Ed Sheeran findet diesen Aktivlautsprecher klasse
Um direkt eine bestimmt aufkommende Frage zu beantworten: Nein, im Sheeran Loopers Busker SE ist kein Looper eingebaut. Vielmehr handelt es sich bei diesem Aktivlautsprecher mit Akkubetrieb um eine Special Edition (SE), also ein Sondermodell, des Alto Professional Busker. Mit einer Leistung von 200 Watt, dem kompakten Design und der Bluetooth-Schnittstelle eignet sich der „Sheeran Busker“ nicht nur für spontane Auftritte von Straßenkünstlern. Ganz so, wie der heutige Weltstar Ed Sheeran einmal klein angefangen hat, auf den Straßen und in den lokalen Pubs von London, der Hauptstadt des Vereinigten Königreichs.
Inhaltsverzeichnis
Sheeran Loopers Busker und inMusic
Sheeran Loopers will mehr als nur eine neue Marke sein. Vielmehr soll damit eine Philosophie etabliert werden. Zu finden sind auf der Website (hier der Link) auch ein Interview mit dem Ausnahmekünstler und bisher drei Produkte, zu denen auch der Sheeran Loopers Special Edition Busker gehört. Dieses originale Zitat von Ed Sheeran bringt die Philosophie der Marke aussagekräftig auf den Punkt:
“We wanted to give people all my looping tools. The technology we developed over the past decade has helped me share my craft with people all over the world.”
Auf der Website ist weiter zu lesen, dass der Sheeran Loopers Special Edition Busker makellosen Klang und praktische Mobilität für Künstler aller Genres biete, die unterwegs sind. Damit sei ultimative Mobilität und Flexibilität bei den Auftritten möglich.
Aufmerksame Betrachter der Website „Sheeranloopers“ haben sicher ein nicht unwichtiges Detail gesehen. In der Fußnote zum Copyright-Hinweis taucht das Unternehmen inMusic, Inc. auf. Zudem wird der Schriftzug inMusic ebenfalls gezeigt.
Die beiden Pedale Looper + und Looper X entstanden in Kooperation mit Headrush. Das ist eine Marke, die wie Alto Professional und andere bekannte Marken ebenfalls zur Dachgesellschaft inMusic gehören. So schließt sich also der Kreis. Nachdem diese Hintergründe für Transparenz gesorgt haben, widme ich mich jetzt ganz dem Testkandidaten.
Sheeran Loopers Busker SE und Alto Professional
Schon beim Auspacken des lediglich 5,4 kg leichten und mit 219 x 299 x 254 mm (B x H x T) kompakten Aktivlautsprechers springt mir am guten Tragegriff auf der Oberseite das eingeprägte Logo Alto Professional regelrecht ins Auge. Auf dem seitlich eingelassenen Bedien- und Anschlussfeld entdecke ich im äußersten Eck einen weiteren Hinweis: Powered by Alto Professional. Formgebung, Aufbau sowie die technischen Daten sind mit dem Alto Busker zu 100 % identisch. Lediglich das stabile Frontgitter kommt beim Sheeran Loopers Busker SE in einer anderen Einfärbung. Im Gegensatz zu seinem Zwilling ist es hier silbern eingefärbt, was dem Akkulautsprecher mit seinem gut verarbeiteten Gehäuse aus schwarzem Kunststoff gut zu Gesicht steht.
Einen sehr ausführlichen Artikel zum Alto Professional Busker haben wir bereits zu Beginn des Jahres 2024 bei AMAZONA.de veröffentlicht. Christoph Rocholl zeigte sich recht zufrieden mit dem, wie er es nannte, umfänglich ausgestatteten „mobilen Audiobegleiter“. Den Testbericht habe ich euch hier verlinkt.
Unendlichkeit als Markenzeichen
Das drehbar eingelassene Logo auf der silbrigen Frontseite erinnert mich an das mathematische Zeichen für die Unendlichkeit, das der Form einer liegenden Acht entlehnt ist. Nicht schlecht, schließlich lassen sich Loops ebenfalls unendlich wiederholen. Und der perfekte Umgang mit dem Looper ist das, was neben musikalischen wie kompositorischen Fähigkeiten und den einzigartigen Auftritten die Lieder von Ed Sheeran so berühmt und bekannt gemacht hat.
Das Logo rastet horizontal wie vertikal sauber ein. Schließlich lässt sich der „Sheeran Busker“ in unterschiedlichen Positionen betreiben: senkrecht stehend, in aufrechter Position leicht nach hinten gekippt oder quer liegend wie ein typischer Bodenmonitor. Die Montage auf dem Hochständer funktioniert ebenfalls. An der Unterseite des Gehäuses ist der 35 mm Flansch für passende Stative zu finden.
Leistungsträger: Akku im Sheeran Loopers Busker
Besonderes Merkmal eines akkubetriebenen Gerätes ist die Qualität des Energielieferanten und die maximale Laufzeit. Der Sheeran Loopers Busker SE kommt mit einem wechselbaren Lithium-Ionen Akku, der bei einer Spannung von 12 V eine Kapazität von 6,6 Ah liefert. Damit wird laut Hersteller in der Standardeinstellung eine maximale Leistung von 200 W (Peak) erreicht und eine Spieldauer von gut 20 Stunden. Im Eco-Modus reduziert sich die Leistung auf 50 W (Peak). Dadurch erhöht sich im Gegenzug der Spielspaß auf bis zu 24 Stunden. Bis zu einem voll geladenen Akku braucht es bei kompletter Entladung allerdings Geduld, denn das kann schon mal zwölf Stunden dauern.
Mit seinem 6,5 Zoll Tieftöner und dem 1 Zoll Hochtöner deckt das aktive PA-System ein Frequenzspektrum von 60 Hz bis 20.000 Hz ab und soll einen maximalen Schalldruck von 106 dB erreichen (Check im Test zum Alto Professional Busker). Der 3-Kanal Mixer bietet an zwei Combo-Buchsen umschaltbare Anschlüsse für Mikrofon-, Instrument- oder Line-Pegel. Der dritte Kanal ist für Bluetooth in der Version 5.3 reserviert. Alternativ können dort via 3,5 mm Miniklinke weitere Signale eingespeist werden. Über Bluetooth lässt sich zudem mit einem zweiten Sheeran Loopers Busker ein Stereo-System (Stereo-Link) aufbauen.
48 V Phantomspeisung für Kondensatormikrofone ist ebenfalls vorhanden. Allerdings nur in Kanal 1, denn nur dort lässt sich die Eingangsbuchse auf die Verwendung eines Mikrofons umschalten.
Vier Presets geben Orientierung
Presets für unterschiedliche Betriebsarten sind direkt am Gerät wählbar. Damit wird der DSP auf eine von vier Einstellungen gebracht:
- Subwoofer
- Hochständer
- Monitor
- App-Steuerung für benutzerdefinierte EQs und mehr
Als Auswirkungen zeigen sich jeweils unterschiedliche klangliche Verhalten. Zum Beispiel Absenkung von tiefen Frequenzen in der Einstellung Monitor.
Kostenlose App zur Bedienung
Diese Grundeinstellungen sind neben Lautstärke und Effektstärke auch über die kostenlose Alto-App (iOS und Android) möglich. Aber noch viel wichtiger, Klangregelung direkt am „Sheeran Busker“ ist nicht möglich. Das funktioniert ausschließlich per App. Hier gibt es Zugriff auf die Kanal-EQs (drei Bänder mit festen Frequenzen) und den Master-EQ (sechs Bänder, parametrisch). Unterschiedliche Einstellungen für den Master-EQ lassen sich abspeichern.
Speziell die Nutzung der Master-Klangregelung ist ungewöhnlich: Band auswählen, Gain, Center-Frequenz und Güte (Q) einstellen, dann sozusagen über den Button „Load to Speaker“ uploaden. Erst danach lässt sich das Ergebnis beurteilen und muss bei Bedarf für alle sechs Bänder so lange wiederholt werden, bis es passt. Wahrscheinlich wird man die individuelle Master-Klangregelung nicht zu häufig neu einstellen müssen und stattdessen besser auf die in stiller Stunde eingestellten Presets zugreifen, ansonsten kann es nervig werden. Einfacher ist der Umgang mit den Kanal-EQs. Hier muss nichts hochgeladen werden.
Der Master-EQ in der App mit seinen sechs parametrischen Bändern ermöglicht erhebliche Klangbeeinflussungen. Was für mich überhaupt nicht notwendig ist, denn der Sound dieses Aktivlautsprechers ist bereits bei einer der Grundeinstellungen ohne Nutzung dieses EQ sehr ordentlich.
Was grundsätzlich bei der Bedienung der App nicht gut gelöst ist: Die „Schieberegler“ zum Einstellen der Parameter zeigen das Ergebnis erst dann an, wenn der Regler nach dem Einstellen wieder losgelassen wird. So fällt es schwer, gewünschte Werte auf Anhieb direkt zu erreichen.
Bei der App gibt es für meinen Geschmack unbedingt Nachholbedarf.
Brauchbare Alesis Effekte
Am Repertoire von Effekten mangelt es nicht. Verschiedene Plate-, Room- und Hall-Reverbs sind ebenso im Angebot wie Chorus, Flanger, Delay und Rotary. Die Einstellungen wirken auf zwei Eingangskanäle, sind fix und können nicht editiert werden. Allerdings lassen sich die Stärken der Effekte individuell einstellen, mit Drehreglern direkt am Gerät. Und natürlich auch per App.
Sheeran Loopers Busker SE in der Praxis
Aufmerksame Leser meiner Artikel wissen vielleicht, dass ich neben meiner Bluesband noch in einem Akustik-Duo spiele und teilweise auch solo zu hören bin – mit Gesang und Akustikgitarre. Von daher gehört der „Sheeran Busker“ auf jeden Fall zu meinem „Beuteschema“. An diesem Aktivlautsprecher mit Akkubetrieb haben mir auf Anhieb die kompakten Abmessungen sowie das geringe Gewicht und der gute Klang gefallen. Nicht zu vergessen, die Flexibilität bei der Aufstellung, Stichwort Winkel und Hochständer. Da ich für meinen Gesang stets ein dynamisches Mikrofon nutze, habe ich Phantomspeisung bisher nicht vermisst. Dennoch ist es sehr gut, dass der Sheeran Loopers Busker SE mir die Option ermöglicht, mit einem Kondensatormikrofon den nächsten Auftritt bestreiten zu können.
Mit meiner Akustikgitarre und meinem dynamischen Shure SM58 konnte ich passend zum Gerät direkt ein paar Songs von Ed Sheeran anspielen. Teils mit instrumentalen Backing-Tracks via Aux-Eingang oder Bluetooth. Zur Kontrolle erfolgt die Aufnahme (Cinch RECORD OUT) auf einen Digitalrekorder. Das Angebot an guten Alesis Effekten reicht für meinen Geschmack vollkommen aus. Ungewöhnlich am Endlosdrehregler für die Effekte ist die Anordnung der Einstellung „BYPASS“ in der „5 Uhr Position“.
In Kombination mit Subwoofer partytauglich
Die vier unterschiedlichen Einstellmöglichkeiten unter SPEAKER MODE bieten brauchbare Ergebnisse. Am Ende habe ich noch meinen 15 Zoll Subwoofer am XLR MIX OUT bemüht, um festzustellen, wie sich diese Kombination schlägt. Und ja, mit der Unterstützung im Bass würde das für die nächste Party-Beschallung ausreichen.
Die Pegeleinstellungen von MAIN VOLUME und den drei Kanälen lässt sich optisch direkt am Gerät anzeigen. Dazu wird eine Taste im Bereich SPEAKER USE etwas länger gedrückt. Anschließend leuchtet die Limit LED am jeweils benutzen Drehregler und der Pegel wird in vier Stufen (25 % bis 100 %) optisch dargestellt. Auf diese Weise lassen sich nicht benutzte Kanäle auch ohne App stummschalten. Schließlich arbeiten alle Drehregler endlos.
Sehr gut gefällt mir die lange Akkulaufzeit. Trotz intensiver Nutzung der Aktivbox im Eco-Modus zur musikalischen Untermalung mit und ohne Subwoofer oder mehrfacher Testläufe mit Akustikgitarre und Gesangsmikrofon plus Aufnahme zeigt die vierstufige Batteriekontrolle immer noch 75 % Ladung an. Hut ab!
Ein Stereo-System mit zwei dieser Akkulautsprecher aufzubauen – geschenkt und nice to have, für mich als Solokünstler dann doch nicht relevant.
Gut gefällt mir auch der USB-Port (5 V, 2,1 A) zum Laden weiterer mobiler Geräte. Bei meinen Testläufen habe ich auch das Smartphone als Zuspieler benutzt. Und was sollte einem Straßenkünstler, der mit einem Akkulautsprecher unterwegs ist, auf keinen Fall passieren? Leere Akkus in Smartphone oder Tablet, auf denen die Backing-Tracks oder die Pausenmusik zu finden sind.
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Gibt es Alternativen zum Sheeran Loopers Busker?
Natürlich – schärfster „Mitbewerber“ ist der Alto Professional Busker. Wir wissen ja nun, dass dieses Modell absolut baugleich ist und zum Preis von 339,- Euro beim Musikhaus Thomann zu haben ist.
Der Akkulautsprecher Bose S1 Pro Plus ist ähnlich von Gewicht und Abmessungen. Auch hier gibt es einen 3-Kanal-Mixer, Bluetooth und die Steuerung via App. Die Akkulaufzeit gibt der Hersteller mit elf Stunden an. Der Verkaufspreis liegt bei stolzen 649,- Euro (Thomann).
Ganz ähnlich vom Formfaktor und damit ebenso handlich zeigt sich JBL Eon One Compact. Dieser Lautsprecher hat einen 4-Kanal-Mixer, Bluetooth und ebenfalls eine Steuerungsmöglichkeit per App. Der hier eingesetzte Woofer ist mit 8-Zoll etwas größer, was zu einem Gewicht von insgesamt immer noch leichten 8 kg führt. Die Ladezeit ist mit 2,5 Stunden recht kurz, die Laufzeit beträgt zwölf Stunden. Dieser Akkulautsprecher ist für 575,- Euro (Thomann) zu haben.
Und noch ein vergleichsweise junger Kandidat von Behringer soll auch nicht unerwähnt bleiben, denn er ähnelt dem Bose-Pendent ungemein, ist aber günstiger und konnte im Test überzeugen: Behringer B1X. Mit Akku und Digitalmixer ausgestattet ist die Behringer B1X Akku-Box eine interessante Alternative zum Sheeran Loopers Busker.
Die längste Laufzeit der genannten Akkulautsprecher hat mit maximal 24 Stunden also der Sheeran Loopers Busker SE und sein „Zwilling“. Zudem ist das Doppelgespann sogar am preiswertesten.