Sound & Praxis
Der Seymour Duncan 805 Overdrive bietet einen sehr warmen und röhrenähnlichen Overdrive-Sound bei einem erstaunlich geringen Nebengeräuschpegel. Der Grad der Verzerrung reicht dabei von sanften und nuancenreichen Crunch-Sounds bis hin zu saftigen Leads, zumindest wenn man eine mit Humbuckern bestückte Gitarre an den Start bringt. Was bedeutet, dass sich die Gain-Reserven in Grenzen halten und das Pedal daher für Freunde des Metal-Sounds eher nicht infrage kommt. Zumindest nicht als alleinige Zerre, als zusätzlicher Booster vor den High-Gain-Amp gehängt allerdings schon. Und sei es nur dafür, den Grundsound zu verbessern, denn der klingt schon richtig gut nach „oldschool“ und lässt sich mit dem extrem effektiven Dreiband-EQ in viele brauchbare Zerrsounds bringen. Der greift nämlich so richtig beherzt zu und verwandelt den Sound auf Wunsch rasch von einem mittenlosen und unauffälligen Crunch-Sound hin zu einem singenden und näselnden Leadsound, den wir alle irgendwo schon mal gehört haben.
Im Test wurde der Seymour Duncan 805 Overdrive natürlich auch als reiner Verzerrer sowohl vor einem Transistor-Amp als auch vor einem Röhrenverstärker betrieben. In beiden Fällen macht der 805 eine sehr gute Figur, sodass man ihm getrost die Erzeugung aller Zerrsounds übertragen kann. Insofern man sich, wie bereits erwähnt, im Großen und Ganzen sogenannten „Rockbereich“ bewegt und dabei trotzdem nicht auf Biss und Dynamik im Overdrive-Bereich verzichten möchte.
Eine Beschriftung der Klangbeispiele wäre noch nett. Die klingen für mich aber leicht verwaschen.