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Test: Seymour Duncan, Tweak Fuzz, Verzerrerpedal für Gitarre

(ID: 3213)

Um einen Fuzz in seiner Praxistauglichkeit beurteilen zu können, sollte man sich zunächst das Einsatzgebiet des Gerätes vor Augen führen. Im Gegensatz zum Overdrive, welcher gerne als zusätzlicher Kanal vor einem Röhrenamp geschaltet wird oder dem Distortion, der zuweilen schlappen Transistor- Amps einer mehr oder minder durchsetzungsstarken Zerrsound verleiht, besetzt der Fuzz eher eine Nische, welche nicht ganz so sehr dem Mainstream zugetan ist wie o.g. Protagonisten der „Halbwellen-Kapper“.

Wir alle kennen die Vor- bzw. Nachteile eines klassischen Fuzz. Auf der Habenseite verbuchen wir einen sehr charakteristischen Sound, welcher insbesondere Single-Lines oder aber auch einer Vintage-Zerre den amtlichen Sound verpasst. Zudem wird im Pop-Bereich bzgl. tragender Melodiebögen auf der E-Gitarre sehr gerne mit Fuzz gearbeitet, da er ein hohes Durchsetzungsvermögen besitzt und nicht Gefahr läuft in den Pop/Dance-Produzenten so verhassten Rock-Bereich abzudriften. Auf der Negativseite leiden viele Fuzz unter dem Problem des „Matschens“, gepaart mit einem hohen „Kratz-Anteil“ im hohen Frequenz-Bereich. Wer sich einmal richtig die Kante geben will, sollte mal einen Fuzz im Anschlag-Modus ohne Speaker-Simulation direkt ins Mischpult spielen und über die Studiomonitore abhören, mehr Rasierapparat geht nicht! Dieser Klang ist so dermaßen kaputt dass er schon wieder klasse ist.

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Um die o.g. Vorteile zu bewahren und dennoch die Nachteile bei Bedarf zu minimieren wurde der Seymour Duncan Tweak Fuzz mit besagtem Wahlschalter versehen. Er verleiht dem Gerät die Möglichkeit wie ein typischer Fuzz zu klingen, hat aber auch noch ein paar Specials in der Hinterhand, welche sich wie folgt auflisten:

Tweak Schalter Position 1

Der Sound bekommt Einiges an Low-End entzogen, der Klang wird höhenreicher und entwickelt sich bzgl. Resonanzverhalten etwas in Richtung Single-Coil. Ein schöner, crisper Rocksound mit hohem Durchsetzungsvermögen ist das Ergebnis, passt nahezu überall wo ein angezerrter Rocksound in Richtung „dreckige Telecaster“ benötigt wird.

Tweak Schalter Position 2

Die Bässe werden stark gekappt, der Mittenbereich dafür leicht geboostet. Der Tweak Fuzz reagiert in dieser Position besonders intensiv auf den Volume-Regler der Gitarre und lässt sich bei reduziertem Pegel nahezu gegen Clean fahren. Die Gitarre klingt scharf, zuweilen beißend.

Tweak Schalter Position 3

In dieser Position berührt der Tweak Fuzz leicht das Distortion Terrain ohne jedoch seine Fuzz-Charakteristik einzubüßen. Eine starke Kompression und kräftiger Tiefmittenanteil machen diesen Sound zu einer Art „Brot und Butter“ Einstellung. Eine gute Basis-Einstellung um sich mit dem Gerät vertraut zu machen.

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Tweak Schalter Position 4

Hier berühren wir erstmals typisches Fuzz-Terrain. Der Sound wird leicht „breiig“ und schafft es gerade noch die Klippe des Matsches zu umschiffen. In dieser Position werden zumeist Single-Lines gespielt, für das Akkordspiel ist die Kompression zu stark ausgelegt und der Frequenzanteil zu basslastig.

Tweak Schalter Position 5

Eine Abwandlung von Pos. 4, welcher durch einen offeneren Klangcharakter auch das Akkordspiel möglich macht. Sehr dick im Endresultat und mit gezielt eingesetzen EQ-Einstellung ein druckvoller Rhythmussound. Auch hier, der Fuzz-Sound bleibt praxisgerecht erhalten.

Tweak Schalter Position 6

Und hier nun der amtliche Fuzz-Sound mit all seinen typischen Eigenarten im Stil von „take it or leave it“. Ein sehr brachialer Tiefmitten Cocktail, der mit einem starken Präsenzenanteil die Zielgruppe polarisiert. Entweder man liebt diesen Sound oder man hasst ihn, schwarz oder weiß, Graustufen sucht man vergebens.

-- Innenansicht Tweak Fuzz --

— Innenansicht Tweak Fuzz —

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