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Test: Seymour Duncan Power Stage 170 / 700, Gitarrenendstufen

(ID: 226608)

Die Seymour Duncan Power Stage 170 in der Praxis

Allein schon anhand der Tatsache, dass die Seymour Duncan Power Stage 170 keinerlei Gummifüße besitzt, erkennt man, dass das gesamte Konzept auf den Pedalboard-Betrieb ausgelegt ist. Durch den eingebauten Preamp kann man in Sachen Pegel seine Pedals tatsächlich direkt an die Endstufe anschließen und diese so behandeln, als wäre es der cleane Kanal am persönlichen Verstärker. Plump gesprochen, Overdrive davor, Distortion davor und man hat einen dreikanaligen Amp.

Braucht man keinerlei Verzerrung für seinen Sound, kann man die Gitarre sogar direkt in die Endstufe einstöpseln. Da freut sich der Jazzer! Noch einen Tuner dabei und mit zwei Pedalen zur Show, bei einem Klemm-Tuner sogar nur mit einem. Ich für meinen Teil habe ein dreikanaliges Koch Amps Superlead Pedal genommen, einen Line6 Pedal Modeler am Superlead eingeschleift, das Ganze direkt in die Endstufe geschickt und hinten ein 412er Marshall Cabinet mit 75 Watt Celestion drangehängt.

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Seymour Duncan Power Stage 170 Setup

— Seymour Duncan Power Stage 170 im Einsatz —

Mir hat es echt die Kinnlade runter gehauen. Ich habe auf einem kleinen Pedalboard mit einem Gesamtgewicht, inklusive aller Netzteile und Kabel, von unter 8 kg, gerade einmal drei Pedale platziert und habe einen Sound, der manch hochwertiges Vollröhren-Topteil in die Tonne haut. Der Klang ist druckvoll, dynamisch und dennoch dezent komprimiert, wobei die Dreiband-Klangregelung auf die jeweilige Ausrichtung der Lautsprecher sehr gut eingeht. Die Klangregelung greift sehr geschmackvoll, wenngleich der Bassregler für das Standard-Tuning etwas zu tief greift, dafür aber seine Stärken bei ERG-Gitarren voll ausspielen kann. Bei hoher Lautstärke setzt sogar ein Hauch Saturation ein, die sehr dezent daher kommt und zu keinem Zeitpunkt die berüchtigte „Transistor-Zerre“ initiiert.

Seymour Duncan Power Stage 700 Rückseite

— Seymour Duncan Power Stage 700 Rückseite —

Die Seymour Duncan Power Stage 700

Mit der Seymour Duncan Power Stage 700 betritt der große Bruder der 170er Endstufe die Bühne. Ich lehne mich jetzt einmal weit aus dem Fenster. Auch wenn das Produkt als reine Gitarrenendstufe angepriesen wird, lassen sämtliche Anschlüsse die Vermutung zu, dass hier auch E-Bassisten ein Zuhause finden könnten. 700 Watt an 4 Ohm zertrümmern dir jedes normale Gitarren-Cabinet und selbst wenn die Box 8 Ohm hat, sind die ca. 350 Watt jenseits von Gut und Böse. 16 Ohm Boxen werden übrigens nicht unterstützt. Bassisten sehen solche Leistungsabgaben aber eher entspannt, da eine stabile Basswiedergabe deutlich mehr Leistungsreserven benötigt als das Gitarrenspektrum.

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Auch die beiden Ausgänge in Speakon/Klinke-Kombibuchsen-Ausführung in Verbindung mit der 4/8 Ohm Boxenvorgabe zeigen eine klare Bass-Cabinet-Ausrichtung, Speakon bei Gitarrenboxen gibt es faktisch nicht. Ansonsten ist das Konzept der Seymour Duncan Power Stage 170 auf die 700er Variante übertragen worden, allerdings handelt es sich bei der Seymour Duncan Power Stage 700 um eine Stereo-Variante, die zusätzlich einen XLR-Abgriff zum FOH aufweist, der bei Bedarf eine Speaker-Simulation ansetzt.

Sehr schön auch, dass bei der 700er ein Multispannungsnetzteil verbaut wurde, das bei internationalen Auftritten die Spannungsversorgung deutlich erleichtert. Über zwei Rackwinkel kann die Endstufe zudem im Rack verbaut werden und nimmt dort nicht ganz zwei Höheneinheiten in Anspruch.

Seymour Duncan Power Stage 700 Rackwinkel

— Seymour Duncan Power Stage 700 Rackwinkel —

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Fazit

Mit den beiden Endstufen Seymour Duncan Power Stage 170 und 700 widmet sich der amerikanische Hersteller der sehr speziellen Zielgruppe der Modeling Amp-Player und der Working Musicians. Beide Gruppen werden mit sehr gut klingenden Produkten und detailreichem Leistungsumfang versorgt, wobei es Seymour Duncan insbesondere mit der 170er Variante schafft, eine völlig neue Art der Transportabilität zu generieren.

Während die 700er Variante noch das eine oder andere kleine Fragezeichen für Gitarristen aufwirft (hohe Leistungsabgabe, nur ein Volume-Regler für zwei Kanäle, Speakon-Outputs) überzeugt die kleine Schwester als hervorragendes Nischenprodukt, auf das viele Musiker händeringend gewartet haben.

Bestnote!

Plus

  • Sound
  • Verarbeitung
  • Konzept
  • Gewicht
  • Abmessungen

Preis

  • Ladenpreis Seymour Duncan Power Stage 170: 389,- Euro
  • Ladenpreis Seymour Duncan Power Stage 700: 699,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    roseblood11

    Mmm… Das Teil macht im wesentlichen klangneutral laut. Während des Gigs viel nachregeln wird man eher nicht, und wenn, dann lieber mit der Hand. Also verbraucht es auf dem Pedalboard eigentlich unnötig Platz. Und eine geeignete Box muss man sowieso schleppen. Da ist es doch viel naheliegender, die Endstufe in die Box zu integrieren, da fällt sie nicht weiter ins Gewicht und braucht kein eigenes Gehäuse. Solche Satellitenboxen hatte Line6 schon zu den ersten Floor-Pods im Angebot, ähnliches gab es schon in den 80ern, um in Mehrkanalsystemen den Effektanteil neutral zu verstärken.

    Wenn man eh eine Box mitnehmen muss, könnte man stattdessen auch einen Combo mit gutem Cleansound nehmen. Wiegt auch nicht viel mehr, rettet einem aber den Gig, wenn der Modeller mal ausfällt.

    • Profilbild
      Axel Ritt RED

      @roseblood11 @roseblood11 der entscheidene Punkt neben den Gewichts- und Platzeinsparungen ist ja gerade wenn du KEINE Box mitnehmen kannst / willst.

      Ich z. B. spiele sehr viele Show im Ausland, zu denen ich fliegen muss. Je nach Land und Backline Service sind die Heads vor Ort in einem katastrophalen Zustand, während sich die Cabinets meistens noch in einem vergleichsweise guten Zustand befinden. Das ist das perfekte Einsatzgebiet der SD Endstufe, Pre-Amp davor, evtl. FX dazwischen, perfekt!

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