Der dreiteilige Mahagonihals wurde sorgfältig und ohne Auffälligkeiten in den Body eingeleimt. Er trägt weiterhin ein Griffbrett aus Rosewood, welches 22 spielbare Bünde im Jumbo-Format bietet, ist aber auf seiner Rückseite – wie auch das gesamte Instrument – schwarz lackiert und somit im Bezug auf den Spielkomfort eben mal wieder Geschmackssache. Dennoch wurde die Bundierung und auch die Lackarbeiten sehr sauber ausgeführt und machen einen hochwertigen Eindruck, was man auch im Speziellen über den Rand des Griffbretts und die kritischen Stellen wie Hals/Korpusübergang sagen muss. Positionspunkte auf dem Griffbrett bieten sich für den Betrachter keine, lediglich am zwölften Bund, also in Oktavlage, befindet sich ein zu einem Pentagramm stilisierter Ziegenkopf und macht damit deutlich, dass diese Gitarre für Kirchenmusik oder die Konfirmandenstunde eher ungeeignet erscheint.
— Inlay an der Oktavlage —
Ebenso sauber und sorgfältig wurde auch auf der Rückseite der Gary Holt Signature vorgegangen. Die Abdeckungen für das Vibrato-System und die Fräsungen für die Elektronik-Fächer wurden versenkt angebracht und stören somit beim Handling nicht. Der Sticker mit der Aufschrift „Set up to play by Schecter USA“ scheint nicht nur ein Reim zu sein, sondern deutet wohl darauf hin, dass diese Gitarre nach der Produktion in Korea noch einmal den Weg zum Firmen-Stammsitz in den USA antritt, um ein letztes Mal genauestens inspiziert und eingestellt zu werden.
Bei der Wahl des Vibratos greift man auf bewährte Bauteile zurück. Ein Floyd Rose-System muss es schon sein, um in der Stilistik, in welcher die Gitarre eingesetzt wird, auch wirklich zuverlässig zu funktionieren. „Dive-Bombs“ und ausgiebiges Malträtieren mit dem (leider geschraubten) Vibratohebel gehören nämlich auch heute noch zum Grundrepertoire von Metal-Bands, und da möchte Schecter natürlich diesbezüglich in nichts nachstehen. Selbstverständlich wurde der Body hierfür unter dem schwarz lackierten Vibratoblock tief ausgefräst und erlaubt somit eine Tonhöhenveränderung um bis zu einer kleinen Terz nach oben, Donnerwetter!
— Floyd Rose License Vibrato —
Elektronik
Als Tonabnehmer werkeln in der Schecter Gary Holt Signature zwei Klassiker aus dem Hause EMG. In der Frontposition ist das der EMG 89, am Steg sitzt das Modell 81. Es sind aktive Pickups, die über einen Dreiwege-Schalter angewählt werden und ihre Spannung über das in der Rückseite angebrachte Batteriefach erhalten. Passend zum aggressiven Äußeren der Gitarre besitzen sie blutrote Kappen, ein sehr schön leichtgängiges Volume-Poti dient dem Anpassen der Lautstärke, weitere Regler gibt es nicht. Wohl aber die Möglichkeit, zumindest den 81 an der Halsposition im Singlecoil-Modus zu betreiben. Dies geschieht mit Hilfe des Lautstärke-Potis, welches nämlich als Push/Pull-Variante ausgelegt wurde und somit das Soundspektrum der Gitarre deutlich erweitert. Für den Stegpickup, das Modell 89, ist diese Funktion nicht vorgesehen.
Die Elektronik der Gitarre wird wie üblich durch Einstecken des Kabels in die Klinkenbuchse aktiviert. Somit sollte man also nach Gebrauch der Gitarre das Kabel auch wieder abziehen, denn laut Murphys Law quittiert die eingesetzte 9 Volt-Batterie (natürlich genau am wichtigsten Gig des Jahres) ansonsten bestimmt ihren Dienst!
— EMG 81 und 89 Pickups —