Test: Skylife Samplerobot 3

Die Einbindung von Dimension LE in Samplerobot geschieht über eine Art Zwischenablage. Das ist notwendig, da es im Grunde immer noch zwei komplett getrennte Programme sind. Eine direkte Integration mit allen denkbaren Schnittstellen ist also aus diesem Grund nicht möglich. Der Workflow zum Überprüfen bzw. Spielen des gerade aufgenommenen Multisamples sieht so aus, dass man nach der Aufnahme das Multisample über das Export-Menü als Dimension LE Preset exportiert oder man einfach die Tastaturkombination STRG+F2 benutzt, im aufpoppenden Fenster einen Namen vergibt und dieses mit den Exportsettings bestätigt. Anschließend ruft man im Samplerobot-Ordner (denn dort wird das Multisample abgelegt) von Dimension LE das erzeugte Preset auf.
Ein integrierter Sampleplayer könnte einen einfacheren und besseren Workflow zum Überprüfen erreichen, da das Multisample direkt nach der Aufnahme gespielt werden könnte. Das Mitbewerber-Programm Samplit von CDextract bietet eine solche Funktion, kann aber sonst bei weitem nicht mit der Funktionalität von Samplerobot mithalten. Dennoch hat die Dimension LE Variation von Samplerobot einen entscheidenden Vorteil: Man kann das Multisample direkt in einer VST-Umgebung spielen, wenn auch leider nicht mit eigenen Hüllkurveneinstellungen, denn den Zugriff auf Hüllkurven erlaubt nur die große Dimension Pro Retail Version, was insbesondere bei Klängen mit längerer Releasephase das Überprüfen nur durch ein Upgrade auf Dimension Pro ermöglicht. Da man aber sowieso recht viele Export-Einstellungen vornehmen muss, ist das „Vorhören“ auch mit jedem anderen Sampleplayer möglich. Lediglich die Export-Verzeichnisse müssen stimmen.

Hierzu muss angemerkt werden, dass SampleRobot bei Bedarf mit Release-Samples arbeiten kann, um spezielle Release-Phasen abzubilden. Diese Release-Samples werden beim Dimension LE Export ebenfalls automatisch gemappt, so dass ein Spielen mit Klängen inkl. Release möglich ist. Beim Export kann sogar ein
Crossfade eingestellt werden, so dass die Release-Phasen extrem sauber beim Loslassen der Tasten getriggert werden.

Export Dialog

Waverobot

Der Waverobot ist ein Loop- und Audioeditor, der als integrierte Applikation aufgerufen werden kann. Waverobot hat eine ausgefuchste Loop-Funktion integriert, die automatisch überzeugende Loops generieren kann. Je nach Ausgangsmaterial stellt man ein paar Parameter ein, und Waverobot loopt automatisch das komplette Multisample. Toll wären ein paar Presets, die z.B. in den Wizard (s.u.)  integriert werden könnten, sie würden dann Autoloop-Settings für Piano, Orgel, Streicher, Synth-PADs, akustischen Bass usw. enthalten. Sehr schön ist übrigens die neue Grafikfunktion, mit der man Loop-Start und Loop-Ende überlagert visualisiert bekommt. So kann man schon optisch erkennen, wie der Loop-Punkt passt.
Waverobot betrachtet auch das Problem der Phasenauslöschung bei Crossfadeloops und kann die reduzierte Lautheit in diesem Bereich ausgleichen. Dennoch sollte man diese Funktion nicht aus Faulheit verwenden, sondern besser nach einem anderen Loop-Punkt suchen. Die Loopfunktion findet zu ca. 85% ideale Loops, was ich beachtlich finde. Circa 10% eiern etwas, und manchmal bei komplexem Material knackt es sogar, und man muss manuell nachjustieren. Gegenüber komplett manuellem Loopen ist die Arbeitserleichterung hier enorm! Ferner lässt sich mit der „Auto-Loop for all“ Funktion ein einmal gefundener optimaler Loop auf alle Samples eines Projects gleichzeitig übertragen.

Von Samplerobot falsch erzeugte Loop

Manuell korrigierte Loop