Power-Paket für erstklassigen Sound Indoor und Outdoor
Die Seeburg Acoustic Line K20 ist ein Hochleistungstopteil der Seeburg K-Serie, die zusammen mit dem Seeburg Acoustic Line K Sub 1801 Subwoofer vielen Beschallungsaufgaben vom Club-Konzert bis zum Open-Air gewachsen ist. Die vielseitig anwendbare Beschallungsanlage bringt einigen Besonderheiten mit sich, die wir im Folgenden unter die Lupe nehmen werden. Außerdem mussten sich beide Testprodukte bei einer mittelgroßen Veranstaltung dem Härtetest unterziehen. Wie das funktioniert hat und ob die Beschallungsanlage an ihre Grenzen kam, erfährst du in diesem Testbericht.
Inhaltsverzeichnis
Der Hersteller Seeburg
1985 von Winfried Seeburg gegründet und lange auf dem professionellen Beschallungsmarkt etabliert: die Firma Seeburg Acoustic Line. Der kleine Betrieb mit gerade einmal 23 Beschäftigten baut und entwickelt seit knapp 40 Jahren Lautsprecher für Festinstallationen und vor allem auch mobile Varianten und hinterlässt damit Eindruck. Neben Beschallungsanlagen in Form von wertigen Fullrange-Lautsprechern und Subwoofern, stehen auch Endstufen für den Betrieb von passiven Tonanlagen und diverser Zubehör auf der Produktliste von Seeburg. Besonders reizvoll: Mit der sogenannten Custum Solution bietet Seeburg individuell abgestimmte Einzelanfertigungen an, um auch speziellen klanglichen und räumlichen Herausforderungen entgegentreten zu können. Erst kürzlich konnten die schlanken Säulenlautsprecher Seeburg Acoustic Line L16j zusammen mit dem G Sub 1201 dp++ Subwoofer in einem AMAZONA.de-Test überzeugen.
Seeburg Acoustic Line K20 Topteil
Eine Veranstaltung und vor allem ein Konzert steht und fällt mit der Klangqualität. Klingt die Musik zu dumpf oder zu unausgewogen, hängt dies häufig mit der Auswahl und dem Einstellen der Beschallungsanlage zusammen. Aus diesem Grund geht es im ersten Teil dieses Testberichts um einen Allrounder in Sachen Lautsprecher.
Ein Blick auf das Äußere
Der vorliegende passive Seeburg Acoustic Line K20 Lautsprecher in der 60° Variante besitzt ein solides Birke-Multiplex Gehäuse mit Kunststoffummantelung und lässt sich trotz seiner stolzen 22,5 kg zu zweit recht unkompliziert tragen. Hierfür sorgen zwei Griffe auf der Rückseite. Das etwa 66 cm hohe Topteil lässt sich in jeglicher Position problemlos benutzen:
Sei es auf einer Distanzstange über einem Subwoofer, fliegend im Array mithilfe des optionalen und herstellereigenen Tools MultiRigg zum Verbinden mit anderen K20 Lautsprechern, des Tools MultiTilt zum schnellen Einstellen der Neigung auf einer Distanzstange oder dank integrierter Monitorschräge liegend auf der Bühnenkante. Die simple Bezeichnung Topteil ist also ein Understatement, haben wir es mit einer richtigen Multifunktionsbox zu tun.
Für die optimale Flexibilität in der Position des Topteils, lässt sich das Horn (60° mal 50°) nach dem Entfernen der Abdeckung drehen. So erhält man in jeder Anwendungsmöglichkeit einen optimalen und unverfälschten Klang. Die Rückseite des Lautsprechers ist simpel, aber damit äußerst übersichtlich gehalten: Unter einer kurzen Aufführung einiger technischen Daten des Gerätes befinden sich zwei Anschlüsse für Speakon-Kabel. Über den einen Anschluss erhält das Topteil sein Audiosignal über den Subwoofer von der Endstufe und der zweite Anschluss dient zum optionalen Weiterleiten des Signals an weitere Seeburg Acoustic Line K20 Lautsprecher. Auf diese Art und Weise können mehrere Lautsprecherboxen beispielsweise in einem Array zusammengeschaltet werden.
Technischer Überblick
Nicht nur optisch macht der Seeburg Acoustic Line K20 Lautsprecher was her, sondern auch technisch und klanglich hat er einiges zu bieten. Für einen klaren und präzisen Klang sorgen zwei 10 Zoll Tieftöner und ein 1,4″-Zoll Hochton-Treiber. Alle drei Treiber funktionieren mit einen Neodym-Magneten. Diese Technik der Schallwandlung zeichnet sich durch eine enorme Robustheit und Kompaktheit in der Bauweise aus, ohne dass Abstriche bei der Klangqualität hingenommen werden müssen. Die Belastbarkeitsgrenze der Seeburg Acoustic Line K20 Lautsprecher liegt laut Hersteller bei 800 W AES. Die Belastungsgrenze für durchschießende Peaks in der Wiedergabe von Audiomaterial liegt sogar bei 2400 W. Der maximale Schalldruckpegel beträgt 134 dB SPL, gemessen aus 1 m Entfernung zum Topteil.
Subwoofer: Seeburg Acoustic Line K Sub 1801
Zu einer vernünftigen Beschallungsanlage gehören neben soliden Topteilen für eine präzise Wiedergabe der mittleren bis hohen Frequenzen auch Subwoofer, die das Klangbild mit druckvollen Bässen unterfüttern. Ein solches Modell ist der passive Subwoofer Seeburg Acoustic Line K Sub 1801, der dank seiner robusten Verarbeitung sowohl für den mobilen Einsatz, als auch für Festinstallationen geeignet ist.
Ein Blick auf das Äußere
Optisch präsentiert sich der Seeburg Acoustic Line K Sub 1801 Subwoofer in einem schlichten, funktionalen Design. Die kompakte Bauweise ermöglicht eine einfache Integration in verschiedene Setups. Dank der vier Griffe lässt sich der Seeburg K Sub 1801 Subwoofer trotz seines Gewichts von 42,5 kg zu zweit recht unkompliziert tragen. Zwei Griffe befinden sich auf der Rückseite und einer ist jeweils an einer Längsseite angebracht. Eine große Hilfe sind optionale Rollbretter von Seeburg, die sich sehr praktisch mit Butterfly-Verschlüssen auf der Vorderseite anbringen lassen und damit beim Transport gleichzeitig die Vorderseite schützen.
Auf der Oberseite sowie auf der linken Seite befindet sich jeweils ein M20-Gewinde für das Eindrehen einer Distanzstange, auf der entsprechende Topteile platziert werden können. Die Rückseite ist ähnlich übersichtlich gestaltet wie bei den oben erwähnten Seeburg Acoustic Line K20 Topteilen. Hier finden wir einen Speakon-Eingang für das von der Endstufe aus gesendete Audiosignal und einen weiteren Speakon-Anschluss für das Weiterleiten des mittel- bis hochfrequenten Signals an ein Topteil.
Technischer Überblick
Wer sein Publikum druckvolle Bässe hören oder vielmehr spüren lassen möchte, ist mit dem Seeburg Acoustic Line K Sub 1801 Subwoofer in jedem Fall gut bedient. Der 18 Zoll Ferritmagnet-Treiber sorgt für eine effiziente und verzerrungsfreie Wiedergabe, während der maximale Schalldruck von 137 dB SPL zeigt, dass der Subwoofer auch bei hohen Pegeln souverän bleibt und kraftvolle Bässe produziert. Mit seinem Prinzip der geschlossenen Bassreflexion, deckt der Seeburg Acoustic Line K Sub 1801 Subwoofer auf solide Art und Weise einen Frequenzbereich zwischen 33 und 180 Hz ab.
Die Belastbarkeit liegt laut Hersteller bei 1500 W AES und stolzen 4500 W bei Peaks. Zu erwähnen sei auch die dp-Ausführung dieses Modells, die zusätzlich über eine integrierte 2400 W Endstufe verfügt. Außerdem lässt sich der Subwoofer der dp-Ausführung über ein Netzwerkkabel mittels herstellereigener Computeranwendungen präzise einstellen und auch fernsteuern.
Praxistest bei einem Live-Event
Technische Daten können schnell täuschen. Deshalb hat sich die Beschallungsanlage, bestehend aus zwei Seeburg Acoustic Line K Sub 1801 Subwoofern und zwei Seeburg Acoustic Line K20 Topteilen (60° Version), dem Praxistest bei einem Live-Event unterzogen, um einen realistischen Eindruck von den Testobjekten zu bekommen. Die Outdoor-Veranstaltung fand vor circa 180 Personen in einem großen Garten statt. Von der musikalischen Seite aus bediente die siebenköpfige Band verschiedene Genres. Mal wurden eher ruhige und sphärische Lieder mit Klavier, akustischen Gitarren und mehrstimmigem Gesang gespielt und mal ging es mit einem akustischen Schlagzeug und einem E-Bass etwas rockiger zu.
Verbinden und Einstellen
Für den Betrieb der passiven Beschallungsanlage wurde die Seeburg Acoustic Line S10 Endstufe verwendet. Diese Class-D-Endstufe kann dank 9600 W, verteilt auf vier Kanäle, recht viel Druck erzeugen und lässt sich mit Speakon-Kabeln relativ schnell mit den beiden Seeburg Acoustic Line K Sub 1801 Subwoofern verbinden. Nähere Informationen zu dieser Hochleistungsendstufe findet man hier im ausführlichen Datenblatt des Herstellers. In unserem Praxistest stehen beide Subwoofer aufrecht auf Gehwegplatten, die die Unebenheiten des Rasens ausgleichen. Die Distanzstangen mit Kurbelverstellung lassen sich problemlos in die Gewinde auf der Oberseite der Subwoofer eindrehen.
Die Seeburg Acoustic Line K20 Topteile verfügen zwar über eine eigene Bohrung zur Stativaufnahme, im Praxistest nutzen wir allerdings die MultiTilt-Halterung von Seeburg Acoustic Line, die unten am Lautsprecher befestigt wird. Diese ist zwar etwas scharfkantig, aber sie erlaubt es dem Benutzer, das Topteil unkompliziert und kleinschrittig in seiner Neigung auf der y-Achse zu verstellen. So ist das System, bestehend aus zwei Subwoofern und zwei Topteilen, die jeweils von einer Distanzstange gehalten werden, innerhalb kürzester Zeit aufgestellt und sicher verschraubt. Zum Schluss wird noch ein Speakon-Kabel vom Subwoofer zum Topteil gelegt und die Endstufe wird per XLR mit dem Mischpult verbunden; schon kann es losgehen.
Klangeindruck
Schon die über Bluetooth abgespielte Musik über die Anlage hat mich beeindruckt. Die Kombination aus den zwei Seeburg Acoustic Line K Sub 1801 Subwoofern und zwei Seeburg Acoustic Line K20 Topteilen liefert auch ohne eine Anpassung der Frequenzen mittels Equalizer am Mischpult einen äußerst angenehmen, warmen Klang. Dank präzise wiedergegebener Höhen, satten Mitten und druckvollen Bässen bereitet einem das Zuhören enorm viel Freude. Relevant ist für mich jedoch nicht ein guter Klangeindruck mit professionell im Tonstudio abgemischter Musik, die über die Anlage ertönt. Wichtig ist mir die Wiedergabe der vor Ort aufgebauten Instrumente.
So beginnt das klassisch mikrofinierte akustische Schlagzeug mit einem Soundcheck, anschließend folgen die übrigen Instrumente und Gesangsmikrofone und am Ende entsteht ein Mix, der selbst bei einer gewissen hohen Lautstärke nicht unangenehm, sondern sehr klar und satt erscheint.
Zu erwähnen sei hierbei eine erforderliche kleine Absenkung im Frequenzbereich um 100 Hz auf dem Master-Equalizer, was aber sicher auch den akustischen Bedingungen der Outdoor-Veranstaltung geschuldet ist. Gerade im Vergleich zu anderen in der Vergangenheit in diesem Kontext genutzten Beschallungsanlagen überzeugt mich die Kombination aus zwei Seeburg Acoustic Line K Sub 1801 Subwoofern und zwei Seeburg Acoustic Line K20 Topteilen vor allem klanglich enorm. Selbst Veranstaltungsbesucher, die auf dem Gebiet der Tontechnik eher nicht versiert sind, loben den klaren und angenehmen Klang der Beschallungsanlage. So soll es sein.
Alternative Beschallungsanlagen
Beschallungsanlagen mit 18″ Subwoofern und Fullrange-Topteilen gibt es viele am Markt und in jeder Preisklasse. Ebenfalls über 18 Zoll Subwoofer verfügt das Premium PR:O Set 12/18 von HK Audio. Hier liegt der maximale Schalldruck bei 129 dB SPL und ist damit um nur 8 dB geringer als bei den Seeburg Acoustic Line K Sub 1801 Subwoofern. Die Fullrangebox von HK Audio verfügt im Gegensatz zu den zwei 10 Zoll Tieftönern und einem 1,4 Zoll Hochtöner der K20-Topteile über einen 12 Zoll Speaker und einen 1 Zoll Hochtöner. Das gesamte Set kostet mit seinem Preis von 2.615,- Euro knapp ein Drittel der getesteten Beschallungsanlage von Seeburg Acoustic Line und ist sicher für Einsteiger eine gute Lösung.
Für 5.390,- Euro bekommt man mit dem the box pro Achat Open Air Bundle MK II ein Komplettestem, das für die Beschallung im Freien gedacht ist. Mit seinen vier leistungsstarken Subwoofern und zwei Mittel- und Hochtonlautsprechern ist diese Beschllungsanlage sofort startklar. Besonders praktisch: Im Bundle enthalten ist ein fertig verschraubtes und verkabeltes Amp-Rack mit entsprechenden Endstufen und einem digitalen Signalprozessor.
Eine gute Alternative sind auch aktive PA-Anlagen. Hier bietet sich zum Beispiel das HK Audio LINEAR 3 Bass Power Pack an. Es besteht aus zwei HK Audio Linear 3 115 FA, zwei HK Audio Linear Sub 1800 A, zwei K&M Distanzstangen und vier Schutzhüllen.
Guten Morgen Gereon.
Kannst du noch ein klein wenig zur Endstufe Seeburg Acoustic Line S10 sagen?
Wie laut ist der Lüfter, Outdoor sicher egal, aber bei einem intimen Konzert/Gig/Studio?
Welche Parameter sind direkt an der Endstufe einstellbar?
Wird zusätzlich u.U. doch noch ein Rechner benötigt?
Sind die gängigsten Parameter, wie Pegel, Delay-Zeiten, EQ usw. direkt und komfortabel
an der Endstufe einstellbar?
Gruß
SlapBummPop
@SlapBummPop Hi,
ich melde mich mal kurz anstelle von Gereon: Die Endstufe war nicht Bestandteil des ausführlichen Tests. Zur Lüfterlautstärke wird dir Gereon sicherlich etwas sagen können. Was den Rest anbelangt, habe ich oben das Datenblatt zur Endstufe verlinkt. Oder du klickst direkt hier auf den Link: https://www.seeburg.net/download_getfile.php?file=downloads/06-Datenblaetter/Elektronik/S-Serie_Datenblatt_de.pdf
Du kannst über das Touchdisplay sehr viel einstellen (auch das Delay, Pegel, EQ). Noch komfortabler geht das natürlich immer am Computer. Aber welche Endstufe bietet dir sonst schon ein Farb-Touchdisplay? Da ist die Seeburg-Endstufe schon sehr komfortabel. Für die Seeburg-Produkte selbst sind natürlich auch schon immer passende Presets programmiert. Du kannst aber die Endstufe selbstverständlich auch mit jedem anderen Lautsprecher nutzen, deine eigenen Presets erstellen usw.
Wenn du noch mehr wissen möchtest, schau einfach hier in die Bedienungsanleitung: https://www.seeburg.net/download_getfile.php?file=downloads/05-Bedienungsanleitungen/Elektronik/S-Serie/S-Serie_Hardwarehandbuch_de.pdf
Ich hoffe, dass dir diese Infos weiterhelfen.
@Markus Galla Danke Markus.
Die Seeburg Homepage habe ich bereits mehrfach besucht.
Es gibt leider keine Testberichte über die Endstufen von Seeburg.
Mich würde daher schon sehr interessieren, ob man die Endstufen auch in leisen Umgebungen einsetzen kann.
Das Seeburg sich hier klanglich keine Blöße geben wird, davon gehe ich aus.
Gruß
SlapBummPop
@SlapBummPop @SlapBummPop
Die Lautstärke vom Lüfter hielt sich tatsächlich sehr in Grenzen! Draußen war es ohnehin kein Problem, aber auch bei einem späteren Test drinnen fiel mir der Lüfter nicht als unangenehm laut auf. Da habe ich bei Endstufen schon deutlich anders erlebt.
Auf die Bedienung der Endstufe ist Markus ja schon eingegangen. Gerade die Einrichtung per Touchdisplay ist sehr angenehm und intuitiv. Die vorinstallierte Presets reichten auch völlig aus. Wer etwa anders braucht, kann auch gut Einstellungen ohne Computereinbindung vornehmen.
@Gereon Gwosdek Moin und danke Gereon.
Schön, dass sich Seeburg hier scheinbar auch ein wenig Gedanken gemacht hat.
Gruß
SlapBummPop