Praxis
Nachdem das Netzteil eingesteckt wurde, informiert uns ein roter Ring um den On/Off-Schalter, dass das Gerät mit Strom versorgt wird. Der EW 300 sucht sich nach Aktivierung automatisch eine freie Frequenz, auf der er das Signal übertragen kann. Die Aktivierung klappt problemlos beim ersten Versuch. Der Empfänger lässt sich mit ein paar einfachen Handgriffen an der Hose oder am Gürtel befestigen, wo er auch während des gesamten Testbetriebes ohne Wackeln oder gar Verrutschen verweilt. Den Klang der Ohrhörer bezeichne ich als gut mit einer leichten bis mittleren Hochmittenlastigkeit. Mir persönlich ist der Grundklang etwas zu „beissend“, welches aber ein rein subjektives Kriterium ist und nicht in die Bewertung einfließt.
Um es dem EW 300 direkt schön schwer bezüglich seiner Betriebssicherheit zu machen, durfte er seine Übertragungsfähigkeiten aus dem Keller meines Hauses heraus unter Beweis stellen. Die Fakten: Sechziger Jahre Bau, sehr hoher Stahlanteil im Stahlbeton der Decken und mit einem „Faradayschen-Käfig-Effekt“ bis zum Stehkragen gesegnet. Schwerer kann man es einem Transmitter nicht machen. Keine Airport Station meiner Macs hat es hier über mehr als eine Decke geschafft, bei der zweiten Decke gerät jegliche Ortung einer noch so kleinen Feldstärke zum puren Glückstreffer. Was immer hier durch kommt, verfügt über herausragende Sendeleistung!
Und los gehts. Das eingespeiste Signal liegt mit Vollausschlag an und ich laufe los. Erste massive Wand, nach wie vor Vollausschlag. Das erste Stockwerk, die erste Stahlbetondecke, ein Balken weniger, voller Klang ohne Einbrüche. Die zweite Stahlbetondecke, ein weiterer Balken weniger, nach wie vor keinerlei Probleme. Jetzt will ich es wissen! Zwei Stahlbetondecken plus Gang ins Freie. Nach 20 Metern erste Aussetzer im Stereobild, nach 30 Metern erste Verzerrungen im Ohrhörer, nach 40 Metern Feierabend! Aber Hoppla! Das nenne ich mal eine Übertragung! Die vom Hersteller genannten Werte von bis zu 150 Metern bei direktem Sichtkontakt scheinen keineswegs übertrieben. Wer diesen Höllenaufbau meines Kellergeschosses meistert, braucht sich vor gar nichts zu fürchten!
Fazit
Alle Achtung: Sennheiser zieht sich mit dem EW 300 ganz beachtlich aus der Affäre! Das Gerät ist vorzüglich verarbeitet, äußerst einfach zu bedienen und besticht mit einer herausragenden Sende- und Empfangsleistung.
Ein sehr gutes Produkt, Made In Germany, welches seine Anwender nicht enttäuschen wird!
Plus
+ Signalübertragung
+ einfache Handhabung
+ Zubehör
+ Verarbeitung
Minus
– Hochmitten Ohrhörer (Geschmackssache)
UVP: 1.010,88 Euro
Im Test wurden durchgängig die Begriffe Sender und Empfänger verwechselt.
Der subjektive Eindruck zu den Ohrhörern fließt im Widerspruch zum zuvor geschriebenen sehr wohl in die abschließende Bewertung ein.
Hallo Dirk,
zu 1.) ganz klar mein Fehler, sorry, wurde bereits behoben.
zu 2.) Klang ist ein rein subjektives Empfinden und kann nur schwerlich in Qualitätsstufen unterteilt werden, es sei denn, ein Produkt ist aufgrund mangelhaften Aufbaus nicht in der Lage einen ausgewogenen Klang zu erzeugen.
Wenn mir die Ohrhörer zu hochmittenlastig sind, ist dies ebenfalls eine subjektive Einschätzung meinerseits, welche u.U. beim nächsten Benutzer genau den Klang erzeugt, welchen er in seiner persönlichen Umgebung bevorzugt, von daher fließt dieser Punkt NICHT in meine persönliche Bewertung des Produktes ein.
Dass Klang eine äußerst subjektive Wahrnehmung ist, erkennt man spätestens am letzten Metallica-Album, welches trotz schwerster Mixing- und Masterfehler und eines damit einhergehenden katastrophalen Klangs weltweit auf Platz 1 eingestiegen ist…
Viele Grüße
Axel
Soweit ich weiß liefert Sennheiser die EW 300 schon seit längerem mit dem IE4 Kopfhörer aus der durchaus mit einem hervorragendem Sound punkten kann. Viele GrüßeThomas