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Test: Shure SRH1540, Studiokopfhörer

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8. März 2021
SHURE srh1540 test

Shure SRH1540, Studiokopfhörer

Mit dem SRH1540 hat der Hersteller Shure einen Kopfhörer im Programm, der laut eigenen Angaben sowohl im Studio als auch für „passionierte Audio-Liebhaber“ die richtige Wahl sein soll. Eine geschlossene Bauweise, ein Frequenzbereich, der bis ganz tief nach unten reicht, dazu hoffentlich die gewohnt gute Shure Verarbeitung. Alles gute Gründe, sich den Shure SRH1540 einmal genauer anzuschauen. Und genau das haben wir getan.

Info und Aufbau

Mehrere Jahre habe ich den SRH940, quasi den kleinen Bruder des heutigen Testgerätes, besessen und viel eingesetzt. Da musste ich nicht lange überlegen, ob ich den SRH1540, den Shure ebenfalls schon viele Jahre im Programm hat, testen möchte. Eine ganze Ecke teurer ist der SRH1540 natürlich, fast doppelt so teuer sogar. Aber lohnt sich die zusätzliche Investition?

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Über Design lässt sich bekanntlich streiten. Beim SRH1540 ist das mit Sicherheit nicht anders, denn die Ohrmuscheln mit aufgedrucktem Mosaik-Muster sind sicherlich nicht jedermanns Sache. Ansonsten kommt der Kopfhörer in einem auffälligen Design daher, verstecken braucht er sich dafür aber wahrlich nicht. Die verwendeten Materialien wirken allesamt sehr robust, größtenteils besteht der Kopfhörer aus Aluminium und Karbon. Das führt letztlich auch zu einem geringen Gewicht von 292 Gramm, also angenehm leicht auch bei längeren Sessions.

shure srh1540

Der Kopfhörer wird in einer festen Transportbox geliefert

Die Konstruktion des SRH1540 ist solide aufgebaut, da sollte man lange Freude daran haben. Der auf dem Kopf aufsitzende Bügel ist mit Kunstleder ummantelt, Kunststoff kommt nur stellenweise im Bereich der Ohrmuscheln zum Einsatz. Innen sind die Ohrmuscheln mit weichem Alcantara ausgekleidet, sogar ein zweites Paar Ohrpolster befindet sich in der Verpackung des Kopfhörers.

shure srh1540 test

Zum üppig bemessenen Lieferumfang gehören auch eine Aufbewahrungs- und Transportbox, zwei rund 180 cm lange Y-Kabel sowie ein vergoldeter 6,3 mm Klinke-Adapter. Entsprechend sind die Kabel abnehmbar. Alleine die Transportbox würde bei anderen Herstellern als optionales Extra gelten, auch ein zweites Kabel ist nicht bei allen Kopfhörern mit dabei. Sehr schön, da lobe ich mir Shure.

shure srh1540

Einsatz des Kopfhörers

Der erste Eindruck nach dem Aufziehen ist schon einmal sehr gut. Der Kopfhörer ist angenehm leicht, der Anpressdruck könnte für meinen Geschmack aber geringfügig höher sein. Sehr angenehm umschließen die Alcantara Ohrpolster meine Ohren, insgesamt ein sehr guter Tragekomfort. Auch bei längeren Sessions, wie sich im Verlauf des Tests herausgestellt hat.

shure srh1540

Beim ersten Hören fällt so gleich der enorme Tiefgang auf, mit dem der SRH1540 aufwarten kann. Shure gibt die untere Grenze mit 5 Hz an, oben soll es bis 25.000 Hz hinaufreichen. Alles frequenztechnisch soweit entfernt, dass das menschliche Ohr das nicht mehr wahrnehmen kann. Letztlich sind das auch nur Zahlen, entscheidend ist der Höreindruck und der ist sehr imposant.

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Beim SRH1540 kommen 40 mm Neodym-Treiber zum Einsatz, die Empfindlichkeit liegt bei 99 dB SPL/mW, die Impedanz gibt Shure mit 46 Ohm an. Richtig gut gefallen mir beim SRH1540 allerdings nicht die Bässe, sondern eher der sehr klare Höhenbereich. Unten herum ist das alles zwar sehr akkurat, allerdings stehen mir die Tiefen beim Kopfhörer doch etwas zu sehr im Vordergrund. Als geschlossener Kopfhörer macht er natürlich grundsätzlich schon etwas mehr Druck unten herum, fürs Recording ist das auch alles fein. Für den Bereich Mix/Mastering wäre es mir aber ehrlich gesagt etwas zu viel des Guten. Da sollte man eher auf offene Kopfhörer setzen, auch wenn es mittlerweile durchaus geschlossene Modelle gibt, die ich mir auch für den Mix vorstellen kann. Beispielsweise der Neumann NDH 20 oder der ADAM SP-5.

shure srh1540 test

Wie eingangs bereits erwähnt, vermarktet Shure den SRH1540 sowohl fürs Studio als auch fürs Wohnzimmer. Klanglich wird das durch die nicht ganz klare Linearität deutlich, hier wird an einigen Stellen etwas gefördert, andere Teile des Klangbilds stehen dafür etwas zurück. Das ist gar nicht als Kritik gemeint, denn der SRH1540 klingt insgesamt sehr gut und rund. Eher als Einschätzung, für was und wen der SRH1540 geeignet ist. Freunde des Basses werden damit definitiv glücklich, wenn auch der Preis dafür meiner Meinung nach etwas hoch angesetzt ist.

Im direkten Vergleich mit einem AKG K-812 wird schnell deutlich und klar: Beim SRH1540 wirkt alles etwas schöner und netter. Fehler im Mix werden nicht so schnell ersichtlich. Da lässt sich mit dem K-812 schon sehr analytisch arbeiten.

shure srh1540 test

Zur meiner (positiven) Verwunderung gelingt dem SRH1540 die Verteilung und Ortung einzelner Instrumente im Stereofeld sehr gut, auch die Tiefenstaffelung fällt sehr gut aus. Viele schöne Details kommen bei Live-Aufnahmen ans Licht, auch vermeintlich leise Nebengeräusche vermag der SRH1540 gut abzubilden.

Durch die geschlossene Bauweise hält der SRH1540 einen großen Teil der Außengeräusche ab. Wer das also unterbinden möchte, sollte sich den SRH1540 einmal genauer anhören, hier dringt wirklich nur ein Minimum ans Ohr. Positiv ist dazu, dass man sich dabei trotzdem nicht eingeengt fühlt.

shure srh1540 test

Für was eignet sich der Shure SRH1540?

Für den Recording-Bereich ist der SRH1540 sehr gut geeignet. Störende Außengeräusche vermag er sehr gut abzumildern, auch dringt kaum etwas von ihm an scharf geschaltete Mikrofone. Musiker und Produzenten, die im basslastigen Segment unterwegs sind, werden den Sound des Shure Kopfhörer mögen, entsprechend spielt er bei Hip Hop/Rap & Co. im Wohnzimmer sauber auf. Für den Mix/Mastering-Bereich sollte man jedoch auf einen der Mitbewerber zurückgreifen.

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Fazit

Der Shure SRH1540 spielt gerne imposant auf und zeigt sehr deutlich, wie ein guter, prominenter Bassbereich aussieht. Das muss nicht unweigerlich schlecht sein, denn für gewisse Recording-Anwendungen ist das vollkommen in Ordnung.

Die Verarbeitung ist sehr gut, zum Einsatz kommen vor allem hochwertige Materialien wie Aluminium und Karbon. Das sorgt für ein angenehm leichtes Gewicht und einen hohen Tragekomfort. Klanglich überzeugt der SRH1540 wie gesagt durch seine sehr klaren Höhen und den akkuraten Bassbereich.

Plus

  • guter Klang
  • hochwertige Materialien
  • angenehmer Tragekomfort
  • Lieferumfang (Transportbox, Ohrpolster, zwei Kabel, Adapter)

Minus

  • nicht für Mix/Mastering geeignet

Preis

  • 439,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Tarause

    Vielen Dank für den Test :)
    Nur ein ganz kleiner Hinweis sei mir erlaubt: Instrumente im Stereopanorama sollten von unseren Ohren natürlich nicht „geortet“, sondern lokalisiert werden. Ortung und Lokalisation sind ja zwei grundlegend unterschiedliche Paar Schuhe (Lokalisation ist menschliches Richtungshören, Ortung ein aktiver Prozess zur Lagepeilung durch Auswertung von Sekundärsignalen (Sonar, Radar usw.)).

    Im Prinzip weiß hier ja auch jeder was gemeint ist, es ist aber meiner Meinung nach besser und unmissverständlicher, wenn man einfach den richtigen Terminus verwendet.

    • Profilbild
      arnte

      @Tarause Wow! Also das sollte ein heißer Kandidat für den „Klugscheißer des Jahres“ sein. ;)
      Tatsächlich gar nicht böse gemeint. Klugscheißer haben einfach oft recht und der Rest der Welt kann da meistens was lernen. Ich habe das in diesem Fall und freue mich jetzt den Unterschied zwischen Ortung und Lokalisation zu kennen. Vielen Dank!

  2. Profilbild
    bluebell AHU

    Die Polster sehen echt kuschelig und angenehm aus. Ich wünschte, mein AKG K812 hätte solche statt der Kunstlederpolster, die im Sommer schon unangenehm schwitzig sein können.

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