Die mobile Kontrolle naht
Im vergangenen Jahr brachte der Hersteller Samson mit seinen Keyboards der Graphite-Serie einfache, aber gut ausgestattete USB/MIDI-Controller auf den Markt. Preislich sind die Graphites sehr attraktiv, erfreuen sich aber nicht nur deshalb großer Beliebtheit. Als Erweiterung haben die Amerikaner den Samson Graphite MF8 im Repertoire. Ein kompakter Controller mit acht Kanalzügen und weiteren Funktionen im absoluten Klein-Klein-Format. Wir haben uns diesen Zwerg einmal genauer angeschaut.
Aufbau und Ausstattung
Die meisten Leser werden sofort an den Korg Nano denken, wenn sie den Graphite MF8 zum ersten Mal zu Gesicht bekommen. Immerhin waren die Nanos meines Wissens nach die ersten Controller dieser Art. Auf das mobile Arbeiten mit Laptop ausgerichtet, gibt es mittlerweile jedoch einige dieser kleinen Vertreter. Samson zieht mit dem MF8 nun also auch in diesem Bereich nach.
Mit einer Größe von 44,4 x 11,4 x 3,8 cm passt der Samson Graphite MF8 direkt unter mein Macbook und dank des mitgelieferten USB-Kabels kann ich den Controller auch gleich daran anschließen. Mehr als die Mini-USB-Buchse findet man ohnehin nicht am MF8. Fußcontroller jeglicher Art aber auch das lästige externe Netzteil entfallen somit. Seinen Strom bezieht der MF8 natürlich über das USB-Kabel.
Auf der Oberfläche des MF8 prangt mittig ein gerastertes Endlosdrehrad, das angenehm leicht seine Bahnen zieht. Auf der linken und rechten Seite des Controllers befinden sich jeweils vier Kanalzüge mit Fadern, Encoder und zwei Buttons für Record und Mute/Solo. Macht insgesamt also acht Kanäle, die man per MF8 fernsteuern kann. Positiv überrascht war ich von der Qualität der einzelnen Bedienelemente. Bei Controllern unterhalb von 100,- Euro Rausschmiss-Preis muss man sich als Kunde ja oftmals einiges gefallen lassen. Ganz anders Samson, die hier zwar einfache, aber gut laufende bzw. drehbare Fader und Encoder nutzen. Durch das Kunststoffgehäuse gehört der MF8 zu den absoluten Leichtgewichten seiner Klasse. Gerade einmal 450 Gramm muss man bei ihm transportieren. Unterhalb der acht Kanalzüge befindet sich eine kleine Transportsektion, ein von DJ-Pulten her bekannter Crossfader und fünf F-Tasten, auf die ich später noch näher eingehe.
Eine Frage Felix: Kein Minus, ein super Preis und trotzdem nur ein „gut“? Erklärung bitte!
@Filterpad Hallo Filterpad,
ein sehr gut ist bei Amazona ja die oberste Bewertung und sollte nur den absoluten Top-Produkten zukommen. Dafür hätte der MF8 noch einen tick bessere Fader und Buttons bei mir benötigt. Wie am Ende aber geschrieben, sehe ich den MF8 im Vergleich zu iControls und den Nanos an der Sptze.
@Felix Thoma Nun, das entsprechende nanoKontrol 2 hat aber 3 Sterne…
@Joghurt Ja tatsächlich! Oh je, Jetzt wird eine Erklärung seitens Amazona auf die Feuerprobe gestellt. ;)
@Filterpad Dann kommt jetzt die ultimative Feuerproben-Erklärung :-)
Nein, im Ernst. Der Nano Controller Test ist rund 3 Jahre alt und vor 3 Jahren gab es weder iControls noch Graphite MF8 so dass der Autor zum Fazit Sehr gut gekommen ist. Drei Jahre später ist das Niveau dieser Controller ein völlig anderes. Somit „nur“ ein Gut für den MF8. Anders herum kann man dem Nano Controller das Sehr gut aber nicht mehr wegnehmen, denn Ende 2011 hat das ja gepasst. Somit kann es durchaus vorkommen, dass es zu unterschiedlichen Bewertungen kommt. Dafür gibt es aber unsere Charts in denen alle aktuellen Produkte vertreten sind (leider nicht für diese Controller-Größe da es davon zu wenig gibt).
@Felix Thoma Ja Felix, dass klingt plausibel. Da gebe ich dir Recht, Produkte entwickeln sich nun mal weiter und die Nano’s waren halt die ersten ihrer Gattung.
Ich bitte mal um Auskunft, ob das wirklich 8 ENDLOS-ENCODER in den Kanälen sind. Den meisten Beschreibungen dieses Gerätes nach zu urteilen scheinen es 8 POTIS zu sein – ein wesentlicher Unterschied. Leider werden diese beiden Begriffe immer wieder durcheinandergeworfen.
@WOK Hallo WOK,
Du hast vollkommen recht, es sind Potis und keine Endlos-Drehregler.
@Felix Thoma Hatte ich (auch bei dem Preis) befürchtet.
Also der gefühlte 100. Controller dieser Art nach Korg….
Warum fällt den Firmen denn nichts besseres ein als nur zu kopieren? Die Mini-Fader sind zum ernsthaften Mischen nicht zu gebrauchen. Bei 8 Spuren ist sowieso Schluss, da nach dem Weiterschalten auf die nächsten 8 Tracks die Positionen nicht stimmen – genau wie bei den Pan-Potis. Warum nicht Poti und Fader im Kanal durch einen Endlos-Encoder (mit Druckfunktion) ersetzen? Kann auch nicht viel teurer sein. Der könnte beides kontrollieren, dazu dedizierte Tasten für die Trackgruppen-Umschaltung mit LED-Anzeige.
Behringer macht mit dem X-Touch Mini einen guten Anfang, aber der hat wieder viel zu wenig Tasten (dafür sinnlos grobe LED-Kränze um die Decoder….)
Zitat: „Der Anschluss erfolgt dabei per optional erhältlichem Camera Connection Kit. Der MF8 zieht auch bei diesem Setup seinen Strom vom angeschlossenen Gerät, in diesem Fall also das iPad. Dieses sollte man also besser am Netz hängen haben, denn ansonsten zehrt das Ganze natürlich etwas am Akku.“
Der Anschluss für Camera Connection Kit und Strom ist der selbe, also zumindest bei meinem iPad. Wie löst Du das?
@Tai Hallo Gaffer,
powered USB Hub, ich habe einen von D LINK, in meinen Musikfachgeschäft kennt man das Problem und vertickt da seid dem IPad auch USB Hubs ;-)
@TobyB Ist grundsätzlich auch immer mal wieder ein Problem, wenn bus-powered Geräte direkt am Rechner angeschlossen sind und lustiges Brummen und Fiepen einstreuen.
Hat mein Zoom R16 auch gemacht, bis ich einen aktiven USB-Hub dazwischen gehängt habe…..
Hallo Andreas,
hier brummt und pfeift nichts, neben den aktiven USB Hubs, gibts ja noch iconnectivity 2+ / 4+ als Alternativen.
Wenn es irgendwo brummt, dann Massepotentiale prüfen. Wenns pfeift ist ein Netzteil arg Schwachbrüstig. Wer auf Voodoo steht kauft sich audiophile USB Adapter.
:-)