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Test: Sennheiser ew 100 G4 835 S, Funkstrecke

(ID: 251812)

Sennheiser EM 100 G4 True-Diversity Empfänger

Das optische Erscheinungsbild des Empfängers im Metallgehäuse ist für meinen Geschmack gegenüber dem Vorgänger deutlich verbessert worden. Die Frontpartie sieht klar und aufgeräumt aus. Neben der roten Kombi-Taste On/Off/Mute gibt es hier nun fünf weitere Taster zur Bedienung. Auf der Rückseite befinden sich die Anschlüsse für das Steckernetzteil (mit Zugentlastung), symmetrische XLR-Buchse und unsymmetrische 6,3 mm Klinkenbuchse (Audioausgänge), zwei RJ10-Schnittstellen zur Anbindung an ein Datennetzwerk und natürlich die beiden BNC-Buchsen für die kurzen Antennen.

Sennheiser ew 100 G4 835 S

Sennheiser ew 100 G4 835 S: Empfänger von hinten

Mit seinem stabilen Metallgehäuse vermittelt der EM 100 G4 ebenfalls einen robusten Eindruck. Das mitgelieferte GA 3 Rackmount-Set ermöglicht den Einbau in ein passendes 19-Zoll Rack. Allerdings müssen hier die Verlängerungskabel zur Verlegung der Antennenanschlüsse an die Rackfront separat erworben werden.

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Bedienung des Empfängers

Das Display ist hell erleuchtet und gut ablesbar. Die Bedienung im Basismenü ist recht intuitiv. Als Homescreens bietet Sennheiser Alternativen an: Standardanzeige, Soundcheck und sogar ein Guitar Tuner ist integriert, der aber hier keine Rolle spielt. In der Grundeinstellung sind die neun wichtigsten Parameter übersichtlich angeordnet: Funksignalpegel, Audiopegel, Kanalbank und Kanal, Frequenz, individuell einstellbarer Name, Pilotton, Stummschaltung, Batteriezustand Sender und Tastensperre.

Die Funktion Soundcheck (Druck der Pfeiltaste nach unten) ermöglicht das Testen der Übertragungsqualität zwischen Sender und Empfänger. Hier geht man den Bereich ab, der für den Einsatz des Handsenders relevant ist. Das System speichert die Daten wie minimaler und maximaler Funksignalpegel beider Antennen und Audiopegel. Der Anwender bekommt damit ein Gefühl, in welchen Bereichen sich möglicherweise Funklöcher befinden. Wie es sich für einen Soundcheck gehört, könnten bei Bedarf nach dieser Prozedur Optimierungen vorgenommen werden, zum Beispiel eine günstigere Aufstellposition des Empfängers gewählt werden.

Sennheiser spricht von einer Reichweite von 100 Metern – wer braucht die schon? Bei meinen Tests in der recht großen Wohnung gab es an keiner Stelle Aussetzer. Also 100 Meter Reichweite bedeutet auch, dass diese Funkstrecke selbst durch mehrere Wände hindurch in der letzten Ecke verlässliche Signale liefert. Davon konnte ich mich beim Soundcheck überzeugen.

Kinderleicht mit Easy Setup

Die einfachste Art, das System einzurichten, bietet die Funktion Easy Setup. Hier scannt der Empfänger die Umgebung im gesamten Frequenzbereich von 823 bis 865 MHz und macht Vorschläge. In meinem Fall wird Bank 1 mit 12 freien Frequenzen angezeigt. Ich akzeptiere den ersten Vorschlag und drücke Set. Eingestellt ist in diesem Beispiel nun 863.100 MHz.

Sennheiser ew 100 G4 835 S

Gut ablesbare Einstellungen

Der Abgleich mit dem Handsender ist ebenfalls kinderleicht. Dazu wird am Empfänger die Taste Sync gedrückt, eine blaue LED leuchtet, der Schriftzug SYNC erscheint im Display. Nachdem ich die Infrarotschnittstelle des eingeschalteten Handsenders in die Nähe der blauen LED (dort sitzt die Infrarotschnittestelle) gebracht habe, blinkt die LED, der Empfänger quittiert den Abgleich mit einem Häkchen am Schriftzug SYNC und die Verbindung steht. Einfacher kann es kaum gehen.

EQ-Presets für individuellen Sound

Der schon gute Klang des Mikrofons kann bereits am Empfänger EM 100 G4 mit vier EQ-Presets in unterschiedliche Richtungen gebracht werden. Das wird auch optisch im Display mit einer einfachen Linie dargestellt. Je nach Preset verändert sie ihr Aussehen in einer klaren und deutlich nachvollziehbaren Art.

Als Grundeinstellung dient Preset 1 (Flat), hier wird nichts verändert. Preset 2 ermöglicht einen Low Cut von -3 dB bei 180 Hz, nimmt also etwas „Mulm“ aus der Stimme und bettet sie je nach Stimmlage auch etwas besser in den Gesamtmix ein. Preset 3 senkt ebenfalls die Bässe (Low Cut) -3 dB bei 180 Hz ab, betont gleichzeitig aber die hohen Frequenzen (High Boost) im sogenannten Air Band um +6 dB bei 10 kHz. Preset 4 liefert ausschließlich den High Boost +6 dB bei 10 kHz und lässt die Bässe unangetastet.

Diese vier Klangeinstellungen liefern sehr unterschiedliche Ergebnisse und sollten unbedingt ausprobiert werden.

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Grau ist alle Theorie – was zeigt die Praxis?

Gute Bekannte von mir spielen in einer Bluesband und treffen sich einmal wöchentlich im Proberaum, um das Programm zu üben oder neue Stücke in die Setlist aufzunehmen. Es gibt zwei Sänger, die gleichzeitig Instrumente spielen. Witzigerweise heißen beide Sänger Peter. Bassist ist Peter M., Gitarrist und Harmonika-Spieler ist Peter B.. Bei den Bandproben wird üblicherweise über kabelgebundene Mikrofone gesungen, doch das sollte sich beim jüngsten Treffen ändern.

Sennheiser ew 100 G4 835 S

Der Empfänger beim Live-Einsatz

Die aktuellste Probe findet nicht in gewohnten Gefilden statt, sondern die Jungs nutzen für einen ausgedehnten Samstag die große Halle eines Autolackierbetriebs im Hochtaunuskreis. Genau die passende Gelegenheit für mich, das Sennheiser Funksystem an den Start zu bringen.

Sennheiser ew 100 G4 835 S

Bewährte Kapsel

Sennheiser ew 100 G4 835 S

Hier steht es: Made in Germany

Die Funkstrecke ist wie gewohnt schnell einsatzbereit – schon kann es losgehen: Blues quer Beet tönt durch die zum Proberaum umgestaltete Halle. Reverb auf den Gesangskanälen ist nicht erforderlich, der Raumhall genügt.

Die Sänger nutzen abwechselnd den Sennheiser Handsender und sind beide auf Anhieb begeistert. Der Sound der Mikrofonkapsel setzt sich hervorragend im Mix durch, verleiht beiden Stimmen ein ordentliches Fundament und liefert gleichzeitig crispe Höhen. Beim entfesselten Einsatz ohne Mikrofonstativ sind keine Handgeräusche wahrnehmbar. Unerwünschte Rückkopplungen oder Störgeräusche finden ebenfalls nicht statt. Natürlich darf man mit dem Mikro in der Hand nicht direkt vor der PA herumtanzen, aber das wissen die Blueser und unsere Leser schließlich.

Sennheiser ew 100 G4 835 S

Sänger Peter M. testet das Mikrofon

Das helle Display am Empfänger mit seiner klaren Struktur und den gut ablesbaren Einstellungen macht Freude. Besonders die Anzeige des Ladezustands der beiden Batterien im Handsender zieht immer wieder interessierte Blicke auf sich. So wird der obere Mute-Schalter am Handsender gelegentlich in den Pausen genutzt, was die Energielieferanten schont. Nach gut sechs Stunden Dauereinsatz packen die Musiker zufrieden ein. Einen Tag später zeigen die mitgelieferten und beim kompletten Test eingesetzten Sennheiser Batterien noch zwei Balken, was laut Bedienungsanleitung einem Ladezustand von 70 Prozent entspricht – Hut ab.

Sänger Peter B. auf Wanderschaft

Sennheiser spricht von bis zu 100 Metern Reichweite – wir wollen es genau wissen. Die Location in einem weitläufigen Industriegebiet lässt große Entfernungen zu. Peter B. nimmt den Handsender und macht sich durch das große Rolltor mit lustigen Kommentaren auf den Weg. Damit er bei seinem Ausflug unterwegs informiert ist, wird ihm mit Handzeichen von zwei Kollegen signalisiert, ob seine Stimme in der Halle noch zu hören ist. Meist bekommt er ein „weiter“ zu sehen und kann es nicht glauben. „Wollt ihr mich veräppeln?“

Nach fast 200 Metern (ohne Sichtkontakt zum Empfänger in der Halle) ist er noch immer gut zu hören. Erst als er in der Ferne hinter zwei Gebäuden verschwindet, reißt die Funkverbindung ab. Störungen oder Aufrauschen sind nicht zu hören, der Pilotton leistet ganze Arbeit.

Zufriedenheit auf allen Gesichtern, die Sennheiser ew 100 G4 835 S Funkstrecke hat auch beim Praxistest voll und ganz überzeugt.

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Fazit

Die Sennheiser ew 100 G4-835-S Funkstrecke im E-Band hat in der vierten Generation einige Features und optische Aufwertungen erhalten, wie die Link-Funktionalität des Empfängers, die leichtere Bedienung oder die neue weiße Displayanzeige, um nur einige zu nennen. Das mitgelieferte Rack-Montageset ist eine Aufwertung, leider müssen die Kabel zum Verlegen der Antennen separat erworben werden. Die MMD 835 Mikrofonkapsel dieses Testsystems ist Standard, liefert aber dennoch einen guten Sound. Für mich ist das Gesamtpaket stimmig und daher gibt es ein „sehr gut“.

Plus

  • Gesamtpaket mit Rack-Montageset
  • Sound
  • einfache Bedienung
  • Batterielebensdauer
  • Reichweite
  • Wechselkapseln
  • gebührenfrei
  • solide verarbeitet
  • Datennetzwerk tauglich

Minus

  • Kabel zum Verlegen der Antennen beim Rackeinbau kostenpflichtig

Preis

  • Ladenpreis: 599,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    DJ Ronny

    Danke für den ausführlichen Test. Zur Reichweite, schätze ich mal, dass es mit der 30mW Ausführung zusammen hängt. Bei Thomann ist aber nur die 10 mW aufgeführt.

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