Der zweite Streich in der MK-Serie
Als Sennheiser mit dem MK 4 ein Echtkondensator-Großmembran made in Germany zum Straßenpreis von unter 300,- Euro auf den Markt gebracht hatte, war dem Produkt die Aufmerksamkeit von Kunden und Medien gewiss.
Nun legt der Hersteller mit dem Sennheiser MK 8 nach. Ob es ebenso spektakulär einschlägt, wird der Test zeigen.
Erster Eindruck
Auf der Vorderseite (Einsprech-Richtung) unterscheidet sich das MK 8 auf den ersten Blick in nichts vom MK 4. Silberner Metallkorpus, großes schwarzes Einsprechgitter, das auf der Vorderseite oben abgeflacht ist. Die geschwungenen Linien verleihen eine unaufdringliche Dynamik.
Anders sieht es bei der Rückseite aus. Während es beim Einzelkapselmikrofon hier absolut nichts zu entdecken gibt, finden sich beim Neuling hier drei Schiebeschalter.
Mittig sitzt der Auswahlschalter für die Richtcharakteristik, der aus den zwei Membranen fünf Charakteristiken bildet. Niere, breite Niere, Superniere, Kugel und Acht stehen zur Verfügung.
Links davon der LowCut-Filter, der zweistufig die Bässe bei 100 Hz mit -6 dB/Okt. und bei 60 Hz mit -18 dB/Okt. beschneidet. Auch ein Pad-Schalter ist vorhanden, hier sind Signalabschwächungen von -10 dB und -20 dB möglich.
Geblieben ist die sparsame Ausstattung. In der Pappschatulle mit Formschaumstoff befindet sich neben dem Mikrofon eine Mikroklammer, ein Staubschutzbeutel und die Bedienungsanleitung in neun Sprachen.
Zuerst ein Danke für den Test. Aber leider muss ich feststellen, dass er gerade dort, wo er für mich hätte wichtig werden können, sprich bei Flügel/Klavier, Blas- und Streichinstrumenten, keine Aussage machen kann. Ich verstehe nicht, wie man sich immer wieder auf Stimme, akust. und el. Gitarren sowie Drums kapriziert. Gerade bei etwas höherwertigeren Kondensatormikros sollte man nicht mehr von einer 08/15-Bandbesetzung ausgehen und stattdessen voraussetzen, dass damit auch anspruchsvollere Aufgaben erfüllt werden sollen.
Wenn es nur nach der Optik ginge, würde ich Sennheiser – wie fast immer – eine goldene Zitrone verleihen, aber das nur nebenbei.
Hallo Klaus,
natürlich hast du da recht. Es muss für den Tester aber auch zu leisten sein.
Ich möchte mal erläutern, wie so ein Test bei mir abläuft.
– Anfrage der Radaktion, ob Interesse besteht.
– Zusendung des Testobjekts durch (i.d.R.) den Vertrieb
– Testen im eigenen Studio. Da ich im Moment kein Recordingstudio mehr betreibe, sondern Mix und Mastering abdecke, können hierbei eben Stimme und die Instrumente getestet werden, die ich (wenigstens leidlich) spiele. Streich und Blas gehört da eben nicht dazu, Flügel fällt mangels Besitz weg.
– Wenn möglich Antesten bei einem Live Event. Das hängt aber davon ab, ob da im Testzeitraum ansteht und ob dann vor Ort auch die Zeit und das Entgegenkommen der Musiker vorhanden ist.
Grundsätzlich lässt sich sagen: Was für Stimme tut ist bei den meisten Bläsern auch unproblematisch. Wenn es an der akustischen Gitarre klingt ist die Wahrscheinlichkeit auch hoch, dass Piano/Flügel auch ganz anständig rüber kommt.
Übrigens gerade in Vorbereitung: Ein dritter Teil meines „Mikrofonieren für die Bühne“ Workshops, dieses Mal genau für die von dir geforderten Instrumentenabteilungen. Vielleicht kannst du nach Erscheinen ein Feedback geben und die etwas maue Resonanz auf die Reihe damit erhöhen :-)
Grüße Armin