Der wichtigste Ordner in Fanfare ist im Prinzip TRADITIONAL, zu finden unter INSTRUMENTS. Das ist die Essenz der Library, denn hier findet man die eigentlichen Bläser, um die es geht.
Das Euphonium ist ein tiefes Blechblasinstrument, das aufgrund seiner konischen Mensur zur Familie der Bügelhörner gehört.
Das Mellophone oder Melophon, auch Mellophonium genannt, ist ein Blechblasinstrument und gehört zu den Hörnern. Es wird vor allem in Militärorchestern, Marching Bands und dergleichen gespielt, die in den USA eine große Tradition haben. Womit erklärt ist, warum diese Library den Zusatz „Marching“ im Namen trägt.
Trombone (tenor). Hier sagen wir Posaune. Sie besteht aus einem s-förmig gebogenen zylindrischen Rohr, in das an einem Ende ein Mundstück eingesetzt wird und das sich am anderen Ende zum Schalltrichter öffnet.
Trumpet. Die Trompete ist bekannt als eines der höchsten Blasinstrumente.
Die Tuba ist wohl das tiefste aller gängigen Blechblasinstrument.
Das sind sie, die fünf Hauptfiguren. Die Artikulationen, die fast keine Wünsche offen lassen, sind schon fast standardisiert: Sustains, Staccato, Pedals Sustain, Pedals Staccato, Falls, Sfz Crescendo, Gliss, Marcato, Muted, Flutter, Shake, Squeeze. Denke, dass da so ziemlich alles dabei ist, was man benötigt.
Die Bläser sind noch einmal unterteilt in drei weitere sinnvolle Gruppen. INDIVIDUAL beinhaltet alle Solisten der fünf Bläser. SECTIONAL bedeutet, dass „artgerecht“ eine große Gruppe an Musikern aufgenommen wurde. Und STADIUM birgt die volle Performance einer 85 Mann starken Gruppe, aufgenommen in einem Football-Stadion.
Ich finde die Aufnahmen bereits ohne jegliche Filter und Effekte schon sehr gut. Auch haben sie diesen leicht angekratzten Sound und wenig Tiefen, die man ohnehin nicht braucht. Bläser, vor allem für Sounddesign und Filmmusik müssen in einer Suppe aus Streichern, Loops und Effekten überleben. Die Aufnahmen gehen schon in diese Richtung, ohne dass man viel rumschrauben und LowCuts anwenden muss.
Das Interface und seine Editiermöglichkeiten
Das Interface sieht oldschool aus mit aufgeklebten Tapes und 19″-Optik. Neben den eigenen Volume- und Panning-Eigenschaften der Kontakt Engine hat hier jedes Instrument seinen eigenen Mixer und Mikrofonpositionen Close, Mid, Far und Master. Diese kann man nach seinem Gusto proportional anfahren. Ich hätte vielleicht die beiden Buttons Mixer und Effekte grafisch ein wenig besser eingebunden. Die sind ein wenig unscheinbar in diesem Miniformat, rechts unter der Trompetengrafik.
Auf dem folgenden Link könnt ihr hören, wie Fanfare klingt. Aber bitte mit Vorsicht genießen! Wie ihr sicher wisst, sind das sehr erfahrene Musiker, Komponisten und Sounddesigner, die diese Demos in Szene setzen! So geil das alles klingt, vor vielen Jahren kam bei mir auch immer der Frust auf, wenn ich mir Librarys kaufte aufgrund von Demos. Und zuhause klang das dann nicht mehr so toll. Daher mein Tipp nebenbei: Dran bleiben, üben, üben, üben, und viel basteln. Alles ist erlaubt und möglich!
http://www.samplelogic.com/products/fanfare
Unzählige Effekte und Filter warten in Form von EQs, Filter, Lo-Fi, Dist, Rotator, Phaser, Flanger, Chorus, Delay, Reverb, Compressor und Arp. auf. Das reicht, um ordentlich abgefahrenes Zeug zu konstruieren. Musste mich allerdings erst an die Grafik gewöhnen. Das Lämpchen aktiviert zwar den Effekt, aber um ihn auch zu sehen/editieren, muss man noch auf den Button selbst drücken. Einmal gewusst, ist das aber auch OK. Ein sehr coole Feature ist der Random Button. Drückt ihr den, würfelt Fanfare diverse Effekte zusammen. Klingt abgefahren.
The Arpeggigater
… ist hier einen eigenen Eintrag wert. Und nein, ich habe mich nicht verschrieben. Das Teil heißt wirklich so und ist ein Hammer Feature. Dieser Arpeggigater erlaubt es nicht nur Sequence-Pattern selbst zu erstellen/editieren, was ich beispielsweise empfehlen würde, um die Phrasierung zu einem Loop zu synchronisieren. Sondern man kann auch simultan alle oben erwähnten Effekte dazumischen. Das klingt erstmal nicht so aufregend, aber der Witz ist, dass sich alles einloggt und anpasst. So wird das Ganze zu einer sehr individuellen SoundDesign-Waffe und sorgt dafür, dass es nicht nach einer Presetschleuder klingt, die man an jeder Ecke hört.