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Test: Sire Larry Carlton S5 Olympic White, E-Gitarre

Echte Strat Sounds für kleines Budget?

15. Dezember 2024

Test: Sire Larry Carlton S5 Olympic White, E-Gitarre

Mit der Sire Larry Carlton S5 Olympic White E-Gitarre erweitert der Hersteller seine beliebte S–Serie um ein neues Modell im Preisbereich unter 400,- Euro. Wie auch die anderen Sire Modelle, wurde die S5 in Zusammenarbeit mit Gitarrenlegende Larry Carlton entwickelt und ist im Gegensatz zu den anderen Modellen der Serie in der klassischen Konfiguration mit drei Singlecoil-Tonabnehmern ausgestattet.

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Als Einsteiger-Gitarre oder Basis für spätere Modifikationen soll sich die Gitarre laut Hersteller besonders gut eignen und die Vintage Strat-Sounds zum erschwinglichen Preis liefern. Ob die Sire Larry Carlton S5 Olympic White dieses Versprechen halten kann und wie sie sich in unserem Test schlägt, erfahrt ihr hier!

Der erste Eindruck der Larry Carlton E-Gitarre

Es ist endlich wieder soweit: Pünktlich zur Vorweihnachtszeit erreicht mich ein Paket mit einer neuen Gitarre! New Guitar Day, kurz NGD, wie man so schön sagt. Als ich den Gitarren-Karton öffne, freue ich mich direkt, da ich sofort eines meiner Lieblings-Finishes erblicke. Vor mir liegt eine Strat-Styl Gitarre im klassischen Olympic White Finish mit Tortoise-Pickguard und Maple-Neck. Es handelt sich um die Sire Larry Carlton S5 Olympic White. Optisch trifft die Neue damit schon einmal genau meinen Geschmack! Neben der Gitarre selbst wird auch der passende Arm für die Tremolo-Bridge sowie das nötige Werkzeug zum Einstellen der Gitarre mitgeliefert.

Natürlich kann eine direkte Anspielprobe nun nicht mehr warten und die „Neue“ fühlt sich schon beim ersten Anspielen angenehm vertraut an und besitzt ein für mich sehr bequemes C-Shape Halsprofil. Insgesamt wirkt die Gitarre wirklich wertig und ist sehr sauber verarbeitet. Platzer oder Fehler in der Lackierung suche ich hier vergeblich und auch die drei Potis für Volume und Tone, der 5-Wege Schalter sowie die sechs Sire Mechaniken sind fest angebracht und machen einen stabilen Eindruck.

Ein Lob gibt es von mir für die abgerundeten „edgeless“ Bundkanten. Hier hat man wirklich sehr gute Arbeit geleistet, sodass man die Bünde beim Abtasten der Halsränder absolut nicht spürt. In dieser Preisklasse definitiv eine Seltenheit! Auch beim Abrichten der Bünde und Ausfeilen des Sattels wurde hier sauber gearbeitet. Insgesamt kann die Sire Larry Carlton S5 Olympic White in puncto Verarbeitung also definitiv punkten.

Sire Larry Carlton S5 Olympic White: Specs & Facts

Die Sire Larry Carlton S5 Olympic White ist eine Strat-Style E-Gitarre mit der typischen Mensur von 648 mm und einem Korpus aus Erle. Der geschraubte Ahornhals verfügt über 22 Medium-Jumbo-Bünde und ein C-Halsprofil. Das Ahorngriffbrett ist mit den typischen Black-Dot-Inlays verziert und besitzt einen Griffbrettradius von 241 mm sowie eine Sattelbreite von 42 mm mit Knochensattel. Sechs Sire Standard-Chrome-Mechaniken sorgen für eine stabile Stimmung.

Sire Larry Carlton S5 Olympic White Test

Die Sire Larry Carlton S5 Olympic White verfügt über drei Sire LC Super-V Pickups sowie eine S7V 2-post Bridge

Die Sire Larry Carlton S5 Olympic White ist mit drei hauseigenen 3 LC Super-V Singlecoils bestückt, die laut Hersteller die typischen Vintage-Strat-Sounds liefern sollen. Wie gewohnt stehen ein 5-Wege-Schalter zur Auswahl des Tonabnehmers sowie ein Volume- und zwei Tone-Regler zur Feinjustierung des Sounds zur Verfügung. Das zweite Tone-Poti beeinflusst nur den Bridge-Singlecoil, sodass dieser bei Bedarf in den Höhen etwas entschärft werden kann, um sich besser in das Klangbild einzufügen. Die Klinkenbuchse sucht man bei diesem Modell zumindest an der gewohnten Stelle vergeblich. Sie befindet sich nämlich nicht auf der Vorderseite der Gitarre, sondern an der unteren Zarge, was mir persönlich deutlich besser gefällt.

Außerdem besitzt die Gitarre ein Sire S7V 2-Punkt Tremolo, ebenso wie die sechs Mechaniken in Chrome-Optik. Der Tremolo-Arm wird einfach aufgesteckt und kann anschließend bei Bedarf noch mit einem kleinen Inbusschlüssel (im Lieferumfang enthalten) in der Gängigkeit fein eingestellt werden. Bei meiner Testgitarre sitzt hier aber schon alles genau so wie es soll und das Tremolo läuft butterweich.

Praxistest: Bespielbarkeit und Setup ab Werk

Als nächstes werfen wir einmal einen Blick auf die Bespielbarkeit der Sire Larry Carlton S5 Olympic White out of the box. Die Gitarre kommt mit einem guten Setup ab Werk, das am 12. Bund eine Saitenlage von knapp über 1,5 mm misst. Für mein Gefühl genau richtig, da sich die Gitarre dadurch sehr leicht spielt und das C-Halsprofil sehr angenehm in der Hand liegt.

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Auch die hohen Lagen sind dank des Halsübergangs recht gut erreichbar, da der Korpus hier leicht abgeflacht ist und so eine bequemere Handposition ermöglicht als bei traditionellen S-Style Gitarren. Hier hätte man den Übergang aber sogar noch etwas flacher machen können um die hohen Lagen noch besser zu erreichen, wie ich finde. Aber für eine Gitarre im Preisbereich unter 400,- Euro definitiv ein nützliches Feature!

Sire Larry Carlton S5 Olympic White Test

Der Korpus der Sire Larry Carlton S5 Olympic White ist am Halsübergang leicht abgeflacht, sodass die hohen Lagen besser erreicht werden können als bei traditionellen S-Style Gitarren

Weiter geht es mit dem Test des 2-Punkt-Tremolo-Systems. Grundsätzlich bin ich hier bei günstigeren Gitarren immer etwas skeptisch, da das Tremolo hier meist die größte Schwachstelle darstellt. Die Sire Larry Carlton S5 Olympic White überrascht mich aber zunächst erstmal positiv. Das Tremolo-System ist ab Werk wirklich vorbildlich eingestellt. Es kommt freischwebend eingestellt, sodass sowohl nach oben als auch nach unten tremoliert werden kann. Von Haus aus sind die gewünschten Intervalle von einem Ganzton auf der G-Saite sowie einem Halbton auf der B-Saite nach oben hin möglich. Genau so, wie es sein soll!

In der Praxis liefert das Tremolo beim „Anschleifen“ von Akkorden nach unten und bei Single-Note-Linien mit dem Tremolieren nach oben gute Ergebnisse. Bei Benutzung in meinem normalen Spielbetrieb hält die Gitarre über lange Strecken ihre Stimmung sehr gut. Für ausgiebige Dive-Bombs ist das Tremolo aber nicht wirklich geeignet, da es sich, wenn man die Spannung vollständig von den Saiten nimmt, verstimmt. Die üblichen Tremolo-Tricks wie Triller oder Tremolo-Bendings meistert das System aber mit wieder mit Bravur.

Sire Larry Carlton S5 Olympic White Sounds

Kommen wir nun zum wichtigsten Teil unseres Tests, den Sounds. Schon beim akustischen Anspielen überzeugt die Sire Larry Carlton S5 Olympic White mit einem ziemlich lauten Klang und einer sehr direkten Ansprache. Funkige Single-Note-Linien haben schon ohne Verstärkung einen wirklich guten Druck und den erhofften drahtigen Sound, der im Bandkontext für eine gute Durchsetzungsfähigkeit von Einzeltönen sorgt. Auch full Chords über alle sechs Saiten klingen sehr ausgewogen und gut definiert. Akustisch kann die Gitarre so schon einmal überzeugen, also Kabel rein und weiter geht es mit dem Pickup-Test.

Als erstes schauen wir uns einmal an, wie die Sire Larry Carlton S5 Olympic White sich im Reich der Clean-Sounds macht. Der Test durch alle 5 Pickup-Positionen überrascht mich direkt einmal sehr positiv, da die Positionen sehr gut aufeinander abgestimmt sind. Die typischen Strat-Sounds vom warmen Neck-Pickup über die Out-of-Phase-Sounds in den beiden Zwischenpositionen, bis hin zur drahtigen Mittelposition, beherrscht die Gitarre wirklich ausgezeichnet. Auch die für meinen Geschmack (wie bei fast allen Bridge-Singlecoil-Konfigurationen) etwas schrillen Höhen des Bridge-Singlecoils bekommt man mit dem Tone-Poti sehr gut in den Griff (Lead-Sound-Bridge-Pickup mit leicht zurück gedrehtem Tone-Poti).

Sire Larry Carlton S5 Olympic White von oben Frontansicht

Generell gefällt mir die definierte und schnelle Ansprache der Gitarre sehr gut! In den Zwischenpositionen der vierten Position klingt die Gitarre schön voll und schmatzend. Die zweite Position liefert durch ihren ausgedünnten, drahtigen Sound noch mehr Definition, die im Bandkontext für einen durchsetzungsstarken, perligen Sound sorgt. Bei den Dezimen kann der Neck-Pickup im Fingerpicking durch einen ausgewogenen und warmen Sound als auch mit härterem Plektrum-Anschlag bei einem Edge of Breakup Sound punkten und nimmt hier auch kleine Nuancen der Anschagststärke sehr gut auf.

Beim Tremolo-Test kann die Gitarre ebenfalls überzeugen und hält die Stimmung in meinem normalen Spielbetrieb wirklich gut. Besonders kleine Verzierungen von Akkorden oder Linien machen hier dank der guten Einstellung des Tremolos besonders viel Spaß, da man genau einen Ganz- bzw. Halbton nach oben tremolieren kann. Als letztes schauen wir nun einmal, wie die Sire Larry Carlton S5 Olympic White mit etwas mehr Verzerrung und Lead-Sounds zurecht kommt.

Die Mittelposition liefert bei crunchigen Riffs schöne Sounds und auch die gute Definition, die sich schon beim akustischen Anspielen bemerkbar machte, bleibt schön erhalten. Auch bei den Lead-Sounds liefert die Gitarre ein wirklich gutes Bild ab. Für den Bridge-Pickup ist das eigene Tone-Poti definitiv sinnvoll, um die Höhen etwas zu zähmen und den Sound noch etwas besser in das Gesamtbild einzupassen. Insgesamt bin ich von den Sounds der Gitarre wirklich beeindruckt. Die Sire Larry Carlton S5 Olympic White liefert echte Strat Sounds, die gerade im Preisbereich unter 400,- Euro nur sehr schwer zu finden sein dürften.

Alle Klangbeispiele wurden in folgender Signalkette angefertigt:

Sire Larry Carlton S5 Olympic White, E-Gitarre -> Universal Audio Apollo Twin X Interface -> NeuralDSP Plugins (Archetypoe Mateus Asato)-> Logic X Pro

Es kamen keine EQs, Kompressoren und andere Plug-ins zum Einsatz.

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Fazit

Die Sire Larry Carlton S5 Olympic White kann im Test durch eine sehr gute Verarbeitung und ein tolles Setup ab Werk punkten. Der Ahornhals mit „edgeless“ Bundkanten besitzt ein sehr angenehmes C-Halsprofil, das sehr gut in der Hand liegt und auch schnelle Läufe einfach von der Hand gehen lässt. Auch das Tremolo-System macht bei moderater Benutzung einen wirklich guten Job. Von ausgiebigen Dive-Bomb-Orgien sollte man allerdings absehen, da es sonst zu Verstimmungen kommen kann.

In der wichtigsten Kategorie unseres Tests, den Sounds, kann die Gitarre voll überzeugen und liefert tolle Vintage-Strat-Sounds. Hier macht sich die Zusammenarbeit mit Gitarrenlegende Larry Carlton wirklich bemerkbar! Von warmen Neck-Pickup-Sounds, über schmatzende Zwischenpositionen, bis hin zu drahtigen Strat-Sounds in der Mittelposition wurde hier wirklich sehr viel richtig gemacht. Wer also auf der Suche nach einer Strat-Style-Gitarre im Preisbereich unter 400 ,- Euro ist, sollte die Sire Larry Carlton S5 Olympic White definitiv einmal testen!

Plus

  • sehr gute Verarbeitung
  • sehr gute Bespielbarkeit
  • tolle Sounds

Minus

  • Stimmstabilität bei intensiver Tremolobenutzung

Preis

  • 399,- Euro
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Larry Carlton S5 Olympic White
Larry Carlton S5 Olympic White
Kundenbewertung:
(1)
Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    bzmusic

    For 399 EUR it seems to be a bargain. I should try it somehow, I could use it as a demo making allrounder at home.

  2. Mehr anzeigen
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