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Test: sE Electronics sE2300, Multi Pattern Kondensatormikrofon

Ein starkes Team

10. September 2018

se Electronics se2300

Gerade frisch vorgestellt, schon trudelt das sE Electronics sE2300 bei mir zum Test ein. Da ich mit Produkten des chinesischen Anbieters bisher durchweg gute Erfahrungen gemacht habe, geht es gleich mit Elan ans Werk.

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Zahlenwirrwarr des sE Electronics sE2300

Das neue sE2300 wird als Nachfolger des sE2200a II vorgestellt, die Multi-Pattern-Variante des sE2200a IIC, das inzwischen vom sE2200 abgelöst wurde, das kürzlich schon vom lieben Kollegen Onkel Sigi hier besprochen wurde.

Verwirrt? Nun, anscheinend ist es den sE Verantwortlichen ganz ähnlich ergangen. So firmiert das runderneuerte Großmembranmikrofon mit Nierencharakteristik nun schlicht und einfach unter dem Namen sE2200, die Doppelmembranversion hat den Namen sE2300 erhalten. Geht doch.

Lieferumfang des sE Electronics sE2300

Hier spart sich sE Electronics mal wieder aufwendige Holzschatullen oder edle Alukoffer, das Mikrofon wird schlicht im Pappkarton geliefert. Durch den Formschaum ist es da gut und sicher aufgehoben. Mit dabei ist die bekannte Mikrofonspinne und der ebenfalls schon seit längerem mitgelieferte Pop-Filter, die zusammen unter der Bezeichnung Isolation Pack angeboten werden.

Mikrofon mit Isolation Pack, Spinne und Pop-Filter

Auch an einen Ersatzgummi für die Spinne wurde gedacht. Ebenso kommt eine Bedienungsanleitung in mehreren Sprachen mit. Wem die Schrift des DIN A6 Heftes zu klein geraten ist, findet die Anleitung natürlich auch online. sE Electronics weißt hier auch nochmals darauf hin, dass durch eine Registrierung des Produkts die zweijährige Garantiezeit um 1 Jahr erhöht werden kann.

Werte und Verarbeitung des sE Electronics sE2300

Ungewöhnlich für ein doch recht günstiges Mikrofon: Das sE2300 ist ein Echtkondenser. Die 1“ Kapsel wird von Hand hergestellt und bietet mit Niere, Kugel, Acht die drei gängigen Richtcharakteristiken.

Darauf sind sie bei sE (zu Recht) stolz

Der Frequenzgang bietet die üblichen 20 Hz – 20 kHz, die Empfindlichkeit liegt bei 24 mV/Pa. Der max. SPL liegt bei 126 dB, kann aber durch den zweistufigen PAD-Schalter auf 136, bzw. 146 dB erhöht werden. Ebenso ist ein Low-Cut-Filter vorhanden, das bei 80 oder 160 Hz mit 6 dB/Okt eingreift.

Angenehm niedrig liegt der Ersatzgeräuschepegel mit 9 dB(A). Die Impedanz ist mit 40 Ohm angegeben.

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Ganz leicht ist das Mikrofon nicht, 611 g hat die Spinne und der Mikroständer zu tragen. Mit 215 mm Höhe und einem Durchmesser von 51 mm ist nicht gerade zierlich, trägt aber auch nicht zu dick auf.

Der Body ist komplett aus Metall und muss sich vor Mikrofonen aus japanischer Herstellung nicht verstecken. Der schwarze, feinmaschige Grill sitzt gerade und besitzt genügend Stabilität. Sauber schalten die dreistufigen Wippen aus Metall. Die XLR-Anschlussbuchse besitzt vergoldete Kontakte, auf der Unterseite befindet sich auch die eingravierte Seriennummer.

XLR Buchse, Serien-Nr.

Auch im Inneren ist eine saubere Verarbeitung der diskret aufgebauten Platine zu finden. Hier treffen wir auch auf den speziell angefertigten Ausgangstransformator.

Diskrete Arbeit

Insgesamt wirkt die Verarbeitung deutlich wertiger, als es der schmale Anschaffungspreis vermuten ließe.

Die Spinne ist ein einfaches, aber funktionelles Modell aus Kunststoff. Das Mikro wird unten am Schaft durch eine Rädelmutter festgeklemmt. Die läuft diesmal nicht besonders geschmeidig und verlangt ordentliches Festdrehen. Ich hatte die baugleiche Spinne aber schon des Öfteren unter den Fingern, da gab es keine Klagen. Scheint also ein kleiner Ausrutscher zu sein.

Die sE Spinne

Ganz clever ist der Pop-Filter gelöst. Die gelochte Metallscheibe wird einfach vorne an die Spinne angeklipst, System Kabelbinder. So hat man immer den gleichen Abstand zur Membran.

Soundcheck des sE Electronics sE2300

Aber nun genug Vorgeplänkel, wie klingt das sE2300? Zunächst fällt das sehr gute Rauschverhalten auf, die 9 dB(A) sind wohl tatsächlich realistisch. Für Gesang bei einem Abstand von ca. 25 – 30 cm brauche ich 30 dB Verstärkung, da bleibt bei den allermeisten Preamps noch eine ordentliche Reserve. Hier benutze ich übrigens den Lake People Mic-Amp F355, ein sehr neutraler Verstärker, der sich auch gerade im Testlabor befindet.

Beim ersten Ansingen macht das Mikro gleich seine Grundstruktur klar. Es klingt rund und ausgewogen und obwohl sE Electronics beim sE2300 mit einem Ausgangsübertrager arbeitet, ist das Mikrofon sehr neutral. Die Höhen sind präsent, aber nicht überbetont. Natürlich wird nicht die Seidigkeit eines teuren Neumanns erzielt, aber der Höhenbereich ist weit davon entfernt, harsch oder unangenehm zu klingen. Die oberen Mitten sind durchsetzungsfähig und tragen die Stimme schön nach vorne. Die tieferen Mitten sind eher schlank gehalten und bringen somit keine dröhnenden Frequenzen mit ins Spiel. Den Bassbereich überprüfe ich mit meiner Cajon Bassdrum. Knackig, nicht zu wuchtig und mit dem nötigen Attack kann das Signal schon ohne Bearbeitung gefallen. Sollten die Bässe doch einmal zu dick auftragen, hilft der Low-Cut bei 80 Hz weiter, der mit der geringen Flankensteilheit von 6 dB mäßigend eingreift, ohne den unteren Bereich zu stark zu beschneiden. Die 126 dB, die das Mikro ab kann, reichen bei der Cajon aus, in einer Bassdrum dürfte aber der PAD-Schalter gefordert sein, der weitere 10 bzw. 20 dB Luft nach oben verschafft.

Blick auf die Kapsel, darunter die dreistufigen Schalter für PAD (0, -10, -20 dB) und Low Cut (aus, 80 Hz, 160 Hz)

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