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Test: Sample Logic Expeditions, Cinematic & World Grooves

Cinema Grooves auf Knopfdruck

18. Februar 2018

Sample Logic Expeditions

Als wir 2007 erstmals den Newcomer „Sample Logic“ mit seinem Produkt A.I.R. vorstellten und testeten, war bereits klar, dass hier ein neuer Stern am Software-Himmel aufging.

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Inzwischen sind 11 Jahre vergangen und tatsächlich konnte sich Sample Logic mit gut klingenden und teilweise innovativen Ideen einen Platz unter den Big Playern sichern. Nicht ohne Grund wird auch unser heutiger Kandidat Sample Logic Expeditions hochpreisig für 299,- USD angeboten. Expeditions ist also ganz sicher kein Schnäppchen.

Eifrigen AMAZONA.de-Lesern wird sofort die Ähnlichkeit auffallen zum Sample Logic Groove Tool „Rythmology“, das bereits von Felix Thoma vor knapp einem Jahr ausführlich vorgestellt wurde.

Hier die zwei Mainscreens der beiden Produkte im Vergleich:

Mainscreen Expeditions

Sample Logic Rhythmology

Mainscreen Rhythmology

Die Engine, die hinter beiden Produkten steckt, scheint also dieselbe zu sein – entsprechend möchte ich auch bezüglich der Funktionalität auf den Test von Felix Thoma verweisen.

Hier trotzdem der Versuch einer kurzen Zusammenfassung

Vier verschiedene Loops, farbig markiert, liegen auf dem Mainscreen untereinander und sind jeweils in 16 Slices (Teilstücke) unterteilt. Jeder quadratische Button repräsentiert dabei einen aktiven Slice.

Die Slices lassen sich im Mainscreen aktivieren bzw. deaktivieren und verschieben. Die Loops selbst lassen sich kürzen, Teilstücke überspringen, Loop-Richtungen oder Taktarten ändern.

Sample Logic Expedition

Loop-Edit Screen

Betätigt man im Mainscreen einen der vier FX-Buttons, öffnet sich von einem der vier Loops ein umfangreiches Edit-Fenster.

Hier können nun die einzelnen Slices durch deutlich mehr Parameter editiert werden. Die Bezeichnungen der Parameter-Lines sind dabei selbsterklärend. Im unteren Drittel lassen sich bis zu 6 verschiedene Effekte pro Loop aktivieren, die wiederum pro Slice wirken – oder eben nicht wirken, wenn deaktiviert. Liegt eine Kickdrum auf dem vierten Slice einer Line und eine Snare auf dem achten Slice einer Line, kann hier z.B. der Halleffekt nur auf der Snare wirksam werden.

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Hier kurz die Darstellung des Flipdown-Menüs zur Auswahl von zahlreichen Effekten.

Betätigt man neben dem Effektnamen den Dialog-Doppelpfeil, öffnet sich ein Edit-Fenster mit den möglichen Parametern des gewählten Effekts. Hier als Beispiel ein geöffneter Reverb-Effekt:

Sample Logic Espeditions

Im Grunde genommen war’s das auch schon. Bei mir werden da vor allem Erinnerungen an die von mir heißgeliebte EGOIST Software von SUGAR BYTES wach, auch wenn EGOIST bei weitem nicht den Funktionsumfang anbietet, dafür aber auch nur ein Drittel vom Preis des Sample Logic EXPEDITIONS kostet.

HANDLING

Handbuch? Gut geschrieben, aber eigentlich nicht wirklich notwendig. Sample Logic Expeditions erklärt sich wie von selbst.

Blöd: Expeditions kommt als NI KONTAKT 5 Instrument, doch als solches lässt es sich nicht wie gewohnt der Library von NI zuordnen (also mit schönem Vorschaubild in der linken Spalte des NI Kontakt 5 Mainscreens), sondern muss mühselig über das Minimenü des Kontakt 5 Browsers aufgerufen werden. Bei meinem empfohlenen Speicherort benötigt das ein Minimum von 6 Klicks, bis sich Expeditions endich in Kontakt 5 öffnet.

KLANGWELTEN

Loop-basierte Groveboxen, bei denen Slices umfangreich editiert werden können, sind nun nicht wirklich neu, auch wenn dies bei EXPEDITIONS sehr übersichtlich und selbsterklärend gelöst wurde. Entscheidend sind wohl die Klangwelten und die mitgelierten Sounds, die den hohen Preis rechtfertigen müssen.

Und genau darin liegt die eigentliche Stärke von EXPEDITIONS. Der Name ist Programm. Mit EXPEDITIONS begibt man sich auf einen Ethno-Trip im Drogenrausch. Nichts klingt nach „Original“. Der Ethno-Charakter ist immer präsent – und irgendwie klingelt es im Hinterkopf auch nach „kenn ich doch irgendwoher, aber nicht so“. Da tun sich tatsächlich neue Klangwelten auf. Ob nun wirklich der ein oder andere damit Soundtracks komponieren wird, wage ich zu bezweifeln – nehmen wir mal das „Cinemativ“ im Produkttitel eher als Hinweis auf das Kopfkino, das beim Editieren abgeht und ja … da gehen wirklich tolle große Bilder im Kopf auf.

William McFadden hat mir die Arbeit abgenommen und alle 300 Multisetups von Sample Logic Expeditions im folgenden YT-Video wenigsten einmal kurz angespielt. Viel Spaß bei den folgenden 48 Minuten ;-)

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Mehr Informationen

Wieder zurück?

Bitte bei diesem Demo-Marathon aber bedenken, dass hier nur Presets angespielt wurden, ohne eine eigene Editierung. Das war also nur die Spitze des Eisbergs.

Bei der Bewertung des Klangs von Sample Logic Expeditions bleibt aber ein kleines Haar in der Suppe, welches ich glaube bei allen Slice-Loopern gefunden zu haben: Grooves aus Slicern klingen nach meinem Geschmack immer rau und auf eine ganz seltsame Art „künstlich“, selbst dann wenn sie es nicht sollten. Das liegt sicher an den verwendeten Time-Stretch-Algorithmen und an dem Verfahren, wie verschiedene Geschwindigkeiten wieder einander angepasst werden. Für die meisten populären Musikrichtungen spielt das sicher nur eine untergeordnete Rolle, aber trotzdem wollte ich es mal erwähnt haben.

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Fazit

Sample Logic Expeditions bietet ein unvergleichliches Soundpaket ethnischer Grooves an, die bis zur Unkenntlichkeit verbogen werden können. In 300 Multisets wird bereits eindrucksvoll demonstriert, wie ganze Klangwelten aus nur vier kombinierten Loops entstehen können, jagt man sie durch diese Power-Engine.

Die Bedienung ist absolut selbsterklärend, der Sound crips und ein wenig künstlich, wie bei allen Slice-basierten GrooveEngines.

Preislich ist Sample Logic Expeditions mit 300 USD eine echte Investition. Sie bietet im Gegenzug dazu aber ein phänomenales Paket an wirklich kreativen Loops und Loop-Kombinationen mit super einfachen Eingriffsmöglichkeiten, die richtig Spaß machen. Also ja – Daumen nach oben und drei Sterne.

Plus

  • tolles Loop-Material
  • geniale einfach zu bedienende Engine
  • extrem umfangreiche Edit-Möglichkeiten

Minus

  • Aktivierung unter NI Kontak 5 etwas umständlich
  • Preis happig

Preis

  • 299,- USD
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