road-tauglichen Format suchen. Schon nach dem Auspacken aus dem schlichten Pappkarton zeigt sich: Das robuste Stahlgehäuse schützt die hochwertige Technik zuverlässig im Bühnenalltag.
Optisch wurde ebenfalls eher Wert auf ein funktionales als aufwändiges Design gelegt: Die Rupert Neve Designs RNDI-M DI-Box kommt eher schlicht daher und gäbe nicht die für Neve typische Signatur auf der Gehäuseoberseite, würde man sie nicht als Highend-Produkt erkennen. Mir persönlich ist das sehr sympathisch, denn wie sagt man so schön? Auf die inneren Werte kommt es an!
Durch die kompaktere Bauweise (laut Herstellerdaten etwa 30 % kleiner als die klassische RNDI) passt sie auf jedes Pedalboard oder in jedes Gigbag. Und genau da gehört sie meines Erachtens auch hin, wie ich gleich noch näher darlegen werde.
Der Betrieb erfolgt über 48 V Phantomspeisung, eine LED zeigt den Status an. Ein Batteriebetrieb ist nicht möglich. Der Ground-Lift-Schalter hilft bei der Bekämpfung von Brummschleifen. Ansonsten gibt es nicht viel zu berichten: Auf der einen Seite begegnet mir die verriegelbare XLR-Buchse für den trafosymmetrischen DI-Ausgang, auf der anderen Seite der unsymmetrische Klinkeneingang für das Instrument.
Ein passiver THRU-Ausgang erlaubt die gleichzeitige Nutzung mit einem Verstärker. Da es sich um einen einfachen Y-Split handelt, sollte man bei passiven Pickups testen, ob es zu einer Beeinflussung des Klangs kommt – gefährdet ist er laut Neve bei passiven Pickups aufgrund der Last insbesondere im Höhenbereich.
Klang
Wie bewertet man den Klang einer DI-Box? Ganz einfach! Wenn das Signal mit DI-Box genauso klingt wie ohne DI-Box, macht diese einen perfekten Job. Und genau so ist es bei der Rupert Neve Designs RNDI-M.
Wer Magie erwartet, wird enttäuscht. Wer einen sehr guten Klang erwartet, nicht.
Um die Rupert Neve Designs RNDI-M DI-Box zu bewerten, sollte man sie mit einem Billigmodell vergleichen und mit passiven Pickups einer Gitarre oder eines Basses testen, denn hier zeigen sich die Unterschiede sehr gut. Bei Line-Signalen schrumpfen diese erwartungsgemäß zusammen.
Der Preis der Rupert Neve Designs RNDI-M DI-Box liegt aktuell bei einem Straßenpreis von 229,- Euro. Das klingt zunächst hoch. Der untere Standard im Bühnenbereich war über viele Jahre und ist es immer noch die BSS Audio AR133 für 129,- Euro. In den Thomann Verkaufs-Charts für DI-Boxen steht sie nach wie vor auf Platz 2.


Lohnt sich der Aufschlag von 100,- Euro für die RNDI-M DI-Box? Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Die ebenfalls sehr gern genutzten und hervorragenden Radial Engineering DI-Boxen liegen in einem ähnlichen Preisbereich und übertreffen den Preis der Rupert Neve Designs RNDI-M DI-Box sogar noch.
Hier wäre vor allem die hervorragende Radial Engineering J48 Aktiv-DI-Box zu nennen, die für 269,- Euro über die Ladentheke geht. Allerdings hat diese auch noch sinnvolle Zusatz-Features wie Polaritätsumkehr, Low-Cut um 6dB bei 80 Hz sowie eine Merge-Funktion. Eine Stereo-Variante der J48 ist ebenfalls erhältlich. Die Radial Engineering J48 DI-Box wird im Studio auch gerne für das Re-Amping eingesetzt (obwohl es dafür aus gleichem Hause einen Spezialisten gibt).




Empfehlen würde ich die Rupert Neve Designs RNDI-M für monofone Synthesizer (z. B. Moog Minimoog), E-Bass, E-Gitarre, Akustik-Gitarre. Für Stereosignale würde ich eher zur Rupert Neve Designs RNDI-S greifen.


Interessantes gerät. Ich habe früher einen Neve Preamp Clone genutzt.
was ich nicht nachvollziehen kann:
In der Überschrift steht:
Klein, aber mit großem Klangcharakter
Und im Test:
Wie bewertet man den Klang einer DI-Box? Ganz einfach! Wenn das Signal mit DI-Box genauso klingt wie ohne DI-Box, macht diese einen perfekten Job. Und genau so ist es bei der Rupert Neve Designs RNDI-M.
@Sangeet :-) Klangtreue und Klangcharakter werden ja gern mal verwechselt.
Fast wie im echten Leben… :-)
@Sangeet Hi,
du hast vollkommen Recht. Es müsste, wie hier korrekt bemerkt, Klangtreue heißen und nicht Klangcharakter.
@Markus Galla Anscheinend soll da ja im Bassbereich schon etwas Charakter entstehen. Zumindest wenn man dem Video glauben möchte:
https://m.youtube.com/watch?v=X1vvi9OLl0Q&t=615s&pp=ygULUGhhYmxlIHJuZGk%3D
Für meine Ohren zählt gerade die (alte) RNDI zu den charakterstarken Boxen und räumt gerade untenrum schön auf (keine Kopfbilder beansichtigt). Ist was komplett Neutrales gewünscht, macht die Small DI (oder ISO DI) von Avenson Audio einen tollen und komplett charakterlosen Job (da ohne Übertrager).
Habe das Teil gerade mit einem Fender Jazz Bass getestet, ansonsten benutze ich ja ein Fractal FM3 oder Line 6 Helix je nach dem.
Im Vergleich hatte ich den Eindruck als hätte man die Höhen weggedreht. Klingt warm und setzt sich im Klang gut durch, aber es fehlt die Präsenz. Dachte schon noch hätte die Höhenblende runtergedreht … war aber nicht so ….