Auch die Bespielbarkeit macht deutlich, dass hier an die härtere Gangart gedacht wurde. Der Hals ist mit dem flachen Shaping und dem fließenden Übergang in den Korpus bestens für schnelles Spielen in allen Lagen geeignet, was auch durch das sehr direkte Ansprechverhalten begünstigt wird. Besonders sollten auch die ausgesprochen angenehmen Eigenschaften eines matt lackierten Halses beachtet werden, der praktisch keinen Widerstand beim Gleiten bietet, aber trotzdem griffig genug ist, um ordentlich zuzupacken. Ausreichende Fingerkraft ist für dieses Instrument auch ratsam, um die tiefe B-Saite sauber bespielen zu können, um die reine Masse, die da ins Schwingen gerät, zu bändigen. Relativ schwergängig ist auch das Vibratosystem, das mit vier Federn der Zugkraft der sieben Saiten trotzt.
Passend dazu präsentieren sich auch die Pickups der Jeff Loomis Signature als ganze Portion. Im Clean-Betrieb und selbst bei der direkten Abnahme des Signals spürt man den enormen Output der beiden EMG 707, der gefühlt dem eines mittleren Atomkraftwerks entspricht. Folglich ist es kaum möglich, wirklich unverzerrt zu spielen, da der ohnehin beißend-kräftige Grundsound der Gitarre von den beiden Humbuckern sehr dynamisch wiedergegeben wird. Mit ein wenig Zurückhaltung lassen sich aber auch annähernd cleane Passagen spielen (Soundbeispiel Nr. 4). Dabei leistet die Mittelstellung des Toggleswitch, bei der beide Humbucker aktiv sind, die besten Dienste. Zwar liegt dann der Schwerpunkt auf den tiefen und mittleren Tiefen, doch auch die Höhen werden gut aufgelöst.
Wirklich zuhause ist die Schecter Diamond Jeff Loomis FR BK aber nur im High-Gain-Bereich, wo sie einen brachialen Auftritt hinlegt. Die Pickups drücken unbarmherzig direkt aufs Trommelfell, bleiben dabei aber immer differenziert und vermitteln ein geordnetes Klangbild mit ausreichenden Höhen und Obertönen, auch wenn der Gain-Regler auf elf steht. Dass dies besonders bei Gitarren mit zusätzlichen tiefen Saiten keine Selbstverständlichkeit ist, wird jeder bestätigen können, der schon mal ein solches „Heavy-Brett“ in der Hand hatte und jedes mal wenn die die Tiefen Saiten ins Spiel kamen nur noch einen undefinierten Einheitsbrei zu hören bekam. Schecter haben dieses Problem in Form der Diamond Series mit Bravour gelöst und so bleiben stets die wichtigen Nuancen auch für schnellere Riffs in den tiefen Lagen erhalten. Selbst der Hals-Pickup macht bei der Wiedergabe der B-Saite nicht schlapp und klingt äußerst direkt und knackig.