Funken wie die Profis
Wenn es um Mikrofonierung und hier speziell um Drahtlostechnik geht, hat ein Name überall auf der Welt sehr gute Reputationen: Die Rede ist von Sennheiser. Das Unternehmen mit Sitz in Wedemark, einer Gemeinde in der Region Hannover, ist neben anderen Global Playern Inbegriff für hochwertige Funkstrecken. Bei mir hat sich das aktuelle Sennheiser ew 100 G4 835 S UHF-Drahtlossystem im E-Band eingefunden, eine Funkstrecke mit Handsender. Das Frequenzband umfasst die Bereiche von 823 bis 865 MHz, also auch die sogenannte Duplex-Lücken (823 bis 832 MHz) und das harmonisierte EU Band (863 bis 865 MHz). Zumindest in diesen beiden Frequenzbereichen steht der kostenlosen Nutzung in Deutschland und in Europa (nur im EU-Band) nichts im Wege. Was die übrigen Frequenzen betrifft, sollte man sich vor dem Einsatz informieren, denn grundsätzlich gelten hier immer die Bestimmungen des jeweiligen Landes.
Diese Funkstrecke im E-Band – es sind noch zahlreiche andere UHF-Bänder verfügbar – ist in vielen Ländern anmeldefrei und zumindest nach heutiger Sicht auch zukunftssicher.
Lieferumfang Sennheiser ew 100 G4 835 S
Zum Gesamtpaket gehören der EM 100 G4 True-Diversity Empfänger mit SKM 100 G4-S Handsender und MMD 835-1 Mikrofonmodul (nur 835-S Variante). Weiterhin darf man sich über das GA 3 Rack-Montageset, eine Mikrofonklemme, natürlich das Netzteil, die beiden Stabantennen für den Empfänger und zwei AA-Batterien freuen. Ein kurzes RJ10-Kabel hat Sennheiser ebenfalls spendiert.
Eigenschaften des evolution wireless G4 100 Vocal Sets
Mit 42 MHz Schaltbandbreite und 1680 einstellbaren Frequenzen sind bis zu 20 Kanalbänke mit jeweils bis zu 12 Kanälen verfügbar. Die neue 100er Serie bietet jetzt Mehrkanalfähigkeit. Das bedeutet, dass bis zu zwölf Empfänger über die Link-Funktion zu einem Datennetzwerk kaskadiert werden können. Die neue Link-Funktionalität soll zudem eine schnelle Frequenzzuteilung der kaskadierten Systeme ermöglichen.
Das Display am neuen True-Diversity Empfänger ist nun schwarzweiß und damit kontrastreicher als beim Vorgänger. Neu am Empfänger sind neben dem überarbeiteten Design der Frontpartie auch zwei zusätzliche Tasten mit den Bezeichnungen Sync und Escape. Der Audioübertragungsbereich liegt bei 25 bis 18.000 Hz, bei einer Sendeleistung von bis zu 30 mW.
Und weil bei einem Set mit Funkmikrofon besonders die Mikrofonkapsel eine gewichtige Rolle spielt, widmen wir uns diesem Bauteil zuerst.
Sennheiser MMD 835-1 Mikrofonmodul
Die Bezeichnung Modul lässt es bereits erahnen. Die Mikrofonköpfe sind austauschbar und können ohne Werkzeug einfach gewechselt werden. Zu diesem Set gehört das schwarze Modul mit der preiswerten 835er Kapsel, die es auch als kabelgebundene Variante mit der Bezeichnung Sennheiser E835 S gibt. Hier der Link zum Händler unseres Vertrauens.
Die dynamische Kapsel hat eine Nierencharakteristik, was beim Aufstellen von Bodenmonitoren Berücksichtigung finden sollte.
Sicheren Halt des Mikrofonmoduls an der Sendeeinheit garantiert ein Schraubgewinde. Vergoldete Kontakte am Sender und vergoldete Kontaktbahnen am Modul sorgen für optimale Übertragung.
Das Upgrade auf eine höherwertige oder einfach nur andere Kapsel mit besonderer Charakteristik ist durch schnellen Austausch des Mikrofonmoduls jederzeit möglich. Erhältlich sind verschiedene dynamische Modelle mit unterschiedlichen Charakteristiken (Niere/Superniere/Kugel) und auch Ausführungen mit Kondensatorkapseln (umschaltbar Niere/Superniere).
Sennheiser Handsender SKM 100 G4-S (mit Schalter)
Das Gehäuse des Handsenders besteht aus leichtem Aluminium. Der hintere Bereich des Schaftes ist abschraubbar. So gelangt man an das Batteriefach, das zwei AA-Batterien, entsprechende Akkus oder den als Zubehör erhältlichen Sennheiser Akkublock aufnimmt. Hinter dem drehbaren und austauschbaren Farbring (in diesem Fall schwarz) nahe der Antenne verbirgt sich der Multifunktionsschalter zur Bedienung. Der drehbare Ring dient hier als Sicherung, sodass auf keinen Fall unbeabsichtigte Veränderungen passieren können. Am Ende des Schaftes befinden sich zudem die Taste On/Off mit ESC-Funktion und die rote LED zur Betriebs- und Batteriestandsanzeige.
Am Handsender können zahlreiche Einstellungen vorgenommen werden, von der individuellen Namensgebung bis hin zur Eingangsempfindlichkeit des Mikrofons. Damit kann der Sender für unterschiedliche Anwendungsbereiche voreingestellt werden. Es macht schließlich einen Unterschied, ob eine laute Rockröhre das Mikrofon einsetzt oder ein zurückhaltender Moderator.
Im beleuchteten Display des Handsenders können die vielfältigen Einstellungen zur Kontrolle abgelesen werden. Zum Beispiel auch Audiopegel, Frequenzeinstellung, Batteriezustand, Stummschaltung usw. Die Beleuchtung erlischt bereits nach kurzer Zeit, was Energie spart und dem Funkmikrofon eine längere Betriebsdauer beschert.
Um das Mikrofon noch einfacher stummzuschalten als am roten On/Off-Schalter, hat dieser Handsender nahe dem Mikrofonkopf einen gummierten Taster mit der Bezeichnung Mic. Leuchten hier Schriftzug und LED rot, ist das Audiosignal aktiviert. Das ist nach dem Einschalten des Handsenders der Normalfall. Ein kurzer Druck auf diese Taste schaltet das Signal stumm, was als MUTE auch im Display des Senders und Empfängers angezeigt wird. An diese Farbgebung muss ich mich erst gewöhnen. Grünes Licht würde an dieser Stelle vielleicht ein deutlicheres Signal geben, ganz so, wie man es von einer Ampel im Straßenverkehr gewohnt ist.
Das Mikrofon macht nicht zuletzt durch das Aluminiumgehäuse einen soliden Eindruck und liegt super in der Hand.
Danke für den ausführlichen Test. Zur Reichweite, schätze ich mal, dass es mit der 30mW Ausführung zusammen hängt. Bei Thomann ist aber nur die 10 mW aufgeführt.