Erster Eindruck: Tragekomfort
Wie eingangs erwähnt ist der SRH 750 sehr leicht. Der Bügel ist kopfseitig mit einem Netzstoff gut gepolstert, nach meiner Erfahrung aus heißen DJ Nächten nicht verkehrt. Bei anderen Modellen wird hier gerne durchgehendes Leder eingesetzt, das gerne mal im Nacken klebt. Sitzt er auf dem Kopf, ist das Gefühl zunächst ungewohnt, denn der Bügel ist nicht sonderlich rund gebogen sondern eher gerade. Dies erforderte bei mir eine kurze Eingewöhnungsphase. Die Muscheln passen perfekt über die Ohren und sind meines Erachtens eine gute Mischung aus denen des Technics HD1200 und des Sony MDR-V700. Nicht zu groß und nicht zu klein.
Zweiter Eindruck: der Klang
Kommen wir zu dem technischen Teil, zu Zahlen und Fakten. Hier wird auf ganzer Linie gepunktet. Die Belastbarkeit (Wirkungsgrad) beträgt 3 Watt. Die Empfindlichkeit wird mit 106dB SPL/mW angegeben. Die Treiber oder auch Wandler haben einen Durchmesser von 50 mm und die Nennimpedanz beträgt 32 Ohm. Was heißt das nun auf Deutsch für den DJ und Nutzer? Der Kopfhörer ist verdammt laut und bietet einiges an Druck! Allzu lange direkte Ohrbeschallung bei voller Leistung ist also nicht empfohlen.
Die Muscheln lassen sich im 90° Winkel drehen. Damit werden zwei Vorteile erzielt: Erstens kann der Kopfhörer platzsparend verpackt werden, und zweitens ist es sogar möglich, ihn als portables Boxen-System zu verwenden. Vergleichbar ist dies dann mit den Lautsprechern eines Notebooks.
Worauf wir noch nicht zu sprechen gekommen sind ist der Frequenzbereich, der vom Hersteller ziemlich üppig ausgelegt wird. Er deckt 5 – 30.000 Hz ab. An dieser Stelle sei erwähnt: Das durchschnittliche menschliche Ohr nimmt Frequenzen von 16 – 20.000 Hz wahr. Um diese Spektrumsvielfalt zu testen, erzeugte ich eine Audiospur mit einem Sinuston von 5 bis 22.000 Hertz welcher stetig ansteigt und 60 Sekunden dauert. Bei näherem Hinhören oder besser hinfühlen merkt man im Bereich von 5 bis 8 Hz das Schwingen der Treiber. Sehr beeindruckend! Danach wird ein satter Bass hörbar. Bis 10.000 Hz ist die Amplitude ziemlich gleichmäßig. Nach 10.000 Hz sinkt sie langsam ab. Wer sich jetzt wundert: Warum nur einen Sinus bis 22.000 Hertz ? Das Programm war leider nicht in der Lage, einen Ton bis 30.000 Hz zu erstellen. Nach dem Abtast-Theorem von Shannon wird eine CD beispielsweise mit 44,1 kHz abgetastet. Die Frequenzen selbst werden daraus folgernd nur mit 22 kHz übertragen. Die Abtastrate muss also doppelt so groß sein wie die zu übertragenden Frequenzen.
Obwohl mit Frequenzen geworben wird welche nur messtechnisch erfahrbar sind, muss ich gestehen: Er klingt auch ohne die fehlenden Hertz auf meinen Ohren sensationell gut. Besonders bassstarke Tracks kommen sehr gut zur Geltung. Mitten und Höhen sind glasklar erkennbar.