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Test: Showsync Videosync, VJ-Add-on für Ableton Live auf dem Mac

Alles so schön bunt hier!

28. Mai 2021
showsync videosync test

Showsync Videosync, VJ-Add-On für Ableton Live auf dem Mac

Showsync Videosync ist eine Software-Lösung, die es erlaubt, Video-Clips beinahe genauso wie Audioclips in Ableton Live zu benutzen. Zwei Einschränkungen gibt es allerdings. Erstens: Es funktioniert nur mit Live 10 und Live 11, wobei die Plug-ins mindestens die Standard-Versionen benötigen, da sie auf Max4Live beruhen. Und zweitens: Die Software ist z. Zt. nur für macOS erhältlich.

Abgesehen davon empfiehlt sich ein aktueller Rechner, da die Rechenleistung ordentlich in Anspruch genommen wird. Ausdrücklich ist Showsync Videosync auch bereits auf den neuen Apple-Silicon-Macs lauffähig. Ein Grund für die Entscheidung, das Programm nur für macOS herauszubringen, war die Tatsache, dass dieses Betriebssystem bereits „High Performance Video Playback Frameworks“ mitbringt, wie auf der Seite des Anbieters Showsync nachzulesen ist.

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Showsync Videosync kann man in zwei Versionen kaufen: „Videosync“ (199,- Euro) und „Videosync Intro“ (79,- Euro). Beiden gemeinsam ist die Möglichkeit, Videodateien sowohl in der Clip- als auch in der Arrangement-Ansicht abzuspielen und den Master-Ausgang als Syphon-Ausgang zu nutzen. Bei Syphon handelt es sich um eine kostenlose Open-Source-Software, die es ermöglicht, Video-Frames oder -Streams zwischen Applikationen zu teilen.

Showsync Videosync - Console

Ein Konsolenfenster zeigt alle wichtigen Informationen an. Auch Fehler werden hier angezeigt.

Die Vollversion bietet zudem noch folgende Funktionen: ReturnTracks können auch als Syphon-Ausgang genutzt werden, um damit Multi-Video-Streams zu ermöglichen. 17 Plug-ins im Max4Live-Format (noch mal Achtung, da die Live-Intro-Versionen keine Max4Live-Unterstützung bieten, funktionieren diese auch in der Videosync-Vollversion nicht).

Dazu gibt es noch Überblendungsoptionen für die Video-Layer und die Möglichkeit, die Rechenleistung über das Netzwerk zu verteilen. Sogar das SDK für die Video-Plug-ins wird mitgeliefert, um eigene Plug-ins zu programmieren.

showsync videosync 1

Die verschiedenen Video-Plug-ins von Showsync Videosync

Die Plug-ins von Videosync sind alle recht grundlegend und es findet sich nichts Außergewöhnliches darunter. Dennoch sind alle wichtigen Optionen vorhanden, um zusammen mit den Überblendungsmodi interessante Ergebnisse erzielen zu können. In Zukunft sollen auch noch mehr Video-Plug-ins zur Verfügung stehen.

Es stehen zur Auswahl:

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  • BloomBlur
  • BrightnessContrast
  • ColorControl
  • Crop
  • Displacement
  • Feedback
  • HueSaturation
  • Keyer
  • Mirror
  • Pixelate
  • Transform
  • Wavvy

Es gibt aber auch drei Plug-ins in der Max4Live-Instrumenten-Kategorie: „External In“, lässt einen Syphon-Stream von anderen Applikationen in Ableton Live und „Squares“ ist ein Klötzchengenerator. Zu guter Letzt noch zwei Utility-Plug-ins namens Properties and Status.

Showsync Videosync - Simpler

Showsync Videosync – Simpler für Video

Besonders interessant ist „Simpler“, wie der gleichnamige Audio-Sampler zum Abfeuern von Video-Clips per MIDI gedacht.

Das klingt doch soweit ganz potent. Der eigentliche Clou von Showsync Videosync ist aber, dass eben auch alle Parameter der Video-Plug-ins auf die übliche Weise ferngesteuert werden können. Das bedeutet also, man kann diese ebenso über Clip- oder Arrangement-Automation steuern, wie auch über die CV-Plug-ins, die z. B. einen LFO bereitstellen. Und auch die Warp-Funkion für Clips verlangsamt bzw. beschleunigt den Video-Clip. Leider funktionieren die Follow-Actions noch nicht, es wird aber nach einer Lösung dafür gesucht.

Die verschiedenen Ebenenüberblendungen

Die verschiedenen Ebenenüberblendungen

Einfache Installation von Showsync Videosync

Freundlicherweise findet man auf der Website von Showsync einen Link, um sich Videomaterial zum Experimentieren herunterladen zu können. Auch die Installation läuft vorbildlich ab, da nach dem Start Schritt-für-Schritt-Anweisungen gezeigt werden, welche Einstellungen man in Ableton Live vornehmen muss, um das Programm in Betrieb zu nehmen. Das umfasst unter anderem die Aktivierung der gerade installierten MIDI-Bedienoberfläche „ShowSync“. Über diese Schnittstelle kommuniziert Showsync Videosync mit dem eigentlichen Videofenster, welches mit der Showsync Videosync- App aufgerufen wird und sich mit Ableton Live verbindet. Das integrierte Video-Fenster von Live wird nicht benötigt.

Nun kann man nach Herzenslust mit Clips spielen, über das Properties-Plug-in die Art der Ebenenüberblendung einstellen und mit allen möglichen Plug-Ins experimentieren. Da die Automation dieser Video-Plug-ins exakt wie die der Audio-Effekte funktioniert, wird der geneigte Ableton-Benutzer in kurzer Zeit recht komplexe Video-Überblendungen und -Ergebnisse zustande bekommen – das ist der große Vorteil von Showsync Videosync – es gibt keine Lernkurve für die Handhabung des Add-ons, da es sich nahtlos in das vorhandene System integriert. Wer noch nie Video gemischt hat, muss den Einsatz und die Wirkung der Effekte und Ebenenüberblendungen natürlich erst erlernen, kann sich aber an der Vorgehensweise für Audio orientieren.

Das zieht

Auf dem Testsystem (macMini Ende 2014, 8 GB RAM, Intel Iris 1536 MB) war eine ruckelfreie Wiedergabe von drei übereinander liegenden Ebenen, die verschiedene Ebenenüberblendungen und einen automatisierten Videoeffekt nutzten im Vollbildmodus nicht zu erreichen. Die eingesetzten Videos kamen von „Beeple“, besaßen eine Auflösung von 1920 × 840 und waren in HC.264 kodiert. Eine flüssige Wiedergabe konnte ich auf dem Testsystem erreichen, wenn ich das Video um die Hälfte der Diagonale verkleinerte. Das ist also nicht Showsync Videosync anzukreiden, sondern meinem recht betagten Testsystem. Das galt übrigens auch für Lo-Res-Videos, was mich ein wenig überraschte.

Probleme

Auch konnte ich einige Probleme feststellen, wenn man die Warp-Marker nutzt, um die Abspielgeschwindigkeit der Videos zu beeinflussen. Zu oft blieben dann Videos nach einigen Loop-Durchgängen stehen. Auch ist zwar das Ausblenden von Videos über den Volume-Regler möglich, setzt man doch ein Audio-Plug-in, wie „Utility“ ein, das ebenfalls die Lautstärke des Kanals beeinflusst, so wirkt das ausschließlich auf die Audiospur des Videos.

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Fazit

Das große Plus ist die Tatsache, dass jeder, der sein Ableton Live 10 oder 11 bedienen kann, sofort bereit ist, mit dem Erstellen von Videos loszulegen. Wirklich schade ist das Fehlen einer Windows-Version. Um Showsync Videosync professionell mit einer hohen Frame-Rate nutzen zu können, ist zudem mindestens ein Mac von 2018 zu empfehlen. Wer einfach nur vorproduzieren möchte, kann sich auch mit weniger potenter Hardware begnügen.

Alles rosig? Nicht ganz. Die Videosync Intro-Version ist kaum zu gebrauchen, da ihr Funktionsumfang extrem eingeschränkt ist. Und auch das Versprechern, dass Warp-Marker problemlos funktionieren, kann ich so nicht unterschreiben. Auf meinem Testsystem kam es dabei regelmäßig zu Hängern im Video.

Dennoch alles in allem eine sehr inspirierende Software, die ihr Geld (in der Vollversion) jetzt schon wert ist.

Plus

  • nahtlose Integration in den Ableton Live Workflow
  • alle wichtigen Grundeffekte vorhanden
  • Ebenüberblendungen

Minus

  • arbeiten mit Warp-Markern problematisch
  • Intro-Version zu rudimentär

Preis

  • Showsync Videosync Intro: 79,- Euro
  • Showsync Videosync: 199,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Kutscher

    Das Plugin habe ich mit ein paar freunden schon Leidenschaftlich diskustiert. Die selbst als nur VJ oder VideoKreativ Designer arbeiten und das teilweise belächeln.

    Das Tool hat seine Grenzen reicht aber aus um Audiovisuelle Installationen teils rudimentär interaktiv als auch klene Audiovisielle Perfances oder Musikvideos live zu nem Set zu generieren. Und wenn man die Grenze kennt und akzeptiert ist alles tutti.

    Für exxesives Live Video fehlt leider Keying, Z-Layer order als auch verschiedene Blendmodes die quasi Branchenstandard sind. Auch Videos mit Alpha Kanal. Wenn euch dass alles nix sagt aber ihr bock auf Videogebastel live habt ist die Software genau das was du brauchst um reinzuschnuppern. Und die Abketon Automatisierung ist genial.

    Zur Playback Performance. Bitte nutzt stat h.26x lieber ProRes im .mov Container auch von Beeple. Das ist wie das Decoding vom wave zu mp3 nur dass video mehr leistung braucht. Aber der Preis für mehr Performance ist dass ihr mehr Speicherplatz braucht.
    Aber das ist beim audio ja auch so.

    • Profilbild
      t.goldschmitz RED

      @Kutscher Hi, zumindest die Blendmodes sind vorhanden, wie die Abb, „Die verschiedenen Ebenenüberblendungen“ zeigt. Ist halt nur ein wenig seltsam implementiert, als PlugIn. Die Einschränkungungen, die Du nennst sind definitiv in der „Light“-Version.
       
      Außerdem gibt es in der Vollversion auch ein Keying-Plug-In.
       
      Wenn Du mit Z-Layer die Schichtung meinst, die geht nach aufsteigender Tracknummer: das Video im höchsten track überdeckt die anderen.
       
      Natürlich kann das mit Apps wie Resolume nicht mithalten Aber es senkt doch die Hemmschwelle erheblich, sich auch mal an Video zu versuchen.

      • Profilbild
        Kutscher

        @t.goldschmitz Eben das meine ich zum reinschnuppern ideal.

        Also ich im Theater gearbeitet habe, haben wir Ableton genommen um damit Resolume zu automatisieren. Weil war halt Fett und funktioniert auch wenn man sich beim programmiren hart nen knoten ins Hirn gejagt hat.

        Cool dass es die Blendmodes gibt. Das ist schon sehr umfangreich.
        Aber nicht mit den Möglichkeiten von Resolume zu vergleichen. Dort wird noch der blend zweier Clips pro Layer/Spur und zwischen den Layern unterschieden.

        Noch eine Frage wie krass kann man das Aufblasen? Also Exxesiv nutzen. Die Spiren durch drag und drop vertauschen um die Ebenen anders zu stapeln.
        Gareade durch den Slip durch Max bin ais persönlicher Erfahrung vorsichtig.
        Also ein System ist so lange Stabil wenn man die Grenzen kennt.

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