Consumer
Dieses schließe ich nun als erstes an mein Pult an. Mit einem Verkaufspreis von 25,- Euro ist das Q4 das Günstigste des Quartetts, entsprechend sind meine Erwartungen. Die erste Überraschung erfolgt beim Einpegeln, das Mikro schickt einen recht hohen Output raus, sehr gut, so muss das Gain nicht so weit geöffnet werden. Klanglich weiß das Mikro nicht ganz zu überzeugen, es klingt etwas nasal und in den Höhen leicht blechern, im Hinblick auf den Preis kann ich aber trotzdem eine gute Performance bestätigen. Gut ist die Rückkopplungsfestigkeit, auch hier also Entwarnung vor dem vermeintlichen Billigprodukt. Der Schalter arbeitet knackfrei, nicht ganz so problemlos sind die Griffgeräusche, sind die doch deutlich zu vernehmen.
Das ist beim Q6 deutlich besser, obwohl der Korpus identisch scheint. Auch der Sound gefällt mir deutlich besser, die Mitten sind runder und der empfindliche Höhenbereich ist auch wärmer abgebildet. Der Output entspricht dem Schwesternmodell, und auch hier ist eine geringe Rückkopplungsneigung fest zu stellen. Wenn man sich nun vor Augen führt, dass das Q6 mit 29,- Euro nur unerheblich mehr kostet als das Q4, würde ich hier uneingeschränkt zum Q6 raten. Damit hat der Nachwuchssänger doch schon ein recht ansprechendes Werkzeug zur Hand.
Beide Mikrofone sind ja mit einem On/Off-Schalter ausgestattet, das sehe ich immer mit etwas gemischten Gefühlen. Wie oft habe ich schon den vorwurfsvollen Blick zum Tontechniker erlebt, nur weil der Sänger wieder an seinem Mik rumgespielt hat. Von daher plädiere ich dafür, dass Schalter blockierbar sind, zur Not wird das bei mir mit Gaffa erledigt. Im Proberaum oder als Talkback kann so ein Schalter allerdings schon ganz nützlich sein.
Noch ein Blick auf die Accessoires: Die Mikroklemme hält das Mikro gut fest und macht einen widerstandsfähigen Eindruck. Das beigelegte Kabel ist mit ca. 5 m ausreichend lang und leistet für den Anfang sicher ganz gute Dienste, es dürfte allerdings nichts schaden, es bei Gelegenheit durch ein höherwertiges Produkt zu ersetzen. Der Nylonbeutel lässt dem Mikro einen ausreichenden Minimalschutz angedeihen.