Sound & Praxis
Nimmt man sich den mit ca. 4,5 kg mittelschweren California VM5 zum ersten Mal zur Brust, fühlt man sich bereits nach wenigen Sekunden wie zu Hause. Dies ist natürlich ein subjektiver Eindruck und basiert auf persönlichen Vorlieben hinsichtlich Einstellung und verwendeten Saiten. Allerdings lässt sich diesem E-Bass in jedem Fall eine optimale Werkseinstellung hinsichtlich Halskrümmung und Saitenhöhe attestieren, was die Bespielbarkeit gleich von Beginn an um so leichter macht. Unterstützt wird dieser Vorzug von der leicht rauen Halsrückseite, die mit ihrer seidenmatten Haptik äußerst bequem in der Hand liegt. Obwohl man mit dem California VM5 einen Fünfsaiter in den Händen hält, fällt die Halsdimensionierung in der Höhe und Breite eher schlank aus, und selbst eine Kopflastigkeit sucht man bei diesem Instrument vergebens. Ob im Sitzen oder im Stehen gespielt, der Bass liegt stets angenehm am Körper an, ohne dabei eine Tendenz zum Wegkippen zu entwickeln.
Klanglich entwickelt das Instrument selbst unverstärkt eine überraschend hohe Lautstärke für einen E-Bass, was unter anderem auf das Nullbundstäbchen zurückzuführen ist. Ist der Bass erst einmal an einen Verstärker angeschlossen, so lässt sich der Grundsound als durchsetzungsfähig und mittenreich beschreiben. Die Kombination von P-Style und Power-Humbucker-Pickups bescheren wie schon zu erwarten eine große klangliche Vielfalt. Von wuchtig voluminös bis drahtig und knorkig ist die Soundpalette des Sandberg breit gefächert. Auch hinsichtlich verschiedener Spieltechniken ist dieser Bass variabel einsetzbar, auf dem sich problemlos unter anderem mit Fingerstyle, Slap oder Tapping arbeiten lässt. Äußerst positiv hervorzuheben ist die B-Saite, die bekanntermaßen viel zu oft die Achillesferse von fünfsaitigen E-Bässen darstellt. Allerdings nicht bei diesem Bass, der selbst ein tiefes B sauber und akzentuiert über eine halbe Ewigkeit erklingen lässt.
Als kleines Manko wären lediglich die etwas beschwerlich zu erreichenden höheren Bünde auf dem Griffbrett zu erwähnen, was aus dem etwas zu klein geratenen Cutaway resultiert. Üblicherweise weist ein P-Bass nur zwanzig Bünde auf, die in diesem Fall auf zweiundzwanzig erweitert wurden, ohne die Korpusform dementsprechend anzupassen. Jedoch muss man sich zugestehen, dass man doch relativ selten den Bereich über den neunzehnten Bund benötigt.